Fehlendes Vertrauen zerfrisst mich noch - einsam

  • Hallo,

    da mein Notfallmedi nicht zu wirken scheint, schreibe ich mir einiges von der Seele.

    Mein Partner ist/war onlinesexsüchtig und damit wurde das Vertrauen zerstört.
    Auslöser ist nun ein Gespräch heute zwischen uns, wo es um einen Frauenkontakt ging. Er träumte von ihr und ihm ging das dann nicht mehr aus dem Kopf, weil er monatelang nicht mehr an sie dachte.
    Es ist eine Internetbekannte von früher, wo drei Jahre kein Kontakt war, da aus den Augen verloren. Also lang bevor ich in sein Leben trat.

    Ich möchte mal die Sache aus meiner Sicht schildern, weil mir das heute noch Probleme bereitet.
    Wir hatten anfangs eine Fernbeziehung. Nach einem Jahr zog er zu mir nach Österreich.
    Recht schnell bemerkte ich, dass was nicht stimmte. Es war wie ein Schleier der über einem lag. Ich wusste da ist was, aber kam nicht drauf.
    Er hatte mich vernachlässigt und Pornos, Kontakte zogen in den Vordergrund. Lügen, Heimlichkeiten. Der Sex ließ von ihm nach. Er zog sich zurück. Manchmal habe ich geklagt, aber wie gegen kalte Wände gesprochen.
    Ich fühlte mich zu der Zeit sehr oft einsam und überhaupt nicht wahr genommen. Entfremdet, wie wenn ich diese Person gar nicht kennen würde und ja ich muss echt zugeben, ich habe mir da nur gedacht...omg, was habe ich mir da ins Haus geholt! Ich lebte mit einer Person im Haushalt, die von mir nichts wissen wollte. Ich war Köchin, Putze...aber Partnerin? Nö.

    Bereits nach einer Woche sprach er davon, diese besagte Bekannte besuchen zu wollen und Kontakt zu haben. Der Kontakt bestand dann per Internet. Ich fragte mich immer wieder, warum jetzt? Drei lange Jahre war kein Kontakt und dann wohnen wir kaum zusammen, er vernachlässigt mich und dann war tagelang dieses Thema am Tisch. Ok, sie wohnt auch in Österreich. Ja, eine gute Gelegenheit. Aber sollte man sich nicht mal einleben, sich freuen endlich beisammen zu sein und die eigene Partnerschaft bissl pflegen? So Gedanken gingen mir durch den Kopf. Es kam mir mehr als komisch vor.
    Für mich war das das Größte und er, so schien es mir, war am verfallen. Unzufrieden, lethargisch. Wo war die Liebe und Zuneigung geblieben?
    Aber da mir sein ganzes Verhalten Monate später zeigte, dass er wohl fremdgehen möchte (da ahnte ich von Sucht noch nichts) und ich auch noch eine Anmeldung bei einer Freundes-Singleseite fand, war ich davon überzeugt, dass er sie nur zu diesem Zweck sehen will. Es gab dann noch einen Vorfall mit einer anderen Internetbekanntschaft. Er sagte, er suche Freundschaft. Aber um das zu glauben, war es zu spät. Ja, wer einmal lügt dem glaubt man nicht, auch wenn er mal die Wahrheit spricht. Das hat sich voll bewährt. :frowning_face:
    Jedenfalls stellte er den Kontakt mit der ersten ein. Sie hatte sich aber schon davor nicht mehr gemeldet.

    Gut, wir wissen beide, dass das Suchtverhalten ziemliche Schäden bei mir hinterlassen hat. Womit ich aber anscheinend weniger klar komme als er. Er sieht das ein, dass nun Vertrauen wieder wachsen muss. Ok, das seh ich auch ein. Aber punkto Kontakte habe ich ein sehr zwiegespaltenes denken.
    Ich finde es traurig, dass mich irgendwas blockiert und ich andererseits denke, dass Kontakte was völlig normales sind. Ich fühle mich hin- und hergerissen.

    Ich weiß nicht, ob ich bereit dazu bin. Erst seit ein paar Wochen spüre ich Besserung zu dem Thema Sucht.
    Und wenn man davon ausgeht, dass wir kaum was gemeinsam machen oder haben, sehe ich vielleicht meine Partnerschaft gefährdet. Er ist halt Depressiv und weiß kaum was mit sich anzufangen. Vorallem stört mich selbst dieses fehlende Vertrauen, wo mein Therapeut sagte, ich müsse mir da einfach Zeit geben und er ja am Zug ist allerhand zu machen, um dieses Vertrauen wieder aufzubauen.
    Ich finde es an manchen Tagen nur belastend. Egal, ob es um Kontakte geht oder Fernseher, Handy, Internet mit einer Kindersicherung zu versehen.

    Er sagte zwar ohne meinen Segen würde er sich nicht mit ihr treffen wollen, aber telefonischen Kontakt. Er müsse erst die Nr. rausfinden. Ich finde es entwürdigend, dass er ihr nachläuft zumal sie den Kontakt zuerst abgebrochen hat. Und wer weiß, warum sie sich damals aus den Augen verloren hatten. Für mich hat das so den Beigeschmack von Restabhängigkeit. :ce:

    Na jedenfalls fühle ich mich heute wieder total einsam und mit so ziemlich vielem allein gelassen. Redeblockade inkludiert.
    Und dieses Thema wird wohl noch weitergruseln in meinem Kopf, weil ich wohl auf keinen vernünftigen grünen Zweig kommen werde. Zumindest nicht vorerst.
    Ich bemerkte auch, dass ich eher in mein Distanzverhalten reingefallen bin, während des Gesprächs.
    Er will wissen mit wem er da früher geschrieben hat und wer die Person ist. Nur blöd, dass seine Lügen und Schauspielerei in mir vorherrschen.

    Und nun lasse ich es mal gut sein. Langer Text geworden.
    Die Sicht aus meiner Situation damals bzw. heute.
    Wer antworten möchte, kann dies gern tun. Ich habe zwar keine offene Fragestellung, aber vielleicht kennt das alles jemand und kann mir Rat geben.

    lg Chinua

  • Hallo Chinua,

    Nicht gerade einfach, das Ganze. Du bist ja bereits in Therapie, wie steht es mit ihm? Ist er auch in Therapie?
    Könnte er etwas tun, damit du besser Vertrauen fassen kannst? Wieso verbringt ihr so wenig Zeit als Paar, auch wenn er nichts mit sich anzufangen weiss.. wie wäre es mit regelmäßigen Paarauszeiten, in denen ihr zu festen Zeiten etwas ohne Ablenkung, wie etwa einen Spaziergang, unternehmt?

    Du klingst z.T. nicht sehr optimistisch was eure Zukunft anbelangt, vielleicht musst du erstmal an eine Zukunft glauben können, in der er nicht fremdgeht, damit du Vertrauen fassen kannst.

    Ich hoffe, es hat dir etwas Luft verschafft, das zu schreiben!
    lg,
    grany

  • Hallo Grany!

    Ich bin zwar in Therapie, aber leider wird das Thema total vernachlässigt. Dabei bin ich genau deswegen in Therapie, um das mal verarbeiten zu können. Ich jedoch fühle mich am Stand tretend.
    Und mein Therapeut hilft mir in der Hinsicht auch nicht viel. Er sagte dazu, was dagegen spricht, dass er nur männliche Kontakte hat. Er müsse ja nicht unbedingt Frauenkontakte haben bei der Vorgeschichte. Also um jetzt als gesünderes Paar und mit wachsendem Vertrauen weitermachen zu können.
    Klar, einerseits gebe ich meinem Therapeut recht. Andererseits denke ich mir, ich kann jemanden nicht so derartig in seinem Leben einschneiden, nur weil wir eine miese Vergangenheit hatten.
    Joa, das mit dem Mißtrauen ist halt schon ein sehr großes Problem für mich geworden. Man merkt schon, in meinem Kopf geht es ping-pong, ping-pong,.. und es macht mich irre.
    Ich kann mir irgendwie gar nicht vorstellen, dass er Kontakte ohne sexuellen Hintergrund haben kann/möchte. Natürlich nagte das alles auch an meinem Selbstwert.
    Vor dieser Partnerschaft war ich mit mir im Reinen und zufrieden. Jetzt häng ich irgendwie wie in der Luft. Ich finde es auch krass, dass man seinen Selbstwert aufbaut und jemand das so einfach zerstören kann. Und mit dem wiederaufbauen tu ich mir nun auch schwer.

    In der Wohnung fühl ich mich teils auch nicht wohl. Dazu hatte ich vor einem Jahr ein Gespräch mit einer Therapeutin. Sie sagte mir, dass sie das nachvollziehen kann. Denn meine Wohnung bzw. Wohnzimmer war der "Tatort".
    Mittlerweile ist renoviert und ausgemalt, aber das half nichts.

    Ich wüsste nicht, was er im Moment tun könnte. Er kennt meine Gefühle zu dem ganzen. Für mich war das, als hätte er mir nach dem Einzug sein wahres Gesicht gezeigt. Und nun, wo er sich bemüht und aufmerksam ist, kommt mir das geheuchelt und geschaupielert vor. Eigentlich ist da ein riesen Fragezeichen auf meinem Kopf. Ich weiß nicht mal meine eigenen Gefühle zu dem ganzen zu deuten. Ich bin hin- und hergerissen. Und da zieh ich mich dann gerne zurück. Solange ich mich selber nicht einzuschätzen weiß und weil ich mich auch nicht verletzen lassen möchte.

    Wenn wir Zeit verbringen dann beim Kuscheln oder gemeinsam vorm Pc ein Onlinespiel zu spielen. Jedoch hängt aber jeder mehr für sich herum und mittlerweile findet er, dass wir zu sehr aufeinander hocken.
    Ich weiß es nicht, warum wir so wenig Zeit miteinander verbringen. Spazieren ist jederzeit möglich und wenn es nur ne halbe Stunde ist. Ansonsten fehlt eher das Geld für Aktivitäten. Womit wir vermehrt zu Hause hocken und er dann gerne alleine am Pc rumdaddelt, weil ihn das gemeinsame Spiel auch irgendwann nicht mehr interessiert. Paarauszeit ist wohl somit da.
    Oder was meinst du damit?

    Nein, er macht keine Therapie. Er will es selbst versuchen. Bis auf ein paar Rückfälle klappt das gut. Allerdings hat er die mal wieder verheimlicht, obwohl ich ihn um Ehrlichkeit bat.
    Ich steck das an leichten Tagen gerne und gut weg. Aber da es mir zur Zeit nicht gut geht und an so Tagen wie heute, frage ich mich, wie das weitergehen soll.

    Ich frage mich auch, ob ich mir eine Frist setzen soll. Bis da klappt es oder auch nicht. Dann sollte eine Entscheidung getroffen werden, denn ich weiß, dass Mißtrauen nur unsere Partnerschaft belasten würde.

    Mein Gott, jetzt ist das wieder ein halber Roman geworden.
    :blume: für diejenigen, die sich diesen langen Text angetan haben!

    lg Chinua

    Angefügt: Optimistisch kann ich grad nicht sein. Ich bin z.Z. sehr Depressiv und sehe mehr schwarz als weiss.

  • Hallo Chinua,

    Ja, ich meinte mit Paarauszeit, dass ihr Zwei gemeinsam Zeit als Paar verbringt. Ob allerdings zusammen ein PC-spiel zu spielen wirklich als Auszeit zu zweit betrachtet werden kann, bleibt Ansichtssache.

    Das mit dem Fristsetzen finde ich schwierig. Du kannst dir selbst nicht sagen: "bis da und dahin muss ich Vertrauen haben, sodass es klappt" - das wird höchstwahrscheinlich nicht nach Terminplan funktionieren :winking_face:

    Zitat

    Andererseits denke ich mir, ich kann jemanden nicht so derartig in seinem Leben einschneiden, nur weil wir eine miese Vergangenheit hatten.


    Das lässt sich allerdings auch nicht einfach so ignorieren. Vielleicht brauchst du gerade einfach ein wenig mehr Sicherheit und musst etwas anziehen, damit du lockerlassen kannst. Wenn du merkst, dass dir Zügel entgleiten, ist es wahrlich schwieriger diese noch lockerer zu lassen. Es muss ja nicht gleich schwarz oder weiss sein, aber ein wenig mehr an deine eigenen Grenzen und Bedürfnisse zu denken, ist sicherlich auch nicht schlecht.

    Wie sieht es mit Paartherpie aus? Ich meine, dass er es selbst versuchen möchte, ist sein gutes Recht, das betrifft ihn als Einzelnen. Aber es gibt euch ja auch noch als "Einheit" was denkst du: selbst versuchen, oder geht das nur mit Hilfe von außen weiter?

    lg,
    grany

  • Hallo Chinua,

    oha ... ich les raus, daß im Moment mit der Partnerschaft relativ mau ist.

    Was zwar vielleicht ganz "normal" sein soll - so hörte ich letzt daß langjährige Paare unter 10 minuten am Tag miteinander reden, aber schön hört es sich dennoch nicht an.

    Da scheint nicht viel Raum für Freude und Spaß mitnand zu sein. Und damit meine ich nicht nur Sex - das ist ein Stuhlbein von mehreren. Ich bin jetzt in einer Partnerschaft, die ich ziemlich klasse finde - und da findet ne Menge Gespräch statt - sei es über Arbeit oder Freizeitgestaltung, sei es über politisches Tagesgeschehen, sei es über Gedanken. Und daneben findet noch ganz viel Lachen statt. ABer auch wir verbringen relativ viel Zeit getrennt.

    So, das schreib ich jetzt natürlich nicht hin, um dich irgendwie zu kränken oder sowas - ne, ich versuch nur ein "wie kann es auch laufen" daneben zu stellen, um mich selbst (und dich) zu fragen: Welche Bestandteile an DEINER Partnerschaft gefallen dir denn?

    Was ist gut bei Euch? Was ist so gut, daß es die Beziehung wert ist?

    Ich les jetzt schon auch die Möglichkeit der Co-Abhängigkeit raus. Wer regelt denn die Internetsicherung? Wer kümmert sich um das Suchtverhalten?
    Der Süchtige oder Du? Wer macht sich GEdanken, wie sich Nähe herstellen lässt?

    Solche Fragen gehen mir im Kopf um.....Fragen, die die allgemeine Qualität der Beziehung betreffen.

    Du musst nicht in einer Beziehung sein, die dir nicht gefällt.

    LG Wolke

  • Hallo Grany!

    Oh, dann hatte ich das falsch verstanden. Ich dachte eine Auszeit vom Paar sein :k:

    Naja, so empfinde ich auch. Vorm Pc finde ich das nicht wirklich etwas Sinnvolles als Paar. Man erlebt nichts.
    Und ich habe das schon öfters bemängelt.

    Dein Text gab mir zu denken und ich bin draufgekommen, dass die Defizite woanders liegen und der Kontakt einfach nur der Auslöser war.
    Ich habe bereits mit ihm darüber gesprochen. Ich sagte, dass ich zwar eifersüchtig wäre, aber nicht auf die Person sondern auf die Situation. Wenn sie sich in einem Kaffehaus treffen würden und Kaffee trinken oder spazieren gehen. Denn das habe ich ja nicht mal mit ihm zur Zeit.

    Ansich sind wir da wohl sehr unterschiedlich. Er sagte, ihm bringt das nichts spazieren zu gehen oder was zu unternehmen. Ich denke mir einerseits, dass er das gar nicht wissen kann. Kam nicht oft vor.
    Er meinte, wenn es mir wichtig ist, dann machen wir das. Grml, natürlich falsche Antwort für mich. Denn er muss ja Verbindung und Vertrauen herstellen. Aufmerksam ist er geworden, bringt auch Blumen mit oder mal ne Schoki. Aber *hüstl* das würden auch Freunde tun, dazu brauch ich keine Partnerschaft^^

    Mir fehlt eine schöne Zeit mit ihm, auf die ich leider nicht aufbauen kann. Also das ich sagen kann, he dahin will ich wieder.
    Zuerst hatten wir die Fernbeziehung, die für mich auch etwas quälend war, da 1000km Entfernung. Und dann kam ja nach dem Einzug schon die Sucht hervor.
    Und ich habe ihn gefragt, ja ich bin nicht optimistisch. Ich würde davon ausgehen, dass es eh nicht lange hält mit uns. Das ich öfters sage, bei der Nächsten....
    Ok, ich tu mir echt schwer optimistisch zu sein anscheinend. Aber das wäre ein Problem an dem wir wohl zu zweit arbeiten müssen.

    Paartherapie waren wir vor 1 1/2 Jahren und die Therapeutin meinte, sie wäre mit dieser Art von Sucht überfordert. Besonders mit mir als Angehörige. Mit meiner Zwiespältigkeit kam sie wohl nicht zurecht. Aber was soll ich tun, die ist nun seitdem da. Bin selbst nicht glücklich darüber.
    Und dann haben wir es nicht mehr probiert. Ich sagte ihm schon, dass mir Hilfe von aussen in verfahrenen Situationen lieber wäre. Eine andere Ansicht kann total positiv wirken.

    Hallo Wolke,

    ach du Schande. Also das wäre nichts für mich. Reden ist mir wichtig und das über alles mögliche.

    Gut, was ich an der Partnerschaft habe und den Wert dadurch weiß ich. Das bin ich für mich mal durchgegangen. Aber ohne gemeinsame Ziele, und wenns nur mal kleine sind, ist es hart. Vielleicht habe ich auch dadurch sehr oft diese Einsamkeitsgefühle.
    Denn ich bin da schon sehr zukunftsorientiert. Er tut sich da schwer, denk ich. Er lebt für den Moment.

    Ne, also Coabhängig war ich sicher mal, aber was mit Sucht zu tun hat erledigt er.
    Es ist nur anstrengend, so wie jetzt mit den neuen Programmen für den Fernseher, die zu sperren, Pw versehen, u.s.w. weil er da mich braucht. Ich bin Manager über die Passwörter. Oder wenn die Kindersicherung spinnt, aufploppt und 5 Mal das Passwort haben will.
    Oder das ich dann zufällig über so ein tolles Programm wie die Sportkanäle stolper mit meinen Schlafstörungen und mir denke, ääähja muss auch noch gesperrt werden, weil die Nackten in der Nacht rumhüpfen.
    Sowas in der Hinsicht nervt mich nun leider recht schnell. Es zeigt mir auch jedesmal, dass ich nicht so eine Partnerschaft führe wie sonst. Damit muss ich mich noch anfreunden und nochmal auseinandersetzen. Sowas würde ich gerne in Therapie besprechen.

    Schönes Wochenende euch beiden!

    lg Chinua

  • Hallo Chinua.

    Mein Mann trennt das auch nicht: für ihn ist spazierengehen das gleiche wie gleichzeitig in einem Raum sein und jeder macht sein eigenes Ding.
    Für mich sind das unterschiedliche Dinge - Aber vielleicht ist das so ein "Männer sehen das anders - Frauen auch"-Ding. :21:

    Denkst du denn, du kannst/willst/wirst länger mit ihm zusammen sein? Also so generell gesehen?
    Mag sein, dass eure Beziehung keine normale Beziehung ist, sondern immer etwas anders als bei Anderen Leuten... Aber die Frage ist, ob du damit umgehen kannst? Könnte ja sein, dass du dauerhaft der Partner sein werden musst, der die Internetseiten kontrolliert etc.


    Gruß .fibra.

  • Hallo Fibra!

    Ah, noch jemand. Gut zu wissen :grinning_squinting_face:
    Für mich ist am Pc zu spielen halt nix gemeinsames. Ich hocke alleine davor und starre in eine kalte, graue Kiste.

    Zitat

    Denkst du denn, du kannst/willst/wirst länger mit ihm zusammen sein? Also so generell gesehen?

    Naja, wenn man davon ausgeht, dass ich ihn sogar heiraten wollte, weil ich den Mensch gesehen habe und nicht nur die Sucht.
    Aber erstens habe ich eine Abfuhr bekommen und zweitens fragte ich mich nach einer gewissen Zeit, ob das vielleicht doch mit der Sucht zu tun hatte. Weil man wird so ambivalent als Angehörige, dass man sich selbst dabei ein bisschen verliert.
    Das war halt noch so ein Zusatzschock und ich fühlte mich verletzt, dass er mich nicht heiraten will. Wahrscheinlich bin ich auch deswegen so vorsichtig.
    Meine Panik- und Angstzustände machen ihm Angst. Und wenn wir verheiratet wären, würde er vielleicht deswegen irgendwann die komplette Verantwortung tragen.
    Ich kann natürlich seine Bedenken gut nachvollziehen. Meine Angst ist immer etwas Unvorhersehbares und ich kann im schlimmsten Falle die Wohnung nicht verlassen. Aber ich fühle mich dadurch nicht angenommen und hinterfrage seine Liebe.
    Vorallem da ich stark war und trotz seiner Sucht einiges erreicht habe. Najo.

    Ich denke schon daran länger mit ihm zusammen zu sein. Aber da wir so gut wie keine gemeinsamen Ziele hatten und ich die blöde Vorstellung, dass er mich bei der nächstbesten Gelegenheit ersetzt - hm.
    Er redet zwar seit ein paar Wochen von Zielen, aber mir kommt das nun so vor, er macht das nur, weil ich das erwarten würde.

    Er sagt mir dasselbe. Also länger zusammen bleiben mit open end, aber vielleicht müsste ich das öfter hören um das auch mal zu verinnerlichen.
    Ich tue mir wirklich schwer seine Worte zu glauben. Ich bin irgendwie darauf vorbereitet, im negativen Sinne, dass das noch nicht alles gewesen sein kann.
    Puh ist das schwer zu beschreiben.

    lg Chinua

  • Hey, das klingt alles gar nicht so gut.
    Ich hab mal gelesen, dass es betrogenen Menschen helfen soll, wenn ihr Partner auf irgendwas verzichtet. Das klingt zwar im ersten Moment komisch, aber das soll wohl helfen. Kannst du dir ja mal durch den Kopf gehen lassen, ob dir was einfällt, auf was er verzichten könnte, was für ihn in Ordnung ist und für dich auch. Vl. weniger Zeit im Internet verbringen?? Und die Zeit könntet ihr ja dann für euch nutzen?? Es gibt auch ein ganz gutes Buch:"Ich will bleiben, aber wie?" Da sind so Paarprobleme beschrieben und wie man sie lösen kann. Am besten liest man das mit dem Partner zusammen, aber frag ihn vorher, ob er das will. Nicht dass du das kaufst und dann damit allein dastehst.( So war das bei mir :cb: )
    Aber ich habs gelesen und fand es ganz gut. Da steht auch drin, dass man etwas für seinen Partner zu liebe machen sollte. Als Beispiel war Shopping beschrieben, also der Mann geht mit zum Shoppen, obwohl er das nicht gern macht. Aber er macht es seiner Frau zu liebe, weil sie es schön findet, wenn er dabei ist. Sie hat dann gute Laune, die überträgt sich dann auch auf ihren Mann. Also wenn er dir zuliebe :winking_face: mit dir spazieren geht, dann ist das doch eigentlich ok, oder? Du wirst ihm zuliebe doch auch Sachen tun, die du vl. nicht so magst.
    So jetzt hab ich den Überblick verloren...
    LG

    ----------Beitrag automatisch hinzugefügt um 14:53 ---------- Vorheriger Beitrag war um 14:47 ----------

    Und wenn du mitgehst, wenn er sich mit dieser Frau trifft? Oder ist dir das zu blöd?

  • Hallo!

    Da müsste ich mal mit ihm darüber reden. Er sagt immer, er wisse nun nicht wie man Vertrauen wieder aufbaut.
    Tja, ich weiß es auch nicht. Ich hörte, dass sich das in ganz speziellen Situationen aufbaut. Die wir nicht haben werden ohne gemeinsam was zu tun.

    Nein, also mitgegangen wäre ich da nicht. Das finde ich dann doch zu krass. Außerdem wäre ich das 3te Rad am Wagen gewesen, könnte nicht mitreden. Und er hat es auch nicht vorgeschlagen.

    LG

  • Ich frage mich ehrlich, wozu wir voriges Jahr bei einem Suchtarzt waren, wenn man dann eh alles vergisst.

    Vorgestern:
    Mein Partner schon mies gelaunt von der Firma, ging früher nach Hause und brachte sich zwei Bier mit. Dann wollte er auf den Pc-account mit Internetzugriff, um Musik hören und so Funbilder sehen zu können, zwecks Stimmungsaufheller. (Smiley mit Alarmglocke einsetzen)
    Ich hatte zwar unter diesen Umständen ein mieses Gefühl, ließ ihn aber trotzdem für meine Erledigungen (einmal Bank und dann einkaufen) mit dem Internet alleine.
    Später war ich zu Hause.

    Gestern:
    Ich wollte gerade auf einen Suchtbeitrag antworten, als er nach Hause kam.
    Und so mittendrin erzählt er mir, dass er am Vortag ein übelstes Craving hatte, wo er die Zähne zusammenbeißen musste. Es ist kein Rückfall passiert, aber die Suchtgedanken voll hart zugeschlagen nach einem Jahr clean sein. Wir vermuten stark durch die Situation und das Bier dazu.
    Weil er war durch die Firma schon öfters mies gelaunt und es gab keine Probleme in dem einen Jahr, wo er nicht damit zurechtkam.
    Sicher Suchtgedanken waren da, aber er sagte, sie würden viel schneller verschwinden als am Anfang und er das sehr gut unter Kontrolle hat.
    Deswegen tippen wir stark auf den Bierkonsum.
    Auslöser war eine halbnackte auf solchen Funseiten.

    Ich kam mir bissl verarscht vor. Es kam mir so vor, dass er das erzählte, weil ich da gerade an einem Suchtbeitrag, den er gesehen hatte, schrieb und ging davon aus, dass er es mir sonst nicht erzählt hätte. Ich habe mich dann sehr in die Suchtzeit mit Verheimlichungen und Lügen zurückgesetzt gefühlt.
    Es kam heraus, dass er das Craving hatte als ich zu Hause war und er nichts sagen wollte, weil es mir an dem Tag schlecht ging.
    Dabei hatten wir damals bei dem Suchtarzt besprochen, dass es für das Vertrauen hilfreich wäre und auch für ihn, wenn wir das sofort besprechen würden und uns die Zeit nehmen bis das Craving verschwunden ist. Wo der Arzt meinte, dass könnte längstens eine Stunde dauern. Das war so eigentlich abgemacht.
    Mein Partner könnte sich an das nicht mehr erinnern.

    Zuerst war ich wahnsinnig enttäuscht, dann wütend und dann musste ich heulen, weil ich mich überhaupt nicht ernst genommen fühlte. Ich habe mich gefragt, wozu wir das besprochen hatten und beim Arzt waren.
    Sicher, es ist löblich, wenn er Rücksicht nehmen will, weil es mir nicht gut geht. Aber das würd ich gern selber entscheiden.
    Ich habe ihm dann gesagt, dass er mich da nicht schonen muss. Weil letztendlich war es schlechter, als hätte er es gleich gesagt. Natürlich war die Situation auch noch doof dazu. Ich war da am schreiben und er teilte das so nebenbei mit.
    Er sagte zwar, dass er mir das sowieso sagen wollte, bloß das Gefühl hatte ich nicht, weil diese Überschneidung sehr komisch war.

    Und ich war auch wütend, weil er nichts unternommen hatte. Wir haben gelernt, sofort vom Suchtmittel weg und eine andere Beschäftigung suchen, falls ich nicht zu Hause bin.
    Oder auf mich zukommen und darüber sprechen, weil der Arzt wusste, dass die Partnerschaft und das Vertrauen sehr darunter gelitten haben.
    Und das er das nicht mehr wusste, hm *nachdenk* Dazu fehlen mir echt die Worte.
    Ich spar es mir zu schreiben, wie es mir dabei geht.

    Wir werden da heute nochmals darüber sprechen, weil ich das einfach nicht okay fand.
    Und ich selbst mit Druck und nachts mit plötzlich auftauchender Angst zu kämpfen hatte.
    Es beschäftigt mich heute schon den ganzen Tag :kotz:

    Nachtrag: Ich finde interessant, was das bei mir immer noch auslöst.
    Immerhin bin ich seit über 2 Jahren svvfrei. Aber wenn mir das so richtig einen reinwürgt, bin ich ebenfalls wieder mit dem Druck "gesegnet".
    Ist nichts passiert, aber trotzdem fällt die Schwere dem Ganzen zu widerstehen sehr schwer.

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