Depressionen? Was ist das?

  • Hallo zusammen,

    hab mich heute erst angemeldet hier, in einem anderen Thread ein Thema erstellt, dort meine Situation etwas versucht zu schildern.
    Ich bekam dann eine Antwort in der auch das Wort "Depression"fiel. Nur kann ich damit nichts anfangen. Was sind Depressionen, wie wirken sie sich aus, was bewirken sie in einem und vor allen Dingen wie kann man sie bekämpfen, eleminieren?

    Ist es eine Depression, weil ich mich seit ein paar Jahren systematisch immer mehr von der Aussenwelt abschotte, jeglichen Kontakt zu andern vermeide zu Freunden, Familie?
    Ich mich draussen nicht mehr wohl fühle ich lieber zu Hause bin in meinen rigenen 4 Wänden? Dort wo den ganzen Tag die Vorhänge zu sind damit so wenig Licht wie möglich reinkommt?
    Wenn ich einkaufen gehen muss ich das meistens dann erledige wenn es ,wie jetzt im Winter, schon früh dunkel wird?
    Ich nichts mehr auf die Reihe bekomme, hab es nicht mal mehr geschafft meinen Job zu halten der mir immerhin etwas normalität und Halt gab.
    Im Moment fühlt es sich an als ob sich eine schwere Schwarze Decke über mich gelegt hat, eine Decke des Schweigens und der Einsamkeit.
    Irgendwas in mir sehnt sich nach etwas aderem, nach einer Beziehung zb. ich bin jetzt immerhin auch schon 5 Jahre ohne Freundin, doch einfach raus zu gehen unter Menschen dazu fehlt mir irgendwie die Kraft. Wenn ich mir vornehme rauszugehen, bleib ich so lange zu Hause das es wirklich zu spät ist um noch etwas zu machen.
    Es sind so viele Dinge die negativ auf mich einströmen, Dinge die ich zu einem gewissen Teil selbst herbeirufe, ich bewusst daruf zulaufe.
    Im Moment die banalsten Dinge des täglichen Lebens, zb mich Arbeitslos zu melden damit mein Lebensuntehalt gesichert ist, doch ich bekomme es nicht auf die Reihe, ich riskiere meine Wohnung zu verlieren.
    Doch ich hab keinen Plan warum ich nichts auf die Reihe bekomme.
    Entweder bin ich einfach nur durch , oder ich will ganz unten sein, noch tiefer als ich eh schon bin.
    Alles hängt zusammen mit Kraft Dinge zu tun die getan werden müssen,
    Ich habe sie nicht, die hab ich irgendwann verloren.

    Doch sind das jetzt gleich Depressionen, oder der Anfang einer kleinen Depressionsphase?
    Es fing ja langsam an, hat sich immer etwas gesteigert bis eben zu diesem Tag wo ich das hier schreibe und ich hab das Gefühl das das noch nicht das Ende ist, das es immer noch ein Stück weiter geht, weiter in meine Grube wo ich mich so schön vor derWelt und vor mir selbst verstecken kann.

    Aber wenn jemand da draussen mir eine Antwort auf diese Frage geben kann, was das nun sein soll, Depression oder einfach nur einen an der Waffel, Faulheit und vielleicht auch ein wenig dummheit sein Leben zu Regeln, wie es jeden Tag tausend andere machen.
    Nun ich hab keinen Plan, deshalb auch keine Idee wie ich weiter agieren soll....

    Das war es für jetzt, ich wünsche euch allen ein frohes Weihnachtsfest und nen guten Rutsch

    grz Leftaniel

  • Hallo leftaniel

    Ob du an Depressionen leidest kann nur ein Fachmann feststellen. Und mein Rat wäre auch dich an deinen Arzt zu wenden. Ich hab deinen Thread gelesen und denke es wäre doch an der Zeit deinem Arzt deine Symptome zu schildern. Denn Depressionen sind behandelbar und es ist wirklich wichtig das du den ersten Schritt tust bevor deine Lebenssituation noch schwieriger wird. Arbeitslos melden z.B.
    Das wenigstens die Existens gesichert ist.

    Gibt es denn zur Zeit irgendetwas was dich interessiert? Ein Hobby oder so? Dann wäre es bestimmt gut wenn du dich damit beschäftigst.

    Ich kann dir leider keinen anderen Rat geben, als den, dich umgehend wegen der Symptome in ärztliche Behandlung zu begeben.

    lg
    desty

  • s gibt da viel zu unterscheiden: z .b. leichte (vorübergehende) depression, mittelschwere depression, schwere depression, endogene depression oder sind klare auslöser zu erkennen. während einer behandlung muss man oft regelmäßig fragebögen ausfüllen, eigentlich immer den gleichen und wenn man ehrlich antwortet, kann man daraus ableiten, ob eine depression vorliegt und ggf. wie schwerwiegend sie ist.
    aber dazu sollte man sich an einen facharzt oder einen psychologen wenden.
    aus meiner sicht als betroffener sind folgende punkte anzeichen einer depression:
    - interesseverlust, auch weniger interesse an menschen
    - unfähigkeit sich zu freuen
    - am anfang der depression viel traurigkeit, später eher zunehmende emotionslosigkeit (weder traurigkeit noch freude)
    - abkapselung, selbstisolierung, selbstzweifel
    - gedächtnis- und konzentrationsprobleme
    - schwierigkeiten entscheidungen zu treffen
    - Schlafstörungen (besonders sehr frühes erwachen)
    - verändertes essverhalten (entweder mehr oder weniger)
    - gewichtsverlust (oder seltener auch gewichtszunahme)
    - psychosomatische beschwerden

    es ist und bleibt aber schwer zu beurteilen, ob du eine depression hast. theoretisch könnte man pauschal sagen, eine leichte mindestens. aber was nützt das?
    wenn du alleine nicht aus dem schwarzen loch heraus kommst, dann würde ich an deiner stelle definitv einen arzt/facharzt aufsuchen. denn mit Depressionen ist es ungefähr wie mit schmerzen: tust du nichts dagegen, kann es viel leichter chronisch werden.

  • Erst mal danke für eure Antworten.
    Das was du geschrieben hast Bender hat mich jetzt aber doch ziemlich erschreckt, denn jeden einzelnen Punkt den du aufgeführt hast, bzgl.dessen wie man eine Depression erkennen kann, bzw. eine Depression sich vermuten lässt,trifft nun mehr seit langer Zeit auf mich zu. Aber nicht alles auf einmal, sondern über einen Zeitraum von nun mehr 4 jahren. Ich weiß es deshalb auch so genau weil ich jetzt seit 4 Jahren im Methadon Programm bin.
    Es kommen langsam nun auch Ängst dazu, das es immer so weitereht und ich irgendwann total alleine dastehe.
    Depression, das habe ich bis jetzt immer als lapalie abgetan, dachte mir das das alles blödsinn ist.
    Typisches klischee denken eben.
    Das ich mir Hilfe suchen sollte ist mir auch klar, aber ich weiß weder wo noch wie, da ich damit ja keine Erfahrung habe, als ich eben genau das meinem Drogenberater geschildert habe, hat er mir auch zu verstehen gegeben das das nichts mit Depression zu tun hat sondern nur eine Phase ist die vorübergeht. Wenn dir jemand sagt das das nichts mit Depris zu tun hat, jemand von dem man glaubt er weiß was er sagt, dann glaubt man dem jenigen einfach, er ist ja sozusagen vom "Fach"
    Wenn also jemand weiß an was für eine Art von Hilfe ich mir suchen soll, gebt mir bitte Tipps.
    Ich möchte wenn ich mir Hilfe suche das ganze jedoch neutral zu meiner Drogenproblematik behandeln.
    Nun ja genug für jetzt, nochmal danke für eure schnellen Antworten, tat mal wieder gut mit jemanden darüber zu sprechen auch wenn es nur in Form eines Forums ist....

    Frohe Weihnachten euch allen

  • ist denn dein drogenberater gleichzeitig psychologe/therapeut?
    das problem ist natürlich bei drogenentzug und dem clean-sein und -bleiben, dass es nicht unbedingt von der depressiven symptomatik abzugrenzen ist.
    eine depression zu diagnostizieren ist nicht immer so eindeutig und einfach.

    ich würde vorschlagen, versuch einen termin bei einem facharzt für psychiatrie und psychotherapie oder einem gesprächstherapeuten zu bekommen (je nachdem, was dir besser erscheint und wo du zuerst einen termin bekommst), hol dir eine überweisung und dann siehst du weiter.

    lg und dir auch ein schönes fest
    bender

  • Hallo leftaniel,
    die von Dir beschriebenen Symthome hatte ich auch jahrelang, bis hin zur absoluten isolierung und unfähigkeit.
    Ich kam erst dadurch aus diese, Kreislauf, daß mein Hausarzt die Faxen dicke hatte und mich in die Psychiatrie eingewiesen hat. Das war der größte Gewinn, den ich treffen konnte, denn so langsam fange ich wieder das Leben an. Allerdings sind das bei mir nicht nur Depressionen, sondern auch noch ein paar Persönlichkeitsstörungen und Angstsyndrom un so weiter.
    Genau sagen, an was Du leidest, wird wirklich nur ein Facharzt können. Gerade mit Deiner Vorgeschichte kann da eine ganze Menge andere Dinge noch dran hängen.
    Deshalb möchte ich, wie destiny und bender, Dir empfehlen einen solchen Arzt aufzusuchen, je schneller, desto besser.
    Liebe Grüße
    dunge

  • und jetzt hab ich es geschafft. Nun bin ich an dem Punkt angekommen den zu vermeiden ein leichtes gewesen wäre.
    Ab morgen bin ich ohne Wohnung, einfach weil ich nichts mehr auf die Reihe bekommen habe.
    Hab meine Miete nicht mehr bezahlt obwohl es kein Problem gewesen wäre, ich hätte nur aufs Amt gehen müssen und mich Arbeitslos melden. Doch nicht mal das hab ich mehr auf die Reihe bekommen.
    Meine Vermieterin hat mir des öfteren Hilfe angeboten, hätte mir auch die Mietschulden gestundet. Doch ich hab ihr nur immer wieder andere Geschichten erzählt, wohlwissend wie die situation enden wird.
    Ich habe keine Ahnung was das ist, oder was mit mir los ist, dieses Verhalten zieht sich durch mein Leben wie ein roter Faden.
    Immer wenn ich mich aufgerafft habe und ich soweit gefestigt bin das man normal Leben kann, mit Arbeit, Wohnung usw. kommt irgendwann der Punkt wo ich alles mir aufgebaute radikal einreiße, alles zerstöre. Nur damit ich dann am Ende wieder mit nichts dastehe.
    Sicher bin ich stabil in der Substi ohne Beigebrauch, kann aber mit meiner Take Home Ration nicht mehr umgehen, aber das hab ich ja schon geschrieben.
    Aber dennoch leg ich ein Selbstzerstörerisches Verhalten an den Tag, wo jeder normal denkende Mensch sich an den Kopf fassen würde.
    Denn jeder ist froh wenn er ein Dach über dem Kopf hat und es ihm soweit gut geht, das er halbwegs normal Leben kann.
    Sogar in unserem "Gewerbe" schaffen es die Leute sich zumindest das extentielle zu sichern und zu erhalten.
    Tja, an diesem Punkt angekommen bleibt mir wie immer nur noch das blanke nichts vor dem ich nun wieder einmal stehe.
    Was bei mir falsch gelaufen ist konnten auch die 3 Therapien die ich machte erklären.
    Besserung oder Veränderung nur kurzfristig beibehalten. Sobald es mir gut geht kommt der Hammer von mir selbst und schlägt wie ein Wahnsinniger auf sich selbst ein und auf alle die Menschen die einem nahestehen bzw, nahestanden, denn ich hab es nun fertiggebracht mich komplett mit meiner Family zu überwerfen mit meiner Schwester die mir alles bedeutet un es auch umgekehrt so gewesen ist, sogear dieses sehr starke Band hab ich zerissen so weit das sie sich komplett abgewendet haben.
    Was kann ich jetzt noch tun? Sicher ich kann mir Hilfe suchen, doch welche Art von Hilfe?
    Ich will nicht wieder ein eine Einrichtung, wo mir gesagt wird was ich schon seit Jahren weiß.
    Wie gesagt nach 3 Therapien.....

    Nun denn nun heißt es erstmal wieder L43, oder die gute alte Pille, die Pilgersheimerstr., wo ich aber bestimmt nicht wohnen kann, wegen meiner Substi, da sie dort Leute mit Drogenproblemen eben nicht aufnehmen.....

    Ich danke euch dennoch für all eure Antworten auf meine eigentliche Frage

  • Das ist schon harter Tobak.
    Aber das kenne ich auch von mir, bin auch nur durch Hilfe des Gesundheitsamtes, die auf mich zukamen, damals nicht aus der Wohnung geflogen. Immer schön selber einreissen, was man sich aufgebaut hat.
    Kann es sein, daß Dir das alleine Leben nicht gut tut, und Du in einer WG besser aufgehoben wärst?
    Ist nur so ein Gedankengang...

  • Ja schon schlimm deine Situation. Aber n anderen Rat als ne therapeutische Einrichtung, sprich Klinik hab ich auch nicht. Konkret, Klinikplatz suchen, mit Vermieter reden und unter der Option vielleicht Wohnung behalten.

    lg
    desty

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!