Es ist jetzt schon eine längere Zeit her das ich darüber etwasgeschrieben habe, ich hatte einfach das Gefühl jetzt schreiben zu müssen. Michverlässt langsam meine Kraft.
Seit ziemlich genau 10 Jahren nehme ich jetzt Tramadol, bin aberschon seit meinem 12. Lebensjahr Alkoholabhängig, mit ca. 70 Entgiftungen inden letzten 8 Jahren, 2 Langzeittherapien, 1 Ambulanten Therapie ( Tages Reha )und unzähligen Selbstversuche davon wegzukommen. Seit längerer Zeit aberTrocken. Das erstemal habe ich eine kleine Flasche von einer flüchtigen Bekannten bekommen dieich über das Radio kennengelernt habe Antenne 1. Ich weis nur noch das SieDagmar geheißen hat, in Neckartenzlingen Wohnte und Pharmareferentin war,danach hab ich sie nie wieder gesehen. Das war irgendwann im Juli 2001.
Aber wie beim Alkohol wusste ich es schon beim ersten mal, davonkomme ich nicht mehr weg, das tut so unendlich Gut, endlich mal keine Schmerzenmehr und das Gefühl Gut drauf zu sein.
Habe seit dem auch immer mal wieder Einnahme Pausen gehabt dieschon auch mal 6 – 9 Monate anhielten, doch in den letzten 3 Jahren ging esnicht mehr, der Entzug war einfach zu stark.
In den letzten Jahren ist es mir auch immer schwerer gefallen einenSinn darin zu sehen mir eine Schmerzmittel freie Zeit zuzumuten und weiter andiesem Leben so teilzuhaben, es war noch nie einfach, aber auch noch nie so schwerwie Heute.
In den letzten Monaten kommt es mir oft so vor als würde ich nebenmir Stehen und mein Leben von anderen Positionen betrachten. Mit meinen Elternpflege ich noch einen regelmäßigen Kontakt und ich bekomme auch immer wiedergesagt dass sie keine Schuld an meiner Entwicklung haben, über die Schuld Fragewill ich nicht mehr Diskutieren, aberman sollte schon darüber ehrlich nachdenken wie es zu alledem gekommen ist.
In der letzten Zeit habe ich schwer mit meinen KörperlichenSchmerzen zu Kämpfen (und mit meinem Hausarzt) wegen der Schmerzmittel.
Wohl sollte ich aber mitteilen an was ich überhaupt leide, da wärealso: Meine Alkoholabhängigkeit, eine verkrümmte Wirbelsäule ein WS – Syndrom,ein HWS – Syndrom, eine Trichterbrust, Arthrose im Linken Knie, mehrfachKappute Schulter (nach vorne Geknorpelt) Rechts, extrem verspannter Nackendurch Haltungsschaden, CTS an beiden Hände (sind Operiert worden 1998 Rechtsund 2000 Links) ist aber nie wirklich besser geworden, mit zunehmendem Alteraber immer schlimmer, starke Hörschäden, einen schweren Hinterwandinfarkt 2005 und das sind nur die Körperlichen Leiden. Wasaber noch um ein vielfaches schlimmer ist sind die Seelischen Leiden und dieFrage was kann ich überhaupt dagegen machen und vor allem die Schmerzmittelohne die ich nicht mehr sein kann, Abhängig bin und mir der Entzug so unsagbarschwer fällt denn wenn ich die Schmerzmedikamente absetze kommt der Saufdruckund eines will ich wirklich nie, nie wieder Durchmachen – Trinken - .
Gibt es für mich denn ein Leben, ein Leben ohne Suchtmittel,Zufriedenheit, Geborgenheit dem GefühlGeliebt zu werden und ohne Schmerzen???
Die letzten Monate wurde mir Klar, für mich gibt es das vielleichtnicht und das hat mir einen Großen Teil meiner Kraft genommen, Verzweiflung jedenTag, für was eigentlich? Die Schmerz……. Oder der drohende Rückfall wenn ich dieMedikamente absetzen sollte.
Doch genug gejammert, ich wollte doch etwas über meine Personschreiben, was nicht heißen soll dass ich es auch wirklich mache. Hab ich nicht auch ein recht aufein Schmerzfreies Leben? Nachts schlafen zu können und es zu schaffen keinenAlkohol zu trinken, ist es dann gleich eine Suchtverlagerung ( meine HerzMedikamente muß ich ja auch Täglich einnehmen ) wenn man sehr starke Schmerzenhat und Schmerzmittel wie Tramadol nimmt? Das es einem ermöglicht eineinigermaßen normales Leben zu führen, ohne Alkohol der mein Leben zum Größtenteil schon zerstört hat und der mir auchnoch die letzten Jahre nehmen wird wenn ich noch mal anfangen sollte zuTrinken. Den eines weis ich mit recht großer Sicherheit die kraft für einenAlkohol Entzug habe ich nicht mehr. Aber ich merke auch wie die Schmerzmittelmir die Fähigkeit nehmen zu empfinden und jede menge Nebenwirkungen haben vondenen man nur den kleinsten Teil kennt, die ich aber alle in kauf nehme wennich nur daran Denke was kommen wird wenn ich es nicht schaffe Trocken zubleiben oder die Schmerzen habe.
Mein größter Wunsch wäre es wieder einmal frei von all diesenSubstanzen zu Leben egal ob Gut oder Schlecht, Glücklich oder Traurig nur noch einmal.In den Jahren 1988 – 1998 hab ich es doch auch geschafft ohne Alkohol undMedikamente Zu Leben! Es waren meine Schönsten Jahre.
Heute ist der 2. Tag für mich ohne Tramadol ich habe vorher ca.1600 – 2400mg täglich zu mir genommen und es auf Null runtergesetzt, langsamesRunterreduzieren klappt bei mir nicht.
Der Entzug ist nicht einfach und im Moment befinde ich mich auch ineiner Emotionalen Ausnahme Situation und wäre für Eure Meinung und ErfahrungDankbar
An alle die das gleiche Schicksal mit mir teilen,
Didi3003