Suche den Einstieg zum Aussteigen

  • Zitat von Nase;237431


    Ich habe mir anscheinend das Leben so eingerichtet, dass ich immer noch später die anstehenden Angelegenheiten noch ganz zu Ende führen kann. Jetzt nach 25 Jahren mit dieser Strategie ist der Berg anscheinend unüberwidbar...

    ...das ist nicht wirklich verwunderlich denke ich mal...wenn immer wieder etwas von den anstehenden Angelegenheiten da drauf gepackt wird dann muss das irgendwann zuviel werden...mal andersrum versuchen...aktuelle Sachen bis zum Ende durchfuehren und dann liegengelassenes abarbeiten...

    Viele Gruesse:

    Siegfried

    P.S.: Ich habe auch viel zu lange die von Dir benannte Strategie genutzt. Ich weiss wie das geht und was daraus werden kann (aber nicht muss).

  • Zitat

    Zitat von Wolke

    ..Lässt dir denn Alltag denn Raum für zusätzliche Aktivitäten? Denn da entstehen doch gerne mal auch neue Kontakte, die dann mit Zeit vielleicht auch eventuell Freundschaften werden können.

    entschieden Nein, meine Strategie geht eher Richtung " Mut zur Lücke" ! Alles was ansteht kann ich auf keinen Fall in die verfügbare Zeit einpacken.

    Mit dieser Lücke muss ich eine Zufriedenheit finden, jeden Tag die Prioritäten überprüfen und setzen. Das ist ein wichtiger Teil meiner Technik am Arbeitsplatz und auch in der "Familienarbeit". Ich kann nicht jedem Kind eine optimale Förderung zur Verfügung stellen. Ich muss täglich enscheiden wo und in welchen Themen ich im aktuellen Augenblick gefragt bin. Das durch diese Triage auch Aufwand und Fehlentscheidungen entstehen nehme ich in Kauf.

    ...über 80 Tage bin ich jetzt ohne Rauch und Kiff. Die Tage werden milder, die Lebenskraft steigt entsprechend dem höheren Sonnenstand. Die Wahrscheinlichkeit einer Selbstüberschätzung ebenfalls...

    Siegfried

    ........welche Horrorszenarien siehst du aus obiger Verschiebungsstrategie?? Müllberge? :ce: .."einstürzende Neubauten"? :cu: die Nebensächlichkeit unseres Heiligtumes "Matrialismus"? :k:

    Gruss Nase

  • Zitat von Nase;239822


    Siegfried

    ........welche Horrorszenarien siehst du aus obiger Verschiebungsstrategie?? Müllberge? :ce: .."einstürzende Neubauten"? :cu: die Nebensächlichkeit unseres Heiligtumes "Matrialismus"? :k:

    nee...das ganz bestimmt nicht...aber je mehr man vor sich herschiebt umso weniger Zeit bleibt fuer einen selbst...denn da ist ja noch irgendetwas nicht fertig...da muss man noch mal ran...und wo bleibst Du bei diesem ganzen Getue und Rumgehampel ? Dann pack noch das gesamte Alltagsgeschehen dazu dann weisst Du wieviel da bleibt.

    ...aber Glueckwunsch zu Deinen jetzt 82 rauch und kifffreien Tagen oder ist das nicht mehr aktuell ?

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • ...danke für obige Glückwünsche, bin grad bezüglich der Kippen sehr am arbeiten, die Raucherlunge lechtzt förmlich nach Nahrung, da hilft nur verbissene Sturheit und eine ganze Portion Schwachsinn so etwas wiederstrebendes auszuhalten...
    Kiff ist zur Zeit einfach kein Thema, bin einfach zu Uhrwerkmässig am Arbeiten und mir sehr Bewusst das es unmöglich ist diesen Stand zu halten, sei es auch nur als Wochendendkiffer...

    Schliesslich sitzt mir die Paranoia immer noch in den Knochen, die ich in meiner Kifferendphase erlebt habe, die ständige Angst ertappt zu werden, aus dem Erwerbsleben, aus der Familie, aus der Gesellschaft und überhaupt aus meinem Leben rauszufliegen und zu versagen...

    Siegfried
    Zeit für mich selber? wie du schreibst, im Alltagsgeschenen habe ich Zeig für mich selber wenn ich auf der Schüssel sitze, in der S Bahn, wenn ich Schlafe oder schlaflos im Bett liege. Ansonsten bin ich eher bemüht meine Zeit Qualitativ gut zu gestalten. Viel zu tief habe ich verinnerlicht mich für die Sache einzusetzen, bis die Leistung und das Ergebnis gut ist, vielleicht auch bis an die Grenze der Selbstaufgabe

    Grüsse an alle Menschen die da lesen

  • ...heute Abend begehbe ich mich in die Höhle des Löwen: Ich gehe in meine geliebte Bar, werde ein zwei Bier trinken und keinen Joint rauchen, mit aller Sturheit will ich das durchziehen.
    ...denn auch entgegen den Voraussagen von Gane habe ich die Abstinenz von Canabis bis Heute geschafft, nun über hundert Tage, obwohl ich mich ins Gras setzen könnte.

    so will ich mich auch dieser Situation aussetzen, obwohl ich geträumt hatte in der vergangenen Nacht ich hätte gekifft

    Nase

  • ...einfach mal neugierig nachgefragt...

    ...wie sieht es aus am Tag danach ?

    ...noch draussen oder wieder drin...noch sicher oder doch unsicher ?

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • ...der Tag danach war das reinste Rennen, ich hatte mir soviel vorgenommen, und einiges ungeplantes kam noch dazu, mit der übernächtigten Verfassung war es ein sehr anstrengender Tag bis schliesslich alles erledigt war...
    ...und dann so gegen zehn kam nicht mal das Bedürfniss zu Kiffen, obwohl ich den vorangeganenen Abend mehrere Male Inhaliert hatte.

    ..., ja ich war schwächer als meine Selbsteinschätzung, nach dem zweiten Weissbier war mir klar das ich rauchen werde an diesem Abend,:am: obwohl ich es noch für Stunden hinauszögerte. Mein Freund hat unausgesprochen gewartet bis ich das OK zum Konsumieren gebe, dann gings schnell.

    Die Wirkung schliesslich war enttäuschend, früher empfand ich es oft fast erlösend, den beissenden Rauch zu Inhalieren. An diesem Abend spührte ich bloss das mein Kreislauf schwach wird. Ich ging aufs Klo und musste mich drei Minuten flachlegen damit ich nicht Bewustlos werde. Dieses hochsteigende Gefühl des "langsamen Abtauchen" kenne ich bestens. Früher hatte ich oft versucht es auszustehen, daraus wurde aber oft nichts und ich sackte in mich zusammen und erwachte mit erstaunten Gesichtern über mir.

    :77:Jetzt einige Tage später sehe ich noch ganz andere Folgen, die ich an dieser Stelle noch nicht festhalten will. Bin mir aber durch diesen Umfaller sehr bewusst worden was alles in meinem Körper abgeht, wie weitreichend die Folgen sind. :confused_face:

    Gruss an alle von Nase

  • ...und die Woche danach sah gar nicht so düster aus, allerdings hatte ich eine Woche später schon wieder gekifft, diesmal gleich zwei Abende hintereinander.

    ...und jetzt, bin ich wieder drin??

    Heute bin ich mit viel Anstrengungen am kämpfen, bin echt froh habe ich kein Zigarettenpapier gefunden. War glücklicherweise recht konsequent im Wegräumen. Mit Kippenrauchen bin ich immer noch 100 % dicht. Darauf bin ich auch echt stolz.

    ...dieser schmale Grat Drinnen oder Draussen finde ich für Grenzgänger sehr abstossend, irgendwie scheint mir der Hang zur Abgrenzung Konsumierender in diesem Forum stark verbreitet. Scharz oder Weiss, Abstinent oder Süchtig, Willkommen oder Ignoriert.....:r::r::r:

    Gruss Nase

  • Liebe Leute

    scheinbar ganz langsam gleite ich in flachem Winkel wieder in die gewohnten Bahnen. Vorgestern habe ich mir zum ersten mal seit meinen 100 abstinenten Tagen die Kante gebeben. War wirklich zu viel was ich da reingelassen habe, an jenem Abned. Nach dem grossen Druck kam die unendliche Lust zu Kompensieren.

    :gq:

    Der Tag danach, nach wenigen Stunden Schlaf, war Familienaktivität. Ich verfluchte mich zwischenzeitlich, nahm einige Tropfen Alk zur nervlichen Beruhigung (welche Verarschung, aber es klappt scheinbar bei mir) und hatte den langen und intensiven Tag mehrheitlich gut über die Runden gebracht.

    :ay::ay::ay:

    Jetzt kommt langsam wieder die schleichende Gier nach noch mehr Inhalation auf, wie kratzende Finger in trockener Erde die nach Wasser schürfen. Ich weiss dass ich nicht nachgeben darf, wenn ich mich jetzt mit Zigarettenpapier eindecke dann bin ich geliefert. Sicher verfluche ich mich in so einem Moment, dass ich mir es so schwer machen muss....

    ...weiss aber auch, dass ich mir einreden darf: "...ich habe es in den Händen, ich bestimme wo`s langgeht!"

    Grüsse an mein Forum von Nase

    :cs::cs::cs:

  • ...oben, das war Donnerstags, der Familientag war Freitag, dann kam der Samstag....

    ...Verwandte waren auf Besuch, ein unterhaltsamer Tag. Ich hatte für alle während Stunden gekocht, war langsam und hatte viel Ablenkung, aber das Essen war gelungen und einfach. Abends dann, Überraschungsbesuch, sassen lange am Küchentisch. Das intensiv Erlebte wird aufgescheucht, Jahre sind vergangen, alle haben sich etwas verändert und sind doch die Alten geblieben. Aussegenommen die Jungen, die sind noch mehr im Saft.

    ...Zigaretten liegen in der Küche rum, abends fülle ich mir eine mit Tabak/Gras Mischung, ist aber viel zu schwach. Ich bin Enttäuscht über meine Schwäche, beschliesse aber zwei Stunden später einen Nachtpaziergang zum Automaten zu Unternehemen. Mit einigen fetten Blüten mache ich mich auf den Weg. Der Automat ist unbeschädigt, nimmt Kleingeld an, Spannung steigt, Jointpapier wird ausgespuckt.
    Auf dem Heimweg dampfe ich selig vor mich hin und erreiche meine Bude so bekifft das ich mich nicht hineingetraue.

    ...was ich da geraucht hatte war masslos übertrieben. Die Menge hätte auch für mehrere Kiffers einen guten Zustand ergeben, für mich allein war es nach einer halben Stunde die reinste Qual. Ich hatte schon Angst das ich mich nun nachhaltig Beschädigt hatte. Über Stunden konnte ich nur noch stillsitzen und warten bis sich der Zustand langsam ausschleicht.....

    ...mir war so Übel, in jeder Beziehung, und ich wusste am kommenden Tag steht einiges an. Nach drei Stunden Schlaf, oder wie man das nennen könnte, war ich wieder wach und begann mit den Hausarbeiten. Ein weiterer Tag an der Grenze....

  • Hi, naja - hatte mich schon gefreut, das du "entgegen meinen Voraussagen" klarkommst. :gi:
    Mist aber auch - irgendwie stimmt da der Spruch: Früher oder später kriegen wir euch alle!

    Was machste jetzt daraus?
    Einstufen als herbes Vorkommnis - oder eher klar als Rückfall?

    Und vor allem: Wie machste weiter? Schon was überlegt?

    LG.Gane

  • ...momentan knallt die Erfahrung was Sucht am eigenen Handeln und Denken beeinflusst frontal ins Gesicht.

    Stoff scheint sich im Wochenendrythmus einzuschleichen....

    ...und die nächsten 100 oder 200 Tage ins Auge zu fassen.

    Nase

  • Zitat

    ...und die nächsten 100 oder 200 Tage ins Auge zu fassen.


    :ce: Hmmmm, kann jetzt viel bedeuten?!
    Sind die Augen, in die da gefasst werden soll, eher rot & verquarzt oder entspannt & klar? :fh:

    Die Erfahrung, wie einem die Sucht so in der Mangel hat, ist ...intensiv!
    Kann man versuchen, wegzukiffen - gelingt aber nicht!

    Hat's probiert! Der Gane

  • ...na, jetzt schon der dritte Abend wasted, aus dem Wochenrythmus ist schnell Alltag geworden. :bp:

    Morgen gehts aber mit dem Fahrrad los, mit den Jungs auf Tour für eine Nacht. Da werde ich bestimmt ohne Gras losziehen, und den ersten Tag meines 10 Tage langen Übungsparcour für die nächsten 100 Tage ohne Gras Starten!:am:

    Der erneute Einstieg zum Aussteigen, die ersten Zehn aushalten und dann dranhängen und aufbauen... :gt:


    :fc:

    Nase

  • ...aus den zehn erträumten wurden bloss drei, um anschliessend bis Heute schon fast in letztjährigen Konsumgewohnheiten zu verfallen. Zweimal habe ich spät Nachts so hochdosiert geladen, dass mir ganz Unwohl wurde...fast stundenlang konnte ich nur noch ausharren und abwarten bis der Überflash vorbei war.

    Vergangene Woche hatte ich einen rauchfreien Abend, sonst abendlich wenig bis mässig geraucht. Meistens mit schechtem Gewissen, in diesen langanhaltenden Sumpf wie ich ihn verganene zwei Jahre erlebt hatte, wollte ich wirklich nicht zurück.

    und trotzdem, sumpfe ich nun wieder ab....

    Nase

  • Zitat von Nase

    und trotzdem, sumpfe ich nun wieder ab....

    Und da mach jetzt mal draus: "und trotzdem, jetzt stampf ich wieder hoch! ;-)"

    Ich hab's auch oft gemacht wie du und (mehrfach in Folge) hoch dosiert. Da spielt dann auch das Denken mit rein und macht die ganze Sache unangenehmer als sie eigentlich wäre, (wenn man gar nict geplant hätte aufzuhören).

    Ich weiß, das gehört hier nur am Rande hin, aber in der Bibel steht auch nicht "Bereue" sonder "kehr auf den Weg zurück". Ein sehr populäres Missverständnis. Aber es funktioniert - sich auf das zu konzentrieren was man erreichen will (statt das anzusehen was mein verseiert hat). Sei mutig und ohne Sorge - dann packst Du das (und alles was kommt). LG, EddY

  • Hallo Nase,

    ich starte Morgen meinen 2. Versuch... und Hoffe natürlich diesmal durchzuhalten! Diesmal versprach mir mein Mann das Zeug zu verstecken, was er letztens nicht tat und ich bin natürlich schwach geworden. Aufhören will er leider nicht :frowning_face:

    Hast du schon ein Plan, wann du es wieder versuchen möchtest?

    Ich will nach 7,5 Jahren aufhören...

    LG

    MIA

  • Zitat von Nase;248663

    ...aus den zehn erträumten wurden bloss drei, um anschliessend bis Heute schon fast in letztjährigen Konsumgewohnheiten zu verfallen. Zweimal habe ich spät Nachts so hochdosiert geladen, dass mir ganz Unwohl wurde...fast stundenlang konnte ich nur noch ausharren und abwarten bis der Überflash vorbei war.

    Vergangene Woche hatte ich einen rauchfreien Abend, sonst abendlich wenig bis mässig geraucht. Meistens mit schechtem Gewissen, in diesen langanhaltenden Sumpf wie ich ihn verganene zwei Jahre erlebt hatte, wollte ich wirklich nicht zurück.

    und trotzdem, sumpfe ich nun wieder ab....

    Nase

    Hi,

    und du kannst JEDERZEIT wieder auf NULL gehen! :fr:

    LG.Gane

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