• Und immer wieder die eine Frage ...
    .... Welche Gefühle sind normal
    ....Welche Reaktionen sind normal
    ....was ist ein normales Interaktionsverhalten

    hmm also Klartext ich hab ein Problem mit zwischenmenchlicher Interaktion
    wow das hört sich sich schrecklich inteligent an ist es aber nicht

    Ich weiß nicht was normal ist im verhalten in einer Beziehung zu einem anderen Menschen und damit mein ich jetzt nicht Beziehungen wie meine Ehe sonden ganz einfach Beziehungen.
    Freundschaften (nicht mal richtig enge), Kollegiales Verhalten
    ich versuchs mal an nem Beispiel fest zu machen
    eine Kollegin und freundin hat krebs sie ist noch relativ jung und noch ist nicht sicher ob sie das wirklich überstehen wird und wie es danach sein wird
    Ich denk ich muss sie mal anrufen dann dauert es ne woche und ich entschließ mich zu ner SMS bis ich die dann verschickt habe geht wieder eine woche ins land und ich fühl mich grauslich weil ich das gefühl hab sie im stich zu lassen. Es ist nicht das problem die richtigen worte zu finden es ist das problem das nur mein verstand sagt ichsollte das tun aber kein gefühl dabei ist.

    eine Freundin ist schwanger mein verstand sagt du musst dich für sie freuen sich kurz mal drücken ihr glück wünschen usw. aber da ist kein gefühl dabei
    eine andere Kollegin geht in den ruhestand ich hab mich von ihr verabscheidet sie hatte tränen in den augen aber ich kein gefühl dabei
    ne andere Kollegin hat den Standort gewechselt mein Verstand signalisiert du solltest dich von ihr verabschieden ich hab ne karte gekauft ihr ein gedicht dazu gepackt weil sie das liebt und ihr in den spint gelegt. mein verstand sagt das es ganz schrecklich schade ist aber ich hab kein gefühl dabei
    Sie hat mir einen Brief in den spint gehängt hat mir all ihre kleinen Gedichte vermacht die sie all die jahre im Schrank hängen hatte ich hab es gelesen aber kein Gefühl dabei
    all das macht mir ziemlich Angst
    Was ich fühle ist leere aber das Gefühl für eine Situation fehlt mir völlig
    ich kann auch keine schönen Gefühle empfinden mein verstand signalisiert das ist gut freu dich oder das ist schlecht sei traurig aber ich fühle das nicht
    versteht ihr wie ich das meine...
    Meine Ehe oder das Verhälnis zu meinen Eltern ist da noch mal ne portion komplizierter da hilft oft auch der Verstand nicht weiter. Wenn von allen Seiten nur Druck kommt du musst jetzt mal das machen weil das ist normal ( kuss zum Abschied oder zur Begrüßung und das nur bei meinem Mann) Dieses Standardisierte küschen rechts und küsschen links wenn man irgendwo hin kommt oder die Umarmungen, find ich schrecklich. Bei manchen Menschen lass ichdas einfach über mich ergehen weil ich mich nicht traue zu sagen lass das bitte ich möchte das nicht.

    Vor wochen hat mir jemand an den kopf geschmissen ich sei keine gute Freundin mal davon abgesehen das ich diese person nie als meine Freundin bezeichnet hätte
    aber sie hat es offensichtlich so gefühl
    Ihr vorfurf war dann Borderliner können halt keine Freunde sein das fand ich frech denn nur weil ich das vielleicht nicht bin eine freundin heißt das ja nicht das es alle Menschen mit einer BPS nicht können. Und stimmt das überhaupt Freundschaften können nicht existieren wenn sie einseitig sind oder

    Kennst jemand diese Gefühle
    und was ist jetzt wirklich richtig kann ich meinem Verstand trauen
    aber das gefühl dabei ist dann ja noch lange nicht echt.
    Kann man echte Gefühle lernen

    Ich quäl mich mit diesen gedanken jetzt schon seit wochen und ich muss sie jetzt einfach mal aufschreiben weil sonst weiß ich nicht was ich mit ihnen machen soll
    vielleicht lassen sie mir mal eine ruhepause wenn sie mal draußen sind aus meinem kopf

    danke erst mal fürs lesen
    eine ziemlich verwirrte Arkadia

  • Hallo Arkadia,

    anscheinend ist der Thread, der ja ganz schön interessant ist, etwas durchgerutscht.

    Ich versuch mal, von vorne anzufangen....

    Da ist das "normal". An sich schon ein komisches Wort, "der Norm entsprechend" - ich selber verwende viel lieber "neurologisch typisch", weil ich es als weniger wertend empfinde, und ich meistens mit den "WErtungen" Probleme habe.

    Das "neurologisch typisch" habe ich kennengelernt, als ich mich verstärkt auf einer "Asperger-Seite" rumgetrieben habe, da mein liebster Schatz in einigen Bereichen ein Ende näher an der Aspie-Scala liegt, als gewohnt. Ich selber nenne ihn "Homo Digitalis" - er funktioniert ganz stark nach "Ja/Nein"

    Hier wäre nun ein "Gefühle lernen" völlig unmöglich, weil da eben auch ganz oft einfach keine Emotionen sind. Ihm tut es nicht körperlich weh, wenn ich mich verletzte...als Beispiel. Ich bin eher empathisch veranlagt, mir muss jemand nur erzählen, daß er auf nen Nagel getreten ist, und ich spüre es körperlich.

    Und genau so kann ich mir das mit manchen anderen Bereichen des Verhaltens oder auch der Verhaltens-Störungen auch vorstellen. Vielleicht sehe ich darum auch die Sachen lieber als "Charakter" und "Prägung", weil es dann weniger Anspruch auf "werde gefälligst NORMAL" hat.

    Ich denke schon, daß es das allerwichtigste ist, sich selber zu akzeptieren, wie man ist. Und dann im nächsten Schritt kann man ja überlegen, ob man so sein mag, oder ob man Lust hat, etwas Anderes auszuprobieren. Manches wird klappen, manches nicht - wenn es komplett gegen den Charakter geht, dann dürften Änderungen, die aus einer "gesunden Motivation" heraus entstehen, vermutlich unmöglich sein (sie gehen natürlich, wenn Menschen gebrochen werden - aber das ist doof!)

    Darum würde es lieber insgesamt als eine große Scheibe sehen mit einem Spektrum an Emotions-Möglichkeiten.

    Ein sehr emotionaler Mensch kann die Gefühle nicht abstellen und ein Mensch mit weniger Emotionen kann sie nicht aus dem Hut zaubern. Ein Mensch mit unterdrückten Emotionen kann lernen, sie wahrzunehmen.

    Traumata verändern die Emotionswelt ja auch massiv, aber da ist auch nicht einfach mit nem Fingerschnippen ranzukommen.

    Ob nun Borderliner Freunde sein können? Na klar können sie. Was für eine doofe Frage. Sie werden zwar bestimmt kaum den "neurologisch typischen" Erwartungen entsprechen, funktionieren halt anders - und sicherlich wird es manches sehr schwer fallen, sich auf nen anderen einzulassen, aber das geht doch jedem Egozentriker auch so. Also wird es bestimmt auch welche geben, die nicht freundschaftsfähig sind.

    Wie ist es denn bei dir? Hast Du Freunde, bzw Menschen, denen Du Freund bist?

    Und dann waren da noch die Probleme bei der "unmittelbaren Interaktion" - also ich brauch auch oft ewig, bis dann was kommt, und manchmal ist das Thema dann schon längst vorbei.
    Dann hat bestimmt jeder auch noch so manche Themen, mit denen er gut kann - ich kann z.B gut mit dem Thema Tod umgehen und da schnell reagieren, aber mit dem Thema "Lob" z.B. komme ich gar nicht gut klar.

    Dat sind so meine Gedanken zum Thema!
    (und wenn ich mich nicht in dem Aspie-Forum rumgetrieben hätte, dann hätte ich viel mehr Schwierigkeiten gehabt, manche Mitmenschen zu verstehen.......soviel also nochmal zum "normal" ....in diesem Forum hätte man ganz krasse Lebensgeschichten posten können, ohne daß da danach ein Gefühls-Schmu aufgekommen wär - total pragmatisch)

    LG Wolke

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