Leider geht es mir nicht so gut...

  • Hallo,

    ich habe mich vor ein paar Monaten angemeldet, leider war ich aber nicht in der Lage einen Beitrag zu schreiben, ausser der Vorstellung natürlch.

    Ich kämpfe schon seit Jahren gegen Benzos und Alkohol, immer wieder werde ich aber rückfällig. Endlich habe ich jemanden gefunden, der mich wirklich liebt, und auch alles für mich tut, aber was mach ich ? Werde rückfällig :wall:

    Mein Partner hat ein riesen Problem mit aktiven Alkoholiker, kein Wunder durch die Eltern eben, ich bin drauf und dran ihn zu verlieren wenn ich nicht endlich dieses Problem in Griff kriege.

    Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, was ich dann für einen Mist veranstalte, wache am nächsten Tag auf und wundere mich wie ich zum Teufel da hin gekommen bin :smiling_face_with_horns:

    Leider bin ich auch Borderliner, was die ganze Sache auch noch schlimmer macht. Wie halte ich dass durch? werde Mitte Juni in meine eigene Wohnung ziehen, damit ich wenigstens nicht irgendwo aufwache, weil ich nicht nach Hause kann.

    Vorallem es eskaliert in einem rasendem Tempo dass mir himmelangst wird wenn es so weiter geht :dy:
    Wir wollen schon zusammen bleiben, aber die Situation in der wir eh schon stecken, macht es uns nicht gerade leicht.

    Ich brauch einen Rückzugspunkt, wo ich mich verkriechen kann, wenn es mir schlecht geht, stattdessen renne ich zu irgendwelchen Freunde hin, die auch nicht gerade besser drauf sind.

    Muss jetzt aufhören, mir kommen die Tränen und Dissos melden sich auch gerade an

    traurige Grüße
    livinginthedark

  • Hallo livingthedark,

    Du kämpfst gegen Deine Sucht und erleidest immer wieder Rückfälle. Zunächst einmal sind Rückfälle leider eine ganz normale Sache die zu dem Krankheitsbild gehören. Hast Du bisher immer nur alleine versucht davon wegzukommen oder hast Du es auch schon in einer Klinik mit einer kontrollierten Entgiftung versucht ? Hast Du schon mal eine Therapie gemacht ?

    Viele Grüße:

    Siegfried

  • Morgen Siegfried,

    tja, die Entgiftung habe ich meistens alleine durchgezogen, indem ich einfach aufgehört habe. Eine Zeitlang geht/ging es ja auch ganz gut, nur jetzt bin ich soweit, dass ich mich nicht mehr alleine aus dem Haus traue.

    Zuviel Angst habe ich, irgendwo wieder hängen zu bleiben:( Das Schlimme ist ja, dass ich schon öfters in der Intensivstation aufgewacht bin, weil ich mich mal wieder komplett mit Alkohol/Tabletten überdosiert hatte.

    Therapien hatte ich auch schon: Langzeit für die Suchtprobleme, aber auch um meine Borderline in den Griff zu kriegen, die ging 6 Monate lang. Danach ging es mir sehr lange gut, aber es fing, aus irgendwelchen Gründen auch immer, wieder schleichend an.

    Der letzte Absturz war letzten Samstag. Am Sonntag bin ich wieder runter gekommen, am Montag habe ich mich dann wieder nach Hause getraut. Seitdem nichts mehr.

    Ich müsste z. Beispiel wieder enkaufen. Aber wie gesagt habe ich noch zuviel Angst. Ich habe einen Termin bei der Suchtberatung, hoffentlich finde ich wieder eine gute SHG damit ich wieder etwas Stabilität bekomme.

    Morgen wirds wieder gefährlich für mich, weil ich da alleine bin. Mal sehen wie ich diesen Tag ohne Katastrophen überstehe.

    lg livinginthedark

  • Moin livingthedark.

    um den körperlichen Entzug zu machen kann ich Dir wirklich nur noch einmal wärmstens ans Herz legen das in einer Suchtklinik zu machen. Ich sehe bei Dir ähnliche Gefahren wie sie bei mir auch vorhanden waren und die können lebensbedrohlich sein gerade dann wenn man bis an seine Grenzen geht, Von da an ist es nur ein winziger Schritt um vom Vollrausch ins Delirium abzurutschen oder während der "Ausnüchterung" einen Krampfanfall zu erleiden.

    Eine Therapie danach wäre sicher auch noch sinnvoll. Was Du da aber auf alle Fälle machen solltest wäre nach der Entgiftung/Entwöhnung auch mal dafür zu sorgen das Du ambulante psychotherapeutische Behandlung in Deiner Borderline-Sache bekommst. Ich weiß jetzt nicht ob Du da nach Deiner Therapie noch weitere Behandlungen gemacht hast.

    Das bei Dir Ängste bestehen einkaufen zu gehen in diesem Zustand kann ich nachvollziehen, dafür kommt man einfach zu leicht an Alkohol ran. Wie wäre es wenn Du das mit einer Person Deines Vertrauens oder von dieser Person durchführen lässt ? Die kannst Du jetzt im familiären Bereich finden oder aber im Bereich echter Freunde. Das wird wohl auch daran liegen wie offen und ehrlich Du über Deine jetzige Situation mit denen reden kannst.

    Was Du irgendwie auf die Reihe bekommen solltest ist eine Veränderung Deines Bekanntenkreises am Wochenende und/oder eine Veränderung Deiner Freizeitbeschäftigung damit Du da nicht vor lauter Sympathie mit säufts bzw. vor lauter Langeweile "gerade nix besseres zu tun hast".

    Viele Grüße:

    Siegfried

    Nachtrag: In Sachen SHG kannst Du ja auch mal darüber nachdenken die in diesem Forum angebotenen SHG's zu besuchen.

  • ebenfalls Guten Morgen:cn:

    körperlich geht es mir soweit gut. Ich bin bereits in psychiatrische und psychologische Behandlung. Ich bekomme auch die Medikamente. Ich zähle sie mal auf, vielleicht kennst du ja die Eine oder Andere

    20mg Citalopram
    175mg Lamotrigin (gegen Anfälle, die ich auch ohne "Entzug" habe.
    nach Bedarf: 100mg Promethazin

    Ich habe auch meine sog. "Saufkollegen/innen" abgeschossen, gerade weil ich da in Schwierigkeiten komme, kann ja noch nicht Nein sagen.

    Mein LG ist seit knapp 20 Jahren Rettungsassistent, und arbeitet auch hauptamtlich in dieser Organisation. Er kennt sich also aus mit aktiven Süchtigen. Ich helfe ihm in seinem Ehrenamt, er macht da mehrere Sachen. Da geht es mir gut, die Leute sind "normal" wenn man es so bezeichnen kann. Nur die sog. Events, da graut es mir einfach davor, ich möchte da am liebsten zuhause bleiben und nicht mit trinkenden Leuten konfrontiert werden. Das pack ich noch nicht, wenn es überhaupt noch zu packen ist.

    Was die SHG betrifft, hatte ich ja mit meiner Anmeldung gehofft genau diese zu finden, gerade wenn ich in Not gerate, mich hier austauschen kann. Ich bin dabei mich hier diesbezüglich zurecht zu finden.

    Wie gesagt, ich habe das Schlimmste hinter mir, musste mich allerdings langsam mit Alkohol und Tabletten runterfahren. Bei dem letzten Absturz war es Promethazin. Ich hoffe dass die laut meiner Ärztin nicht abhängig machen.

    lg livinginthedark

  • Hallo Livinginthedark, :smiling_face:

    Ich kann dir als Betroffene nur eins sagen: Du packst es, sowie auch ich es vor 6 Jahre gepackt habe (Ich bin 55 Jahre)

    Wenn du einen eigenen Willen hast und du wirklich loskommen möchtest von dem Zeug schaffst auch DU dass.

    Denn du bist ein wertvoller Mensch. Für dich selbst und für deine Lieben.


    Alles gute,

    Lossernaar

    ----------Beitrag automatisch hinzugefügt um 10:48 ---------- Vorheriger Beitrag war um 10:42 ----------

    Hallo Livinginthedark, :smiling_face:

    Ich kann dir als Betroffene nur eins sagen: Du packst es, sowie auch ich es vor 6 Jahre gepackt habe (Ich bin 55 Jahre)

    Wenn du einen eigenen Willen hast und du wirklich loskommen möchtest von dem Zeug schaffst auch DU dass.

    Denn du bist ein wertvoller Mensch. Für dich selbst und für deine Lieben.


    Alles gute,

    Lossernaar

  • Hi livingthedark,

    ich denke mal das die von Dir aufgezählten Medikamente auch verschrieben worden sind. Vielleicht ist es ja möglich das eine oder andere Medikament in einer geringeren Dosis zu nutzen aber das bedarf selbstverständlich einer ärztlichen Entscheidung. Ich bin ja nu echt kein Mediziner oder so etwas.

    Es war definitiv richtig die alten Saufkumpanen abzuschiessen. Das "NEIN"-sagen musste auch ich erst mal wieder neu lernen und das wirst Du auch hinbekommen wenn Du aus diesem Kreislauf raus willst. Wenn möglich würde ich gerade bei solchen Events bei denen ja doch Alkohol getrunken wird von einer Teilnahme absehen. Dafür solltest Du da auch mit offenen Karten spielen. Dann sollte eigentlich Verständnis dafür auf der anderen Seite vorhanden sein.

    Viele Grüße:

    Siegfried

  • Hallo Franz,

    Promethazin ist eigentlich eine Antidepressiva, die aber eine sehr beruhigende Wirkung hat. Meine Ärztin hat sie mir als Alternative zu Tavor oder auch Benzos genannt, verschrieben weil sie nicht abhängig machen.

    Der Grund dafür ist dass ich unter Angst und Spannnungszustände leide, die auch ohne Konsum von Alkohol auftreten.

    Vielleicht sollte ich noch erwähnen, daß meine sog. "drug of choice" Beruhigungs und Schlafmittel sind. Der Alkohol kam später dazu weil die Medikamente mir nicht immer verschrieben worden sind.

    Ich bin öfters umgezogen und musste logischerweise, immer wieder einen neuen Arzt konsultieren. Damit waren die Medikamente nicht immer greifbar.

    Wie dem auch sei, auch heute habe ich es geschafft. Das Schlimmste für heute habe ich hinter mir.

    lg
    livinginthedark

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