Sollen wir ihn wirklich rauswerfen?

  • Hallo zusammen,jetzt sind wir wirklich mit unserer Kraft und Zuversicht am Ende, J.ist am 31. Januar clean aus der Entgiftung zurückgekommen allerdings hat er diese auch schon 2 Tage vor dem offiziellen Ende verlassen. Bis zum16. Februar war alles gut er ist wieder zuversichtlich gewesen hat sogar wieder Sport gemacht und hat immer wieder beteuert das er sich wundert das er keinen größeren Suchtdruck hat. Außer da s er nicht schlafen kann hat er keine Entzugserscheinungen. Am16. Februar wollte er dann plötzlich nach Berlin zu Freunden fahren wir hatten keine Chance ihm das auszureden,am Samstag ist er zurückgekommen und ich habe im ersten Augenblick gedacht er ist sauber, gestern hat er sich auch noch normal verhalten, heute ist er zu bis unter die Hutschnur,ist aber sehr empört das ich ihm das unterstelle er sei nur müde. Mein Hausarzt und viele unserer Bekannten Raten uns ihn rauszuwerfen wenn er jetzt weiter macht, er möchte ja sowieso nach Berlin ziehen müsste aber noch sehr viel regeln, Krankenkasse,Arbeitsamt und so weiter,bisher habe ich ihm bei allem geholfen,weiß aber gar nicht ob ich ihm damit wirklich helfe. Ach, wir sind so verzweifelt es ist so schrecklich zuzuschauen wie so ein junges Leben kaputt geht. L.g. Leni:k::k::k:

  • Hallo Leni!

    Puh, das ist schwierig, klar das du verzweifelt bist. Hat er die Entgiftung "einfach so" 2 Tage früher verlassen oder wie?
    Und gibs da keine weiterführende Therapie jetzt im Anschluss daran? Mit der Entgiftung geht der Weg ja erst los...
    Ich denke eigtl. sollte er in eine Therapie. Ich hab deine anderen Beiträge leider nicht im Kopf, aber es ging doch um Opiate oder?

    LG Thymia

  • Hallo Thymia, du hast recht es geht um Opiate, die Entgiftung hat er 2Tage früher verlassen weil er der Meinung war das es keine Rolle spielt ob er jetzt 8 oder 10 Tage clean ist. Eine Anschlusstherapie hat er von vornherein abgelehnt. Er kann es einfach nicht ertragen sich an Regeln halten zu müssen,alles was er alls müssen oder Zwang anschaut lehnt er ab. Er meint immer alle anderen haben keine Ahnung, nur er hat die Weisheit mit Löffeln gegessen. L.g. Leni

  • Ohjeh, das tut mir leid, liebe Leni, dass er wieder "schwach" geworden ist.

    Hmmm, ich weiß auch nicht - rauswerfen ist ein so hartes Wort und auch so ne harte Sache.
    Ohjeh ... da kann ICH Dir wirklich nichts zu raten - ich selber könnte mir nicht vorstellen mein Kind rauszuwerfen.
    Er ist jedoch schon erwachsen und er mag ja eh woanders hin ziehen ... dann lass ihn ziehen. Und da er erwachsen ist - kann er auch alle Behördengänge alleine machen. Das wird er wohl schaffen.

    Ja, es ist entsetzlich zuzuschauen ... das glaube ich Dir aufs Wort.
    Mach Dich nicht kaputt mit dem Ganzen - ER alleine muss die Hebel in Bewegung setzen ... langfristig und nicht nur für 8 Tage. :frowning_face:

    Alles Liebe,

    Leben

  • Hallo liebe Leben, ich kann und ich möchte mein Kind auch nicht rauswerfen, aber ich möchte ihm doch irgendwie helfen, jeder sagt er muss erst Sch.... Fressen um zu kapieren wie schlimm es wirklich um ihn steht. Er denkt ja immer noch solange er im Hotel Mama wohnt kann ihm ja gar nichts passieren. Es wird mir das Herz rausreißen wenn ich ihn gehen lassen muss. Ich kann es ja fast nicht aushalten wenn er mal eine Woche nicht da ist und sich nicht meldet. Mein Onkologe sagt meine Zellen wachsen mit den Sorgen, ich muss aufhören mir welche zu machen. Wie soll eine Mutter in dieser Situation keine Sorgen haben? Ich weiß ich Dreh mich im Kreis aber dieses Karussell ist nicht anzuhalten. Ich glaube alles was ich tue ist sowieso falsch oder warum ist alles so wie es ist. L.g. Leni

  • Oh mann, das ist echt eine miese Lage. Er muss das ja wollen, vorher geht garnichts.
    Das klingt schon danach, als müsste man ihn erstmal laufen lassen, damit er (hoffentlich bald) mal etwas merkt.
    Wie Leben sagt, es ist sehr wichtig das du auf dich achtest und dich auch schützt, damit du nicht kaputt gehst daran. :gj:

    Edit: Wurde er auf ein Substitut da eingestellt (ich habe eigtl.keine Ahnung von Opiaten) oder kam er einfach auf 0 aus der Klinik?
    LG Thymia

  • Zitat

    ich kann und ich möchte mein Kind auch nicht rauswerfen, aber ich möchte ihm doch irgendwie helfen, jeder sagt er muss erst Sch.... Fressen um zu kapieren wie schlimm es wirklich um ihn steht.

    Hier will ich nur einmal kurz einhaken. Diese Ansicht teile ich in dieser Form nicht. Für mich persönlich ist "auf die Straße setzen" keine wirkliche Alternative. Gerade im Opiate-Milieu ist Obdachlosigkeit ein Riesenthema, und ein Betroffener kann dort durchaus ein paar Jährchen von der Bildfläche verschwinden, oder einfach drauf gehen.

    Wenn jemand selbst freiwillig diesen Weg wählt, ist das eine Sache. Man kann niemand zwingen. Ihn aber in diese Richtung reinzudrücken halte ich schlichtweg für falsch.

    Grenzen setzen, außer Lebensmitteln und ein warmes Heim gäbe es bei mir nichts. Behördengänge sind vollkommen eigenständig zu lösen. Wer sich für clever genug hält, um sich über alle anderen zu erheben, kann auch seinen Papierkram allein regeln.

    Darüber hinaus: Ein reiner Entzug ohne anschließende therapeutische Betreuung ist quasi schon von vornherein zum Scheitern verurteilt. War absehbar, dass das nach hinten los geht.

    Wie schaut es denn bei dir aus? Hast du dich um Hilfe für dich selbst gekümmert? Das du da ganz tief mit drin hängst, und das für dich eine arge Belastung ist, kann ich sehr gut nachvollziehen. Und deswegen ist es wichtig, dass du dort nicht allein auf weiter Flur stehst, und dich ein Profi begleitet.

    LG
    WbD

  • Sorry Leni, war etwas wirr gestern. Hab jetzt in deinen anderen Themen nachgelesen. Da steht ja schon das er vorher auf Methadon war. Und auch dass er das schon vor der Entgiftung sagte, das er nach Berlin will. Da meine ich, wird man ihn nicht aufhalten können, wenn er denn gehen will.
    Hol dir Unterstützung an die Seite, für dich!

    LG, Thymia

  • Hi,

    naja - wenn ich jetzt von mir ausgehe: Lass ihn gehen!
    Er ist ja eh absolut nicht bereit, richtig Hilfe anzunehmen (mal eben auf Entzug gehen, weil sich sonst nix bewegt, ist ne Notlösung für nen Druffi;
    bitte nicht mit "Hilfe annehmen" verwechseln.
    Rausschmeißen ist es ja eh nicht - obwohl ich im Zweifelsfall auch dazu raten würde.
    Selbstschutz geht nunmal vor & ein Druffi reißt da gerne mal eben - so nebenbei & IHM nichtmal bewußt - ne Familie mit runter!

    Ich war wenigstens so schlau (haha) & bin der Familie vom Hals geblieben.
    Sie konnten sich irgendwie damit arrangieren, dass der Junior spinnt - aber sie mußten es zumindest nicht täglich miterleben.

    Der Pinkt ist doch der: Wenn du jetzt daran zerbrichst, dann bist du in ein paar Jahren, wenn der Junge es wirklich durchzieht, mit dem Cleanbleiben,
    (denn Hoffnung bleibt immer - bei mir hätte es keiner mehr gedacht, am allerwenigsten ich selbst)
    einfach nicht mehr in der Lage zu helfen...

    Gib ihm Futter und nen Schlafplatz; verstecke dein Geld & stelle ihm klare Regeln auf.
    Aemterkram soll er gefälligst selber regeln.

    Sry, für so klare Worte - aber wie gesagt: ich war auf Opiaten & ich war ein Arschloch !!! :cu: LG.Gane

  • [FONT=Tahoma, Calibri, Verdana, Geneva, sans-serif]Hallo ihr lieben, vielen Dank für die klaren Worte es hilft mir sehr einmal von Betroffenen zu hören wie Sie die Sache sehen. Ich zweifle schon an mir, gestern konnte er wirklich nicht gerade gehen,heute geht er zum snowboarden, er beteuert nach wie vor nichts genommen zu haben aber er hat doch gelallt, ich hab ihn noch nie so gesehen. Er ist sogar zu einem Pieseltest bereit. Hoffentlich tu ich ihm nicht Unrecht. Nochmal danke für eure Hilfe. L.g. Leni[/FONT]

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