polytox:Tilidin,Tramal,Morphium, Pola, Benzos,Antidepr.

  • Hallo,
    vermutlich mit 13 Jahren begann die Suchterkrankung meines Sohnes.
    Anfangs wohl unregelmässig mit Tilidin, 2 Jahre später änderte sich sein Verhalten für mich erst so sichtbar, dass ich nach Hilfe suchte.Er konsumierte wohl inzwischen immer wieder große Mengen Tilidin aber vermutlich auch andere verschreibungspflichtige Sachen, z.B. Atosil.
    den Aufenthalt in einer therapeutischen Jugendsuchteinrichtung konnter er nicht durch/aushalten, zumal man dort auch nicht alles wußte, bzw. nicht hinterfragte.Tatsächlich bekam er dort sehr starke Neuroleptika verordnet, um therapiefähig zu werden- d.h. er lernte noch mehr sedierende Medikamente kennen.
    Mittlerweise wird er L-Polamidon substituiert(seit 09),hat aber, denke ich, dennoch Beikonsum.
    Er hatte in den Jahren immer wieder Phasen, während derer es mir vorkam, es würde ihm etwas besser gehen- also er würde sich besser fühlen. Seinen Schulabschluß hat er sogar verbessern können.
    lch habe das Gefühl, seit der Substituition geht es ihm noch schlechter.
    Über einen Austausch hier im Forum mit Eltern aber auch Abhängigen würde ich mich sehr freuen.

  • Hallo berlin,
    Natürlich auch erstmal ein Herzlich Willkommen von mir.
    Ja, das mit dem Polamidon ist so eine Sache. Habe es auch mal eine zeitlang genommen um den Suctdruck nach Heroin loszuwerden.
    Bin damit überhaupt nicht klargekommen. Ich konnte grad so noch meine Arbeit erledigen aber zuhause hab ich nur noch herumgelegen und hatte kein Interresse mehr für garnichts. Bin dann auf Methadon umgestiegen aber mehr aus praktischen Gründen. Erst als ich mich dann selbst auf ein absolutes Minimum herunterdosiert habe, ging es besser und ich konnte mich wieder aufrappeln und andere Dinge regeln, zum Beispiel zur Entgiftung gehen. Hatte auch noch ein ausgewachsenes Alkoholproblem.

    Was ich sagen will ist, es kommt auf die Menge an die Dein Sohn täglich bekommt und natürlich was und wieviel er noch beikonsumiert.
    Wenn ich Benzos lese, dann geht mir der Hut hoch. Habe mal gesehen wie einer versucht hat , diesen Dreck zu entziehen. Kein schöner Anblick.......

    Und wenn er sich schlecht fühlt oder sich sehr verändert, dann ist erstmal ein Gespräch mit dem Substitutionsarzt das Richtige.
    Eigentlich müsste dem Arzt ja auch der Beikonsum auffallen den in einer Substitution wird doch regelmässig auf Beikonsum getestet, wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe.

    Und es wäre natürlich toll wenn mittel - bis langfristig ein Ausstieg vom Pola und den anderen Medikamenten geplant ist.
    Warum wird Dein Sohn eigentlich mit Polamidon substituiert ? Ich war immer der Meinung, das wird nur an Heroinabhängige gegeben.
    Und Du schreibst, es geht ihm schlechter. Körperlich oder mental?

    Wie ich schon geschrieben habe, Polamidon ist nicht der Weissheit letzter Schluss, meine ich zumindest. Je weniger davon und je eher davon weg, umso besser.

    Gruss Marco

  • [FONT=&quot]Danke für Dein Schreiben.

    Warum und wie mein Sohn Polamidon substituiert wurde, ist mir bis heute nicht ganz klar.
    Er erzählt mitunter abweichende Geschichten.
    Offenbar hat er 08/09 eine extrem hohe Dosis Tilidin ( und evtl. auch anderes) kosumiert und versuchte, davon runterzukommen bzw. wollte den Beschaffungsstress nicht mehr haben .
    Dabei ist er dann wohl durch unterschiedliche Praxen getingelt.Ein Arzt versuchte, ihn mit Tramadol runterzudosieren, warum auch immer.
    Vielleicht hat er dem Arzt erzählt, er wäre tramadolabhängig.
    Tramadol löst bei ihm fürchterlich Krampfanfälle aus.
    Um dann in ein Substitutionprogramm aufgenommen zu werden, hat er sich vorher einige Male Polam. oder Metha. oder Morphium auf dem Schwarzmarkt besorgt und konsumiert, damit die UK für die Indikationsstellung stimmt.
    Zu Subst.beginn war er schon volljährig, anfangs in einer Praxis, die zusätzlich zur Allgemeinmedizin viele Suchterkrankte "behandelt".Dort hat er seine Dosis nach meiner Meinung relativ schnell mit nach hause bekommen, es gab vermutlich auch selten UK, von Gesprächen ganz abgesehen.
    Die Praxis hat er gewechselt. Wo er jetzt ist, ist es wesentlich ruhiger, die Ärztin nimmt sich Zeit auch für Gespräche. UK´s sind meiner Meinung nach aber auch zu wenig. Bei der letzten hatte er Cannabis, andere Opiate und Benzos drin.Richtig erklären kann er das dann nicht.
    Seine Dosis bekommt er auch hier für mehrere Tage mit nach hause.
    Eingestellt ist er auf 6 ml, ich denke aber, er nimmt mehr.
    Vor einem Jahr war er offiz. schon auf 3 runter, hat dann nach Praxiswechsel 13 oder 14 bekommen.

    Schlechter gehts ihm psychisch wie körperlich.
    In der vermutlichen Anfangszeit von Substitution und evtl Beikonsum hatte er einige sehr heftige epileptische Anfälle, ihm ist häufig übel, hat Magenschmerzen, Gliederschmerzen, unruhige Beine, manchmal Zittern der Hände, Kreislaufprobleme (dabei sieht er dann graugrün aus), Migräne, vergrößerte Milz, erhöhte Leberwerte, auffällige Schilddrüse..
    Außerdem latent antriebslos, depressiv, Konzentrationsschwierigkeiten, Redefluß, Stottern,erstarrte Augenmuskulatur, entgrenztes überlautes Sprechen in öffentlichen Räumen...
    Als er noch bei mir lebte kam es einige Wochen lang gehäuft zu etwas wie Schlafwandeln, auf dem Bett sitzend ist er außerdem häufig komatös abends und nachts eingeschlafen, was dann auch zu einigen kleinen Bränden (Zigarette) führte.
    In diesem Zusammenhang bin ich nicht wirklich begeistert von unserem Sozialpsychiatrischem Dienst, die keine Notwendigkeit gesehen haben, ihn sich genauer anzusehen.

    Ich hoffe, ich schreibe nicht zu chaotisch.Es wühlt mich zur Zeit nur wieder sehr auf.

    Hast Du es denn geschafft, ohne Opiate zu leben, bzw. Dir ein stabiles Leben einzurichten?

    Guß[/FONT]

  • Hi berlin,
    so wie Du schreibst, hört sich das nach einem wirklich gefährlichen Medikamenten / Drogencocktail an, den Dein Sohn da einnimmt.
    Natürlich sind Ferndiagnosen immer mit Vorsicht zu geniessen aber einerseits hat er zum Beispiel Übelkeit, Schmerzen in den Beinen ect.
    Das waren, jedenfalls bei mir, immer Entzugserscheinungen von Opiaten.
    Depressionen und Antriebslosigkeit können durchaus Nebenwirkungen vom Pola und / oder von Benzos sein. Und wie ich vermute, ist Dein Sohn noch sehr jung, also ruft das für mich erstmal nach einer ausführlichen Drogenberatung, einer med. Untersuchung ( nicht von der Substitutionsärztin sondern einem anderen Arzt ), und dann entweder eine Entgiftung oder was vieleicht in dem Fall besser wäre, erstmal ein langsames Ausschleichen der Medikamente. Aber das weiss ein Arzt besser. Geht ruhig zusammen zu einer Beratung aber macht es, denn so wie sich das alles anhört, wird es Deinem Sohn vermutlich nicht besser sondern im schlimmsten Fall noch schlechter gehen.
    Aber wie ich schon sagte, Ferndiagnosen sind immer unter Vorbehalt.

    Ob ich es geschafft habe ? Noch habe ich garnichts geschafft und süchtig bleibt man für den Rest seines Lebens.
    Habe viele Jahre erst Kokain, dann irgendwann Heroin genommen und bin darauf hängengeblieben. War auch eine Zeit im Ausland aber habe auch da locker weiter konsumiert. Irgendwann war es dann so das es mir einfach gereicht hat und ich habe mich dann eine Zeitlang substitutieren lassen. Habe da Pola bekommen , habe mir dann später Methadon immer auf der Strasse gekauft.

    In der Zeit hat sich auch noch ein Alkoholproblem entwickelt und das hat meinem Körper dann erstmal den Rest gegeben. Bin dann in eine 7 tägige Entgiftung gegangen und habe dort gefragt, ob man nicht auch gleich das Metha mit entziehen kann. Ja, konnte man und so kam ich erstmal trocken und clean aus der Klinik. Habe dann in meiner grenzenlosen Selbstüberschätzung alle Tips und Warnungen, auch von hier, weggewischt. Der Erfolg war ein übler Alkoholrückfall. Also diesmal kalter Entzug. Bin dann aber gleich in eine Suchtberatung gegangen und habe dort um Hilfe gebeten. Mann, ist mir das schwer gefallen, aber jetzt weiss ich, das war die beste Entscheidung für mich.
    Stabil ist mein Leben noch nicht sooo....., aber es wird. Und ich bin froh, diese Schritte gegangen zu sein. Die Alternative wäre gewesen; Pola oder Methadon bis zum Lebensende nehmen oder frühzeitig z.b,an einer Leberzirrose verrecken. Und da war mir irgendwie nicht nach.Bin nun abstinent und clean, freue mich sehr darüber aber bin auch immer auf der hut, denn die Gefahr eines Rückfalls ist immer da, Wie ich schon geschrieben habe, ein Süchtiger bleibt immer ein Süchtiger.
    Wie reagiert denn Dein Sohn oder wie würde er auf Hilfe reagieren ( Suchtberatung ) denn klappen kann so ein steiniger weg nur wenn er es auch wirklich von selber will. Einen Süchtigen kann man nicht zu seinem Glück zwingen weil er es nicht einsehen würde.

    Gruss Marco

  • Mein Sohn war zur Suchtberatung, er hatte eine PSB (psychosoziale Begleitung) in der Jugendsuchtberatungsstelle (da unter 25), mit der er nicht zurecht kam (ich dann übrigens auch nicht mehr).
    Sie wollte ihn schnell runterdosieren lassen, dann in die Entgiftung, dann in Therapie. Als ihr alles zu lang dauerte, hat sie ein Ultimatum gesetzt und ihn dann ohne Abschlußgespräch rausgekickt.
    Zu Beginn der PSB ging es u.a. auch darum, alle gemeinsam an einen Tisch zu bringen, d.h. mein Sohn, Arzt, PSB, mich als Mutter.
    Zu Anfang wollte er mich nicht an den gesprächen teilnehmen lassen, als er es später wollte, hat sie ihm Vorwürfe gemacht, er würde nicht selbstständig sein.
    Ich hatte den Eindruck, sie arbeitete viel mit Druck und Vorwürfen.Da stand er nicht drauf, bzw. hat sich vielleicht nicht gesehen gefühlt- er hat noch mehr Probleme zu der Sucht.
    Ich stehe auch nicht auf diesen Druck und auf Vorwürfe, da bin ich leider völlig blockiert.Von mir wurde in dieser Zeit erwartet und verlangt irgendetwas zu tun, damit es meinem Sohn besser geht.Es hieß- "wie lang wollen Sie das noch mitmachen", "setzen sie ihn doch vor die Tür" ( auch das geht nicht so ohne weiteres, wenn man Sozialgeld bezieht, unterhaltsverpflichtet ist, das Kind Rechtsansprüche hat,..),....
    Wenn ich mich gekümmert habe- Arztgespräche, Sozialpsych.Dienst, etc. war das co-abhängiges Einmischen, habe ich mich nicht gekümmert, war es genauso verkehrt.
    Aus meiner Sicht wäre ein Nicht-kümmern in bestimmten Situationen auch fahrlässig, wenn er z,B. akute gefährliche Vergiftungszustände hat/te.
    Ich arbeite gerade mit seiner Ärztin daran, dass er eine Einzelfallhilfe bekommt.
    Insgesamt habe ich das Gefühl, dass er alles blockieren will, aber auch nicht mehr wirklich bewußt.
    Es tut mir leid, wenn ich Dich und alle, die das lesen, so zumülle.

  • Hallo berlin,
    Du müllst hier niemanden zu. Genau für solche Probleme ist so ein Suchtforum doch da.
    Das Dein Sohn zur Zeit alles blockiert was helfen könnte ist nach so schlechten Erfahrungen verständlich. Da ist er aber auch an eine wirklich schlechte Beraterin / Therapeutin geraten. Mit Druck erreicht man bei einem Süchtigen meist nur genau das Gegenteil von dem was man will.
    Das sollte so eine Frau eigentlich wissen, sonst hat sie ihren Beruf verfehlt.
    Das mit dem kümmern oder eben nicht kümmern ist ein zweischneidiges Schwert. Natürlich hast Du recht, zum Beispiel bei akuter Gefahr muss man natürlich helfen. Nur sollte man als Co. Abhängiger auch eine gewisse Grenze ziehen. Ihn nicht noch seine Sucht so bequem wie möglich machen, z. b. Geld geben und den Haushalt für ihn regeln, alle Termine für ihn machen usw. Denn dann läuft ja alles prime für ihn und er hätte überhaupt keine Veranlassung, etwas an seiner Situation ändern zu wollen.
    Denn eins muss klar sein, nur er selbst kann an seiner Situation was ändern. Du kannst ihn dabei unterstützen aber der erste Schritt und das Wollen muss von ihm kommen sonst hat alles was Du für ihn ankurbelst, keinen Zweck.
    Aber Einzelfallhilfe hört sich doch schonmal gut an. Da wird sicher besser auf ihn eingegangen als in der Suchtberatung wo er mal war.
    Theoretisch ist der Weg, zuerst runterdosieren dann Entgiftung mit anschliessender Therapie genau der richtige. Nur das mit dem Ultimatum.......naja. Aber zulange sollte sich das natürlich auch nicht hinziehen. Vieleicht hat die Frau das so gemeint.
    Im Zweifel gibts ja auch noch andere Beratungsstellen.

    Gruss Marco

  • Hallo berlin,

    auch von mir willkommen hier im Forum. Du müllst ganz sicher niemanden zu, wie Sniff inn schon sagte, zum schreiben ist das Forum da. Und vielleicht hilft es dir auch schon etwas weiter, manches einfach mal loszuwerden.

    progressive

  • Wie alt ist dein Sohn heute ?? Und für mich klingt das nach einer sehr schwerwiegenden Abhängigkeit auch wenn man das junge Einstiegsalter bedenkt. Da ist irgendeine Einrichtung die auf Jugendpsychiatrie spezialisiert ist und nicht auf Drogenabhängige nicht ausreichend ausgerüstet. Ich bin mit 17 in der Erwachsenenstation behandelt worden und es hat mir rückwirkend sicherlich mehr gebracht, als etliche "jugendtherapeutischen" Einrichtungen in denen mich niemand auch nur nach dem Warum gefragt hat und einfach nie zwischen den Zeilen gelesen worden ist. Aber ich möchte da jetzt auch nicht pauschalisieren.

    Mein persönlicher Lebensretter ist und war die Substitution. Ich bin 21 und habe an meinem 19 Geburtstag mit jeglichem Beikonsum aufgehört. Das bisher größte und beste Geschenk an mich selbst. Ich bin mittlerweile noch niedrigst dosiert auf Codein, da ich ambulant entziehe, dauert das länger. Es ist aber natürlich geplant, das ich ohne auskomme. Ich hab mich mittlerweile sehr gut entwickelt oder wie manche zu sagen pflegen der Phönix ist aus der Asche auferstanden ;), hat einfach niemand mehr daran geglaubt...
    Aber geschafft hat mans nie. Ich hatte zwar bis heute (toi toi toi) keinen Rückfall mit Opiaten, Benzos oder ähnlichem aber an manchen Tagen ist es nach wie vor schwer, wobei mittlerweile oft Wochen oder 4-5 Monate vergehen ohne dass ich nur ein einziges mal an Drogen denke auch wenn ich schlechte Tage habe und die hab ich leider manchmal doch sehr oft bedingt durch die Traumatisierungen die jetzt so allmählich ans Licht kommen.

    Ich möchte damit nur sagen. Es ist möglich. Auch wenn es oft heißt je jünger man beginnt desto unentrinnbarer und schwierige ist der Ausstieg. Was meines Erachtens auch stimmt. Ich habe auch so früh angefangen und wie es ist normal zu leben, das weiß ich erst heute allmählich. Das habe ich nie gewusst. Weil ich mich an das vorher gar nicht mehr erinnern kann im Vergleich zu jemandem der "erst" mit 30 in eine Sucht abgleitet. Ich habe bis ich 19 war eigentlich gar nicht gewusst was ein normales und glückliches Leben ist, zumindest hab ich immer lange nachdenken müssen um die Erinnerung daran wieder zu finden.

    lg future

  • Hallo, mein Sohn ist heut auch 21. Er hat auch schwere Traumatisierungen erlebt und sagte vor längerer Zeit, das erste schöne Gefühl habe er mit Tilidin erlebt und nur, wenn er das genommen hat, hätte er sich gefühlt.
    Ich wünsche ihm Menschen, die ihn begleiten, bei sich anzukommen.
    Trotz Großstadt scheint es aber schwer zu sein, Fachleute, d.h. Pädagogen, Psychologen und Ärzte zu finden, die nicht ungeduldig werden und bereit sind, ihn langfristig beharrlich zu unterstützen.

  • Hallo Berlin,

    auch von mir ein herzliches Willkommen und kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen. Das Forum ist geanu dafür da und finde es toll wie du damit auch umgehst.

    Ich kann mir sehr gut vorstellen wie schwer das sein muss als Mama da schauen zu müssen und hätte mir eine Mutter gewünscht die mich so begleitet und sch für mich einsetzt hätte.

    Und ja, leider muss man wirklich oft schauen das die Chemie stimmt zwischen Therapeuten Ärzten etc und Patient.

    Ich selber hab da auch einige weniger schöne Erinnerungen und musste immer und immer wieder von neuem suchen, aber letzlich hat es sich für mich gelohnt und hab wirklich eine klasse Unterstützung finden können.

    Ich konnte auch mit Druck gar nicht umgehen, aber muss auch sagen ohne dem wäre es gar nicht gegangen, genau aus dem Grund, weil ich auch geglaubt habe mir kanns nur mit meinem Suchtmittel gut gehen. Ich glaub so stückweit muss man das wohl auch etwas lernen.

    Sicherlich aber nicht wie du es beschreibst, denn auch das bedarf Zeit und Einfühlungsvermögen und so wie du es schreibst hatte dein Sohn dazu ja nicht einmal eine Gelegenheit.

    Ich würde auch noch einmal erneut eine Beratungsstelle aufsuchen, natürlich nur wenn dein Sohn dazu auch bereit ist, denn wie auch schon gesagt wurde ist es nur sinnvoll wenn dein Sohn es auch wirklich will.

    Ich denk - ich lese aber auch viel deinen eigenen Frust, deine eigenen Ängste und Ansichten heraus und frage mich gerade ob da vielleicht eine reale Selbsthilfegruppe für dich da vielleicht eine Option wäre. Hast du darüber mal nachgedacht?

    Ich will dir nicht zu nahe treten nun, aber ich bin selbst Mama und ich glaub ich würde es gar nicht ertragen diese Hilflosigkeit alleine zu tragen. In mir wären soviele Fragen und könnte mir für mich gut vorstellen mich mit anderen Angehörigen auszutauschen. Alleine um den Blick auf mich nicht zu verlieren.
    Das du da kämpfst wie eine Löwin zeigt wie stark du bist, aber um das auch zu bleiben bräuchte ich da auch schon feste Ansprechpartner und scheinbar hast du die ja auch so noch nicht finden können, oder?

    Na ja soll nun nur mal ein Gedankenanstoss sein :winking_face:

    Liebe Grüße

    Bluemchen

  • Guten Morgen,

    gestern habe ich den Film "Sucht-Protokoll einer Hilflosigkeit" gesehen.
    Das hat mir gar nicht gut getan.
    Ich glaube, es ist auch eine Art Co-Abhängigkeit, wenn ich mich zu sehr mit Sucht beschäftige, es mich so sehr runterzieht, dass ich nicht
    mehr viel auf die Reihe bekomme, anstatt mein Leben lebe und vorlebe, dass es schön sein kann.

    Als ich jung war, habe ich längere Zeit mit Menschen aus der Drogenszene u.a. zusammengelebt, ohne das Bedürfnis gehabt zu haben, zu konsumieren. Ich habe immer eine schreckliche Angst und Trauer verspürt, wenn ich am Rande mitbekam, dass jemand sniefte oder auch drückte.
    Als die Kinder klein waren, bin ich dann gegangen.
    Nun scheint mich dieses Leben eingeholt zu haben. Ich bin so müde...

    blümchen:
    Ich hatte mir eine SH-Gruppe für Eltern suchterkrankter Kinder angesehen. Dort fand ich es alles andere als hilfreich.
    Vor kurzem habe ich eine Therapie angefangen, das ist gut.
    Ich will noch nach anderen SH-Gruppen suchen. Mal sehen.

    Druck, glaube ich, ist auch wichtig, an der richtigen Stelle und in der "richtigen Art".
    Aber auch viel Freundlichkeit.

    viele Grüße

  • Hi berlin,
    lass diesem Film mal nicht so dicht an Dich heran. Ist zwar sehr tragisch aber nicht jedem Süchtigen geht es so. Hier im Forum sind ja genug Beispiele dafür, das es auch besser laufen kann.
    Ich kann verstehen das sich bei Dir eine gewisse Müdigkeit breitmacht. Aber Du hast doch wirklich schon gut was geschafft und für Deinen Sohn einiges klargemacht, daran musst Du denken.

    Wünsche Dir viel Kraft und weiter so eine Beharrlichkeit .

    Gruss Marco

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