Prokrastination - eine wirkliche Krankheit?

  • hab grad mal in die tv-zeitung geschaut und gesehen, das heut auf zdf eine reportage zum beitragsthema=prokrastination läuft. prokrastination ist nichts anderes, als alles unangenehme auf später zu verschieben, termine verstreichen zu lassen. es ist ein verhalten, das mit leistungsdruck und zukunftsangst zu tun hat.

    nun wollt ich mal wissen, ob ihr damit auch erfahrung habt, schiebt ihr auch oft dinge auf, habt leistungsdruck usw.? würd mich mal interessieren.

    Mea

    ps: falls das thema hier falsch ist, bitte verschieben...wusst nich, wo sonst hin damit.

  • Hallo Mea,

    ich wußte nicht dass es einen Fachausdruck dafür gibt...ich nenne es immer mein Scarlett o`Harra Syndrom... :confused_face:

    "...ach da denke ich jetzt nicht darüber nach...das verschieb ich auf morgen" (Film: vom Winde verweht)

    Es belastet mich ganz schön, weil ich immer aufpassen muß, wenn etwas wichtiges ist...wie jetzt zum Beispiel der Termin gestern in der Klinik, dass ich da wirklich hingehe, und mir nicht von meiner Angst alles versemmeln lasse...

    lg Julchen

  • Ich hab das bisher immer nur als meinen Schweinehund angesehen, den ich überwinden muss. Sehr interessant, dass es auch n Fachbegriff dazu gibt. Es nervt mich jedenfalls sehr.

  • Wusst ich auch nich dass es dafür nen Fachausdruck gibt.
    Bin zwar selber eher weniger davon betroffen (ich verschieb lästige Dinge zwar auch gern nach hinten, aber machn tu ichs trotzdem immer noch rechtzeitig) aber mein Bruder hat das extrem. Der ist teilweise nicht mal zu seinen Prüfungen an der Uni gegangen weil er die anscheinend "vergessen" hat.. muss ich ihn mal fragen ob er schonmal davon gehört hat.

    lg deady

  • geil!!

    jetzt habe ich Diagnose für meine Faulheit :]

    "Ich verschiebe lästige Sachen immer, weil ich Prokrastination habe", klingt nach einer ernstzunehmender Krankheit.

  • Ich galub ich hab das eher weniger....
    aber es is wirklichinteressant, dass es dafür ein fachbegriff gibt

    Vielen Dank Mea, für dieses neue WIssen :top: :grinning_face_with_smiling_eyes:

    also, klar denk ich gibt es bei jedem so Dinge die man nciht gerne macht und dannaufschiebt .. aber (beimir war es so) das ich immer alles rechtzeitig gemacht hab, weil ich schiss vor den Konsequenzen hatte

    aber das es bei manchen ins extreme geht ... wusste ich nicht

  • Hi Mea,

    das Aufschieben von Dingen kenne ich ziemlich gut. Ich stelle mich sehr oft unter hohen Leistungsdruck der mir dann aber so im Weg steht, dass ich alles was ich machen muss erstmal vor mir her schiebe. Gott sei Dank schaffe ich es immer noch "auf den letzten Drücker" die Dinge hinzukriegen. Manchmal denke ich, ich brauche einfach den Zeitdruck damit ich meinen A... in Bewegung setze ;). Aber nerven tut es schon gewaltig.
    Na gut, es gibt ja eigentlich gute Techniken damit umzugehen wie z.B. konkrete Zeit-/Wochenpläne machen, sich belohnen für getane Arbeit usw., bei mir funktionierts aber trotzdem immer wieder nur mit großem Zeitdruck.
    Wie ist das denn bei Dir Mea?

    LG Minun

  • ja, also das es nen fachbegriff dafür gibt, war mir auch neu.

    ich hab nich so das problem mit aufschieben von dingen, bei mir is es eher der leistungsdruck den ich mir selbst mache, den mir aber auch meine family macht. bin meistens unzufrieden mit ergebnissen, weil ich immer der meinung bin, das ich was hätte noch besser hinbekommen können.

  • Ich weiß nicht, wer von euch schon einmal von der Krankheit [FONT=arial,geneva,helvetica]Procrastination gehört hat. Ich habe vor einiger Zeit einmal einen Artikel darüber gelesen und bin jetzt durch Zufall wieder darauf gestoßen.
    Hinter diesem schönen Begriff verbirgt sich die allgemein bekannte Aufschieberitis. Das heißt, Betroffene schieben unangenehme Aufgaben so lange vor sich hier, bis sie im Schnellverfahren gemacht werden müssen. Sie sind sich dessen voll bewusst, es fehlt ihnen allerdings an Motivation, um die unangenehmen Aufgaben in Angriff zu nehmen.

    Ich würde gerne einmal wissen, ob ihr das für eine Krankheit haltet, oder ob das einfach nur ein Grundsuchen für - hm, ja - Faulheit ist?
    Was denkt ihr? Kann man das als Krankheit bezeichnen, von der angeblich fast die Hälfte aller Studenten betroffen sein soll?[/FONT]

  • nabend, Wattwurm,
    na dann hab ich das auch...
    (shit, die Steuererklärung oje....)

    muß dran liegen daß ich auch mal studiert hab! *G*

    ne Disziplin ist lernbar sicher, selfcontrol, denk das gehört zu jeder Therapie egal um was es geht.
    Auch "gedankenkontrolle" so schlimmsichs anhört, schlechte Gedanken sollten nicht kontrolle über Taten erlangen.
    -die Gedanken sind frei.... von wegen# jede/r denkt doch was er/sie will!

    und aufschieben auch.

    lb Grü
    Oryx

  • Hm,.. also ich denke das kennt jeder von uns.
    Aber eine richtige Krankheit?

    Schwer zu sagen.
    Bei mir ist es ständig so. Ich mach alles auf den letzten Drücker, ob irgendwelche Aufgaben, generell Lernen oder irgendwelche Dinge klären und dann wird gehetzt, weil ich mich davor nicht aufraffen konnte.
    Ich hab das ganze auf meine mangelnde Disziplin geschoben, mein fehlendes Durchhaltevermögen oder Faulheit.
    Aber in manchen Momenten geht es nicht, kann mich nicht dazu aufraffen :21:

    Aber wirklich eine Krankheit? Ne, also ich kann mir das nur schwer vorstellen. Ich kann das gar nicht richtig begründen, aber fällt mir schwer das zu glauben.

    Was denkt du denn selber Wattwurm?

    lg, von Zyna
    (die das Thema recht interessant findet!)

  • Also ich finde, man macht es sich auch ein wenig einfach, wenn man Aufschieberitis einfach zu einer Krankheit macht. Denn dann muss man keine Verantwortung mehr für sein verspätetes Handeln und in vielen Fällen auch seine eigene Faulheit übernehmen.
    Ich denke, es gibt schon Fälle, in denen es krankhaft ist und mangelnde Motivation ist bei Depressiven ja auch ein ziemlich großes Thema. Aber dann ist man doch Depressiv und ich finde, das reicht als Begründung.
    Mich erinnert das immer so ein wenig an die Behauptungen, Kinder, die im Unterricht stören, sind krank und müssen behandelt werden. Auf mich wirkt das immer so ein bisschen wie aus der Verantwortung ziehen: Wenn man krank ist, dann kann man das ja eh nicht ändern. Warum sollte man es dann versuchen?
    Vielleicht betrachte ich das Ganze auch aus einem falschen Blickwinkel, aber für mich ist das irgendwie eine "Krankheitisierung" von alltäglichen Phänomenen. Das kennt doch schließlich jeder von uns und es kann schlecht die gesamte Gesellschaft krank sein.
    Natürlich gibt es auch Fälle, bei denen sich das Aufschieben zu einem Zwang entwickelt hat. Aber das ist dann ein Zwang und damit auch wieder eine andere Krankheit.

    Ich werd jetzt auch mal meine Aufschieberitis bekämpfen und schnell laufen gehen und dann mein Zimmer aufräumen. Das schiebe ich nämlich seit Wochen vor mir her und es sieht doch mittlerweile schlimm aus. :winking_face:

    Lg vom müden Würmchen

  • Hi,

    ich kenn das auch, aber bei mir betrifft es vor allem Telefonate, egal ob unangenehm, oder mit Familie und Freunden, ich schaff es einfach nicht den Hörer in die Hand zu nehmen und anzurufen?

    Keine Ahnung warum, es sind nicht nur Dinge die mir Angst machen, ich kann den Grund dafür nicht erklären, wir habens auch schon in Therapie besprochen, es ist mal besser, mal so schlimm, dass ich gar nichts telefonisch erledigen kann ... lieber geh ich dann vorbei, und erledige das persönlich, auch wenns manchmal zeitmäßig echt stressig wird...

    Als Krankheit hab ichs auch noch nicht gehört, oder dran gedacht es könnte so sein, ich dacht halt ich bin besonders bescheuert?

    LG Julchen

  • Ich würd's auch nicht als eine Krankheit bezeichnen, dass man unangenehme Aufgaben gerne auch mal nach hinten schiebt. Wer erledigt schon gerne Sachen, die ihm unangenehm sind?!
    Mag sein, dass die Einen das besser unter Kontrolle haben als die Anderen - nach dem Motto "erst die Arbeit, dann das Vergnügen", kriegt man ja schon als Kind gesagt, dass man erst das Unangenehme erledigen sollte, damit man es hinter sich hat. Zumindest wurde versucht das mir so beizubringen. Ganz gewirkt hat das nicht, aber ich seh's trotzdem nicht als Krankheit an. Denn die Gründe, warum etwas unangenehm für mich ist, sind andere - und ich denke, wenn die geklärt, beseitigt oder was auch immer sind, dann erledigt sich das Aufschieben von allein!

    Ob sich das allerdings quasi verselbstständigen kann, also quasi chronisch wird, keine Ahnung.. wahrscheinlich schon irgendwie.
    Ich seh' das jedenfalls ähnlich, wie Wattwurm. Für mich stecken einfach andere Gründe hinter diesem Aufschieben, als dass ich dieses Symptom als eigenständige Krankheit ansehen will.

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