Kann keine Freundschaften mehr aufbauen

  • Hallo zusammen, habe das Problem, dass ich einfach keine Freundschaften mehr aufbauen kann. Jeder soziale Kontakt überfordert mich. Ich ziehe mich immer wieder zurück. Ich kann Freundschaften nicht pflegen, das macht mir zu schaffen. Wenn ich mich dann so alle zwei Jahre aufraffe, mich zu verabreden, kann ich mich nicht freuen. Warum kann ich mich nicht mehr ehrlich freuen? Bin echt verzweifelt :frowning_face: kennt ihr das auch?

  • Hmjo.. fühl mich dann auch unsicher, aber es geht mittlerweile. Dann aber eher über Freunde von Freunden. Wenn ich so jemanden kennenlerne eher weniger.
    Was meinst du genau?
    Die Trägheit oder iwelche Kopfgespinste?

  • Hallo pain,

    ja, ich kenn das sehr gut. Aber ich habe mich bewusst dafür entschieden, weil ich Verletzungen und Enttäuschungen nimmer haben will. Ich fühl mich also so wie es nun ist recht wohl damit.

  • So war ich auch lange..
    Irgendwann hab ich mir überlegt einfach raus zu gehn und Leute anzusprechen. Mit Liste undso :grinning_squinting_face:
    Klingt weird, ich weiss.
    Zu Anfangs einfach nach Uhrzeit etc, nachher direkt, also "hi ich find dich sympathisch ich würd dich gerne kennenlernen"
    Hört sich komisch an, aber hat mir wirklich viel gebracht, ne Menge bestätigung und Gegenwert für mein Selbstbewusstsein.
    Das soziale ist wie ein Muskel den man ein wenig trainieren muss :winking_face:
    Auf die Art und weise habe ich viele wertvolle Menschen kennengelernt und zehre immer noch davon, man fühlt sich überglücklich und nie hat jemand gesagt das ich abhauen soll oder so etwas :winking_face:
    Nur als kleiner Tipp, falls du aktiv was dran tun willst, kostet nix und geht schnell mit den Erfolgen!
    Im Moment verkrieche ich mich auch wieder, was aber eher mit Beziehungen zu tun hat..

  • Ich seh das immer geteilt. Ich unterteile in Bekanntschaften und Freunde. Freunde gibt es wenige und Bekanntschaften viele. Mit diesen kann ich Small talk betreiben und über was auch immer.
    Vielleicht solltet ihr sowas mal ausprobieren?

  • Ich finde ja Freundschaftspflege bisweilen auch enorm stressig, und bin da auch etwas unterbegabt. Aber, und das ist das Schöne, über die die Jahre habe ich ein paar Leute kennengelernt, denen das nichts auszumachen scheint, wenn ich mich nicht regelmäßig melde, auch mal monatelang nichts von mir hören lasse. Bin ich dann mal auf Besuch, kann ich dennoch frei von der Brust weg reden.

    Ich brauche meine Rückzugsphasen für mich einfach. Je nach Gemütslage vertrage ich Gesellschaft nicht gut, oder will andere nicht mit mir behelligen. Aber, das Kennenlernen kann dir keiner abnehmen, Klogriffe inklusive, bis da mal ein paar für dich passende Leute dabei sind.

    LG
    WbD

  • Hallo pain,

    irgendwo hab ich mal ein paar ganz gute Tips für solche Situationen gelesen.
    Stell dir mal als Erstes Wahlen vor - da merkt man dann, daß selbst die größte Gruppe kaum an die 40% Mehrheit rankommt - die Nichtwähler - und wenn man nun dies als erwünschte "Trefferquote" zugrunde legt, dann fällt schon mal ein großer Stress weg.

    Sprich mindestens 50% der Mitmenschen finden dich sowieso doof - nicht weil Du doof bist, sondern weil sie ein anderes Wertesystem haben oder sonstwas. Dies ist ein Teil der Basis - man soll sich keine Gedanken darüber machen, ob es ein positives Feedback gibt - es KANN nicht besonders groß sein - da wir Menschen einfach ganz unterschiedlich funktionieren.

    Ein anderer Teil ist die Frage: "Wer bestimmt gerade dein Verhalten" - ist es die Angst, oder ist es die Freude (dies sind zwei der ganz großen Motivatoren im Leben)
    Wenn man die Antwort gefunden hat, dann kann man wieder neu entscheiden: Möchte ich das so?


    ...eine ganz ähnlich frage ist: "mach ich das, was ich gerade mache, weil ich etwas möchte, oder weil ich etwas vermeide?"

    Ich hoffe, diese Tips sind nun nicht zu abstrakt ...ansonsten finde ich den Post von Quzen richtig klasse!

    LG Wolke

  • Zum relativieren:

    Pain, wenn man so nen Suchtmensch ist, wie unsereiner....da fallen ja gleich mal ne ganze Menge "Freundschaftsoptionen" weg!
    Ich meine, schon mal rein aus Selbstschutz: Keine Druffis, keine permanenten Partypeople etc.

    Mir ist hier im Dorf diesbezüglich auch schon ganz schön eng geworden; ich habe halt das große Glück, dass ich ein paar alte Freundschaften habe,
    das ist enorm wichtig.
    Wenn man aber nicht trinkt, keine anderen Drogen konsumiert, nicht unbedingt Vereinstauglich ist, auch keine "Hardcore Eso's" verträgt,
    in Kneipen überhaupt nicht gerne geht...naja, da geschieht nicht viel.

    Aber da gibt es doch Möglichkeiten:
    es ist ja auch heutzutag möglich, Leute über's Netz kennenzulernen, quasi vorzusortieren und dann die Sache im realen Leben anzutesten.
    Das sind dann halt erstmal Bekanntschaften, Freundschaft muss da erst draus wachsen !

    LG.Gane

  • habt vielen Dank für eure Beiträge :smiling_face: @Ouzen: also ich muss sagen, dass ich es bewundernswert finde, wie du auf Menschen zugehst und dass dadurch auch Freundschaften entstanden sind. Hut ab! Warum ziehst du dich denn momentan zurück? Hast du Streit mit deiner Freundin oder möchte sie nicht raus gehen? SoccerLady: du gehst das richtig an. Es ist wichtig, zwischen Freundschaft und Bekanntschaft zu unterscheiden. Mit dem Smalltalk halte ich es genauso. Wolke: ich finde diese Sicht der Dinge gut, denn dadurch lernt man, dass es einfach normal ist, dass nicht jeder einen mag und das einfach zu akzeptieren, denn man selber mag ja auch nicht jeden :smiling_face: es nimmt einem die Angst vor einer Abfuhr. also ich habe auch eine gute Freundin, mit der ich meine erste Ausbildung gemacht habe. Dann habe ich noch seit zehn Jahren eine gute Freundin, die ich damals durch meinen Vater kennengelernt habe. Wir sind uns auch nicht böse, wenn wir nur ab und zu Kontakt haben, so wie WrongbyDesign es auch erklärt hat. Mein Problem besteht darin, dass ich mich einfach viel zu wenig bemühe, diese Freundschaften zu pflegen, da ich mich ständig in mein Schneckenhaus verkrieche und völlig überfordert bin. Ich würde diese Freundschaften gerne weiter aufbauen, denn sie sind wirkliche Freunde. Beide haben ihr Leben im Griff und haben kein Suchtproblem. Ich will diese Freundschaften nicht verlieren. @gane: ja du hast recht, man muss wirklich "aussortieren", damit man nicht wieder ständig mit Alk etc. konfrontiert wird, nur um bestimmten Leuten zu gefallen.

  • Hi Pain,

    dieses "Freundschaften zu pflegen", das kann man sich -. ganz banal - über den Zettel (ToDo-Liste etc) angewöhnen.
    Ich habe mich nach meinem Entzug damit soweit gebracht, es zu schaffen, einmal wöchentlich meine Oldies zu kontaktieren!
    *erinner* wobei da am Anfang KEINER wirklich erbaut von war...aber es schaffte ne neue Basis.

    Meine Freundschaften/Bekanntschaften und so beschicke ich in unregelmäßigen Abständen mit ner SMS.
    Wobei ich da schon drauf achte (inzwischen fällt es mir von alleine auf), dass das alle 14 Tage mal geschieht.
    Gibt dann schon mal Zeiten, wo ich mir denke, warum denn immer ICH?!!
    Aber, das lächle ich mir dann weg...

    Klar, das fällt einem besonders schwer, wenn man eh gerade an sich knabbert, mürbe druff ist & so.
    Aber danach hat man was, wofür man sich auch dankbar ist...

    LG.Gane

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!