Mein Freund ist Onlinesexsüchtig!

  • Da wo Gefuehle sind gibt es keine leichten Entscheidungen aber es ist nicht immer richtig den Weg der vermeintlich besseren Aussichten zu gehen wenn dieser zu oft mit Fuessen getreten worden ist. Die Entscheidung fuer Dich, die musst Du ganz alleine mit Dir finden, da kann Dir auch keiner reinreden.

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • Was Siegfried und Wrong schreiben, das hab ich zum Teil ja auch schon mal angedeutet.
    Ich meine jetzt, dein Freund und seine Sucht!

    Natürlich kann ich keine solche Diagnose stellen, doch deutet alles was du schreibst total drauf hin.
    Das er auch gar keine Einsicht zeigt, das verstärkt natürlich diese Vermutung.
    Weißt du, Süchtige sind die besten Schauspieler der Welt.

    Erneut schiebt er dir den schwarzen Peter zu, sehr schade, wenn du ihm so oft nun die Hand gereicht hast.
    Wünsch dir paar schöne Tage, das ist der beste Schritt nun, doch bitte mach dir dort auch klar, du kannst kaum noch was erwarten.

    LG Franz

  • Zitat von Franz;209992

    Wirklich gut beschrieben Chinua, ich finde es immer toll, wenn auch Angehörige bei uns Erfahrungen weitergeben :smiling_face:

    Tja und dann gibt es eben diese stoffungebundenen Süchte, der nimmt nichts, der machst nichts, das kann doch keine Sucht vbglossarlink.gif sein ...
    Für den Partner ist dann natürlich eine Sexsucht wohl noch um einiges schlimmer, man wird offensichtlich betrogen, ob nun real oder virtuell, also zweifelt man an sich, es muss was mit mir als Partner zu tun haben ...

    Gerne.
    Mittlerweile kann ich es wenigstens beschreiben. Früher fehlten mir die passenden Worte dazu.


    Zu zweifeln beginnt man auf alle Fälle. Wenn plötzlich Nähe, Zweisamkeit, Körperlichkeiten, Aufmerksamkeit, Interesse am Partner verloren gehen.
    Ich war in einer Partnerschaft bzw. bin es noch immer :r:, aber ich fühlte mich wahnsinnig einsam und allein.
    Ich hatte eine, ich sage mal normale Einstellung zu Pornos und Sb, jedoch habe ich durch die Sucht schon auch nen kleinen, (vielleicht auch riesen?), Knacks weg.

    Jedenfalls waren mit der Zeit nicht mehr die Pornos und der gedachte Betrug das Schlimmste für das Vertrauen, sondern die Lügen und Heimlichkeiten. Mit Ehrlichkeit wäre ich besser zurecht gekommen, als ständig von einer Situation in die nächste unwissend zu treten. Und dann war ich gleich noch wütender, weil ich von selber draufgekommen bin, anstatt er mir das sagte. Es ist verdammt hart, wenn man sich ausmacht ehrlich zu sein und der Süchtige schafft es nicht.
    Nach einem halben Jahr clean sein, hatte er einen Rückfall und auch diesen erzählte er nicht. Oft kam ich durch ganz normale, banale Situationen drauf.
    z.B als ich auf seinem Handy nach der Uhrzeit sehen wollte, weil meines damals grad nicht im Zimmer war. Er schnappte sich das Handy druckste herum und mir war alles klar. Die Reaktion war eindeutig und ließ erst gar keine anderen Schlüsse zu.

    Und dann fängt man sich selbst zu hinterfragen an. Trotz Liebe, aber möchte ich das? Soll so mein Leben aussehen bzw. eine Bindung zu einem anderen Menschen?
    Ich hatte ganz krasse Vorstellungen diesbezüglich. Ich sah mich in zehn Jahren total kaputt, noch immer belogen und betrogen wie ein kleines, graues Mäuschen die Welt nicht mehr ganz wahrnehmend. Uff, ne das stellte ich mir für mein Leben nicht vor! Da musste eine Entscheidung her.

    Es kann nur klappen, wenn der Betroffene Einsicht zeigt und beginnt an sich zu arbeiten.

    Und ich wünsche, dass dieKleine einen guten, zufriedenen, glücklichen Weg für sich finden wird.

    lG Chinua

  • Hallo,
    vielen Dank für die Kommentare. Liebe Chinua, danke, dass du so offen über deine Erfahrungen schreibst. Mir geht es gerade genauso wie dir. Mich macht ganz besonders diese Lügerei zu schaffen. Zumal ich früher besonders an meinem Partner seine Ehrlichkeit geschätzt habe. Da er alle seine Geräte vor mir mit Passwörtern geschützt hat, kann mir sowas wie dir nicht passieren, aber ich finde dann halt Kondome...ups :frowning_face:
    Wie lebst du denn momentan so? Ich habe aus deinen Posts entnommen, dass ihr noch/ wieder zusammen seid, liege ich da richtig? Wohnt ihr getrennt oder zusammen? Hat er denn irgendwann mal gebeichtet, was er alles so angestellt hat? Wie lange ging das hin und her mit euch, bis er sich eingestanden hat, dass er ein Problem hat?
    Die paar Tage Abstand haben mir ganz gut getan und ich habe beschlossen einen Gang zurück zu schalten. Also werde ich meine Energie in erster Linie für mich nutzen. Und wenn es was zu reden gibt, dann soll er ehrlich zu mir sein, weil es sonst nichts bringt. Und wenn er weiter so macht, dann werde ich mich trennen. Das hat ja so keinen Sinn mehr. Ich will mich nicht auch in 10 Jahren als kaputte, graue Maus sehen.
    Vielen lieben dank nochmal an all die ehrlichen Worte, das hilft mir ungemein.

  • Hallo dieKleine!

    Ja, wir sind noch zusammen und wohnen auch zusammen. Natürlich immer mit Hopplas dazwischen bis zu dem Zeitpunkt, dass er sich entscheiden soll.
    Nein, er hat es nie gebeichtet. Ich kam immer von selber drauf. Jedesmal hat mich schon mein Bauchgefühl geleitet.

    Uff, es war ein langer Weg. Ende Mai 2009 fiel mir auf, dass was nicht stimmt. Das erste, halbe Eingeständnis kam erst mit Februar 2010. Dazwischen natürlich Rückfälle und ab Oktober 2010 war es so, dass er selbst sah ein Problem zu haben. Denn da hat sich das Ganze dann schon auf die Arbeit ausgelagert. Also kann man sagen, es hat fast 1 1/2 Jahre gedauert, bis er es einsah.
    Von Oktober bis April war er clean, dann gabs wieder nen Rückfall. Wobei ich gelesen habe, dass die meisten Suchtaussteiger nach einem halben Jahr einen Rückfall haben. Weiß nicht, kann das hier ein Betroffener so bestätigen?
    Jedenfalls hat er mir das auch nicht gesagt und ich kam selber drauf. Und seit dem ist Ruhe und wieder cleaner Weg.
    Und trotzdem habe ich teilweise noch gruselige Szenen vor mir voll Streit u.s.w.
    Ganz losgeworden bin ich es noch nicht. Vorallem zu was man in seiner Hilflosigkeit und Not fähig ist. :az: Sehr unschöne Szenen.

    Das mit dem Lügen ist echt belastend. Mir fiel auf, dass ich seitdem schon allergisch auf Alltagslügen reagiere.
    Ich habe mich selber auch für diese Partnerschaft entschieden und den Weg mit dem Ausstieg. Das heißt ich bin darauf vorbereitet, dass es zu Rückfällen kommen kann.
    Jedoch muss dann auch seine Ehrlichkeit in Kraft treten.
    Ich möchte selbst entscheiden können und nicht das mir jemand mit Lügen und Heimlichkeiten die Entscheidung abnimmt. Egal, ob es für mich besser wäre oder nicht. Für mich zählt auch meine Entscheidungsfreiheit.

    Ist es bei euch auch so schlimm, dass sobald du das Zimmer verlässt, er auf diesen Seiten stöbert? Und wenn du zurückkommst schnell weggeklickt wird?
    Mich hat das jedesmal total genervt. Wenn ich das Haus verlassen habe, dann war sowieso meist ein Rückfall.
    Bei uns hat er die Kindersicherung installiert, weil er es ohne Kontrolle von aussen nicht schafft. Ich frage mich nur, schafft man das je in punkto online sein mit diesem leichten, zugänglichen Material? :ce:

    Du bist aber auf einem guten Weg. Wichtig ist bei dir bleiben. Kräfte für dich verbrauchen und nicht für ihn.

    lg Chinua

  • Hallo Chinua,
    danke für deine Antworten. Das hört sich ja jeder Menge harter Beziehungsarbeit an. Ich wünsche dir auf jeden Fall weiterhin viel Kraft. Das mit dem Rumklicken, sobald ich aus dem Zimmer bin, kenne ich nur zu genüge. Und dank der fortschrittlichen Technik geht das auch ganz gut, wenn er unterwegs ist. Ich bekomme schon Anfälle, sobald er sein Handy in die Hand nimmt. er beschäftigt sich mittlerweile am Meisten damit mit anderen Frauen intime Wünsche auszutauschen. Und da es schon oft Stress gab, wenn er wieder komisch an seinem Handy rumfummelte, wird mir dann vorgeworfen, dass er nur auf normalen Seiten unterwegs war... und er wird auch immer cleverer :frowning_face:
    Ich denke die meiste Zeit wird auf Arbeit gechattet oder wenn er außer Haus ist... ein besonders schöner Anblick ist auch immer, wie er mit dem Handy spielt, sobald er vor dem Rechner sitzt.... ich bin ja auch nich blöd :winking_face:
    Aber er hat mir nun eröffnet, dass er das nicht mehr tut. Ich kann dem nur leider keinen Glauben schenken. Das tut mir schon leid, falls es wirklich der Fall sein sollte, aber ich habe das schon so oft gehört...! Und der ominöse Account kann ja noch nicht gelöscht werden, weil man ja damit bei einem kostenpflichtigen!!! Seitensprungportal angemeldet ist... Und deshalb muss man noch abwarten, bis die gebuchte Zeitfrist abgelaufen ist.... Das ist eine Logik sag ich dir. Das kann ich natürlich total nachvollziehen :dg:
    Ich werde sehen wie es weiter geht, aber sollte er nochmal fremd gehen, werde ich die Reißleine ziehen. Ich mag so nicht mehr weiter machen.
    Leider weiß ich auch nicht, wie groß das ganze Ausmaß ist. Ich weiß nur, was ich selbst heraus bekommen hab, er redet mit mir nicht darüber. Und das macht mich wahnsinnig! War das bei dir auch so? Hat dein Partner nur das "gebeichtet", was du eh schon wusstest oder hat er sich dann dir gegenüber geöffnet?

    LG: dieKleine

  • Hallo,

    vorallem ist eine harte Beziehungsarbeit mit und zu sich selbst.

    Bei euch ist die Lage ein bisschen anders. Bei uns kam es nie zu realen, sexuellen Kontakten. Alles nur über Internet.
    Da wäre bei mir sofort der Ofen aus gewesen. Vorallem da Tripper und Syphilis wieder im Vormarsch sind.
    Wie hältst du das nur aus? :eh:

    Kann ich verstehen, dass du ihm nicht vertraust und es dir aber andererseits leid tut. Mir erging es auch so.
    Dieses leid tun ist, dass man dann in solchen Situationen erkennt, wie kaputt das alles ist. Man will glauben und vertrauen, kann es aber nicht mehr. Mir war die komplette Situation leid.
    Meistens sind so Aussagen nur Vertröstungen und ein beruhigen, damit die Frau schnell Ruhe gibt. Und du wirst das auch wissen und spüren, deswegen kein Vertrauen.

    Wieso kann ein Account nicht gelöscht werden, nur weil er kostenpflichtig ist? Mir erschließt sich der Sinn nicht.
    Normalerweise kann man doch immer löschen, kündigen. Solange es bezahlt ist, ist den Anbietern doch egal, ob es genutzt wird oder nicht.
    Hast du das selbst geprüft oder war das eine Antwort von ihm?

    Anfangs war es bei uns auch so. Er hat nur gebeichtet was ich schon wusste. Eines Tages sagte ich aber, so...nun will ich alles darüber wissen.
    Wie und wann hat das begonnen?,...
    Ich stellte Fragen. Und das was ich suchte, waren sowieso Antworten. Antworten auf dieses Verhalten mir gegenüber und der Sucht im Zusammenhang. Ich wollte das verstehen können. Vom logischen konnte ich das nicht, weil Sucht nicht logisch ist.

    Für mich ist es auch heute noch nicht leicht. Ich habe zwar verziehen, aber das heißt nicht, dass die Gedanken und Bilder verschwunden sind. Sie kommen nicht mehr so oft wie früher, sind aber noch da. Tränen gibts manchmal auch.
    Noch heute reden wir dann darüber, wenn es sein muss und es ist auch wichtig.
    Es zeigt vorallem, dass ich noch eine Zeit brauchen werde und das nicht verarbeitet ist. Manchmal schmerzt es noch sehr.

    Wie geht es dir denn zur Zeit?

    lg Chinua

  • Es geht auf und ab. Und wie ich das alles aushalte, weiß ich manchmal auch nicht. Jeder Tag ist einfach anders. Jeden Morgen wache ich mit einem anderen Gefühl im Bauch auf. Manchmal denke ich ganz positiv an die Zukunft und glaube, dass wir das schaffen und an einem anderen Morgen bin ich ganz verzweifelt. Ich versuche auch mich von bestimmten Bildern in meinem Kopf nicht einnehmen zulassen...machmal klappt das, manchmal nicht.
    Das darüber Reden ist immer noch ziemlich schwierig. Er will es mir nicht sagen, ich denke, er schämt sich dafür oder will es nicht "teilen". Aber ich habe ihm deutlich gemacht, dass es irgendwann darüber reden MUSS! Denn ich will es wissen und verstehen. Obwohl ich auch Angst habe, dass sich dadurch noch neue Abgründe auftun. Mal schauen. Er meinte auch, dass es wohl weniger Frauen waren, als ich wohl denke. Naja, komische Aussage. Jede ist eine zuviel!
    Und ich bin auch sehr wütend, weil ich denke, dass er es sich zu einfach gemacht hat. Und mit anderen Frauen schlafen geht ganz gut vom Kopf her, aber mit mir reden geht nicht? Das finde ich komisch.
    In Bezug auf die Sucht gibt es auch nichts neues. Ich spreche das momentan nicht an, denn es kommt bei ihm eh nicht an.
    Aber er hat mir gesagt, dass er das auch jeden Tag mit sich rumschleppt und das es ein Fehler war. Das ist doch schon mal was.
    Das mit den Accounts macht mir leider immer noch zu schaffen. Ich denke, er will ihn (noch) nicht löschen. Und ich bin mir sicher, dass er sich noch mit der einen oder anderen Frau schreibt, vielleicht nicht mit einer, mit der er geschlafen hat, aber ich denke schon, dass er da noch Kontakt hat. Vielleicht schreibt er auch über uns und holt sich "Tipps" ab, keine Ahnung, ich hoffe nicht! Das ist vl. der falsche Anlaufpunkt?!
    Mit einer Frau hat(te) er recht lange und intensiven Kontakt, hatte auch schon überlegt sie mal anzuschreiben, aber irgendwie wäre das link von mir und bei ihm würde das garantiert ankommen. Ich würde mich dann auch etwas armselig vorkommen. Was denkt ihr darüber?
    So das wars erstmal wieder von mir.
    LG

  • Ui, ich kann dich ganz gut verstehen. Diese Ambivalenz habe ich heute noch teilweise. Das bekommt man auch nicht so schnell aus sich raus.
    So wie du es beschreibst. An einem Morgen war mir gut und am anderen bin ich schon Depressiv und mit Tränen aufgewacht, weil eine Perspektive und Zukunft fehlte.

    Es wird wohl Scham sein. Aber ich kenne ihn halt nicht. Kann auch Hinhaltetaktik sein.
    Bei uns ist es so, dass das Thema Sucht und Sex doch Punkte sind, die ihm unangenehm sind aus Scham. Es ist eben ein gesellschaftliches Tabuthema.

    Zitat

    Und ich bin auch sehr wütend, weil ich denke, dass er es sich zu einfach gemacht hat. Und mit anderen Frauen schlafen geht ganz gut vom Kopf her, aber mit mir reden geht nicht? Das finde ich komisch.

    Natürlich. Die Sucht nimmt den leichtesten Weg, sonst würde sie nicht "überleben".

    Wäre ich noch in deiner Situation, ich würde haargenau so denken.
    Aber ich habe gelernt, dass man das nicht einfach so vergleichen kann.
    Obwohl ich süchtig nach Tabak, Zigaretten war, kann ich diese Art der Sucht nicht nachvollziehen. Ich bemühe mich, aber man eckt immer wieder mal an.
    Auch wenn es für dich nach aussen so aussieht, kann es sein, dass er sich schämt, Schuldgefühle hat, sich einsam dadurch fühlt, weil er kann eben nicht darüber reden, u.v.m.
    Wir haben über das mal gesprochen, was da in ihm vorgeht während so einer Session. Antwort war: Alles ist unwichtig, rundherum vergessen und danach fühlte er sich wie ein Primat, dem Trieb unterlegen.

    Ich denke auch, dass dein Freund die Accounts nicht löschen will. Es zeigt aber leider, er ist überhaupt nicht einsichtig. Und wenn ich daran denke, wie lange das bei uns gedauert hat - ohje!


    Ne, also Kontakt aufnehmen mit einer Frau würde ich nicht. Es ist seine Geschichte.
    Und es würde dir persönlich auch nichts bringen, wenn eine davon wüsste.
    Hast du gerade jemanden bei der Hand mit dem du dich austauschen kannst?
    Eine Freundin, Mutter, Therapeut, u.s.w.? Weil es belastet einen ungemein, wenn man nicht mal darüber reden kann und sich alleine damit rumschlägt.

    Alles Liebe,
    Chinua

  • Vllt sollte ich auch einmal aus der Sicht der anderen Seite, der eines Onlinesexsüchtigen etwas dazu schreiben, Zumal eh schon über mich mit geschrieben wurde.
    Ja, ich bin der Lebensgefährte von Chinua.

    Ich selbst hatte lange Hemmungen mit ihr über meine Sucht zu sprechen, eben weil es mir peinlich war, so wie du es bei ihm vermutest. Zum einen habe ich nur ungern zugegeben das ich eine Sucht habe, am Anfang habe ich gar nach Ausreden gesucht wie es sei ein Zwang, keine Ahnung warum, vllt weil ich nicht Schuld haben wollte. Das das auch noch eine Sucht ist die mit Sex zu tun hatte, ich war etwas verklemmt, half dem ganzen dann erst recht nicht.
    Sie musste mir oft die Antworten aus der Nase ziehen und wollte Sachen wissen die ich selbst nicht einmal wusste.
    Heute sind wir zum Glück in der Situation das ich nicht mehr mit Details geize... aber es kommt trotzdem noch vor, dass ich nicht antworten kann.

    Was die Sache angeht mit den Accounts löschen.
    Das ist wohl etwas was er noch lange behalten wird, zum einen weil er es noch überhaupt nicht eingesehen hat das er eine Sucht, geschweige denn dir angetan hat. Zum anderen, wenn er es gemerkt hat wirds trotzdem noch dauern, ich habe mich damals auch nicht von heute auf morgen von den ganzen Filmchen trennen können. Ganz banal gesagt, das ist seine Trophäensammlung und die wird eine weile lang verteidigt selbst wenn er weis das das weg gehört.


    Nungut, heute habe ich nicht so die Muse für lange Texte, wenn du Fragen hast stell sie, ich werde sie so gut es geht beantworten.

  • Hi Tyris und willkommen im Forum. :smiling_face:

    dieKleine
    Deine Ambivalenz kann ich gut nachvollziehen.. ich glaube, die Meisten wurden in ihrem Leben schon einmal von einem Partner hintergangen, und kennen dieses diffuse Gefühl der Verunsicherung, das da zurückbleibt. Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass mein Gegenüber mir in der Hinsicht auch noch etwas von Sucht erzählen würde, und dann auch noch die übliche, btw. sogar verständliche, Heimlichtuerei im Spiel wäre... ne, sorry, aber mich persönlich würde das in meinen Grundfesten erschüttern.
    Mal davon ganz abgesehen bin ich penibel, und, Kondome hin, Kondome her... ein nicht zu unterschätzendes Restrisiko für allerlei verschiedene Krankheiten bleibt da obendrein auch noch bestehen... für mich persönlich undenkbar.

    Tyris
    Na da frage ich doch gleich mal frei heraus, und ganz unverblümt: Bei dir beschränkte sich das doch reinweg auf "vor'm heimischen Rechner", wenn ich mich recht entsinne, oder waren da auch reale sexuelle Kontakte im Spiel?

    LG
    WbD

  • Hallo WbD!

    Für mich wäre das auch nichts gewesen. Zwischen so einer Onlinesucht und Realkontakten ist dann halt nochmal ein gewaltiger Unterschied. Wobei beides zusammen gehören kann.
    Die Ungewissheit war immer da. Also sein (Sucht)Verhalten und die Internetkontakte zeigten mir immer mehr, dass er fremdgehen wollte und somit war das auch ständig Thema bei mir. Plus die Lügen und Heimlichkeiten, die ihr übriges taten. Ich bin das heute noch nicht los und wenn das Vertrauen derbst angeschlagen ist - puh, dann wird es überhaupt schwer etwas zu glauben.
    Eine Sucht, die in einem sensiblen, emotionalen und auch sexuellen Paarbereich stattfindet.

    Kleine, wie gehts dir denn?

    lg Chinua

  • Ein Hallo an euch.
    Ich möchte besonders Tyris in der Runde begrüßen. Ich finde es echt gut, dass du dich hier angemeldet hast und aus deiner Sicht berichtest. Und ich hoffe für dich/euch, dass ihr das zusammen durchsteht.
    Mir geht es heut leider gar nicht gut :frowning_face: .
    Ich habe mich dazu entschlossen, mal meinen Frauenarzt aufzusuchen und mich auf Infektionen testen zu lassen. Ist mir zwar ganz schön unangenehm, aber was soll es. Besser als wenn ich da irgendwas verschleppe. Aber ich hoffe inständig, dass alles in Ordnung ist. Das fehlt mir jetzt noch. :dg:
    Im Allgemeinen läuft es aus meiner Sicht beziehungstechnisch ganz gut, wir sind sehr vorsichtig miteinander. Aber ich hab schon wieder so ein komisches Bauchgefühl... das ist nicht gut.
    Tyris wann kam denn bei dir der Punkt, an dem du festgestellt hast, dass es sich um eine Suchtform handelt, bzw. was war der Auslöser?

    LG

  • Ach und um die Frage zu beantworten, ich hab eine gute Freundin mit der ich über alles sprechen kann. Das hilft mir schon ganz gut. Denn das ist ja auch ein recht sensibles Thema, das man nicht mit jedem beredet. Leider trägt er es mit sich alleine rum. Wie sieht es denn bei euch aus? Habt ihr Personen, mit denen ihr darüber redet oder besprecht ihr das nur unter 4 Augen? Ich hoffe dass er sich auch mal mir gegenüber öffnet. Naja kommt Zeit, kommt Rat :smiling_face:

    ----------Beitrag automatisch hinzugefügt um 11:54 ---------- Vorheriger Beitrag war um 11:50 ----------

    Ach noch was vergessen. Ja Wbd du hast recht. Meine Grundmauern sind total erschüttert. Ich bin auch ein recht konservativer Mensch... es fällt mir schwer damit umzugehen. Und Hintergangen zu werden war schon immer eine Horrorvorstellung für mich. Und nun ist es passiert. Und dann auch noch auf so eine abscheuliche Weise.

  • Nein, es ist bei mir nie zu realen sexuellen Kontakten gekommen, das lag bei mir auch nie in meinem Interesse.
    Ich denke mal das ganze wäre mir zu aufwendig gewesen. Der Pornokonsum ist um ein vielfaches einfacher und schneller als sich von irgendwo eine zu suchen, geschweige denn zu einer professionellen zu gehen.

    Festgestellt hat es schlussendlich nicht ich, sondern Chinua kam irgendwann die Frage auf ob es sich um eine Sucht handelt.
    Von den Anfängen ala "Jugend forscht" bis zu diesem Zeitpunkt waren gute zehn Jahre ins Land gegangen. Das ganze hat sich halt langsam, nach und nach entwickelt. Das da etwas nicht stimmt, dadurch bin ich erst durch die Konfrontation gekommen, bis ich es eingesehen habe vergingen vllt ein bis zwei Monate und eh ich dann von mir aus dagegen angekämpft habe, eben weil der Groschen gefallen ist waren es nochmal gute sechs Monate. Das war dann vor ziemlich genau einem Jahr und seitdem hatte ich halt einen Rückfall.
    Zu meiner Schande muss ich sagen, habe ich diesen selbst provoziert weil ich dachte ich wäre schon soweit.

    Ich selbst hatte mir nie Gedanken darum gemacht ob es eine Sucht ist, das ganze war für mich wie selbstverständlich, besonders in der Zeit wo ich eh alleine war. Nur ist es dann schädlich wenn man eine Partnerin hat und man so etwas eigentlich nicht mehr braucht, nur habe ich nie darüber nachgedacht ob diese Selbstverständlichkeit noch angebracht war...

    EDIT:
    Ich selbst habe abgesehen von zwei Therapeuten nur mit ihr darüber gesprochen. Sie dagegen mit Freundinnin, der Schwester und ein wenig mit der Mutter.

  • Zitat von dieKleine;214318

    Habt ihr Personen, mit denen ihr darüber redet oder besprecht ihr das nur unter 4 Augen?

    Früher zur Suchtzeit habe ich meiner Mutter, einer Freundin und meiner Schwester davon erzählt. Mehr so oberflächlich.
    Tja, und eines Tages erfuhr ich, dass meine Freundin vertrauliche Gespräche weitergetragen hatte in meiner Familie. Ich hatte leider das Pech, dass meine Freundin mein eh schon angeschlagenes Vertrauen auch noch missbraucht hat. Freundschaft gekündigt und seitdem, wenn überhaupt, rede ich nur mit ihm oder in der Therapie.

  • Oh nein, das ist ja echt fies.
    Aber ich denke, ich habe mir die richtige Person zum Reden ausgesucht und denke, dass sie das für sich behält. Zumal ich mich in verschiedenen Kreisen bewege und diese nicht so sehr miteinander verstrickt sind.

  • Hallo allerseits,
    momentan läuft die Beziehung im großen und ganzen ganz gut. Wir gehen vorsichtig miteinander um und verbringen schöne Stunden miteinander. Jedoch hat er mir immer noch nicht gesagt, was nun war. Dieses Problem schleicht wie ein schatten in meinem Kopf herum. Jeder versuch mit ihm darüber zu reden, führt im Endeffekt zu nichts. Ich denke, wenn das weiter so geht, werde ich die Handbremse ziehen. Es ist zwar momentan echt schön, aber ich kann das alles nicht unter den Teppich kehren und so tun, als ob es niemals passiert ist. Ich denke auch in letzter Zeit an meine Zukunft... ob ich sie lieber allein bestreiten will oder mit ihm zusammen und ob das überhaupt noch möglich ist. fragen über Fragen, aber leider immer noch keine Antwort.
    Falls es neues gibt, werde ich berichten. Über Tipps, Kritik und Meinungen von euch bin ich natürlich dankbar.
    LG

  • Deine Antworten musst du dir suchen die Kleine, nicht von einem Süchtigen abhängig machen.

    Wenn zwar alle auf einen einhacken, dann will man eher nichts mehr dazu sagen.
    Aber er erkennt nicht wem er nun entgegenkommen muss und das weiß man auch wenn man noch so süchtig ist :winking_face:

    LG Franz

  • Ja Franz da hast du Recht. Ich denke das Problem ist, dass er noch nicht verstanden hat, was er mir angetan hat. Ich glaube, dass er sich in der Opferrolle sieht und nun der Meinung ist, dass ich mich bewegen muss. Das ist schon krass. Mir ist auch klar, dass von mir was kommen muss, aber in erster Linie eben von ihm und nicht umgekehrt. Bin mal gespannt, ob ihn diese Erkenntnis noch irgendwann mal erreicht oder nicht.
    Diese Problematik gab es bei seiner Alkoholtherapie damals auch. Denn auch da hab ich viel unschönes mitgemacht. Dann wurde ich bei der Therapie total ausgegrenzt, wobei ich lange dachte, dass muss dann wohl so sein, aber im Nachhinein betrachtet, war es meiner Meinung nach falsch. Und sein letzter Therapeut hat ihm so einige Dinge vorgeschlagen, die wahrscheinlich in seinem Kopf falsch angekommen sind. Und die sitzen dort nun fest. Um ein Beispiel zu nennen: Er sollte sich mit seinem Leben beschäftigen, sich um sich selbst kümmern, Dinge tun, die ihm Spaß machen etc. Und das tat/tut? er nun auch. Er lebt sein Leben und tut das was ihm Spaß macht, was er "braucht". Leider trägt er das auf dem Rücken unserer Beziehung aus und erkennt nicht, dass das so nicht geht. Denn es ist nicht ok sich mit anderen Frauen zu treffen, wenn man in einer Beziehung lebt.
    Alles recht schwierig.
    LG

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