Ich hab' eben an eine Situation vom vergangenen Wochenende denken müssen und eben daran, wie es mir damit ging.
Es war so, dass ich mit ein paar Freunden abends in der Stadt war. Wir saßen nach dem Essen noch bei 'nem Glas Wein und haben überlegt, was mir mit dem Rest des Abends anfangen. Jedenfalls konnte oder wollte keiner sagen, was wir nun machen. Dann wollten wir abstimmen, aber an der entscheidenden Stimme haperte es natürlich. Eine Freundin von mir war genauso meinungslos, wie ich. Und nach 'ner Zeit machte mich das (unberechtigterweise) doch auch sauer.
Ich bin irgendwie immer – oder jedenfalls meistens – so, dass ich "keine Meinung" habe. Ich trau mich sehr selten zu sagen, was ich vielleicht lieber machen würde oder lieber hätte. Das betrifft eigentlich jeden Bereich des Lebens.
Ich will niemanden übergehen, mit dem, was ich sage. Lieber halte ich mich zurück, als jemand anderen zu übergehen oder dessen Wunsch/Bedürfnis unbeachtet zu lassen.
Außerdem zeigen meine Erfahrungen, dass es für Andere uninteressant ist, was ich denke oder gerne hätte. Entweder wurde es immer komplett ignoriert oder eben mit einem übergangen.
Aber ich will ja auch, dass das anders wird. Ich würde zum Beispiel auch gern mal sagen können "Ich würd' gern zum Baden gehen" ohne schon in dem Moment, wo ich es ausspreche, ein schlechtes Gewissen deswegen zu haben. Mal davon abgesehen, dass es eben noch unangenehmer wird, wenn sich mein Wunsch dann nicht erfüllt. Dann wünsche ich mir, dass ich nichts gesagt hätte und nehme mir für das nächste Mal wieder vor einfach meinen Mund zu halten.
Ein Kreislauf also.
Und wahrscheinlich kommt man aus diesem nichts anders raus, als es immer wieder zu versuchen und neue, andere Erfahrungen als die alten, zu machen. Aber es fällt mir eben jedes Mal auf's Neue sehr schwer.
Na und ich wollte euch mal fragen, ob ihr dieses Problem vielleicht auch kennt oder kanntet? Und was man dagegen tun kann? Wie man sowas vielleicht üben kann oder zumindest damit umgehen lernt? Oder so.
Liebe Grüße
Fibra.