dEPRESSIONEN DURCH cANNABIS eNTZUG?

  • 5 Wochen GrasFrei :smiling_face: denke zwar ab und zu daran, aber habe keinen Druck.
    Mittlerweile habe ich richtig Respekt davor. War letztens dabei, als gekifft wurde, und hab keinen Drang empfunden. netterweise wurde dann der dicke Joint ausserhalb meiner Nähe weitergeraucht, ich hatte Angst, von dem Gequalme stoned zu werden.
    Diese KräuterTees hängen mir schon zu den Ohren raus, Baldrian nehme ich weiter.
    Habe das Gefühl, bin abends entspannter und ruhiger geworden, es sei denn, mich ebschäftigt grad was extrem, aber ich halte es aus.

    Morgen habe ich einen termin beim Psychologen, zwecks Untersuchung erstmal. ich bin gespannt... !
    Liebe Grüße
    Antary

  • Hallo Antary,

    na, bist auf dem Königsweg – Dein Posting hört sich trotzdem ein bisserl negativ an. Fandest Du es im Rückblick schade, nicht am Joint zu ziehen?

    Wenn ich mich in so eine Gefahr begäbe, dann wäre gleich alles verloren. Von meinen Kifferkumpels habe ich mich schon lange getrennt – denn „entweder gewinnt das Gras – oder eben ich“!

    Au der anderen Seite waren bei mir nach einem Clean-Monat die schlimmsten Entzugserscheinungen schon abgeklungen – ist bei jedem individuell verschieden.

    Dir viel Erfolg bei Deinem Gesprächstermin!

    LG Mickey

  • Fandest Du es im Rückblick schade, nicht am Joint zu ziehen?

    -Nein, fand ich nicht. Hatte wirklich keinen Drang danach, ich wollte es nicht....:bb:
    Als ich dieses Ding sah, dachte ich nur " Du Dreckszeug"....
    Mein Kumpel, der da gekifft hat, hat auch Rücksicht genommen, weil ich mir gleich die Nase zuhielt :gi: (passiv wird man sicherlich auch breit) und ging mit dem Joint nach draussen.
    Bewege mich (schon länger) nicht in Kreisen, in denen gekifft wird .... das ist wohl gut so.
    Klar, denk ich ab und zu daran, aber das sind "Erinnerungen", aber der Respekt ist größer....
    Berichte morgen mal wie der Termin war.
    Wie ergeht es Dir so?

    Lieben Gruß,
    Antary :gj:

  • Hallo Antary,

    na, danke - mir geht es gut so weit. Und natürlich denke ich öfter an die subjektiv schöne Kifferei und den vermeintlich leckeren Vodka dazu. Mittlerweile habe ich Respekt vor den Drogen und halte entsprechenden Abstand - jetzt schon seit 1,5 Jahren.

    Okay - manchmal träume ich immer noch nachts vom Thc und einer damit verbundenen besseren Welt - es wird langsam weniger.

    Der Suchtdruck ist mal mehr, aber eher weniger da. Die legale Droge Alkohol gibt´s in Massen in jedem Supermarkt. Hier drehe ich nunmehr entspannt meine Runden, ohne dass das Teufelchen in mir aufschreit.

    Dir einen feinen Abend und morgen gute Gespräche.

    LG Mickey

  • Guten Abend,

    Ich bin froh, das hier zu lesen. Ich hab jetzt auch mit dem Kiffen aufgehört, zwar erst seit vier Tagen ;), aber das soll ja noch werden.
    Naja, und heute bin ich echt extrem depri. Vor allem sobald es dunkel wird, könnt ich sofort losheulen, beim kleinsten traurigen Anlass.
    Weiß nicht so genau, wieso das so ist... wohl diese Bio-Chemie-Umstellung im Gehirn?!

    Jedenfalls waren diese depressiven Stimmungen immer wieder der Grund, wieso ich wieder mit dem Kiffen angefangen hatte. Ich hoffe ja, dieses Mal ist das nicht so!

    Also dass das jetzt wochenlang oder sogar monatelang so anhalten könnte, wie ich hier gelesen habe, finde ich jetzt doch ganz schön erschreckend. Aber ich versuch mal, mich darauf zu freuen, wie es sein wird, wenn das überstanden ist ;).

    Tut jedenfalls gut zu lesen, dass es bei euch schon besser geworden ist :)! Thnx dafür!

  • @ MissPiper
    nachdem ich mit dem Kiffen aufhörte, fühlte ich mich übrigens melancholisch bis niedergeschlagen. Das ist (leider) ganz normal, hat unbedingt nichts mit Depressionen zu tun. Es mag sein, dass der Entzug von Cannabis so etwas wie eine Psychose auslöst, das ist eher selten.

    Wenn dem Belohnungszentrum des Gehirns das Thc entzogen wird, dann werden die Alltagsprobleme plötzlich aus einem nüchternen Blickwinkel betrachtet. Da spielt im Körper einiges verrückt. Mit jedem cleanfreien Tag normalisiert sich das wieder.

    LG Mickey

  • Hallo Miss Piper,

    prima, daß du aufgehört hast. Das ist super - auch wenn gerade die ersten Wochen bisweilen etwas happig sein können - Stück für Stück wird es besser gehen - und irgendwann ist es ohne Kifferei mindestens so schön wie mit, nur mit viel mehr Entspannung und Freiheit.

    Aber sag mal, magst Du nicht ein eigenes Thema aufmachen, da kann man dir dann viel leichter auch selber antworten.

    Du könntest hier bei Cannabis ein Thema ganz speziell zum Kiffen eröffnen, oder auch bei den Postfächern, dort ist es im geschützen Bereich und nur registrierte User können es lesen. Kannst ja mal überlegen.

    LG Wolke

  • hallo ohr lieben,
    Woche 6 :smiling_face:
    es schwankt so extrem... bin mir nun auch bewusst, dass ich gekifft habe, um etwas zu unterdrücken oder hat mich doch das Kiffen verhaltensgestört gemacht??
    Bewege mich so oft in einem inneren Konflikt zwischen den Bildern, wie ich sein möchte und wie ich dann letztendlich in bestimmten situationen bin.

    Der Termin im Krankenhaus war bescheiden, habe Adressen bekommen, um mich für eine Therapie anzumelden.
    Druck zu Kiffen besteht nicht, möchte da durch.

    Diese dämlichen Wechsellaunen machen mich ganz irre.

    LiebenGruss an alle lesenden!

    ----------Beitrag automatisch hinzugefügt um 10:43 ---------- Vorheriger Beitrag war um 10:39 ----------

    oder sinds schon 7 wochen, ich komm langsam mit dem zählen nicht mehr hinterher :smiling_face:

  • Hallo Miss Piper,

    schön, dass Du aus dem Gröbsten raus bist - mit mehr als 1,5 Monaten Cleanzeit. Stimmungsschwankungen sind im Entzug (leider) ganz normal. Das Cannabis hat Dich sicherlich nicht verhaltensgestört gemacht, aber viele soziale Prozesse müssen neu & nüchtern erlernt werden.

    Nach einem Monat ohne Kiff fühlte ich mich übrigens einfach nur platt & schlapp – nach dem zweiten Monat wurde es bei mir regenerativ besser.

    Wenn Deine sozialmedizinische Versorgung anläuft, dann gibt´s bestimmt neue Perspektiven. Halte uns mal auf dem Laufenden! Dir eine gute Zeit.

    LG Mickey

  • Hallo,

    ich klinke mich mal hier ein. Ich bin jetzt drei Jahre, einen Monat und zwei Wochen clean (nachdem ich vorher rund 28 Jahre gekifft hatte). Das Kuriose: Je länger ich clean bin, desto depressiver werde ich. Am Anfang war es ungefähr wie bei meiner Polytox-Entgiftung (Alk und alle möglichen Drogen) vor knapp 17 Jahren. Ich fühlte mich echt befreit und war froh, mein Leben nicht mehr nach dem "Gras-Rhythmus" ausrichten zu müssen.

    Irgendwie scheint bei mir alles genau entgegengesetzt zu dem zu laufen, wie es sich bei den meisten meiner Leidensgenossen verhält. Ich habe damals z. B. auch nicht gekifft, um ruhiger zu werden, besser schlafen zu können usw., sondern es wirkte bei mir eher wie "Speed light". Ist es wohl möglich, dass meine Bio-Chemie so dermaßen durcheinander ist - immerhin hab' ich mir während meiner Polytox-Phase alles querbeet reingezogen -, dass ich mit diesen Symptomen vorerst klarkommen muss?

    Gruß, Alice

  • Zitat von Mickey69;234035

    Hallo Miss Piper,

    ist miss piper gemeint, oder ich, Antary?
    Dein Posting passt eher auf mich :winking_face:

    Heut ist so ein Scheiss Tag, und gestern auch.... ich lasse mich ziemlich hängen und finde keinen wirklich positiven Gedanken ...

    ich habe derzeit auch keine richtige Struktur, das war aber mal alles da....
    Dieses On-Off... Ätzend...

    Bin müde, sehe fertig aus, bin angespannt, extrem lustlos....
    Selbt zum Sport konnte ich mich nicht mehr aufraffen...
    Es ist schwer, das Licht zu sehen, ich wünsche es mir so sehr!

    ----------Beitrag automatisch hinzugefügt um 15:39 ---------- Vorheriger Beitrag war um 15:38 ----------

    habe gerechnet, es sind 7 Wochen & 3 Tage:gj::gj:

    ----------Beitrag automatisch hinzugefügt um 15:45 ---------- Vorheriger Beitrag war um 15:39 ----------

    hallo alice,

    auskennen tu ich mich nicht wirklich.
    Aber evt schlummert da etwas, was durch die Drogen kompensiert wurde???
    Dies vermute ich auch manchmal bei mir...
    ich hoffe, dass es irgendwann wieder besser wird, wieder eindeutig JA zu Leben sagen kann ....
    Hoffe, dass dir jemand hier evt besser zu Deinem Thema berichten kann...

    Liebe Grüße, Antary

  • @ Antary
    Stimmt, Miss Pipers Posting war an Dich gerichtet.....

    Gib Dir ruhig etwas Zeit - für Dich. Wenn Du Dein Ding mit dem Sport - vielleicht einfach nur mechanisch - durchziehst, dann kommen die positiven Energien von selbst.

    Natürlich muss ein Leben ohne Drogen neu definiert werden, die Gefühle auch. Einiges sortiert sich - nach und nach. Vieleicht solltest Du Dir überlegen, was für Gedanken & Sehnsuchte Du früher hattest - und die einfach auf ein drogenfreies Dasein übertragen.

    @ Alice Dee
    Bei so einer langen Suchtgeschichte kommt sicherlich einiges durcheinander. Bei mir waren es 14 Jahre auf Thc & Vodka - auch irgendwie politox, seit 1,5 Jahren clean. Und immer noch macht sich melancholische Stimmung breit - soziale Strukturen sind zerbrochen, etc.

    Wir alle sind auf einem langen Weg und müssen uns damit arrangieren, eben süchtig zu sein. Wenn es bei mir zu einem neuen Konsum kommt, bin ich sicherlich verloren. Das ist eine Frage des Suchtdrucks und der Vermeidungsstrategien.

    LG Mickey

  • Zitat von antary;234041


    hallo alice,

    auskennen tu ich mich nicht wirklich.
    Aber evt schlummert da etwas, was durch die Drogen kompensiert wurde???
    Dies vermute ich auch manchmal bei mir...
    ich hoffe, dass es irgendwann wieder besser wird, wieder eindeutig JA zu Leben sagen kann ....
    Hoffe, dass dir jemand hier evt besser zu Deinem Thema berichten kann...

    Liebe Grüße, Antary

    Hi, Antary,

    da hatte ich sooooo lange Zeit, drüber nachzudenken, und dann fällt der berühmte Groschen erst, als Du was davon erwähnst, dass da was schlummern könnte. Danke!

    Falls ich denn irgendwann mal 'ne Therapie beginnen kann, weiß ich jetzt wenigstens, was ich zur Sprache bringen werde. Seit frühester Kindheit war ich der "Faxenmacher", habe Unsinn getrieben, wo sich die Möglichkeit ergab.

    Als ich älter wurde, realisierte ich natürlich, dass mich dieser Unsinn irgendwann in den Knast bringen würde, und so verlagerte ich den Unsinn auf mich, soff und nahm Drogen. Nach der ersten Entgiftung dauerte es etwas, bis ich mich nüchtern in der "neuen Welt" zurecht gefunden hatte.

    Dann nahm ich das Kiffen wieder auf, um prinzipiell genauso weiter zu machen, wie ich es seit Jahrzehnten getan hatte. Tja, und jetzt gibt es keine "Hintertürchen" mehr. Ich klinke mich wieder aus, denn ich glaube kaum, dass ich Dir oder den Anderen großartig weiterhelfen kann...

    Gruß, Alice

  • Zitat von Alice Dee;234048

    Ich klinke mich wieder aus, denn ich glaube kaum, dass ich Dir oder den Anderen großartig weiterhelfen kann...

    Gruß, Alice



    Alice, berichte trotzdem mal, wenn Du magst und versuche einen Therapeuten zu finden.... es geht ja auch um Austausch hier. Manchmal hilft es schon, sich einfach etwas von der seele zu schreiben.
    Was denkst Du, woher die Depressionen kommen könnten? Eine Idee?
    Alles Gute für dich:gi:

  • Zitat von Alice Dee;234048

    Ich klinke mich wieder aus, denn ich glaube kaum, dass ich Dir oder den Anderen großartig weiterhelfen kann...

    Erfahrungsaustausch ist die einzige Hilfe die wir hier finden koennen. Sind Deine Erfahrungen es nicht wert weitergegeben zu werden selbst wenn sie nur als schlechtes Beispiel dienlich waeren. Auch damit kann man hefen wei man andere Sichtweisen einbringt.

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • Zitat von Mickey69;234044


    Gib Dir ruhig etwas Zeit - für Dich. Wenn Du Dein Ding mit dem Sport - vielleicht einfach nur mechanisch - durchziehst, dann kommen die positiven Energien von selbst.
    -Recht hast Du, es steht für morgen auf meiner to do Liste!

    Natürlich muss ein Leben ohne Drogen neu definiert werden, die Gefühle auch. Einiges sortiert sich - nach und nach. Vieleicht solltest Du Dir überlegen, was für Gedanken & Sehnsuchte Du früher hattest - und die einfach auf ein drogenfreies Dasein übertragen.

    -dachte eigentlich, langsam wird es... es ist ein langer Weg .... körperlich geht es einigermaßen, ausser die Müdigkeit usw, aber vll liegts auch mit am Wetterumschwung? Aber dieses psychische, seelische, ohjeh

    Lg Antary

    ----------Beitrag automatisch hinzugefügt um 16:42 ---------- Vorheriger Beitrag war um 16:40 ----------

    Zitat von Siegfried;234052

    Erfahrungsaustausch ist die einzige Hilfe die wir hier finden koennen. Sind Deine Erfahrungen es nicht wert weitergegeben zu werden selbst wenn sie nur als schlechtes Beispiel dienlich waeren. Auch damit kann man hefen wei man andere Sichtweisen einbringt.

    Viele Gruesse:

    Siegfried

    Das sehe ich auch so, Alice... bist herzlich willkommen!!
    Antary

  • Irgendwie habt Ihr ja schon Recht, doch ich komme mir immer so blöd vor, wenn ich meine Probleme niederschreibe - so, als wäre ich der Nabel der Welt. Und dabei kann ich doch eigentlich froh sein - im Gegensatz zu vielen Anderen -, halbwegs glimpflich aus der ganzen Sache rausgekommen zu sein.

    Okay: Woher kommen meine Depris? Mein Vater war Alki und hat sich mit 52 zu Tode gesoffen (da war ich knapp 22), meine Mutter war manisch-depressiv, und meine Schwester hat(te) 'ne paranoide Schizophrenie. Ich war von kleinauf der Grübler, der grundsätzlich immer vom worst case ausgegangen ist. Einen oberflächlichen Ausgleich zu dieser negativen Grundeinstellung verschaffte ich mir dann wohl durch meine "Streiche", Späße, ja, durch mein "Entertainment", denn ich schaffte es mühelos und eigentlich auch eher unfreiwillig (vielleicht auch fahrlässig), überall ein interessiertes Publikum um mich zu scharen.

    Als ich dann während der Ausbildung mit dem Alk und dem Kiffen begann, verselbstständigte sich dieser "Lifestyle" vollends - es war "die Rolle meines Lebens". Ich wollte einfach immer meeeeehr! Mehr Kicks, mehr Lachen, mehr und auch neue drugs. Bis zum Exzess. War genug Geld da, konsumierte ich, bis wirklich nichts mehr ging. Mir war es völlig egal, wo ich umkippte und am nächsten Tag aufwachte, denn irgendwie lief es ja immer weiter.

    Bis mein Körper irgendwann sagte:"So, Jung, es REICHT!" - Ich akzeptierte das gezwungenermaßen, denn schließlich wollte ich mit 30 noch nicht den Löffel abgeben. Mein Kompromiss sah dann so aus, dass ich acht Monate nach der ersten Entgiftung wieder mit dem Kiffen begann. Für die nächsten 13 Jahre.

    Es ist echt crazy, aber mir scheint, als stünde ich mit fast 48 wieder ziemlich genau da, wo ich als Vierjähriger schon mal stand - und das Porzellan-Reh meiner Oma in den Spiegel beförderte :dx:...

    Gruß, Alice

  • Zitat von Alice Dee;234057

    Irgendwie habt Ihr ja schon Recht, doch ich komme mir immer so blöd vor, wenn ich meine Probleme niederschreibe - so, als wäre ich der Nabel der Welt....

    ...Es ist echt crazy, aber mir scheint, als stünde ich mit fast 48 wieder ziemlich genau da, wo ich als Vierjähriger schon mal stand - und ....

    Klar bist Du der Nabel der Welt, zumindest der Nabel DEINER Welt und wir haben doch alle Probleme. Wenn wir das alle bloede finden wuerden und deshalb nichts sagen wuerden dann waere ds Forum wohl ziemlich wortlos. Hilfe zur Selbsthilfe geht aber nur interaktiv. Wenn Du nichts erzaehlst dann kann Dir auch keiner eine moegliche Hilfe benennen weil er gar nicht weiss welche Hilfe Du da gerade brauchst oder suchst.

    Alice, mir geht es da nach 30 Jahren Sauferei nicht anders und so mancher Mediziner sagt da eigentlich das wir uns durch unsere Drogenkarriere den gleichen Schaden zufuegen wie es bei Schlaganfaellen moeglich ist. Der Unterschied dabei ist das wir gar nicht mehr nachvollziehen koennen an welcher Ecke unseres Hirn irreparable Schaeden vorhanden sind. Wir muessen teilweise das Leben neu erlernen weil wir auf manches Erlernte nicht mehr zurueckgreifen koennen, das haben wir mit unserem Suchtmittelkonsum einfach gesagt vernichtet.

    Und das was wir in jahrzehntelanger "Vergewaltigung unseres Ichs" weggehauen haben das kommt nicht mal so eben wieder um die Ecke spaziert wenn wir mit der Droge aufgehoert haben. Unter Drogeneinfuss haben wir ganz andere Verhaltensmuster und die wieder neu zu definieren ist das problematische beim clean beiben. Wenn wir da nicht selbst eine positive Verhatensaenderung reinbekommen bleiben wir irgendwie in den Depris stecken weil die Droge fehlt, die wir genutzt haben um das alles zu mildern.

    Der Entzug und die Entwoehnung ist eigentich nur der Anfang. Die Veraenderung unseres Verhaltens, unserer Wertvorstellungen, unserer Ziele fuehrt ja erst dazu das wir uns irgendwann zufrieden abstinent fuehlen koennen.

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • Das Verhältnis zu meinen Eltern war anfangs sehr gut. Und wo ich schon mal bei den Schulnoten bin: Während der ambulanten Kiff-Therapie sagte mir der Therapeut, dass ich als Kind instrumentalisiert worden sei. Ohne angeben zu wollen, war ich damals das "Paradepferd" der Familie. Nicht nur unserer Familie, sondern das der gesamten Verwandtschaft!

    Mühelos führte ich über Jahre das Ranking der jeweiligen Klasse an, und meine Eltern/Großeltern hatten ein Thema: MICH! Zu jeder sich bietenden Möglichkeit wurde ich vorgeführt. Man veranstaltete Buchstabier-Wettbewerbe, meistens mit einigermaßen komplizierten Fremdwörtern oder auch medizinischen Fachbegriffen (Mutter hatte in der Apotheke gelernt). Dann hieß es: ich gegen den Rest der Erwachsenenwelt.

    Und ich gewann immer. Alle "liebten" mich wegen meiner Klassenarbeiten und Zeugnisse. Als ich in die Pubertät kam und der Rebell in mir erwachte, sagte ich mir:"Hey, Moment mal! Alles erwartet ständig Bestleistungen von dir, wobei die Ehe deiner Eltern bestenfalls mit einer 5- zu benoten wäre...?!?" - Ich drehte den Spieß um und verweigerte die Leistung. Und prompt mochte man mich auch nicht mehr so sehr.

    Da dürfte der Hase im Pfeffer liegen - oder zumindest einer der Hasen...

    Gruß, Alice

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