Zahl junger Alkohol- und Cannabispatienten angestiegen

  • Einige dieser Artikel sind gestern veröffentlicht worden, insgesamt ist der Inhalt gleich:

    Zitat

    Zahl junger Alkohol- und Cannabispatienten stark angestiegen


    Was wir also hier und bei LdG täglich vernehmen, das ist doch wohl nicht in der Öffentlichkeit angekommen?

    Da wundert mich aber, dass unsere Regierung und speziell Frau Dykmann, dann behaupten :winking_face:

    Zitat

    Erfreulich: Weniger Minderjährige als in den vergangenen Jahren greifen zu Suchtstoffen. 2010 tranken 13 Prozent der 12- bis 17-Jährigen regelmäßig Alkohol - 21 Prozent waren es noch sechs Jahre zuvor. 13 Prozent der Jugendlichen rauchen - nach 23 Prozent im Jahr 2001. Fünf Prozent nehmen ab und an Cannabis, deutlich weniger als noch vor sechs Jahren.
    Quelle: Uwe Anspach/DPA, Millionen Deutsche im Griff der Sucht, Bericht der Drogenbeauftragten: Millionen Deutsche im Griff der Sucht - Gesundheit | STERN.DE, 30-12-2011

    Ok, Statistikerhebung ist kein leichtes Unterfangen, doch schon bisserl verwunderlich, oder?

    Letztlich egal, wichtig ist, dass es im Gespräch bleibt und so immer mehr einsehen, 'Cannabis ist kein Spaß ...

    LG Franz

  • Naja, allein schon die beiden Vergleiche: Wer bekommt es denn eher mit, Ärzte oder Politiker, was wirklich passiert.
    Von daher glaube ich eher den Aussagen der Ärzteverbände.

    Und generell kann ich mir nicht vorstellen, dass der Alkohol- und Drogenkonsum bei Jugendlichen abnimmt. Warum auch?
    Die vergangenen Jahre zeigen, dass die Konsumenten immer jünger werden - und damit ist es nur logisch, dass es mehr werden.

    Klar, alles andere als schön. Aber ein Zeichen mehr, dass zu wenig in die Prävention investiert wird.
    Naja, ich will nicht vom Thema abkommen. :winking_face:

  • Hmm... nunja, ist ja letztlich eine Frage, wie man die Statistik interpretiert. Wo setzt man Altersgrenzen, und wie genau ist die Fragestellung.

    Von mir aus mögen regelmäßige Konsumenten tatsächlich rückläufig sein, was aber nichts über die Konsumform der restlichen Konsumenten aussagt. Ärzte erfassen ja nun einmal medizinische Vorgänge. Bei steigender Pro-Personen-Menge, steigt die Wahrscheinlichkeit medizinischer Notfälle, auch wenn die Gesamtkonsumentenzahl rückläufig wäre.
    Genauso bei Cannabis: Noch vor einem Jahrzehnt nahm man THC-Konsum als weitaus weniger problematisch wahr. Es gab dafür schlichtweg kein Bewusstsein, und kaum einer wandte sich mit einem Problem an Ärzte oder Suchtberatung. Entweder kiffte man weiter, (ist ja nicht so schlimm), oder man saß das allein aus.

    Ehrlich gesagt, gebe ich auf Absolutzahlen nicht so viel, und die Geschichte mit dem sinkenden Einstiegsalter halte ich für einen Mythos. In meiner Generation war es auch Gang und Gebe, dass man erste Erfahrungen mit Trunkenheit so um die 12 Jahre herum machte. Einzelfälle waren auch eher dabei, oder eben auch später. Als ich ca. 17 war, kannte ich zB. auch einen gerade einmal 12jährigen regelmäßigen Crystal-Konsumenten.
    Meine erste Bong habe ich auch mit 14 geraucht, mit 15 dann den ganzen Rest konsumiert. War in meiner Umgebung auch so das Normalter, bzw. war ich sogar noch etwas spät dran.

    Ich mache mir vor allem Sorgen um die sich ändernden Konsumformen. In meiner Jugend waren Alkoholvergiftungen quasi spektakuläre Einzelfälle mit Belustigungscharakter. Heutzutage häufen sich in der Hinsicht die Meldungen zunehmend. Dann solche bizarren Blüten, wie wodkagetränkte Tampons, Alkohol im Zerstäuber zum inhalieren, usw.
    Crystal wurde reinweg nasal konsumiert, und die Tschechen, welche sich das seinerzeit in rauen Mengen spritzten, galten uns als bescheuerte Verrückte. Nunja, die Zahl der Drücker nimmt wohl auch hierzulande immer mehr zu. Usw. usf.

    Kopfzerbrechen bereitet mir auch dieser Trend zu Designerdrogen und industriellen Lösungsmitteln. (siehe Räuchermischungen, Badesalz, GBL...) Während man zu meiner Zeit die "althergebrachten" Drogen nahm, schütten sich die Leute quasi unbekannte Stoffe in kaum abschätzbaren Dosierungen rein. Um meine Ansicht da verstehen zu können: Im Hinblick auf die üblichen Drogen, können wir auf Jahrzehnte währende Forschung blicken. Wir kennen Wirkungen, Folgen, Gefahren, usw. teilweise bis ins kleinste Detail, und habe überdies Erfahrungen mit Entzug und Therapiegestaltung.

    Will sagen:
    Gesetzten Falles die absolute Konsumentenzahl wäre rückläufig, dafür die Zahl der medizinischen Notfälle ansteigend, wäre das insgesamt sogar weitaus alarmierender.

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