• Hallo zusammen,

    ich bin neu hier - warum ich mich angemeldet habe: Weil ich gerade einfach verwirrt bin...

    So richtig schlank war ich noch nie... schon als Kind hatte ich immer ein paar Kilos zu viel und das hat sich auch durch meine komplette Jugend bis heute durchgezogen.

    2010 habe ich dann meinen damaligen Freund (mittlerweile Ex-Freund) kennen gelernt, durch den ich begann, sehr viel Sport zu machen. Dadurch nahm ich fast 15 Kilo ab - dementsprechend fühlte ich mich natürlich auch wesentlich besser.

    Nun habe ich im vergangenen bzw. diesem Jahr wieder einiges an Kilos zugelegt - bin jetzt im Grunde wieder an derselben Stelle wie vor dem Abnehmen. Ich bin nicht total dick, aber hab eben auch nicht die Idealfigur... Mein momentaner Freund sagt, dass er mit mir und meiner Figur zufrieden ist, obwohl er mich im letzten Jahr noch mit fast 10 Kilo weniger kennen gelernt hat... aber ich fühl mich einfach total dick...
    Seit Wochen hab ich das Gefühl, jeder beurteilt mich auch als allererstes nach meinem Aussehen - ich weiß, dass es nicht so ist, aber ich bild es mir einfach immer wieder ein.

    Das Gefühl kann evtl. auch daher kommen, dass meinem Vater lediglich auffällt, wenn ich zunehme... alles andere interessiert ihn überhaupt nicht... :dg: Er bewertet Menschen gerne und oft nach dem Aussehen bzw. nach der Figur...

    Genauso schlimm ist es, wenn meine Mum jammert, dass sie zu dick ist (sie hat wirklich ne super Figur)... Ich denk mir dann immer nur, dass sie mich ja für ne Tonne halten muss...

    Momentan ist es auch so, dass ich nach jedem Essen, egal was es ist, einfach ein schlechtes Gewissen hab... zum Teil ekel ich mich dann echt vor mir selbst, da ich mir denk "Ne, du bist viel zu dick und dann isst du auch noch was" - zum Teil habe ich mir schon überlegt, mich nach dem Essen zu übergeben... aber irgendwie habe ich mich bisher noch nicht getraut, da ich Angst hatte, dass es jemand mitbekommt... Der Drang dazu ist aber immer wieder da...

    Wenn ich es mal einen Tag lang aushalte, sehr wenig zu essen, bin ich stolz auf mich...

    Ich weiß einfach nicht, was das ist - finde den Gedanken irgendwie abwegig, dass ich wirklich eine Essstörung hab... andererseits zweifel ich gerade daran, ob mein Verhalten noch gesund/normal ist... :ce:

  • Erst einmal herzlich Willkommen hier, FlyingStar. :smiling_face:

    Eine Essstörung ist nicht immer nur auf möglichst Magersucht und Bullemi oder dem Gegenteil beschränkt. Es gibt viele Formen von Essstörungen, aber sie haben alle eines gemeinsam: Sie fangen im Kopf an und in der Regel mit einem verzerrten Selbstbild. Die Ursachen für dieses verzerrte Selbstbild können vielfältig sein und liegen oft in der Kindheit, Jugend oder einschneidenden Ereignissen.

    'Normal' ist es meiner Meinung nach nicht, wenn das Essen zum Schuldgefühl wird, jeder Bissen eigentlich zu viel ist und man sich einfach nur noch dick fühlt.
    Ich habe manchmal auch Tage, an denen ich mein Spiegelbild nicht ertragen kann und nur weite Hosen anziehen kann, weil ich mich sonst einfach nur dick fühle und vor mir selber ekel. An solchen Tagen gerät mein Essverhalten jedes Mal unter die Räder. Ich bin absolut nicht dick, weiß es auch, aber wissen und fühlen sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Weil der Kopf etwas weiß, muss die Seele es noch lange nicht verstanden haben.

    Weniger essen ist nie eine Lösung. Eine Ernährungsumstellung kann helfen, sich wohler zu fühlen, wenn man Dinge, die den Körper stressen, weg lässt. Hast du auch mal überlegt, wieder mit dem Sport anzufangen?
    Sport hat in der Regel den positiven Effekt, dass er von alleine dafür sorgt, dass wir hungrig sind und essen. Dazu sorgt er dafür, dass das Körpergewicht sich stabilisiert und wir uns insgesamt wohler fühlen im eigenen Körper. Es verändert das verzerrte Selbstbild nicht von alleine, aber es hilft, dass die körperliche Seite sich besser fühlt.

    Was mir hilft, wenn ich merke, meine Seele will auf dumme Gedanken kommen, ist, ganz bewusst zu essen. Ich esse, um mir etwas Gutes zu tun und weil ich mich mag. Ich esse nicht, weil ich essen muss.
    Dadurch nehme ich das Essen bewusster war, genieße es und habe das Gefühl, dass es richtig ist, denn ich tue mir ja etwas Gutes. Bewusstes Essen sorgt auch dafür, dass man nur so viel isst, wie Hunger da ist.

    Wie lange hast du denn diese Gedanken schon und schaffst du es trotzdem noch genug zu essen?

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