Gedichte aus meiner Jugend

  • So ein bisschen schäme ich mich schon, aber da sie einen Teil meines Lebens verkörpern und sie mir damals sehr viel bedeutet haben, schreibe ich mal ein paar meiner Gedichte auf. Sie stammen alle aus der Zeit zwischen meinem 12. und meinem 19. Lebensjahr.

    Du denkst
    Zweifel
    Schrei der Verzweiflung
    aber dann
    der Schuss
    in der Nacht dunkel
    aber nicht beängstigend
    Erlösung


    Tränen
    eine Träne fiel ins Meer
    ganz sanft verschwamm sie
    und vermischte sich mit dem Wasser
    eine Träne weinte ich
    ganz sanft lief sie über mein Gesicht
    und vertrocknete
    eine Träne kaum zu sehen
    geweint von einem Baum
    der nicht sterben wollte
    eine Träne größer als alle Meere
    weint die Erde jeden Tag

    Wenn Du denkst
    das Leben
    ist der unaufhaltsame Tod
    dann erinnere Dich
    an die Träume
    die Dich retten könnten


    Wolken
    Wolken sind
    wie der Glanz in Kinderaugen
    beides
    geht sehr schnell vorüber


    Schmerz
    manchmal bin nicht ich diejenige
    die mir weh tut
    manchmal tut es weh
    dich zu lieben, bist du es
    der weh tut
    ich zerspringe dann wie glas
    und schneide mich
    an meinen eigenen scherben
    bis ich fast verblute
    doch ich bin es die schneidet
    also tue doch nur ich mir weh?
    zerspringen allein schmerzt nicht?
    irgendwann
    nachdem ich mich unzählige male
    zusammengeklebt haben werde
    einige sprünge zwar noch zu sehen sein werden
    doch sonst alles heile scheint
    werde ich mich
    mit gold übergießen
    mein inneres bleibt zwar zerbrechlich
    doch wird es niemand mehr
    entdecken können
    und ich werde getrost weiterlaufen


    vorübergehen
    ein kurzer blick
    in eine entfernte welt
    und nichts
    was uns noch vereint
    außer dem einen
    kurzen blick
    den wir schnell übergehen
    vorübergehen

    Ich stelle mich
    habe es mir so fest vorgenommen
    dieses mal zu siegen
    ohne eine klare Vorstellung
    von meinem Kampf zu haben
    Unsicherheit nährt meine Angst
    doch ich werde nicht aufgeben
    nicht dieses mal
    der Fall wäre zu riskant
    zu hoch bin ich schon geklettert
    Vielleicht erkenne ich dann endlich,
    dass auch dieser Berg einen Gipfel hat

    :O nuja..... das war es erstmal.... Minun

  • und noch eins:

    Treue Blicke
    lächelndes Gesicht
    ich bin
    alles was ihr wollt
    doch ahnt ihr schon,
    dass alles nur Fassade

    warum
    traut ihr euch nicht
    nach anderen zu suchen
    Schmerz, Tränen,
    Wut zu spüren

    eure Verdrängung
    funktioniert noch gut
    doch müsstet ihr euch sonst
    auch eingestehen
    wenn ihr in den Spiegel schaut
    auf eure treuen Blicke
    euer lächelndes Gesicht,
    dass auch eure Fassade
    längst bröckelt

    ...ich war wirklich ein kleines wütendes und enttäuschtes Mädchen :smiling_face_with_sunglasses:

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