Alkohol und Distra (Distraneurin)

  • Hallo, ich weiß nicht ob ich jetzt hier so richtig bin um meine Fragen zu stellen, aber ich denke, hier kennt sich jemand aus. Ich war anfang Februar in einer Schmerzklinik und habe Geldonida entzogen. DAvon nahm ich bis zu 8 Tabletten am Tag zu meiner festen Medikation wie Oxycodon, insgesamt 70 mg am Tag sowie Cipralex und Trminipramin und bei Bedarf dann Tavor! Also, dass mit dem Codein bin ich gerade am verkraften, mehr oder weniger. Ich muß meine Schmerzspitzen nun mit Novalgintabletten bekämpfen obwohl das sehr schlecht geht, kaum eine Wirkung. Dann Ende Mai nochmal in die Klinik wegen Oxycodonentzug und Neueinstellung. Soweit so gut. Aber bei meinem letzten Aufenthalt habe ich einen Patienten kennengelernt, um den ich mir große Sorgen mache. Er hat von Tilidin, Tramal (davon hat er jetzt seine epileptischen Anfälle) und noch einigen Meids entzogen bzw. umgestellt und nun habe ich ihn bei einer ambulanten Schmerzgruppe im KH wieder getroffen und weiß nun auch, dass er sehr viel Distra bekommt. Er trinkt dazu und nun habe ich mich ein bisschen im Netz umgehört und weiß, dass das gar nicht gut ist. Wie kann ich ihm das beibringen? Er hat schon sehr viel hinter sich und ist entsprechend drauf?! Dann noch ne Frage, weiß jemand ob der Oxycodonentzug wirklich so heftig ist? Auf was muß ich mich da einstellen? Der Entzug vom Codein ist für mich schon ganz hart, alles tut weh, ich bin am zittern und nervös. Kann nicht mehr durchschlafen, tagsüber wenig leistungsfähig etc.. Ich freue mich, wenn mir jemand hilft, zu allen Fragen. Danke und einen schönen Abend, die Angsthäsin:ce:

  • Hallo Angsthase,

    das du dir da Sorgen um diesen Mitpatienten machst, kann ich verstehen, wobei mir nun nicht ganz klar ist wie das gehen kann.

    Normal wird dieses Medikament (Distra=Distraneurin) doch nur während einer stationären Therapie verabreicht und das auch nur zeitlich begrenzt..., oder sehr engmaschig auch kontrolliert...
    Oder besorgt er es sich wo anders?

    Es hat schwere Nebenwirkungen und weiterer Alkoholkonsum ist wirklich schwer gefährlich.

    Wie kannst du es ihm Nahe bringen...?

    Ich denke im Zuge seiner Entgiftung bzw Entwöhnung wird er da sicherlich bis ins Kleinste genau aufgeklärt worden sein und so denke ich das ihm das schon auch bewußt ist, oder?
    Außer ihn aufzuklären,ihn auf die Gefahren hinzuweisen und deine Sorgen um ihn mitteilst wirst du nichts tun können.
    Ich denke er kennt dieses Risiko und nimmt es in Kauf :frowning_face:
    Er ist wahrscheinlich noch viel zu sehr in seinem Suchtverhalten gefangen, aber ändern kann nur er es. Dazu muss er es auch wollen.
    Du könntest ihn vielleicht nochmal ermutigen offen mit seinen Ärzten zu sprechen um Lösungen zu finden.

    Bitte denke da aber auch an dich. Du hast selbst schon eine Menge geschafft und bist dabei einiges für dich umzustellen. Schnell verliert man sich aus dem Blick...

    Zu deiner zweiten Frage würde ich dir raten nochmal ein seperaes Thema im Bereich Medikamente zu eröffnen. Ich denke hier geht es zu sehr nun unter

    Einen schönen Wochenstart und liebe Grüße

    Bluemchen

  • Es gibt auch Ärzte die einfach Distra verschreiben, kenn ich hier z.b auch welche. Eigentlich sollte das ja nicht so sein (aber...). Drauf trinken ist ganz schlecht. Ob du da sehr viel ändern kannst, das wage ich leider zu bezweifeln, aber ansprechen würde ich es aufjedenfall.

    Alles liebe Future

  • Hallo Future,
    wie ist das nun eigentlich. Ich lese überall, wenn man Distra nimmt und Alkohl dazu trinkt, kann das tödlich enden. Weiß gerade nicht was ich denken soll. Distra bekommt mein Bekannter von seinem Arzt und das ohne Probleme. Ich werde ihn am Mittwoch in der Gruppe wiedersehen und dann mal ansprechen.
    Dank für Deine Antwort und wenn Du noch was weißt oder auch alle anderen dann bitte schreiben, Eure Angsthäsin

  • Hallo Ihr Lieben,

    ich habe mehrmals ambulant mit Distra entzogen, kenne mich mit dem Medi aus.

    Eine Warnung an alle, die Distra nicht kennen: es ist sehr gefährlich. Distra einnehmen und anschließend Alkohol trinken ist eine konkrete Gefahr für das Leben!!!

    Des Weiteren macht Distra sehr schnell abhängig. Und dagegen gibts dann kein weiteres Medi, dass den Entzug abmilderd.

    Mit Recht kann heute gesagt werden, dass der Arzt, der Distra für den ambulanten Entzug einsetzt, einen ärztlichen Kunstfehler begeht. Der ambulante Einsatz ist ausschließlich sehr erfahrenen Psychiatern vorbehalten, die von der Compliance des Patienten felsenfest überzeugt sind.

    Distra wird auch in der Geriatrie eingesetzt, um schwere Schlafstörungen von alten Menschen zu "therapieren". Wer das tut, begeht m.E. eine vorsätzliche Körperverletzung in Tatmehrheit mit einer Vergiftung.

    Wer nicht an einem akuten Alkoholentzugsdelir leidet oder stationär entgiftet, der muss, wenn er weiterleben möchte, die Finger von Distraneurin lassen.

    GLG

    Darkangel

  • Ich misch mich mal ein.
    Darkangel hat absolut recht!
    Moderne Entgiftungen laufen ohne Distra (auch ambulant) mit Beruhigungsmitteln.
    Distra länger als 10 Tage ist schon früher äußerst bedenklich gewesen und wurde als "Notmedikation" verwendet.
    Distra macht auf Dauer abhängig und dann ist ganz Feierabend. Verbunden mit weiterem Alkoholkonsum stellt sich mir die Frage: Wo ist denn dieser Sinn?
    Noch einen Kick mehr?
    Clomethiazol (also Distraneurin) soll in Schwerstfällen den Supergau -> Delirium tremens vermeiden helfen. That´s all...

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