seit 7 Wochen clean - ich brauch mal Motivation

  • Aber natürlich wird das alles besser & einfacher.
    Darfst halt einfach nicht vergessen: ZWANZIG JAHRE !!!
    Das ist ne Menge Zeit.
    Da legt man nicht mal so einfach die Muster ab;
    aber du kannst an deiner Betrachtungsweise bissel was ändern:
    Entdecke doch die Muster & wenn du ein Neues entdeckt und damit ja auch bearbeitbar gemacht hast, dann freue dich darüber...

    Denn, du änderst es doch!
    Und das ist doch was Tolles; weißte - in dem Moment, wo du JETZT leidest, nen Blues schiebst - warst du FRÜHER bereits bekifft,
    konfus und hattest nen schlechtes Gewissen...zumindest in der letzten Zeit...
    Jetzt versuche mal diese beiden Empfindungen gegeneinander abzuwägen :gi:

    Also, sooo viel schlechter schneidet dann das Cleansein doch garnicht ab, oder?
    okay, ist anstrengender - aber es ist wahrhaftig und es BIST DU, der das ermöglicht, der das MACHT.

    Ist doch irgendwie voll geil, oder ?!!

    LG.Gane

  • @gane:
    zur zeit könnte ich nen strickwarenladen aufmachen - soviele muster hab ich in den letzten monaten kennen gelernt.

    die immer noch interessanteste frage die mir mein (neues) ich vor ein paar tagen gestellt hat war: "wofür hast du nochmal die letzten 20 jahre eigentlich gekifft...?!?"
    im endeffekt konnt ich nicht mal was 'drauf sagen' - weil ein wirklich einleuchtender grund wollte mir nicht einfallen.

    was mich wirklich belastet ist sind einerseits die körperlichen probleme - allen voran diese kopfschmerzen die mal drücken als wenn ich in die knie gehen soll (kreislauf?) - mal wieder stechen un kribbeln.. und auf der anderen seite diese psych. gefühl nicht mehr 'ich' zu sein.
    wenn mans genau nimmt versuch ich seit wochen heraus zu finden wer oder besser wie ich jetzt bin :frowning_face:

    wie lange (oder besser kurz) haben all die gekifft die teils schreiben "...ha - des ging nach paar wochen wieder richtig bergauf, ich fühl mich scho richtig gut.. bla,bla..)

    ich für mich such händeringend jeden tag das bisschen kraft um nicht im reissenden sog des suchtdrucks unterzugehen...

  • Schau mal, das ist immer individuell: Ich habe nach über 30 Jahren mit dem Kiffen aufgehört und es hat mich - relativ - kaum gekratzt!
    Dafür wäre ich für ne einfache Kippe gestorben (war ein Kombipack beim Aufhören)...
    Was bestimmt hilft, ist, sich nicht so drauf zu versteifen, nicht so ne Masse Druck aufzubauen.

    Zitat

    @gane:zur zeit könnte ich nen strickwarenladen aufmachen - soviele muster hab ich in den letzten monaten kennen gelernt.


    :dw: Super!!!
    Das hilft zum Beispiel ganz enorm; lerne mehr und mehr über den Schwachfug zu lächeln und auch mal zu Lachen!

    Ich habe die Momente übrigens heute noch, wenn ich merke, wie ich abgehe, lache, leide, empfinde - für was habe ich je Drogen gebraucht???
    Ist doch alles da!!!

    Zitat

    wenn mans genau nimmt versuch ich seit wochen heraus zu finden wer oder besser wie ich jetzt bin


    Auch hier: Sei doch bissel lockerer; man hat jahrelang an seinem ICH vorbei - und drüberweg - gelebt, warum soll man das jetzt in kürzester Zeit 'entdecken'.
    Meiner Meinung nach findet dieses Entdecken in jedem Moment, jedem Augenblick statt & da man sich ja permanent verändert, entwickelt...
    ...hört auch das Entdecken nie auf.

    Viel Kraft ... und ein paar Grinser für dich! LG.Gane

    PS. Es ist erwiesen, dass auch ein etwas angestrengtes Lächeln im System selber positive Botenstoffe freisetzt...
    Unter Umständen ne Alternative zu 'schweren Seufzern'?!!

  • Hallo aufwachender,

    ne - ist schon witzig, wie unterschiedlich man das wahrnimmt...

    Zitat

    .. und auf der anderen seite diese psych. gefühl nicht mehr 'ich' zu sein.
    wenn mans genau nimmt versuch ich seit wochen heraus zu finden wer oder besser wie ich jetzt bin

    mir gings nämlich genau andersrum - ich hatte in den Jahren vorm Kiff-Stopp schon länger so ein komisches Gefühl, wenn ich in den Spiegel geschaut habe - so ein "Wer ist das?" Gefühl ....und als ich dann aufhörte mit der Kifferei, da war ich mir plötzlich wieder so vertraut. Da hab ich mich endlich wieder erkannt.

    Ich hab jetzt vergessen, wann Du angefangen hast zu kiffen? Bei mir war das ja relativ spät - mit Mitte 20 wurde es erst mehr.....wie war das bei dir?

    LG Wolke

  • Wolke

    ich hab mit 16 angefangen und das im laufe der jahre extrem gesteigert. erst vor 6 jahren gings dann nur noch abends einmal raus wegem pennen...

    bei mir hat das wohl auch viel mit meinem ich zu tun - man (oder das zeug?) entwickelt wohl im laufe der jahre ne "persönlichkeit" die man aber ohne gar nicht geworden wäre.
    jetzt steh ich halt meinem echten ich gegenüber - nur hab ich keine ahnung wer das eigentlich ist.
    im grunde bin ich mit 35 wohl nochmal 16....

    war wohl doch ne gute idee die psychotherapie nicht abzubrechen - hoffe ich lerne wieder die dinge nicht so über zu bewerten - mag nicht nochmal 20 jahre brauchen... :winking_face:

  • Hallo aufwachender,

    lächel ....kann man ja auch von ner schönen Warthe aus betrachten - Du lernst dich noch mal ganz neu kennen :3:

    Da du ja immer wieder mit Suchtdruck kämpfst, schreib ich dir mal meine Strategien dagegen hin - vielleicht ist ja was dabei, womit du was anfangen kannst.

    - rausfinden, welche Motivation hinterm akuten Kiff-Wunsch steht und dann das Bedürfnis auf andere Weise befriedigen.
    - bei mir war es oft, weil ich genervt war und diese heitere Gelassenheit wollte - da hab ich dann mental an mir gearbeitet - war dann "einfach" einverstanden
    - manchmal war es auch der Wunsch, nicht da sein zu wollen - da ging dann auch Ablenkung ganz gut - Buch lesen etc.

    Bei akutem Rauschwunsch kann ich Lachen sehr empfehlen - ich mache gerne mal ziemlichen Unfug - bin einfach sehr, sehr albern. Aber :k: ...es hilft!

    LG Wolke

  • der suchtmoment entsteht immer wieder abends, bei den alltäglichen gewohnheiten. bestes beispiel dafür ist das
    abendliche fernsehprogramm. man schaut zwar, spürt aber eine innere unruhe und dann fängt man an sich daran
    fest zu beissen. dann wünscht man sich eben wie du beschrieben hast wieder so "fröhlich" zu sein wie vorher, nicht
    mehr so angenervt...

    ich mag aber die eindrücke die dieses neue, rauschfreie leben zu bieten hat - insbesondere die ehrlichkeit die mir
    inzwischen innewohnt, was nicht immer so war. das ich dinge die mich stören nicht mehr verdränge weil ich mich
    nicht "getraut" hab zu sagen was ich denk... all die kleinen dinge die eben bei einem klaren kopf einem erst bewusst
    werden.

    frag nicht wie oft es in den letzten wochen den gedanken gab "ich geb auf, ich kiff wieder dann ist wenigstens wieder
    alles in ordnung" - nach meiner sicht zumindest.

    was mich jedoch mehr fertig macht als dieser suchtdruck - denn dem kann ich mit einfach nichts rauchen wiederstehen -
    ist dieser ganze psychische müll der sich immer noch breit macht. anfangs, beim lesen diverser foren hatte ich den
    eindruck "..gut, 3 monate MUSST du eben aushalten..". aber nun - in woche 14 seh ich gerade in dem bereich nur superminimale
    fortschritte - und die schreib ich im moment noch dem johanniskraut das ich seit 4 wochen nehm zu.
    seit samstag abend dachte ich ok - diese "LMAA" wirkung wird mir irgendwie auch langsam ein bisschen zuviel, ich lass
    das johanniskraut jetzt mal weg - hatte irgendwie den eindruck das es mir besser geht wenn ich es nicht nehm.
    vorher hatte ich immer bei der einnahme das feeling das zwar die Depressionen sich bessern aber dafür die ängste immer
    weiter in den vordergrund treten.
    samstag abend ging es mir fantastisch, so war auch richtig gut - nur kaum war ich am mo wieder auf arbeit hatte ich
    schon so eine vorahnung und prompt wurde ich nervös, hektisch und die Depressionen kamen langsam zurück.
    schlussendlich gabs am nachmittag dann eine panikattacke...

    was mich so geschockt hat war das die symptome immer noch so extrem da sind - wenn es denn nicht das absetzen
    des johanniskrauts war.

    soll das ganze jetzt ewig so weiter gehen? heute morgen hab ich dann mit einer geringeren dosis johanniskraut erst
    mal weiter gemacht in der hoffnung es nun langsam ausschleichen zu können - um wieder mehr bei mir zu sein. so
    dumm es vielleicht klingen mag, aber ich meine mich einfach besser zu fühlen wenn ich es nicht mehr nehme...

    so viel mal zu heute, versuch mich grad trotz kopfschmerzen wie ein dornenkranz und leichter Angst auf arbeit
    über wasser zu halten..

  • Hi,

    also an und für sich ist es so, dass gerade Johanniskraut ne Weile braucht, bis es seine Wirkung entfaltet.
    Ich nehme es seit einigen Wochen auch & eine spürbare Wirkung habe ich nicht.
    Ich fühle mich insgesamt etwas leichter, etwas besser aufgelegt & einfach etwas ausgegelichener.
    Ich habe auch noch NIE nach dem Absetzen irgendeine negative Erfahrung gemacht (habs jetzt das dritte bzw vierte Mal).

    Ich vermute mal, du vermischst da - nachvollziehbar - einige Symptome.

    Was den Zeitraum angeht, wann es nach dem Kiffstop leichter wird, jo - das ist einfach bei jedem anders!
    Der Eine wächst da so nach und nach raus, der Andere quält sich rum & hat es dann halt erst etwas später überstanden.
    Es ist nur EINES sicher - es wird besser!

    Geduld ist - mal wieder - das Zauberwort! Geduld & natürlich Sturheit.

    (ich würde dir empfehlen, dass Kraut bis Anfang Frühjahr regelmäßig zu nehmen. Es schafft ja einen gewissen Ausgleich zum verminderten TagesLicht,
    was einen Stimmungsabfall im Winter hervorruft. Wenn du das im März absetzt, werden die Tage eh schon länger und dann gleicht sich das super aus!)
    Vielleicht nimmst du auch einfach eine zu hohe/zu niedrige Dosis?
    Empfohlen wird ne Tagesdosis zwischen 900-1800 mg/Tag

    LG.Gane

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