Hallo Mia

besten Dank für die netten Wünsche, meine Tochter hat eine kleine Kamera erhalten, alle haben etwas dazu beigesteuert, sie hat sich sowas schon seit Monaten gewünscht. Nun hoffe ich dass Sie kein Bild von ihrem Jonits rauchenden Vater machen kann....

....Ausweichstrategie für Craving Momente sind für mich sehr simpel, da dieser Zustand bei mir höchstens fünf Minuten anhält: Sich entfernen, einen Zahnstocher nehmen, essen, küssen, singen, Haare raufen, einfach alles was über den reissenden Zustand hinweghilft. Tee machen dauert für mich zulange, ich schmeiss lieber einen Kaugummi oder ein Stück Schokolade rein.

Weiter als Batterielader oder nachhaltige Erholung/Erfahrung wären für mich etwa Body Scan als Teil von MBSR oder eben wie du erwähnst Meditieren. Ich habe bei solchen feinen Angelgenheiten wenig Eigendisziplin und muss so was in der Gruppe machen.

Bestimmt tut auch alles gut wo du denkst das es dir gut tut und ldg gibt dir vielleicht auch etwas Gefühl von sozialer Kontrolle.

wünsche dir gute Tage, gruss Nase

Wie läuft es denn so??? LG.Gane

Salü Mia

dann drücke ich dir mal die Daumen bis Sonntag damit es ohne Umfaller weitergehen kann. Wenn du erst mal 3 Wochen durchgehalten hast beginnt sich womöglich einiges in deinem Leben ganz langsam zu verändern.

Selbst hatte ich die Erfahrung das ich wieder Kontaktfreudiger wurde und mich mehr in den Mitmenschen einzufühlen versuchte....

...und, was ich mich beim Lesen deiner Zeilen oft frage, was ist nach drei Wochen, oder auch sechs Wochen die Rolle deines Partners?

Für dich wünsche ich gute Scheuklappen, halte dicht!!

Gruss Nase

Hallo Mia

erst die Frage zur Rolle deines Partners: Ich hatte in Abstinezzeiten oft die Erfahrung gemacht, dass ich Raucher nicht mehr ausstehen kann, der Duft ekelte mich an. Was umso erstaunlicher ist das ich jetzt wieder rauche.....

Dahin geht meine Frage: Gefühle sind für mich Botschaften aus teils unbewussten Ebenen wo wir keinen direkten Einfluss haben,

Zitat

Seine Rolle wird sich also nicht wesentlich verändern... er wird das Zeug weiterhin vor mir verstecken müssen, denke ich...

Thema ist vielleicht nicht bloss seinen Umgang mit dem Stoff, vielleicht werden auch die Auswirkungen auf die Beziehung erkennbar. Meine Parterin, konsequente Nichtraucherin, erlebt mich in zwei verschiedenen Persönlichkeiten, eher passiv und gedämpft, oder wach und belebend.

Hoffe ich habe mich verständlich ausgedückt, will sicher niemanden verurteilen, auch ich komme im Moment nicht los und bin wieder am Anfang von meinem Tread: Suche den Einstieg zum Aussteigen!

liebe Grüsse und wünsche Dir weiterhin viel Kraft, Nase

Hallo Mia

ist schon mal ein guter Schritt fünf und auch sieben Tage sauber zu bleiben. Veilleicht wirst du das noch dutzende Male durchspielen müssen bis du vielleicht mal "gar nie mehr" für dich alleine formulieren und umsetzen kannst.
Ich selbst habe mich scheinbar thausende Male belügt das ich nicht süchtig bin und ebensoviele Male einsehen müssen das es doch so ist. Nun stehe ich wieder am Anfang, diesmal ohne Hunderttage Plan, ganz einfach am fünften Tag meiner Urlaubsnüchternheit. Ganz klar "nie mehr" sage ich noch mit grosser Unsicherheit, taste mich aber langsam heran damit es mehr als eine Sprachregelung bleibt.

Meine Frau hat nur wenige zwei, dreimal geraucht, einmal in Kombination mit Alk, was ihr sehr übel auf die Atmung geschlagen hatte. Der folgende Tag, eine anspruchsvolle Skitour, war für sie ein Horrortrip, sie war schlicht ihrer Energie beraubt. Nach diesem Erlebnis war sie geheilt, und rauchte nie mehr.
Mein Konsum hatte sie immer respektiert, klar stänkerte sie mal über meine Raucherausdünstungen oder komentierte meine tomatigen Augen. Irgendwie war für sie klar das sie die Beziehung und Kiffen nicht gegenseitig abwägen will. Laut wurde sie nur wenn ich meinen hangover mit einem Morgenbesen flachfegte und die Hausmannspflichten dadurch vernachlässigte. Oft war das nicht der Fall da ich meine Eskapaden auf die Nacht verlegte und mich durch die Tage kämpfte.

Vielleicht tue ich meiner Frau Unrecht, aber womöglich ist ihr Bewusst dass sie keinen direkten Einfluss auf mein Konsumverhalten haben kann. Ich selber habe auch diese Überzeugung: Lebenspartner können Süchtige nur in äussersten Ausnahmefällen heilen. Alles was Richtung Druck geht hat nur eine Verschiebung des Konsumverhaltens zur Folge.

Liebe Mia, ich wünsche dir eine selbstreflektierten und einfühlsamen Ehemann und einen verantwortungsbewussten Vater. Einfach etwas mehr als ich selber es bin...

...übrigens, seit fünf Tagen ohne Inhalation, und fühle mich grandios

Gruss Nase

Hallo Mia

...und wie stehts, wie gehts???

Deine Nachfrage nach meiner Partnerin hat mich dazu gebracht mal über Co Sucht nachzulesen. Hatte da einige Erkenntnisse z.B. das ich mich manchmal Kontrolliert fühle, was darauf hindeutet das sie auch im Boot der Sucht mitreitet.
Vergangene Woche, anlässlich einer längeren Zugreise ohne Kinder hatte ich wieder mal einen Anlauf gemacht über meine Sucht zu sprechen. Aufmerksam hörte sie zu, stellte einige Rückfragen, seither ist das Thema wieder vom Tisch.
Da ich nun seit fast zwei Wochen rauchfrei bin scheint meine Bereitschaft zu Konflikten etwas erhöht. Leider kann meine Partnerin diesen Zustand nicht mit Suchtentwöhnung in Verbindung bringen und zieht sich öfters zurück...
...wo ich doch gerade jetzt einen vertrauten Menschen neben mir schätzen würde

Gruss Nase

Hallo Mia

besten Dank für die zerdrücketen Daumen, irgendwie sitzen wir alle Süchties im gleichen Boot. Mal aufwärts dann wieder abwärts, der reinste Wellenritt.

Schau gut voraus damit du bald die nächste Ausstiegswelle erwischen kannst und rauche vorerst mal das es zu den Ohren raus dampft. So kannst du mit gutem Ekel vor Vernebelung die ersten Aussiegstage überstehen. Ich weiss, nicht gerade koscher mein Tip....

Das mit der Therapie ist vielleicht dein Weg, ein ernstgemeinter Versuch ist bestimmt besser als einfach weiterrauchen. Suche Dir eine Therapeutin oder Therapeut der dich anspricht, der Dir ein willkommenes und annehmendes Gefühl vermittelt du solltest dich in seiner Anwesenheit richtig wohl fühlen. Wenn du nüchtern bist vertraue auf deine innnere Stimme, dein Bauchgefühl und sei mutig nein zur Person zu sagen wenn es nicht die richtige ist. Gib Dir etwas Zeit damit, die ersten Minuten können täuschen, vielleicht brauchst du auch zwei oder drei Sitzungen um zur Bezugsperson ja sagen zu können.

...aber wenn du unsicher bist ob du wirklich aufhören willst dann rauche noch weitere Grämmer runter. Habe ja selber auch sackweise Gras in Tüten verpackt.

Und mit meiner Partnerin ist es wirklich sehr vielschichtig. Ich denke ich könnte bald ein Buch über Sucht und Familie schreiben. Sie hat selber einen schwersüchtigen Bruder, heute IV Bezüger. Einerseits weiss sie viel, anderseits weiss sie dass sie machtlos ist. Sucht scheint ihr wie ein Geschwür, etwas unberechenbares womit jeder für sich selber klar kommen muss.
Ich versuche aber das Thema anzusprechen. Veilleicht wäre das Buch etwas für uns das du ansprichst, wer ist der Autor??

Wünsche dir einen schönen Urlaub mit deinem Mann und den 10g`s......................

Gruss Nase

Hallo Mia

........Urlaube sind bei uns anscheinend nicht bloss für Erholung da. Siehst Du am fernen Horizont schon eine Möglichkeit die Abzweigung zu erwischen bevor du daran vorbeischrammst?

Ich bin immer noch frei vom Cannabis, habe eine Riesenangst erneut darin festzufahren, realisiere immer klarer die Löchrigkeit meines Seelengewandes. In jedem Lebensbereich scheint meine Eigenwahrnehmung fernab von Fremdeinschätzungen zu liegen. Würde mich am liebsten in ein Kloster zurückziehen und alle Verantwortungsbereiche rasseln lassen....

such mal den Horizont ab, findest sicher ne Ausfahrt...

Gruss Nase

Hi Mia,

Zitat

das Buch ist von Heinz-Peter Röhr.

Nur mal so am Rand: Ein wirklich klasse Autor, der ja vor allem einen gewissen Bekanntheitsgrad durch "Narzissmus - Das innere Gefängnis" erlangt hat, und dem man seine Erfahrungen im Suchtkrankenumfeld immens anmerkt.

LG
WbD

Hallo Mia

...und, wie gehts?

Gruss Nase, (bin schon in der fünften Woche)

Hallo MamaMia,

ich finds gut, dass du einen neuen Versuch in Angriff nimms. Ich finds auch toll, dass dein Mann dismal mitmachen will. Aber lass dich nicht mitreisen, wenn dein Mann es dann doch nicht schaffen sollte. In erster Linie musst nach dir schauen und dass du es für dich schaffst. Ganz egal was dein Mann macht. Sonst leidest im endefekt nur DU darunter.

lg Mona

Nun Mia, dann solltest noch nen Schritt weiter gehen und dich sofort bei Lass das Gras anmelden
Platz wäre grad frei

Zum Aufhören braucht es letzte Konsequenzen!
Dass es für Paare besonders schwer ist, nun das schreibt ja Spharia schon ...

LG Franz

Hey, dann mal wieder frisch losgelegt!
Zusammen aufhören hat einige Vorteile; ist aber gerade am Anfang echt nicht leicht!

Macht Sinn, sich zum Beispiel bewußt zu machen, wie schnell man sich gegenseitig einreden kann,
dass es ja nun wirklich alles Mist ist und man ja einen (haha) rauchen könnte...

Viel Glück und Kraft! LG.Gane