unerfüllte Sehnsucht

  • Hallo,

    Unerfüllte Sehnsucht nach Liebe quält mich schon mein ganzes Leben soweit ich mich erinnern kann. Das führt immer wieder dazu, dass ich mich von bestimmten Menschen total abhängig mache und nur noch durch sie existiere. Eine Zeitlang geht das immer gut - dann kommt es zwangsläufig zur Trennung - weil der/die andere sich von mir total vereinnahmt fühlt.

    Dann leide ich, es kommt zu schlimmen Krisen und totalen Abstürzen.

    So will ich aber nimmer leben! Habe genug davon. Aus diesem Grund hab ich mich in diesem Forum angemeldet, um hier mich mit Menschen austauschen zu können, die ähnlich beziehungss+üchtig sind , wie ich bzw. den Weg rausgefunden haben.

  • Hall Ingird,

    bei mir ist es nicht ganz so extrem wie bei dir, aber es geht auch bei mir in diese Richtung. Ich glaube, die Lösung für unser Problem liegt in uns selbst. Wenn wir uns selbst lieben können, wenn wir die Liebe, nach der wir uns so sehen, uns selbst geben können, brauchen wir die Liebe der anderen nicht mehr und machen uns dann nicht mehr von ihnen abhängig. D.h. dann nicht, dass wir keine anderen Menschen mehr lieben können, aber dieser Zwang, dieses Klammern ist dann weg.
    Wie stehst du denn zu dir selbst? Magst du dich?

  • Hallo gelbe Rose,
    Danke schön für dein wertvolles Post - da sind viele Wahrheiten drin enthalten.

    durch den KLinikaufenthalt neulich hab ich gelernt mich mehr wertzuschätzen und nach mir und dem, was mir guttut zu schauen.
    Ich denke, wenn ich diesen Weg weitergehe, wird sich Liebe zu mir selbst entwickeln können.

  • Hallo Ingrid,

    ich weiß noch nicht ob das der richtige Bereich ist, letztlich kann man es natürlich als stoffungebundene 'Sucht einordnen.
    Normalerweise dürfte es aber einer anderen Diagnose unterliegen, oder?
    Vielleicht kannst du uns ja da bisserl mehr erzählen und man kann dein Thema etwas besser platzieren :smiling_face:

    LG Franz

  • Franz ok, du hast schon ein ganz richtiges Feeling. Ich bin nicht nur beziehungssüchtig , sondern habe auch die Diagnose Borderline. Hab jetzt noch mal das ganze Thema in anderen Worten formuliert, vielleicht wird es dann klarer in welchen THemenbereich es passt.

    seht ihr da auch eine Verbindung? Kommt es durch die emotionale Labilität und Sensibilität schneller zu abhängigen Beziehungen?

    Dass man nicht allein sein kann - führt das dazu , dass man als an BL Erkrankter/Erkrankte schneller klammert?

    Ich erlebe das bei mir so. Durch eine tiefe Krise mit einem mir nahestehenden Menschen stell ich mir grad diese Fragen zutiefst und suche Antworten darauf. In der Hoffnung, dass sich dann Lösungen ergeben und natürlich auch das Gefühl, dass andere ähnliche Probleme, wie ich in Beziehungen haben.

    5 solcher Beziehungen hatte ich bisher in meinem Leben. Sie waren anfangs wunder, wunderschön - solange ich den andern idealisieren konnte und er/sie das aushielt.
    Dann kommen stets erste Kratzer icon_sad.gif dem andern wird mein Klammern, ja meine Bewunderung zu viel - es kommt zum Konflikt, zum Beziehungsbruch und ich lande in der Katastrophe - sprich schweren Krise, die sich nur in der Klinik beheben lässt.

    Ich hab so sehr genug von diesem Leben. So sehr genug!

  • Was ich noch anfügen möchte: bei mir war das auch so, dass ich in der Kindheit keine stabilen Beziehungen hatte bzw. meine Eltern waren nur dann da, wenn ich funktionierte, wie sie wollten. Und das tat ich äußerst selten.

    Ich habe z. B. auch große Schwierigkeiten damit, zu glauben, dass Beziehungen auch dann weiter fortbestehen, wenn mir nahe Menschen nicht körperlich anwesend sind - ich von ihnen getrennt bin.[TABLE='width: 90%, align: center

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    [TD='class: quote[/TD]

    [/tr]


    [/TABLE]

    Verfall jedes Mal in innerliche Panik, wenn ein Freund/eine Freundin nur in Urlaub geht.

    Ja und Selbstzweifel, die hab ich auch ganz arg und suche immerfort nach äußerer Bestätigung .

    ----------Beitrag automatisch hinzugefügt um 09:49 ---------- Vorheriger Beitrag war um 09:43 ----------

    Hallo gelbe Rose,

    Danke schön für Deine Antwort:

    Zitat

    [INDENT]Oh ja, idealisieren und dann verdammen und das im Wechsel, kenn ich auch gut! Kennst du dieses Buch, Ingrid: Ich hasse dich - verlass mich nicht Ich finde, das beschreibt es ganz gut... [/INDENT]

    Ja das kenn ich auch zu Genüge, das Auf und Ab, Hin und Her zwischen Idealisieren und Abwerten.
    Das Buch Ich hasse dich - verlass mich nicht, kenn ich vom Titel, habs aber noch nicht gelesen.

  • Zitat

    Das Buch Ich hasse dich - verlass mich nicht, kenn ich vom Titel, habs aber noch nicht gelesen.

    Hi Ingrid,
    das Buch kann ich dir auch nur wärmstens empfehlen. Ist sein Geld wert. :smiling_face:

    LG
    WbD

  • Das Buch wurd hier ja auch schon vorgestellt ==> Ich hasse dich - verlass mich nicht

    Und ja Ingrid, natürlich hab ich mir diese Diagnose schon gedacht, aber du hast ja auch irgendwie richtig hier gepostet - umgangssprachlich ist es ja ne 'Sucht :winking_face:
    Ob es nun genau um F60.31 Borderline-Typ geht, oder vielleicht auch sogar besser andere Schlüssel mit einer Beschreibung wie "Die Störung ist ferner durch große Trennungsangst, Gefühle von Hilflosigkeit" passt - völlig egal wie man es nennt, du verspürst klare Suchtsymptome.

    Aber ich denke es sollte verschoben werden, weil dann schalten sich eventuell noch eher weitere Betroffene dazu zu Wort :smiling_face:

    LG Franz

  • erfahre grad immer mehr, dass als allererstes Ich bei mir bleiben muss, dass das das wichtigste ist. Andere können mich nur wirklich lieben, wenn ich mich selbst liebe oder zumindest akzeptiere -

  • Ich liebe Menschen - das beschäftigt mich sehr, sehr. Aber diese Liebe ist nicht gesund - sie erwartet Gegenliebe, geliebt sein wollen vom anderen, beachtet und geschätzt werden. Weil ich es mir selbst gegenüber nicht genug tue?

    So viele Gefühle toben in mir, die sich alle an Menschen festmachen. Liebe, Hass, Angst sind die vorstechendsten. Bedürfnisse hab ich, die mit Menschen verknüpft sind. Geliebt werden wollen, Kontakt haben wollen, respektiert werden wollen,.......... och Mensch!

  • Langsam komme ich weiter, was meine Abhängigkeit von Menschen angeht. Gestern hab ich was erlebt, dass mich sehr gekränkt hat. Eine Freundin von mir hat auf eine lange Email meinerseits "nur" mit einem kurzen, knappen Satz geantwortet. Ich reagierte zunächst gekränkt, beleidigt und voller Angst vor der nicht zu übersehenden Distanz. Dann passierte folgendes:

    Umgang mit Schmerz:

    Ich fühlte Schmerz in mir und gleichzeitig war ich fähig mich von
    > ihm zu distanzieren. So wie eine reife Mutter mit einem KInd im
    > Trotzalter umgeht. Sie lässt sich nicht in den Kindestrotz hineinziehen.
    > Sie agiert nicht, sie straft nicht, sie schimpft nicht, sie gibt ihm
    > nicht, was es will - sie lässt es toben und ist dabei voll präsent und
    > dabei - liebt weiter.

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