Depressionen - bin ganz tief unten angekommen!!

  • Hallo,

    mein Name ist Angie, ich bin 23 Jahre alt. Ich bin neu hier...
    Ich leide schon seit Okt.09 an Panikattacken/ANGST/Depressionen...
    Es kommt mir alles so vor als wär es erst gestern gewesen wo alles anfing! Ich kann mich noch ganz genau an den Tag erinnern...
    Ich ging zur Schule, war mein Fachabi am machen. Plötzlich wurde mir schwindlig..habe gedacht jetzt ist es aus..herzklopfen, zittern usw... daraufhin folgte ein Ärztemarathon, nächtliche Krankenhausaufenthalte weil ich immer dachte gleich sterben zu müssen oder einen Herzinfarkt oder schlafangfall zu bekommen...
    Ich rannte von Arzt zu Arzt in der Hoffnung doch was herauszufinden..was ich habe? gehirntumor?? krebs?.....die Angst vor einer schlimmen Krankheit war immer präsent!!
    Dann hatte ich was... Diagnose Morbus Chron...viele Medikamente...viele Krankenhausaufenthalte.

    Dann war ich zuhause...ich hatte sogar so Angst, dass man mich mit dem rollstuhl aus dem krankenhaus fahren musste!

    Ich verstand die Diagnose "psychisch" nicht!!! Und damit wollte ich mich auch anfangs nicht abfinden!

    Doch es blieb mir ja nix anderes übrig!
    Seitdem habe ich immer wieder tage und wochen oder monate wo es mir schlechter, manchmal besser geht! Immer im wechsel...mal überwiegt die Angst...in letzterzeit überwiegt aber die Depression. Ich fühl mich innerlich leer, Emotionslos...Gefühlslos, kalt! Erstarrt...extremst unruhig, hoffnungs - und antriebslos!
    Könnte den ganzen Tag nur im Bett liegen!

    Ja ich nehme Medikamente 50MG Citalopram, 50MG Doxepin und TAVOR!!! Tavor machte mich am anfang gleichgültig ich hatte keine Angst mehr..jedoch nahm ich nie mehr als 2,5MG! Ich habe schon reduziert auf 1,5MG und seit heute nehm ich nur noch 1MG!!! Ich will es absetzen!
    Die wirkung von Tavor verschwand schnell...

    Wie es mir geht? schrecklich! Ich gehe sehr selten raus...weil ich meistens nicht dazu in der Lage fühle rauszugehen, unbeschwert zu sein...habe mich von den meisten damaligen Freunden abgewandt! Keiner versteht mich! Die Familie auch nicht! Es kommen nur Sätze wie "Reiß dich zusammen, morgen sieht die welt ganz anders aus usw..." aber erschreckend schnell musste ich feststellen, dass wenn ich ausgeruht bin nicht alles wieder gut ist, sondern der Alptraum weiter geht!!! Anfangs habe ich gedacht das alles geht genauso schnell wieder weg wie es kam! Aber nix da!

    Mein Psychiater will mich in eine Psychiatrie stopfen doch ich will in keine gehen! NEIN NEIN NEIN!

    Ich hab das Gefühl die ganzen Medikamente machen mich zusätzlich kaputt!! Ich sitze oder liege nur noch erstarrt rum! Manchmal ist es mir auch zu anstrengend zu reden...

    Ja ich habe einen Menschen der immer für mich da ist..mich aufbaut, zum lachen bringt wenn ich heule...aber in letzter zeit versteh ich meine gefühle nicht mehr! Ich kann noch nichtmals mehr heulen...ich glaube ich habe das "freuen" und glücklichsein verlernt...denn auch wenn mir was gutes widerfährt kann ich mich nicht freuen! Ich kann anders herum auch nicht trauern...alles dreht sich nur um mich meine gedanken...und ich will das garnicht mehr!! Das nervt mich so! Wieso kann es mir nicht einfach wieder gut gehen :thinking_face:

    mein nächstes problem ist! Ich glaube schwanger zu sein!
    Ich habe bereits unzählige tests gemacht! 7 positive..hatte aber auch einige negative! Naja ich müsste in der 8. woche sein wenn es so wäre! Aber ich habe Angst zum Arzt zu gehen! Angst davor das ich mein Baby zum krüppel mache weil ich diese ganzen Medikamente nehme...weil ich rauche...weil ich nicht davon los komme? Angst davor der Verantwortung nicht gewachsen zu sein! Angst davor das der Arzt sagt ich wäre keine gute mutter..ich komme noch nichtmal mit mir klar geschweige denn mit einem Baby! :bi: Ich geh ja nichtmals alleine raus..wenn überhaupt! Nur ganz selten..meistes nur noch wenn ich zum Psychiater muss...
    Angst davor einfach nur schlecht zu sein!

    Ich habe das Gefühl ich bin mittendrin aber doch nicht dabei! Fühle mich so schwach das ich denke zusammenzubrechen und nie wieder glücklich und gesund zu sein :thinking_face:

    Lg Angie

  • Hallo Angie,

    das was du beschreibst kennen bestimmt sehr viele hier, nämlich alle, die eine Depression haben oder jemals eine hatten. Was du beschreibst, ist dafür extrem typisch: die Zukunftsangst, die Leere, das Gefpühl, es wird nie wieder besser...

    Ich denke, es ist verdammt wichtig, dass du Hilfe bekommst. Wenn du in keine Klinik willst (warum eigentlich nicht?), dann such dir eine ambulante Therapie! Bitte deinen Psychiater, dass er dir bei der Suche hilft, dir vielleicht jemanden empfiehlt. Depressionen haben eine Ursache und der muss auf den Grund gegangen werden.
    Schau auch mal, ob es vielleicht in deiner Nähe eine Selbsthilfegruppe gibt, damit du dich mit anderen Betroffenen austauschen kannst.

    Ich weiß, es ist verdammt schwer, in so einer Depression aktiv zu werden, aber es ist das einzige, was dir helfen kann! Vielleicht kann dich die person, die immer für dich da ist, dabei unterstützen?

    Liebe Grüße
    gelberose

  • Hallo Angie,
    ich finde gelberose hat da absolut recht, es ist schon ein Vorteil das du erkennst, das Du Hilfe brauchst und alleine dadurch zu gehen kann man niemanden zumuten. Allerdings finde ich auch immer das medikamente zwar die Symptome stilllegen aber die Ursache damit einfach nicht behoben wird. So wie gelberose schon sagte, bitte deinem Psychater um Hilfe und wenn Du der Meinung bist eine Klinik ist nicht das richtige für dich gibts da auch Möglichkeiten ambulante Hilfe in Anspruch zu nehmen. Deine Ängste wegen einem Baby kann ich sehr gut verstehen, aber da muss ich sagen, diesbezüglich solltest Du dich wirklich zurückstellen, du musst das unbedingt abklären ob Du Schwanger bist oder nicht. Denk`da bitte an das Baby! Vielleicht geht ja da der Mensch der dir immer zur Seite steht mit Dir zum Arzt, sei da bitte vernünftig. Du kannst hier auch zu jeder Tages und Nachtzeit schreiben und Dir Hilfe suchen oder Du eröffnest hier dein eigenes Postfach indem Du immer deine Gedanken aufschreiben kannst und Dich Menschen durch deine Angst begleiten können.
    Ich nehme Dich ganz fest in den Arm und wünsch`Dir viel Kraft :smiling_face:

  • bin auch neu hier, habe eben deinen beitrag gelesen... ich kann mich sehr gut in deiner lage versetzen.. bei mir hat es nämlich genau so angefangen, ich war auch so um die 22, am anfang auch nur schwindelanfölle, dache auch ich hätte hirntumor ..usw..usw.. von klinik zu klinik, dann bin ich zum neurologen und da kam auch die diagnose..depressionen.. ne ne..sowas konnte ich nicht haben dachte ich mir, ich bin ja nicht verrückt!!! war echt schlimm die zeit.. er hatte mir anti-depressiva verschrieben, die habe ich aber damals noch nihct genommen , weil ich zu sehr Angst davor hatte.. irgendwie ging es dann nach einer langen zeit so einigermassen, dann aber nach ca 3 jahren kam es knallhart.. ich fühlte mich wie ein wrack, konnte nix essen, nix trinken, habe tag und nacht nur geweint,, ich hatte so eine starke unruhe das ich nicht still bleiben konnte.. ich konnte an nix anderes denken als an selbstmord.. das waren die einzigen gedanken die ich hatte, ich glaube in meienm ganzen leben habe ich nicht so viel geweint wie da.. ich hatte die ganze zeit ein gefühl so als ziehe sich mein ganzer magen zusammen, ich konnte keinen klaren gedanken fassen..es war der horror!!! nach ca 2 monaten dieser höllenqual hat mich mein freund dazu überredet zum doc zu gehen.. verschrieb mir dann citalop.. nach einiger zeit ging es einigermassen wieder..ich konnte wieder arbeiten und hatte ab und an noch feude am leben.. so ging das bis ca vor ein paar monaten.. da hatte ich wieder einen rückfall.. die gleiche scheisse dachte ich mir hällst du nicht nochmal durch.. aber wie du liest.. hab ichs ja doch geschafft.. nehme jetzt andere medikamente...habe immernoch zwischendurch meine depri-phasen , aber ich versuche dagegen anzukämpfen.. ich weiss ganz genau wie du dich fühlst , deswegen kannst du mir glauben , das auch deine depris vergehen,nur du musst versuchen mehr raus zu gehen...das ist das a und o.. versuch auch wenns nur abends ist ne kleine runde um den block zu gehen,,falls du fragen hast .. ich bin jederzeit für dich da, soweit ich helfen kann, weil ich genau weiss was für ein sch...-gefühl das ist!!! es ist schlimmer als alles andere was ich kenne"!! erwate von niemanden das man dich versteht,, sowas kann kein mensch verstehen ,der das nie erlebt hat.. bis dahin.. alles gute!! kopf hoch.. wen ich es ,,geschafft,, habe aus so einer richtig richtig starken depression rauszukommen , dann schaffst du das auch ;))
    glg nele

  • Hallo Angie, ich verstehe Deine Situaution sehr gut, weil ich diese Phase, tief in dem Loch zu stecken, selbst schon durchgemacht habe. Ich denke nicht, dass Du eine Kandidatin für eine stationäre Therapie bist, was Du ja auch auf keinen Fall willst. Seit wann nimmst Du Citalopram und Doxepin? Möglicherweise brauchst Du andere AD. Sprich mit Deinem Psychiater. Wenn Du ihm nicht vertraust oder das Gefühl hast, dass er Dir nicht wirklich helfen kann, dann such Dir einen anderen. Ich bin seit zwei Jahren auf der Suche nach der für mich optimalen Medikation. Natürlich in Zusammenarbeit mit meiner Psychiaterin. Übrigens meine zweite Ärztin. Die erste meinte, ich hätte bloß eine Angststörung. Ich solle klettern gehen. Haha, bin ich doch früher Fallschirm gesprungen. Meine Depression wollte sie nicht erkennen. Also weg von dieser Frau, zu einem anderen Arzt. Mit dieser Psychiaterin bin ich recht zufrieden. Ich weiß, wie es ist, wenn man seine eigenen Gefühle nicht mehr versteht, die Überzeugung umsich geift, niemals wieder glücklich zu werden, das Leben genießen zu können und dergleichen mehr. Glaub mit bitte: es geht wieder aufwärts. All das Schöne des Lebens wirst Du wieder erleben und spüren können. Ich meine aber, dass Du ohne die für Dich richtige Medikation da nicht allein hinkommen wirst. Hab Vertrauen und sprich, wie schon gesagt, mit Deinem Arzt, oder eben mit einem anderen. Zusätzlich eine kognitive Psychotherapie ist eine gute Sache. Nur, an einen Therapeuten zu gelangen, der noch Kapazitäten frei hat, ist in den meisten Gebieten der Republik deutlich schwerer, als einen Termin bei einem niedergelassenen Psychiater zu bekommen. Und wenn Dir jemand sagt: Reiß`dich zusammen o.ä.; die Depression ist mit der Aufbringung von Willenskraft nicht beeinflußbar. Dass aber wissen die Menschen, die solche Sprüche loslassen, nicht. Sieh es ihnen nach, den sie verstehen (das Wesen der Depression) nicht. GLG Darkangel

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