Tablettensucht meiner Schwester

  • Ich fang einfach mal an zu schreiben, weil ich echt nicht mehr weiss wie ich mich verhalten soll, was ich tun kann, was überhaupt geht und ob es was nutzt wenn diejenige gar keine Hilfe will?

    Meine Schwester ist also seit ca. 4 Jahren Tablettenabhängig. Nach einem Unfall hat sie im Krankenhaus wohl ziemlich starke Schmerzmedikamente bekommen, die sie auch Zuhause noch nehmen musste, welche das waren weiss ich nicht. Da sie auch ca. 100 Km von mir entfernt wohnt, sehen wir uns eigentlich nur zu Feiertagen, hab also von dem ganzen Dilemma gar Net so viel mitbekommen. Vor zwei Jahren zu Weihnachten bin ich halt mal wieder da gewesen, mann hab ich einen Schreck bekommen, eine abgemagerte alte Frau hat mir die Tür geöffnet, das war doch nicht meine hübsche Schwester:dg::dg:
    Sie hat ganz merkwürdig gesprochen und sich ganz langsam bewegt, hat nichts geschnitten, saß irgendwie vor einem Telefonkabelknoten und ist daran verzweifelt diesen zu entwirren.....

    Mein Schwager hat mir dann halt von diesem ganzen Mist erzählt, Tramadol, Benzo, Alkohol, alles in wilder Unordnung wurde eingeschmissen und getrunken, meist dazu dann wohl Klosterfrau Melissengeist.

    Ihr ganzes Leben ist den Bach runter, Zwangseinweisung in die Klinik, selbst entlassen nach meist drei Tagen (ist bisher 3 Mal so gewesen). Das letzte Mal wäre sie wohl fast gestorben durch diesen Scheiss-Tab-Alk-Mix, wenn wir ihr nicht die Polizei nach Hause geschickt hätten. Sie war mit ner Freundin verabredet und die rief uns an als sie nicht erschienen ist. :dr:

    Das war die letze Einweisung am letzen Sonntag, wegen Suizid. Am Donnerstag hab ich sie besucht und ihr Zigaretten vorbeigebracht. Sie war vollkommen klar, will nie wieder so einen Mist bauen.......heute mit ihr Telefoniert, sie war wieder zugedröhnt, die Tabletten bestellt sie übers Internet in den USA.


    Was soll ich machen? Kann mir jemand einen Rat geben?:dr:

  • Hallo schneepfote!

    Klingt heftig und ich kann verstehen, dass dich das sehr mitnimmt und dich belastet.
    Und leider wirst du hier nicht wirklich etwas hören, was deiner Schwester helfen wird, denn so wie du beschreibst, macht es ja auch nicht den Anschein, dass sie Hilfe will.
    Du solltest auf dich schauen!
    Vielleicht kannst du überlegen, ob du mal zu einer Beratungsstelle gehst als Angehörige oder zu einer Gruppe, damit du etwas tun kannst, um dich zu entlasten.
    Solange deine Schwester nicht den Willen hat sich helfen zu lassen, wirst du nichts tun können. So schwer es auch sein wird und so schmerzhaft das sich anhört.

  • Danke Lady, hab ich fast befürchtet. Wenn jemand keine Hilfe will, zwingen kann man ihn ja nicht:av:, leider. Scheiss Süchte, ich mein ich rauch auch, aber davon bin ich nicht high und wenn ich mich nach "geraucht zu haben" hinters Steuer setzte, gefärde ich ja niemanden, schade ja nur mir selbst, aber, mist verdammter, puhhh, das tut echt weh nix machen zu können:cs:und mein Leben ist eigentlich o.k. so wie es is, tut mir halt auch nur um die Kinder leid...

  • Hi,

    natürlich kann man jemanden zwangseinweisen lassen, bloß - wie Lady schon schrieb & dir ja auch klar ist - das bringt ja nicht wirklich was,
    wenns danach quasi übergangslos weitergeht.
    Was die Sache natürlich extrem macht, ist die Tatsache, dass da Kinder sind & das mitleben müssen!

    Wie alt sind die denn?

    LG.Ganesha (schön, dasses geklappt hat mit dem Thema eröffnen!)

  • Hi Ganesha, ja danke, hat prima geklappt:gj:

    Die Lütten sind eine 10 und die Zwillinge sind 8 Jahre alt. Beim vorletzten Mal mussten die ihre zugedröhnte Mutter vom Fussboden aufs Sofa heben und dann auch noch einen Krankenwagen organisieren, in dem Alter, erschreckend. Sie sind jetzt beim Vater und möchten auch die Mutter nicht sehen, verständlich....

  • Hey schneepfote,

    dass die Kinder ihr Heim bei ihrem Vater haben und der Kontakt zu ihren Eskapaden nicht so gegeben ist, ist erst einmal äußerst positiv. Vor allem im Grundschulalter ist sowas ja katastrophal.

    Ansonsten kann ich meinen Vorrednern nichts weiter hinzufügen. Irgendwo muss das Ganze bei ihr selbst klick machen, von Außen, und schon gar nicht auf diese Entfernung, kann man da fast gar nichts machen.

    LG
    WbD

  • Hi WbD,
    trotzdem danke für die Antwort :br: Ich finds auch gut das die Kids beim Vater sind, aber ich befürchte das ihr das den Rest geben wird. Aber trotzdem, die Kinder zu schützen ist auf jeden Fall wichtiger.

  • Oder vielleicht das Gegenteil,das es in ihr etwas bewegt und sie erkennt wie weit unten sie schon ist. Und sie für die Kinder kämpft und sich ihrer Sucht stellt,was natürlich das Beste wäre. Wenn sie jetzt jedoch den anderen Weg wählt und zwar den des Selbstmitleides und sich der Sucht hin gibt,dann ist es sehr traurig,aber du kannst da wirklich nichts machen. Ich hoffe das sie den 1.Weg wählt und sich Hilfe sucht,im Interesse ihrer Kinder.

  • Hallo schneepfote,

    ist schon heftig aber auch traurig was da bei Deiner Schwester abgeht. Ihr zu helfen geht leider gar nicht wenn sie selbst nicht etwas aendern will.

    Du kannst ihr nur Hilfe in so weit anbieten das Du sie unterstuetzt (soweit es auf Grund der Entfernung moeglich ist) wenn sie etwas gegen ihre Sucht unternehmen will, ansonsten kannst Du gar nichts machen und wirst zusehen muessen wie sie auf die Nase faellt. Hoert sich bloede an, aber so wie ich das bisher sehe ist die beste Hilfe, gar keine Hilfe, sie muss erst tief genug gefallen sein bevor sie daran denken wird Hilfe zu suchen oder anzunehmen.

    Im Moment ist wichtig das die Kids das nicht taeglich miterleben und das Du bei der ganzen Sache auch auf Dich aufpasst und Dich dadurch nicht runterziehen laesst.

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • Hallo Mona und Siegfried,

    vielen Dank für Eure Antworten. Ich denke auch das meine angebotene Hilfe erst dann fruchten kann, wenn SIE es will. Habe auch meinem Schwager geraten, vielleicht mal ein Psychologen mit den Kids aufzusuchen, was die alles durchgemacht haben, möcht ich ehrlich gesagt Net wissen:dg:. Aber das die älteste schon einen Knoten im Magen bekommt, wenn es Richtung Ort geht wo die Mutter wohnt, sagt ja schon einiges aus. Mir hat es schon sehr geholfen alles mal von der Seele zu schreiben und Eure Antworten zu bekommen, ist echt nett hier bei Euch:gu:

  • Nichts zu danken,Schneepfote. Ich wünsche dir auf alle Fälle alles Liebe und das sich alles noch zum Gutem ändert und deine Schwester einen Weg findet und begreift,was sie sich und ihren Kindern mit ihrer Sucht an tut.
    Leider kann keiner sie zum aufhören zwingen nur Beistand leisten wenn sie auf hören will,das sagten ja auch schon einige.
    Wichtig sind jetzt vor allem die Kinder,sie müssen aufgefangen werden.:gj:

  • Hi schneepfote,

    das die Kids mal einen Psychologen aufsuchen sollten ist eine gute Idee. Es kommt natuerlich irgendwie drauf an was sie von der Sucht ihrer Mutter so alles mitbekommen haben. Das kann sich ja im Nachhinein noch als traumatisches Erlebnis manifestieren und da macht es sicher Sinn fruehzeitig etwas gegen zu unternehmen. Viel Glueck dabei und ich hoffe da das die Kids nicht zu sehr gelitten haben.

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • Hi Schneepfote

    Ich finde, Du hast da schon ne richtig gute Einstellung zu der "Sache".

    Siehst/erkennst selber, dass DU da nichts dran ändern kannst. Wenn sie weiß, dass Ihr in dem Moment für sie da seid, wo sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen möchte - wird sie sich hoffentlich bei Euch melden. Aber die Betonung liegt ja bei "professionelle" Hilfe.
    Die Angehörigen sind damit einfach zu überfordert - das ist so und es gibt Ärzte und Kliniken die dafür da sind, und die gibt´s ja nicht umsonst.

    Ich weiß ... ich habe 7 Jahre lang Tabletten "gefuttert" - wenn es bei MIR von MIR AUS nicht irgendwann Klick gemacht hätte ...
    Bin froh, das es ohne Druck von anderen geschah. Mein Mann hat mir dann geholfen mit Klinik und so. Hat sich dann, nachdem ich WOLLTE, auch ins Zeug gelegt, das es klappte. Und ich bin froh und glücklich, dass ich die Notbremse gezogen habe. Wer weiß, vielleicht wäre bei mir auch alles noch viel schlimmer geworden. Habe zum Glück nicht gleichzeitig noch mit Alkohol rumexperimentiert.

    Ja, die Kinder ... Kinderpsychologe ist wirklich eine sehr gute Idee, wenn sie es auch möchten.
    Vielleicht hilft es ihnen ja, einfach mal alles von der Seele zu babbeln, so wie es Dir geholfen hat alles mal runter zu schreiben.

    Ich hoffe ganz feste für Deine Schwester, das es ein gutes Ende nimmt. Dass sie freiwillig und ernsthaft einen Entzug macht und diesen dann auch durchzieht.
    Und ich hoffe, bei den Kids hat´s nicht zu viele Narben verursacht.

    Alles Liebe für Dich/ für Euch

    Leben

  • Danke liebe Leben, aber leider wird das wohl alles nicht so einfach werden (war mir ja schon klar, aber nun ist sie völlig durchgeknallt). Gestern wollt sie sich das Leben nehmen, weil sie ihre Kinder nicht sehen kann (die wollen halt nicht, haben Angst und schämen sich auch mittlerweile). Sie bekommt nichts mehr auf die Reihe, hat keinen Telefonanschluss, lauert den Kindern ungekämmt und total verschmuddelt vor der Schule auf (soviel zum Schämen:cu:, sowas geht ja wohl gar nicht!!! Ich heute alles mit meinem Schwager abgeklärt, wenn eine Person vom Jugendamt dabei ist, darf sie die kleinste sehen, die möchte wohl auch. Was macht diese dusselige Kuh heute wieder? Schickt meinem Schwager ne Mail, ich nehm mir jetzt das Leben, sag den Kindern das ich sie lieb habe. :cu::cu::cu: Mein Schwager ruft mich an und fragt ob ich heut schon mit ihr gesprochen hätte, hatte ich nicht, weil sie ja nicht ans Handy geht, Mailbox kann keine Nachrichten mehr annehmen, weil sie wohl nicht mehr weiss wie man diese löscht (wird man dement von zuviel Tabletten?) Ich habe so die Schnauze voll, wir also die Polizei hingeschickt, die sie dann wohl ins Krankenhaus gebracht haben. Jetzt ist sie wieder auf dem nach Hause.

    So langsam mag ich echt nicht mehr, ich werde jetzt anregen, das sie einen gesetzlichen Betreuer bekommt. Sie kriegt ihr Leben ja nicht mehr allein in den Griff, und ich hab mein eigenes, was ich mag und was ich auch so behalten will wie es ist, auch wenn das egoistisch klingt....

  • Hi liebe schneepfote

    Wie kann es denn sein, dass sie nach einem Suizidversuch am gleichen Tag wieder nach Hause kommt??? :ce: Sowas ist aber nicht wirklich normal. Hmpf.

    Ohjeh - da ist einiges los bei Euch - Himmel noch, und dann die Kids :frowning_face: Das tut mir feste leid.

    Und Du ... eine gesunde Portion Egoismus ist nichts negatives. Du musst auch nach Dir schauen, das ist ganz klar.

    So langsam kommen mir aber schon Gedanken der Zwangseinweisung, gerade wenn es mit Suizid einhergeht. :ce: Hmmmmmmmmmmmmmmmmm

    Hoffe es macht Dich nicht allzu fertig. Achte bitte gut auf Dich.

    Alles Liebe,

    Leben, die Dich mal feste drückt :bn:

  • Hallo liebe Leben, vielen Dank für den Knuddler, tat gut:gj:

    Ich bin jetzt für morgen mit meiner Mutter zusammen bei meiner Schwester verabredet. Ob sie von dieser Verabredung noch weiss, mag ich bezweifeln, wir werden es sehen. Habe gestern lange mit einem Suchtberater gesprochen, der meinte auch, ihre Schwester ist für ihr Leben selbst verantwortlich und nicht sie. Seh ich ein und versteh ich auch, aber wir wollen versuchen einen Betreuer für sie zu bekommen (muss sie natürlich auch selbst wollen), da sie wohl Ende des Monats aus der Wohnung raus muss, ihren Internet-Shop (einzige Einnahmequelle, Kindergeld bekommt ja jetzt der Vater) sowas von Schludern lässt, muss sie ja Behördengänge machen:cu::cu::cu:. Allein bekommt sie das ja nicht, iwie möcht ich gar Net an morgen denken, Mist verdammter.

  • Ohjeh

    Manchmal müssen Menschen auf die Nase fallen, liebe Schneepfote. So schlimm es sich anhört und so weh es einem im Herzen tut. Aber manchmal hilft nur noch das. :frowning_face:
    Ich drücke Dir für morgen die Daumen, hoffe es geht alles gut und sie bekommt noch was mit. :frowning_face:
    Mach Dich nicht zu fertig. :dg: Denk auch an Dich, ja?

    Alles Liebe :bn:

    Leben

  • Hallo schneepfote

    War nicht so gut gestern, gelle? :dg: :frowning_face:

    Hoffe dennoch es hat bissl was gebracht.

    Fühl Dich gedrückt.

    Alles Liebe,

    Leben

  • Huhu liebe Leben,

    eigentlich wars "arschlos". Sie lebt jetzt im Siff und im Suff. Die Wohnung sieht schrecklich aus, die Hunde stinken wie Puma. Wir waren so um 15.00 Uhr dort. Ich frag, warst Du heut schon mit den Hunden draussen, sie "nö, die interessieren mich auch nicht". Ey, früher waren Hunde ihr Leben....:cs:Wir zu ihr, los zieh Dich an, wir gehen ne Runde, nö, keinen Bock. Ich hatte ja meine Hunde auch mit, mann haben sich ihre gefreut mal zu flitzen, die 5 Minuten zu bekommen, und einfach mal wieder was anderes zu beschnubbern als nen ollen Garten. Mir stehts echt bis zum Hals, ich hab keinen Bock mehr auf diese Frau. Briefe vom AG ungeöffnet liegen da rum, alles voller Alkflaschen, alles versifft und sie wusste seit einer Wochen das wir kommen:cu:Briefe vom AG wegen der Kinder liegen ungeöffnet rum, warum sie keinen Telefonaschluss hat, weiss ich jetzt auch, keinen Termin bestätigt, jetzt fängt sie mit Psychoterror an, lässt bei meiner Anrufen und um Rückruf bitten!!!!! Das war heute mittag. Meine Mutter ruft zurück, wir weggedrückt, den ganzen Nachmittag keinen erreicht. Jetzt grad ne Nachbarin, die hin zu ihr, jetzt hat sie sich den Oberarm aufgeritzt, hatte wohl oben unten verwechselt, wollte eigentlich die Pulsader aufschneiden (:gt::gt: ja, nee is klar), gegen einen Baum zu fahren hat sie sich nicht getraut :gi:. Leute, diese Frau macht mich noch wahnsinnig, ich will nicht mehr und ich hab auch keinen Bock mehr auf diese Scheisse.............

    ......so, jetzt gehts mir besser, bin entlüftet, vielen Dank fürs "Zulesen"

    Schneepfote

  • Ohjeh :frowning_face:
    Das ist wirklich hart. :frowning_face:
    Sie gehört in eine Klinik, ganz klar. Was muss noch alles passieren, bis sie professionelle Hilfe annimmt? Mann Mann. :ce:

    Hoffe Du kommst bissl zur Ruhe.

    Alles Liebe,

    Leben

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