Mein Freund gefährdet seinen offnen Vollzug....

  • [INDENT] Hallo,mein Freund ist seid Freitag als Selbsteller ins Gefängnis gegangen. Er hat in seiner Ladung zum Strafantritt gleich den offenen Vollzug gehabt. Eigentlich sind das gute Voraussetzungen um gleich in die Lockerung zu kommen und vorallem könnte er vieleicht sogar mal nach Hause übers WE.
    Aber er selber hat leider ein Problem und zwar Kifft er regelmäßig und dadurch setzt er seine Lockerung natürlich auf Spiel,für mich der totale Horror das er lieber 14 monate nicht nach Hause kommen will.Am liebsten würde ich ihn vor die wahl stellen Ich oder das Zeug aber wäre das richtig????[/INDENT]

  • Natürlich wäre das richtig! Das ist sogar noch sehr gnädig wie ich finde.

    Du lässt ihm schließlich noch die Wahl - Er entscheidet sich ja gleich fürs Kiffen und gegen Dich.


    Gruß

  • Das Gefühl habe ich auch...ich weiß bloß nicht ob es richtig ist ihn in dieser noch frischen Situation unter Druck zu setzen.

  • Hallo Baby,

    hm, auf deine Frage antworte ich mit einem entschiedenen Vielleicht! :winking_face: Ich meine, Sucht ist etwas sehr starkes und wenn jemand wirklich süchtig ist, dann zählt für diese Person nur noch der Stoff. Es könnte also sein, dass er seine Sucht nicht nur über seinen Freigang, sondern auch über dich stellt. Wenn du ihn vor diese Wahl stellst, musst du auch damit rechnen, dass er sich GEGEN dich entscheiden könnte. Wie würde es dir damit gehen? Könntest du damit besser umgehen als wenn du ihn 14 Monate kaum siehst (also nur, wenn du ihn im Gefängnis besuchst)?

    Ich weiß ja nicht, wieviel du schon mit ihm bereits über dieses Thema gesprochen hast, ob er weiß, wie schlimm das Kiffen und seine Haft für dich sind.

    Wichtig ist erst einmal, dass DU dich entscheidest und zwar dafür, wie du deine Zukunft mit ihm planen willst, inwieweit sein Kiffen darin eine Rolle spielen darf/kann oder eben nicht. Du musst für dich klar bekommen, was du willst, egal welche Konsequenzen das hat.

  • Sorry, geht aber gar nicht. Da ist er schon mit einem blauen Auge davon gekommen, und setzt jetzt alles auf eine so unsichere Karte. Also meine Frau würde mir Feuer unter den Hintern machen. Das kann ich dir sagen.

    Ansonsten finde dich, hat Gelberose eigentlich schon alles gesagt.

  • Tja, dann hoffe ich mal fuer Deinen Freund das er vor seiner Selbststellung lange genug nicht gekifft hat sonst kann er sich den offenen Vollzug gleich wieder in die Haare schmieren. Das wird eigentlich nichts wenn da noch Thc nachgewiesen werden kann. Auch so bekommt er dann noch mal einen dezenten Hinweis ueber Deine Frage nachzudenken die Du auch stellen solltest. Du setzt ihn ja nicht unter Druck damit, Du erwartest nur eine Entscheidung damit Du Dein Leben planen kannst. Unter Druck geraet er nur dann wenn ihm der Suchtstoff wichtiger ist als Du.

    LG Siegfried

  • Danke,dass du mir geantwortet hast.Eigentlich hat mich das Kiffen noch nicht so sehr gestört aber wir sind ja auch erst seid 5 monaten zusammen.Allerdings habe ich gemerkt, dass er das Zeug mit mir auf eine Stufe stellt. Und das macht mich traurig.Ich habe heute zum ersten mal mit ihm Tel.und ich habe gemerkt das er grade nichts zu Kiffen hat.Er hat nicht mal gemerkt wie glücklich ich war endlich von ihm ein Lebenzeichen zu bekommen.Seine ganze Art war mir irgendwie fremd. da ich ja genug zeit habe zum Nachdenke überlege ich immer mehr ob ich so eine Zukunft will,ich weiß bloß nicht ob es richtig ist ihn jetzt fallen zu lassen,da er ja nur noch mich hat.

  • Hi Baby,

    wenn ich das so lese dann frage ich mich natuerlich wie Du auf die Idee kommst das er Dich und seinen Suchtstoff auf die gleiche Stufe stellt. Du hast ihn anscheinend heute das erste mal - wenn auch nur telefonisch - ohne sein Suchtmittel erlebt. Klar, logisch, fuer ihn ist es dann im Moment auch ein Entzugsprozess der fuer ihn stoerend ist. Vielleicht ist es noch nicht einmal der Entzug, es kann ja auch eine unterschwellige Angst sein das er vielleicht keinen offenen sondern geschlossenen Vollzug durchziehen muss. Ich weiss ja nu echt nicht ob da bereits irgendetwas genaueres gesagt worden ist aber seine Eingangsuntersuchung sollte er hinter sich haben. Soweit mir bekannt ist wird da halt eben auch Blut- und Urinprobe abverlangt um feststellen zu koennen welche Krankheiten vorhanden sind und auch welche Suchtstoffe im Koerper nachweisbar sind. Ich denke mal das er das weiss und das sich daraus eine gewisse Unsicherheit ergeben kann fuer ihn wie es denn da jetzt weitergeht.

    Auf der einen Seite ist Deine Gruebelei in Bezug auf "so eine Zukunft" vollkommen richtig und auch begruendet. Es geht da ja auch irgendwo um Dich und nicht nur um ihn. Du laesst ihn ja nicht fallen, Du versuchst im Moment den Kontakt so gut wie moeglich aufrecht zu erhalten aber Du musst in erster Linie damit klarkommen was bei Dir zu regeln ist. Dein Alltag meistert sich ja nicht dadurch das Du Dir Gedanken darueber machst ob Du ihn fallen lassen kannst oder nicht. Den Kontakt aufrecht zu erhalten kostet Dich auch Anstrengungen die nicht zu unterschaetzen sind. Versuch es doch mal auf der Ebene den Kontakt zu halten, dann feststellen wie sich das bei ihm entwickelt mit seinem "aufgezwungenen" Entzug und dann auch mal irgendwann eine Entscheidung von ihm zu erwarten was ihm wichtiger ist. Du oder seine Sucht. Fuer Dich sollte klar sein das Du Dich selbst gefaehrdest wenn Du dem lieben Frieden zuliebe seine Sucht tolerierst. Dann wirst Du auf alle Faelle die Verliererin sein.

    Wenn er Dich angerufen hat (oder hast Du ihn angerufen?) dann sieht das alles vielleicht positiver aus als Du denkst. Gerade in einer JVA wird ja doch nicht so offen gesprochen wie man gerne moechte weil immer irgendein Zuhoerer in der Naehe sein kann. Also einfach jetzt keine ueberstuerzten Entscheidungen treffen und mit etwas Glueck wird er vielleicht nach Verbuessung der Halbstrafe oder Zwei/Drittelstrafe vorzeitig auf Bewaehrung entlassen. Er kann also auch viel frueher draussen sein, es muessen nicht unbedingt 14 Monate werden.

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • Hallo,ich danke dir für diese Zeilen, mir tuen diese verdammt gut.
    Ich habe heute einen Brief von ihm bekommen und es stand da drin,wenn es wirklich nur am Kiff liegt das er noch nicht im offnen ist,hört er natürlich sofort auf damit, da er wohl gehört hat das er 6Stunden am Tag Freigang hat und jedes WE.nach Hause darf.Da er seit Sonntag abend schon nicht mehr raucht und sich auch nichts besorgen will.bin ich natürlich sehr froh....aber ich hoffe das sind nicht nur lehre Worte den ich kann mir nicht vorstellen,dass er den Enzug alleine schafft schließlich kifft er seid 16 jahen und ich glaube gelesen zu haben son Enzug von kiff dauert bis zu 3wochen. Er müste ja heute auch meine Zeilen bekommen und da steht ja nun auch drin das ich es von ihm verlange....ich bin ja mal gespannt auf seine Reaktion.
    Wenn er in der Jva bescheid sagt das er ein Sucht prob. hat gefährdet er dann auch den Offnen????

  • Hallo Baby,

    also, ich finde, das hört sich ganz gut an, was er so schreibt. Wenn er das wirklich ernst meint und das durchzieht, könnte der Aufenthalt als unfreiwilliger Entzug vielleicht sogar DIE Chance für ihn sein.

    Es wäre sogar sehr gut, wenn er in der JVA sagen würde, dass er ein Suchtproblem hat, denn dann würde er von dort aus professionelle Hilfe bekommen: Ärzte, die eventuelle Entzugserscheinungen mildern können, Therapeuten, Suchtberater usw.

  • Zitat von Baby;241692

    Wenn er in der Jva bescheid sagt das er ein Sucht prob. hat gefährdet er dann auch den Offnen????

    Das kann ein Problem werden aber es muss kein Problem werden. Das ist dann Ermessenssache der entsprechenden JVA. Aber wie gelberose schon sagte ist es sinnvoll darueber zu reden um dann auch in der JVA entsprechende Unterstuetzung zu bekommen die er vielleicht braucht. Es gibt aber auch genug Beispiele dafuer das man den Kiffstop ohne grossartige medizinische Unterstuetzung hinbekommen kann aber das haengt dann natuerlich vom Konsumverhalten und der koerperlichen Verfasung ab.

    Letztendlich muss er sich entscheiden welches Risiko er eingehen will. Mit offenen Karten spielen und dadurch vielleicht etwas spaeter in den offenen Vollzug zu kommen oder im offenen Vollzug evtl. mal eine Kiffen und dann alle Hafterleichterungen/Lockerungen zu verspielen. Ideal waere es mit offenem Vollzug und tatsaechlich durchgefuehrten Kiffstop. Ob er das letzte hinbekommt kann ich echt nicht sagen.

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • Er hat gestern ja wieder angerufen und mir erzählt das sie in eine andere JVA stecken wollen,weil sein Urintest Thc angezeigt hat,sie haben ihm angeboten eine Terapie zu machen natürlich ist er da durchgedreht und war der Meinung sowas brauch er nicht er kommt alleine klar...seine Worte"die sollen mich mal da hinschicken dann Kiff ich nochmehr werden die ja sehen was sie dafon haben"ich habe natürlich angefangen zu heulen und ihm gesagt das es denen doch egal ist was er macht,die gehen nach der Arbeit nach Hause egal ob er Kifft oder nicht.Naja und dann habe ich gesagt das er es für uns tuhen soll und das es für mich die Sache leichter macht wenn ich darauf hoffen kann das er irgendwann mal nach Hause kommt.Naturlich war er total sauer hat aufgelegt.
    Aber ne viertel Stunde später rief er wieder an und hat gesagt er hat einen Antrag darauf gestellt.
    Ich habe mich natürlich riesig gefreut.
    Aber gestern Abend habe ich mit seinem Kumpel geredet und er sagt das er das, schon so oft gesagt hat und nie ernst gemeint hat weil er ja nie damit aufhören wollte.
    Und nu weiß ich garnicht mehr woran ich bin.
    Auf eine Art liebe ich ihn und würde alles für ihn tun aber mir eigentlich immer klarer wie Aussichtslos das eigentlich für mich ist überhaupt ne Chance mit ihm ne Zukunft zu haben.
    Sein halbes Leben dreht sich nur darum zu Kiffen und alle seine Beziehungen sind deswegen auch kaputt gegangen.
    Wie gesagt mich hat es nicht weiter gestört als er hier war. Einer trinkt ein Bier und er hat ne Tüte geraucht.
    Aber um so länger wir zusammen waren um so mehr habe ich gemerkt,wie sehr er das Zeug doch eigentlich braucht bezw.wie fertig ihn der Scheiß schon gemacht hat.
    Er hat sehr ausgepregte Stimmungsschwankungen manchmal sogar bißchen Agressiv.
    Aber alles das wird mir jetzt erst richtig bewust.
    Trotzdem bedeutet er mir alles. Aber ich weiß das ich niemals die Kraft haben werde wenn nur ich alles für uns tuhe und er nichts.
    Vorallem ist er sonst nicht dumm,aber in dem Punkt denke ich hat er seinen Verstand verraucht.

  • Hallo Baby,

    nun, ich würde sagen: Treff jetzt keine Entscheidung. Warte erstmal ab, ob er seinen Worten auch Taten folgen lässt. Die Beziehung beenden kannst du immer noch.

  • Ich weiß das der Soziale Kontakt sehr wichtig für Ihn ist aber ihn muss doch langsam bewußt werden das sein ganzes Leben kaputt geht wenn er so weiter macht.
    Aber ich bin nicht süchtig daher weiß ich nicht wie schlimm das vieleicht für ihn ist.
    Genau deswegen habe ich mich auch hier Angemeldet,da Freunde mir zwar zuhören aber sagen tut niemand was, da keiner weiß damit umzugehen weil noch keiner in der Situation war.

  • Servus Baby,

    würde da nicht was von 16 Jahren 'Kiffen stehen, dann hätte ich nun als erstes nach dem Alter deines Freundes gefragt :winking_face:
    Unter den Umständen gehe ich aber mal davon aus dass er zumindest 25 ist, oder?

    Wen wer in den Genuss des offenen Vollzuges kommt, dann sollte klar sein, wie man sich den versaut.
    Ich habe schon ne Zeit mitgelesen und hab eigentlich auf die Verlegung gewartet, weil Kontrollen da ganz normal sind und ich bin etwas verwundert, dass ihm das nicht klar war.
    Aber unter den Umständen ist wohl offener Knsst auch nix für ihn :frowning_face:

    Eine Ferndiagnose kann man natürlich nicht einfach so stellen, doch hat dein Freund scheinbar wirklich ein Suchtproblem, wenn ein wesentlicher Lebensinhalt Alk und 'Thc ist.
    Wenn er nun einfach nur auf Therapie eingehet, weil er dann eventuell im Offenen bleibt, dann wird das vermutlich nicht klappen.
    Therapie macht meist nur Sinne wenn man das auch wirklich will und bereit ist, auch viel dafür zu geben.
    Die Erfahrung sagt, Therapie ist zum Teil ätzender als der Knast :winking_face:

    Was dich angeht, nun, da musst du für dich eine Entscheidung treffen.
    Wenn man liebt, dann ist man oft bisserl blind :face_with_tongue:
    Jetzt wo er nicht da ist, da fallen dir sicher viele Sachen auf, vieles kommt wieder hoch ...
    Ich finde du solltest nun als erstes für dich klären ob und wie du eine Beziehung weiterführen willst.
    Das Ergebnis solltest ihm dann auch mitteilen und dann kann er sich entscheiden, ob er unter deinen Vorstellungen auch bereit dazu ist.

    Klar ist es blöd wenn man im Knast verlassen wird, nur auf der anderen Seite kommt auch der Tag der Entlassung und wenn man da erfährt - alles war nur ein Schauspiel bis ich raus komm - dann ändert das ja auch nix (aus Erfahrung sprech ;))

    Vermutlich ist es eine der letzten Chancen für deinen Freund, er hat Möglichkeiten, jetzt muss er sich entscheiden - für ein cleanes Leben, für eine Beziehung mit dir oder eben für Konsum und weitere Knastaufenthalte.
    Rückfallquoten sind in etwa gleich, also bei 'Sucht und Knast :winking_face:

    Die oft belächelte gute alte Für-und-Wiederliste könnte helfen :gw:

    LG Franz

  • Hi Baby,

    was Dich bei all dem nicht verunsichern sollte ist die Aussage seines Freundes. Das kann die Wahrheit sein aber es kann auch ein Geruecht sein oder einfach mal eine leichtfertige Aussage die absolut nicht den Tatsachen entspricht. Wenn der Betroffene nicht da ist dann haben leider manchmal einige Menschen nichts besseres zu tun als dumme Sprueche abzugeben die man im allgemeinen als ueble Nachrede bezeichnen koennte.

    Ja...irgendwie habe ich Dir das ja auch schon versucht darzulegen das da eine Verlegung in den geschlossenen Vollzug moeglich ist. Und wenn da noch Thc nachgewiesen werden kann dann hat er mit offenem Vollzug schlechte Karten, dann koennte vielleicht noch "Therapie statt Strafe" stattfinden aber ob das Sinn macht ist eine ganz andere Frage. Aber, mal ehrlich, es ist sein eigener Leichtsinn gewesen der ihn in diese Situation gebracht hat. Wenn er vorher lange genug nichts konsumiert haette waere das nicht passiert. Jetzt hat er die Moeglichkeit seine "Haftzeit" sinnvoll zu nutzen wenn er sie mit einer Therapie ausfuellt. Aber das macht nur Sinn wenn er wirklich aufhoeren will.

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • Hallo,
    ich habe schon auf deine Antwort gewarte...ja ich weiß,dass man nicht immer alles glauben soll.
    Eigentlich bin ich auch so und bilde mir mein eignes Urteil.
    Aber diese Situation ist für mich halt neu und momentan weiß ich nicht was richtig und was falsch ist.
    deshalb bin ich froh wenn du antwortest,da du mir aus der Seele sprichst und auch immer die richtigen worte wählst.
    Er hat ja heute wieder angerufen und mir erzählt das er heute schon verlegt worden wäre,da er aber doch die Therapie macht hat er Glück gehabt....
    Naja dann hat er ja meinen Brief gelesen und mir gesagt,dass er keine großen Hoffnungen mehr hat das ich nach seiner Haftzeit noch da bin.
    Ich hoffe das ich bald meinen ersten Besuchstermin bekomme damit ich ihn mal in die Arme nehmen kann.
    Er hat mir auch erzählt das sie ihm ein Handy angeboten haben,er hat es nicht genommen weil er seinen offnen nicht noch mehr gefährden will.
    Und noch hat er sich auch nichts besorgt,es ist an seiner Laune zu merken.

    ----------Beitrag automatisch hinzugefügt 19.04.2012 um 00:00 ---------- Vorheriger Beitrag war 18.04.2012 um 23:43 ----------

    Wie meinst du das die Therapie ätzender als Knast ist???? Weil er zu mir auch sagte "du weißt garnicht wie schlimm sone Therapie ist".Was erwartet ihn da den genau?
    Wie läuft das ab und wie lange dauert ne Therapie?

  • Hallo Baby,

    zuerst einmal finde ich es gut von Deinem Freund das er sich fuer den Weg der Therapie entschieden hat. Weiterhin finde ich es von Dir eine echt starke Leistung das Du zu ihm stehst und ihn da auch besuchen willst. Soziale Kontakte koennen im weiteren Verlauf seiner Haft eine bedeutende Rolle in Bezug auf Hafterleichterungen/Vollzugslockerungen spielen. Was mich etwas irritiert ist seine Aussage das er wenig Hoffnungen hat das Du nach seiner Haftzeit noch da bist. Bis jetzt kann er das nur an sich selbst orientieren denn Du verhaeltst Dich meiner Meinung nach absolut richtig. Du reichst ihm die Hand aber Du machst ihm auch klar das Du Dir dadurch nicht den Arm abreissen laesst. Du ziehst berechtigte klare Grenzen und der einzige Grund den ich im Moment sehe das das schief gehen kann waere wenn er nach seiner Haftentlassung wieder anfaengt zu Kiffen. Berichtige mich bitte wenn ich da was falsch verstanden haben sollte.

    So, aber eigentlich geht es ja um Dich und nicht um ihn. Letztendlich musst Du ja entscheiden ob Du das auf Dich nehmen willst. Diese Warterei auf seine Entlassung. Wie lange kannst Du das durchstehen ? Was ist wenn er aus irgendeinem Grund nicht vorzeitig nach Therapie bzw. Halbstrafe oder 2/3Strafe entlassen wird und er die vollen 14 Monate im geschlossenen Vollzug bleiben muss ? Kannst Du damit umgehen ? Bist Du bereit alle paar Wochen mal auf eine Stunde Besuch dahin zu gehen um ihn zu besuchen in der Gewissheit ihn unter normalen Vollzugsumstaenden nicht umarmen zu duerfen ? Kein Kuss, keine Beruehrung, erlaubt sind die nicht obwohl sie teilweise toleriert werden. Auch fuer Dich wird das alles andere wie einfach.

    Therapie kann aetzender wie Knast sein aber das muss es nicht sein. Das echt aetzende, das was jeder den ich als therapieerfehren kenne so sieht, ist das man sich mit sich selbst auseinandersetzen muss, das man sich selbst eingestehen muss suechtig zu sein, das man sich selbst ertragen koennen muss, dass man auch akzeptieren lernen muss das man nicht fehlerfrei ist und viel schlimmer das man lernt auch eigene Fehler zuzugeben, sich selbst zu finden und sich selbst zu erkennen....ansonsten ist so eine Therapie eigentlich gar nicht so schlimm wenn man sie will. Wenn man sie nicht will ist alles aetzend weil man nur durchgehend etwas mitmachen muss was einen selbst ueberhaupt nicht interessiert weil man es einfach nicht will.

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • Siggi hats gut erklärt, Therapie beinhaltet eben Arbeit, im Knast interessiert es keine Sau was du machst - solang die Hausregeln beachtest :winking_face:

    Ich kann mich an viele erinnern welche schnell wieder von Therapie zurück kamen, manche Therapiestellen haben Rauchverbot, Kaffeeverbot usw. :grinning_squinting_face:
    Also meinen einige, das ist ja schlimmer als Knast - deswegen hab ich es so überspitzt geschrieben. Ich wusste dass dein Freund bald was ähnliches ablässt:r:
    Und zack, schon ist die Aussage da ... - du weißt gar nicht wie schlimm ...
    Vielleicht sollte er nicht nur an sich denken, mal dran denken was du alles auf dich nimmst :face_with_tongue:

    Ich hoffe für euch das es kapiert was da für eine Chance sich geöffnet hat :gi:

    LG Franz

  • Hallo,
    Ich weiß es nicht ob ich damit umgehen kann,ihn so lange nicht bei mir zu haben und ihn auch nur einmal im Monat zu sehen.
    Aber ich habe heute wieder mit ihm gesprochen und er hört sich echt ganz gut an er hat auch immer noch nicht gekifft und er will es auch durchziehen,ich habe auch gleich gesagt das er mich Hammer Stolz macht mit seinem Verhalten.
    Er hat zwar ganz schön mit Entzugserscheinungen zu tun, aber er sagt es läßt sich aushalten und er weiß ja für was er das macht.
    Durch sein jetziges Verhalten niemmt er mir auch die Angst das nicht durchzuhalten,da er auch mal was für mich macht und das in meinen Augen ziemlich viel.
    Er hat wohl auch erstmal eine Therapiestunde in der Woche. Ihm wurde auch wieder Zeug angeboten aber er ist hart geblieben auch das Handy hat was ihn angeboten wurde hat er auch nicht genommen obwohl er mit mir Tel.könnte,die kontrollen sind wohl so verstärkt und die Strafen zu hoch um das aufs Spiel zu setzen. Ich habe ja gewußt das er eigentlich nicht dumm ist,hätte nur nicht gedacht das er es so schnell kapiert was er aufs Spiel setzt.

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