Seit gestern in der Klinik

  • Ich habe J. gestern in die Klinik gebracht, die Fahrt war sehr harmonisch, ich hatte befürchtet er hält mir wieder Vorträge was alles für Opiate spricht, nichts der gleichen ist passiert. Er hat sogar mehrmals versichert wie wichtig er die Entgiftung findet und das er sich auf ein leben danach freut. Wir mussten 2Stunden warten bis er sein Bett bekam, auch das hat er sehr geduldig ertragen. Ich habe ihm vorgeschlagen das er sich bei mir meldet wenn er Lust auf ein Gespräch oder auf einen Besuch hat, er hat mich gerade angerufen und mir berichtet wie es geht. Er hat heute ein Pflaster mit 75 mg Fenthanyl geklebt bekommen, das wird jetzt jeden 2.Tag reduziert, er sagt, es geht ihm gut, er hat viel Ablenkung, klingt aber sehr müde und verwaschen. Ich glaube er hat jetzt die größte Angst überwunden und kann sich auf den Entzug einlassen. Er will es wirklich. Ich hoffe so sehr das er es schafft. Er wünscht sich das wir ihn bald besuchen, was wir am Freitag machen. L.g. Bis bald Leni

  • Hi Leni,

    das ist ganz ganz toll.
    Das er so optimistisch ist und es auch selber feste möchte. Das ist ja Grundvoraussetzung. :fr:
    Wenn er es so feste will, dann schafft er es bestimmt.
    Ich wünsche es ihm und Euch von ganzem Herzen.

    Alles erdenklich Gute weiterhin.

    Liebe Grüße,

    Leben

  • Super Leni,

    ....besser geht fuer den Moment nicht und darueber das er sich im Moment muede anhoert brauchst Du Dir keine Sorgen machen, das ist normal in der Situation.

    ...ich drueck Dir alle Daumen das er das komplett durchzieht und nach der Entzugsbehandlung auch weitermacht und sich eine Therapie sucht...

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • Hallo ihr lieben, nachdem ich gestern so zuversichtlich war kam heute schon die grosse Keule. J. hat gerade angerufen u. mir mitgeteilt, das ich damit rechnen muss das er am Montag entlassen wird. Er musste einen Pieseltest machen und dabei wurde Thc festgestellt, er hat in Berlin nochmal die Sau rausgelassen und gekifft. Wie wir wissen ist das illegal und illegale Drogen dürfen nicht in einer Schmerzklinik entzogen werden, dazu muss er in eine Drogenentzugsklinik, das lehnt er aber vehement ab. Er hat wohl versucht klarzumachen wie wichtig ihm der Entzug ist, weiss aber nicht ob er Erfolg hatte. Am Montag ist der Oberarzt wieder da und der muss entscheiden. J.meint er wird das dann zuhause auch schaffen ha,ha. Ich weiss nicht was das werden soll wenn der heimkommt, er wird dann nicht mehr substituiert und der Hausarzt macht 100% nicht mit. Meint ihr wir sollen mal mit dem Arzt reden, oder sollen wir uns raushalten. Morgen fahren wir ihn besuchen, hoffentlich gibt es dann nicht die nächste Hiobsbotschaft. Übrigens körperlich geht es ihm recht gut, er hat heute schon nur noch 50 mg.
    L.g. Leni

  • Hi Leni,

    wie geht es J.?

    Konntet Ihr mit dem Doc nochmal reden?

    Hoffe nicht das unterbrochen werden musste.

    Alles Gute,

    Leben

  • Hallo Leben, danke für dein Interesse, musste J. Am Dienstag aus der Klinik abholen, aber nicht wegen der kifferrei er wollte auf seinen Wunsch entlassen werden. Er war psychisch total am Ende hat nur noch geheult, wollte nicht mehr leben wenn ich ihn da lasse. Wärend eines 2 stündigen Spazierganges hat er mir dann gestanden das er zu seinem 10ml Methadon noch 200 mg Fenthanyl geklebt hat. Den Ärzten hat er nur von 100mg Fenthanyl berichtet weil er Angst hatte das sie ihn sonst nich nehmen. Er wurde innerhalb der 7 Tage auf 25 mg Fenthanyl , da hat er natürlich abgedreht und der Arzt hat noch zu ihm gesagt er soll sich nicht so haben dieser Enzug sei nicht schlimmer als Nikotin Entzug. Alls ich mit dem Arzt gesprochen habe,hat er mich gefragt warum er überhaupt das Fenthanyl nicht mehr will, das schädigt doch im Prinzip die Organe nicht, lediglich die Beschaffung ist etwas schwierig, als ich ihn auf die Persönlichkeits Veränderung angesprochen habe hat er gemeint das ist von Typ zu Typ verschieden aber J. hat ja Depressionen. Er war natürlich ziemlich sauer weil er angelogen wurde, versteh ich, aber diese Aussage war doof. Im Endeffekt hat er uns aber dann doch geholfen er hat uns in " die Villa" empfohlen und hat gleich eine telefonisch Beratung organisiert. J. kann ab Montag dort die Entgiftung richtig machen, die Ärztin hat das Fenthanyl sofort wieder hochgedreht und möchte ab Montag dann mit Methadon entziehen. Sie meint an Weihnachten ist er entgiftet und danach geht er zur Therapie. War schon ganz schön heftig die letzten Tage, aber jetzt schauen wir wieder nach vorne und hoffen das beste.L.G. Leni

  • Hallo Leni

    Zitat

    Alls ich mit dem Arzt gesprochen habe,hat er mich gefragt warum er überhaupt das Fenthanyl nicht mehr will, das schädigt doch im Prinzip die Organe nicht, lediglich die Beschaffung ist etwas schwierig

    Was ist denn das für ein Typ?????????? Der hat sie doch nimmer alle. :ce:

    Ohjeh - Mensch, dann hoffe ich feste, dass das mit der Entgiftung nun an anderer Stelle klappt und alles in Ordnung kommt.

    Die Karten muss man schon auf den Tisch legen, sonst wissen die ja gar nicht wie sie die Entgiftung bestmöglich durchführen sollen und wundern sich dann. Kommt keinem zugute.

    Ich drück die Daumen und wünsche J. ganz ganz viel Mut und Wille.

    Alles Liebe,

    Leben

  • Hallo Leben, ich denke der Arzt ist ein guter Schmerztherapeut aber als Entzugsarzt ungeeignet. Der Neurochirurg der J. eine Nadel in den Rücken gesetzt hat kam zufällig ins Zimmer als wir zusammengepackt haben, er hat J. ganz Mitleidig angeschaut u. gemeint er hat sich das sofort gedacht das er hier nicht richtig ist aber er kann ja dem Kollegen nicht ins Handwerk pfuschen. Ein gutes hat das ganze aber gehabt, er wurde bezüglich seiner Schmerzen gründlich untersucht und es hat sich herausgestellt das er wahrscheinlich mit Restschmerzen Leben muss, die aber mit Krankengymnastik und höchstens Iboprofen in den Griff zu kriegen sind. Das J. die Karten nicht auf den Tisch gelegt hat, hat mich auch geschockt vor allem das ,das Ausmass der Suchtmittel so gross ist wusste ich nicht. Aber ich hoffe das er jetzt kapiert hat das man mit Lügen oder mit Verschweigen so wie er es nennt nicht sehr weit kommt. Ich bringe ihn Morgen früh in die Villa und dann muss er sehen wie er klar kommt. Man darf ihn nicht besuchen und Handy darf er einmal in der Woche für 5 Minuten benutzen, Laptop darf auch nicht mit, somit werde ich nicht viel wissen, tut mir vielleicht auch ganz gut, wenn es mir auch sehr schwer ums Herz ist. Ich hoffe er nutzt die Chance und hält durch. Einen schönen Abend und liebe Grüße, Leni

  • Hi Leni,

    ja - das ist leider ein Klassiker; verniedlichen und auch lügen bis zum Schluß.
    Nun, ich denke, er kommt jetzt zu Leuten, die sich mit der Sucht gut auskennen & die werden ihm - zu seinem Besten natürlich - schon das Ein oder Andere flüstern!

    Jo, ne Woche Abstand ist dir bestimmt dienlich; versuche wirklich, bissel abzuschalten !!!

    LG.Ganesha

  • Hallo Ganesha, habe ihn gerade in der Villa abgegeben musste mich auf der Strasse von ihm verabschieden,für 4 Tage ist jetzt Kontaktsperre. Ich hoffe wirklich er steht es durch, ich kann ihm jetzt nicht mehr helfen. Wahrscheinlich tut uns allen der Abstand ganz gut. L.g. Leni

  • Hallo liebe Leben, ich finde es ganz,ganz lieb das du dich nach uns erkundigst. Ich habe die schlimmste Woche meines Lebens hinter mir. J. hat am Samstag die Villa verlassen, ich habe es am Montag durch Zufall erfahren, weil ich mich telefonisch auf der Station nach seinem Befinden erkundigen wollte. Ich weiß seit dem nicht wo er ist oder wie es ihm geht. Sein Handy ist aus, ich habe so grosse Angst das er irgend einen "Blödsinn" macht. Nachdem ich all seine mir bekannten Freunde gefragt habe ob jemand etwas von ihm weiss und keiner etwas wusste hab ich ihm per SMS mitgeteilt das ich ihn von der Polizei suchen lasse wenn er sich nicht meldet. Darauf hin kam eine kurze SMS , er brauche Abstand, es geht ihm gut, er liebt uns. Da er kaum Geld hat kann ich mir nicht vorstellen wo er ist, seine Freunde sind auch in grosser Sorge weil es so gar nicht seine Art ist sich nicht zu melden, er ist sonst so gut wie immer online oder telefonisch erreichbar. Wir sind so hilflos,ich kann nicht mehr schlafen was für mich Gift ist da ich selber nicht gesund bin. Weihnachten ist für uns immer ein wunderschönes Fest das vollkommen ohne Zwänge stattfindet, als ich Anfang November meinte mir vorstellen zu können an Weihnachten wegzufahren war J. ganz entsetzt und meinte das gehe gar nicht er möchte nicht auf uns verzichten. Jetzt das. Liebe Grüße und Dir einen kuscheligen 4.Advent, tut mir leid dich mit meinem Müll zuzulabern. Leni

  • Liebe Leni,

    Du "laberst" mich nicht voll, ich habe danach gefragt !!
    Und "Müll" ist es schon gar nicht. :dg: Mach Dir darüber bitte keine Gedanken.

    Liebe Leni,

    ich glaube Dir aufs Wort, dass Du Dich endlos sorgst. Es ist Dein Kind!! Und er bleibt es immer.
    Ich würde auch am Rad drehen, wenn ich an Deiner Stelle wäre, aber bitte ... mach Dich nicht kaputt deswegen.
    Gut, dass er sich wenigstens per SMS bei Dir gemeldet hat. Eine kleine Beruhigung ist das schon mal, auch wenn Du immer noch nicht weißt WO er ist.
    Wie alt ist er noch mal? Sorry, ich habe es vergessen.

    Vielleicht schämt er sich ein wenig, weil er die Behandlung nicht gepackt hat.
    Er kommt bestimmt bald zurück.
    Wenn ihm Weihnachten immer so viel bedeutet hat, vielleicht ist er bis nächstes Wochenende wieder da - ich wünsche es Euch von ganzem Herzen.

    Gib auf Dich acht Leni, denke auch an DICH. Das ist ebenfalls ganz ganz wichtig.

    Ich drücke die Daumen, dass er ganz schnell wieder kommt, damit Du Dich nicht mehr so sorgen musst.

    Alles Liebe und Gute,

    Leben

  • Hallo du liebe, J. ist 22, das er sich schämt glaube ich auch, aber er weiss doch das er immer Nachhause kommen kann. Ich hab ihm auch immer wieder gesagt, das jeder schon mal gestolpert ist, man muss nur wieder aufstehen. Ach ich versteh das alles nicht,ich hoffe so sehr das er Weihnachten wieder da ist. Danke! L.g. Leni

  • Ja, das weiß er ganz bestimmt, dennoch ... die Blöße mag er sich vielleicht noch nicht gleich geben, die er eventuell empfindet. Hmmm
    Er weiß wie sehr Du ihn liebst und das gibt ihm sicher auch ganz viel Halt und er wird nach Hause kommen, ganz bestimmt.
    Achte bitte auf Dich, ja?

    Alles Liebe,

    Leben

  • Hi Leni,

    sry - aber schau bitte bitte zuerst nach dir!
    Weißt du, ich war SO ein Sohn...
    Wenn der in der Suchtmühle drinnsteckt, dann kann es gut sein, dass er sich nicht meldet, einfach, weil er es nicht kann.

    Schade, dass ich keine tröstende Worte habe, aber das ist leider so.Und, es macht ja keinen Sinn, dass du auch noch daran zerbrichst.
    Hast du schon mal darüber nachgedacht, DIR Hilfe für DICH, für deine Situation zu suchen?
    Selbsthilfegruppen anderer Betroffener; Gruppen für Co-Abhängige etc...
    Wissen ändert nicht unbedingt den Zustand, aber es hilft einem, besser damit fertig zu werden...

    UND es hilft euch beiden, wenn es DIR einigermaßen gut geht, wenn er denn wirklich soweit ist, gegen die Sucht zu kämpfen.

    LG.Ganesha

  • Hallo Ganesha, habe schon oft darüber nachgedacht aber ich packe den Schritt auch nicht recht. Wir wohnen auf dem Land, da gibt es keine passende Selbsthilfegruppe, bei einer Drogenberatungsstelle wollte ich mich anmelden, da hätte ich bis Februar warten müssen bis ich einen Termin bekomm. Ich habe einen Mann und einen Sohn die sehr auf mich schauen, wir hoffen das wir das packen. Ich hoffe nur J.ist nichts passiert,vielleicht sollte ich ihn doch suchen lassen, ich weiss einfach nicht was ich tun soll. Weisst du es? L.g. Leni

  • Hi,

    Du, das ist ja das Furchtbare: Man kann da nicht wirklich zu was raten!
    Einerseits muss er von selber soweit kommen, dass es gar nicht anders geht, als aufzuhören.
    Andererseits bedeutet das natürlich Konsum, Beschaffung etc...

    Ich wurde von meinen Leuten phasenweise per Interpol gesucht & das hat mich NULL gekümmert.
    Das habe ich nicht mitgekriegt & wenn, dann wäre es mir auch egal gewesen!
    Das musst du mit dir abregeln, das kann dir leider keiner abnehmen.

    Meine Eltern/Familie haben das für sich damals so geregelt, dass ich "nicht da" war.
    Die hatten die Hoffnung aufgegeben, dass ich aus der Nummer jeweils wieder rauskomme.
    An Weihnachten fahre ich hin und wir feieren relaxed zusammmen.
    Das hätte streckenweise NIEMAND gedacht...
    Also: Ich kann nur raten, realistisch bleiben - dabei aber die Hoffnung nicht ganz begraben.

    LG.Gane

  • Hallo ihr lieben, J. hat sich gestern Abend per SMS gemeldet, zuerst hat er gemeint er kommt heute nach Hause, gerade hat er Gesimst das er erst morgen kommt, ich trau mich gar nicht mich zu freuen, aber ich bin erst mal froh das er sich gemeldet hat. L.g. Leni

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