Diazepam Entzug

  • Nachdem ich gegoogelt habe und im Forum auch gesucht, bin ich noch nicht klüger geworden.Ich nahm seit mehreren Jahren Diazepam Tabletten.Zwischendurch in 2008 hatte ich einen schweren Autounfall und war entzugslos nach meinem 6 wöchigen Koma.Miese Begleitumstände brachten mich letztendlich wieder zu Dia-Tropfen.Ich wollte nicht mehr so weiterleben und bin seit 1 Monat total clean.In dem Klinikum,in dem ich mich entgiften ließ, sagte man mir,daß es eine Faustregel gäbe.Pro konsumiertem Jahr 1 Monat Entzugszeit.Ich hätte so einiges vor mir.Ist es ratsam,mich auf eine so lange Zeit einzustellen?Wie kommt es dann,daß ich aber nach meinem Koma ohne jegliche Art eines Entzugssymptom auskam?

  • Hi,

    naja - Sucht hat keine eisernen Regeln.
    ich habe dutzende von Malen von x Drogen entzogen ... und jeder Entzug war anders.
    Wenn man den richtigen Monet erwischt, wie es bei dir nach der OP wohl war, dann kann man durchaus mal Glück haben und relativ leicht davonkommen.
    Da du die Sucht dann ja aber wieder aufgefrischt hast, ist es natürlich auch schwerer mit dem aufhören, da es tiefer in deinem System verankert ist.

    Mit den Faustregeln....naja, ist so ne Sache! Sind halt bloß Faustregeln...
    Was ist dein Problem??? Haste noch Entzugserscheinungen oder macht dir das schwarze Loch "danach" zu schaffen???
    Das ist nämlich bei mir immer das wirklich Üble gewesen.

    LG.Ganesha

  • Zitat

    Was ist dein Problem??? Haste noch Entzugserscheinungen oder macht dir das schwarze Loch "danach" zu schaffen???
    Das ist nämlich bei mir immer das wirklich Üble gewesen.


    Es resultiert eigentlich kein Problem.Diese Entzugssymptomatik habe ich mir selbst erschaffen.Ich bin grundsätzlich bereit,damit klarzukommen.Bei diesem heißen Wetter ist der Entzug um einiges härter.Dadurch, daß ich Prioritäten setzen darf, akzeptiere und toleriere ich den Entzug.Ich bin halt sehr neugierig,wie lange ich geduldig sein darf.Durch mein unfallbedingtes Schädelhirntrauma erlebe ich alles um einiges krasser.Alle Nerven in meinem Körper,wirklich fast alle:dx:,melden sich.Ich habe bis heute die Kraft,weiter hart an mir zu arbeiten.Vielen Danl für Deine Antwort Ganesha. LG Volker (O..willi)

  • Hallo Willi,

    erst einmal doch klasse, dass Du die Finger seit `nem Monat von dem Mist weglässt.
    Dieses Benzozeug hat´s schon in sich und es braucht wirklich eine Zeit lang, bis es 1. ganz aus dem Körper verschwunden ist und 2. ne ganze Zeit bis Dein Körper aufhört danach zu schreien. :winking_face:
    Nun heißt es ja "nur" (lach) ... wer schreit lauter? :smiling_face:

    Setze all Deine Kraft ein, die Du brauchst um der Sucht die kalte Schulter zu zeigen.
    Hast Du denn alles vernichtet, was Du Daheim hattest?
    Nicht das noch irgendwo was rumsteht, das macht es Dir nur noch schwerer.

    Weiß Dein Doc auch Bescheid, dass Du es nimmer haben willst?

    Hm, warum es nach dem Koma "einfacher" war, keine Ahnung. Vielleicht hat Dein Körper danach einfach genug mit anderen Dingen zu tun gehabt und hat das Thema Sucht in den Hintergrund geschoben. Weiß auch nicht.

    Aber Du schaffst das ganz sicher. Wie Du schon sagst: Geduld braucht es - und davon wünsche ich Dir ne ganze Menge. Und viel Kraft und Stursinn. :winking_face:

    Alles Gute Dir,

    Leben

  • Hallo omraiwilli,

    naja, wurde ja eigentlich alles schon gesagt: Jeder Entzug ist anders und jeder mensch reagiert anders bei nem Entzug. Wir sind halt alle Individuen! :winking_face: Und ist es im Endeffekt nicht eigentlich egal, wie lange der Entzug dauert? Durch musst du so oder so, Geduld musst du so oder so haben. Ich persönlich bin eher jemand, der sich aufs schlimmste einstellt, in deinem Fall also eher auf ne längere Zeit, denn wenn es dann doch nicht so lange dauert, bin ich positiv überrascht. :winking_face: Anders rum könnte ich eher den Mut verlieren! :winking_face:

    Liebe Grüße
    gelberose

  • Nach 6 Wochen Koma hast Du 2008 den Hauptteil Deines Entzugs im Koma erlebt...zumindest die schwierigste Phase als Du keine Chance dazu hattest Dich zu fragen...schaff ich das oder brauch ich was...das Koma so schrecklich es fuer Dich gewesen sein mag hat Dir da eine ganze Menge Entzugsproblematik abgenommen die Du einfach nicht bei vollem Bewusstsein erleben musstest...da hast Du etwas aus den Haenden gegeben was Du als "Glueck im Unglueck" haettest nutzen koennen.

    Nach Deiner jetzigen Entzugsbehandlung kannst Du vielleicht den Vorteil haben das Du eine gewisse Zeit clean warst bevor Du Deinen Rueckfall gebaut hast aber das ist nicht sicher...Du musst mit Deiner Sucht leben und der Weg clean zu bleiben der verlaeuft bei jedem anders....weil jeder die Sache anders verpackt und verarbeitet, physisch wie psychisch.

    Es ist schoen zu sehen das Du Dich der Entzugsproblematik stellen willst und seit einem Monat clean bist. Ich wuensche Dir da viel Glueck.

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • Ich danke Euch recht herzlich.So schnell habe ich nicht mit den Antworten gerechnet.Ich bin fast von mir überzeugt,daß ich das Diazepam als vergangene Lektion abhandeln kann.Ein Restrisiko jedoch bleibt mir und das ist gut so.Sonst werde ich noch arrogant.Und diese Eigenschaft liegt mir nicht.Durch meinen Autounfall habe ich an gewisse Charakterstärke zugenommen.Das war so nicht vorher.Ich bin ein Zweckpessimist und lebe danach.So kann irgendwann das Ende dieses Entzugs mich zu einem glücklichen Menschen machen.

  • Na ja arrogant werden muss man ja nicht nur weil man fast ueberzeugt ist.... es ist besser "sicher" zu werden weil man "fest davon ueberzeugt" ist das Diazepam an den Nagel zu haengen. Den Weg dahin solltest Du aber finden..

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • Ich habe auch 3 Monate gebraucht, um mir darüber klar zu werden.Von Ende April bis Letzten Montag war ich Patient im hiesigen Bezirksklinikum zur Entgiftung und zum Entzug.Den Rest vom Entzug möchte ich gerne schaffen.Im on the way.Mir macht die Sonne besonders zu schaffen dabei.Hoffentlich wirds kühler.Und da durch den Unfall erworbene Schädelhirntrauma komplettiert das ganze.

  • Du liest Dich sehr entschlossen. :smiling_face:
    Das ist schön. :fr::fr::fr:

    Viiiiiiiiiiiiiiiiel Wasser trinken, gelle??????????
    Das schwemmt zusätzlich die Gifte aus dem Körper.

    Alles Gute Dir,

    Leben

  • Du schreibst von Entwöhnung, oder?
    Entzug ist was bei dir?

    Wurde langsam abdosiert, bist damit fertig oder noch dabei?

    Auf was ist die Faustregel angesetzt? Entwöhnungszeit, Zeit zum abdosieren?
    Sorry, bin da jetzt nicht ganz klar gekommen :winking_face:

    LG Franz

  • Bei meiner Entgiftung wurde langsam mit Oxazepam ausgeschlichen.Seit 1 Monat bin ich clean.Ich differenziere nicht zwischen Entzug und Entwöhnung.Ich weiß, daß es noch Zeit,Geduld und einen eigenen eisernen Willen und Härte zu sich selbst und Charakterstärke benötigt,um erfolgreich zu sein.Und das bin ich meinem Körper schuldig,der mich einen schweren Unfall überleben ließ und und die anschliende Destruktion durch die Pillen und den Alk ebenfalls.:fc:

  • Hi Volker,

    ich hab deswegen gefragt:

    Zitat

    Pro konsumiertem Jahr 1 Monat Entzugszeit.


    Da komm ich nämlich nicht mit.
    In deinem Fall soll das aussagen, du hast 5 Jahre konsumiert, also ist die Entwöhnung nach 5 Monaten durchgestanden?

    Machst du auch so was wie Nachsorge im Moment, eine ambulante Therapie?

    Vielleicht wäre auch unsere SHG-Sucht was für dich?
    ==> Benutzergruppen bei SuS

    LG Franz

  • Hi Franz,genauso hat es der OA im Klinikum einem Mitpatienten erklärt.Ich persönlich halte nicht allzuviel von diesen Faustregeln.Mein Körper inkl.Hirn reagiert einiges anders durch meinen Unfall.Ich lasse mich einfach überraschen.Ich bin sehr geduldig gewordem.Wie ich schon erwähnte,bin ich eher auch ein Zweckpessimist.Am heutigen Morgen war ich für eine längere Zeit sehr klar.Ich habe mich sehr gefreut.Erfolge motivieren mich und Mißerfolge lassen mich weiter kämpfen.An eine Nachsorge habe ich noch nicht nachgedacht.Hier in Deggendorf werde ich eine Selbsthilfegruppe aufsuchen,die die Thematig mit Medikamenten mit einbezieht.Die SHG-Sucht interssiert mich.Ich werde mich damit nachher befassen.Da mein Körper unter dieser Hitze ziemlich zu tun hat und ich leicht erschöpft bin,warte ich aufs Wochenende:Es soll kühler werden.Damm kommt Action.Vielen Dank für Deine Anregung.

  • Ok, dann hab ich es richtig verstanden und sag mal ganz böse - dein Mitpatient hat damit nicht Recht :winking_face:

    Dem entgegen stell ich mal das in Raum, clean ist der, der mindestens so lange sauber ist, wie er zuvor drauf war!

    Natürlich genauso ein pauschaler Spruch, doch meine ich, trifft der es viel eher.
    Ein Therapeut von mir hat mal gesagt, erst wenn 10 Jahre clean bist, dann kannst von "geschafft" reden ...
    Dem entgegen mein Rückfall, der war nämlich nach 11,5 Jahren, also alles Käse :]

    Meiner Meinung kann man das nicht so festmachen, jeder hat andere Probleme, ein anderes Umfeld, andere Gefahrenquellen usw.

    Gibt es einen Grund das keine Nachsorge, also ambulante Therapie, gemacht wird?
    Normal sollte die Klinik schon drauf beharren oder selbst anbieten :frowning_face:
    Ne reale SHG ist sicher ein guter Schritt, doch meinst das reicht wirklich?

    LG Franz

  • ----------Beitrag automatisch hinzugefügt um 17:26 ---------- Vorheriger Beitrag war um 17:20 ----------

    Okay.Das war irgendwie ein Mißverständnis.Ich bin mir sicher,daß ich eine Fortführung dieser anfänglichen stationären "Therapie" benötige. Allerdings wage ich mich momentan nicht in dieses heiße Wetter.Ab Sonntag wirds kühler und dann wird Action gemacht.Wie das in diesem kleinen Städtchen funktioniert,weiß ich noch nicht.Ich werds rausfinden. Bis heute bin ich der Meinung,daß ich weitere Zeit unter ähnlicher Käseglocke und wohl behütet nicht mehr verbringen möchte.Eine Selbstbestätigung habe ich gebraucht und das geht momentan nur hier.Meine Wohnung benötigt nach 3 Monaten Grundputz.Der Anfang ist gemacht.Ich wohne allein.
    Im Vorfeld hatte ich schon mit einem Sozialtherapeut eine LZ beantragt.Allerdings kann ich bis zur eventuellen Bewilligung solch einer noch gut 4 Wochen warten.Dann käme noch die Wartezeit,die in dieser eventuellen Klinik 4-6 Wochen dauert. Time will tell:bw:

  • Ah, es ist also noch ne längere stationäre 'Reha (Entwöhnungstherapie) geplant, ok, das ist schon mal ganz gut :smiling_face:

    Wenn die bereits beantragt ist, dann macht es jetzt wenig Sinn da noch ne ambulante Therapie anzuleiern - würde unter Umständen ja auch Wochen dauern, bis sich da was bewegt.
    Wer ist da zuständig, Rentenversicherungsträger oder KK?

    Und ja Volker, ich hab grad auch so meine Problemchen mit Bewegung in der Hitze - in der Landeshauptstadt is es auch ned besser :winking_face:

    LG Franz

  • Falls ich hoffentlich erfolgreich diesen Entzug überstehen werde,dann werde ich diesem eine Spezialseite an meiner HP widmen.Ich werde allmählich etwas unruhig,wenn nicht etwas crazy.Wohin soll das noch führen??Diese Diazepam Tbl haben es in sich.Die Entzugssymptomatiken beherrschen meinen ganzen Körper.Mein letzter Oberarzt hat mir das Trevilor auf 150mg erhöht mit der Begründung,daß die E-symptome reduziert würden.Das werd en nächsten Mittwoch 14 Tage und nicht einen Deut besser geworden.Der Steigerungen sind keine Grenzen gesetzt.Oh no.:fc:

  • Hi,

    halte Dir immer vor Augen, das die Entzugserscheinungen weg gehen.
    Es bleibt nicht so wie es gerade ist.
    Sei ganz stark und stur, dann schaffst Du es bestimmt.
    Es wird vorbei gehen.

    Liebe Grüße,

    Leben

    ----------Beitrag automatisch hinzugefügt um 12:06 ---------- Vorheriger Beitrag war um 12:05 ----------

    Was bedeutet eigentlich Dein Avatarbild? :smiling_face: Magst Du es mir verraten?

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