Ich leb, wies mir am Besten damit geht

  • Hi,

    ...da ich mich ja gerne als so in Richtung Einsiedlerkrebs oder sowas ähnliches:-) beschreibe, ist so ein virtuelles
    Sucht-und Abstinenzforum recht gut für mich...

    so dieses: ich muß schon sehen und wahrnehmen, daß Menschen um mich herum leben,
    aber immer schön auf Distanz und ja nicht länger, wie ich es aushalte, das läßt sich nunmal
    mit örtlichen Gruppen oder Meetings schlecht vereinbaren...
    auf der anderen Seite kann ich Sucht-und Abstinenzdenken eben nur bei Süchtigen denken
    und sprechen - oder schreiben...

    wobei eben zwei Stunden 10 Leuten zuzuhören ist für mich zu viel und darum beweg ich mich hier herum.
    Seit ich gänzlich vom Alkohol weg bin, seit gut drei Jahren nun, Drogen konsumiere ich
    schon länger nicht mehr, hat sich das so rauskristallisiert, daß ich zwar mit äußerst wenigen
    "Sozialkontakten" sehr zufrieden lebe, gleichzeitig aber wissen muß, DASS Menschen um mich herum leben und wuseln:-).....viel zu tun haben mit denen will ich aber nicht.....ob das nun eine Art Sozialphobie ist, interessiert mich auch nicht mehr:-)

    einen Faible mein ganzes Verhalten in Persönlichkeitsstörungen zu deklarieren hab ich nicht und ist für mich, also für meine Person, auch nicht notwendig,
    da es keinen Grund vergangenheitstechnisch in Richtung traumatische Erlebnisse gibt und das ist ja schonmal positiv.

    mitllerweile nenn ich es einfach Charaktereigenheit.

    Diese "Charaktereigenheit" hat mich früher immer irritiert, im Vergleich ist es auch eher
    wohl nicht so üblich, Menschen sind eben meist eher gesellig....kann sein, daß ich dadurch
    den Weg vor über 20 Jahren in die Sucht gewählt habe...heut ists mir allerdings im Großen und Ganzen wurscht, warum und weshalb...
    mich interessiert es viel mehr, warum und wie und weshalb ich abstinent bleibe.

    Möglichst wenige "Sozialkontakte" hat auch wahrscheinlich damit zu tun, daß ich mich schnell emotional verpflichtet und abhängig fühle

    mittlerweile jedenfalls, je länger die Abstinenz geht, desto mehr hab ich gelernt, daß es halt
    einfach so ist...fertisch!
    ich denk ich nicht mehr darüber nach, sondern leb halt einfach so, wie ich mich wohlfühle....und das scheint ja zu funktionieren:-)

    klar, ab-und zu immernoch manchmal irritiert, aber eben längst nicht mehr so sehr, daß
    ich mich selbst dauernd in Frage stelle, ob irgendwas mit mir nicht stimmt...
    ich komm viel schneller zum "das ist dem andern sein Bier, nicht meins!"...oder "der/die andere mag ja so leben, wie er/sie lebt....ich
    leb so wie ich will"

    für meine Begriffe manchmal ZU schnell....dann muß halt der "gesunde
    Egoismus" als adäquate Begründung herhalten:-))

    Diese Einstellung,daß ich leb, wies mir am Besten damit geht, und zwar immerschön bedacht auf meine innere Zufriedenheit, hat mir immerhin einiges gezeigt, nämlich ich kann alleine für mich und
    meinen Sohn, der nun fast 18 ist, sorgen, ohne staatliche Hilfe (dies war ein enormer
    Abhängigkeitsfaktor und nach 18 Jahren da auszusteigen ist ein bißchen vergleichbar mit aus der Sucht auszusteigen....man weiß halt, daß man ins kalte Wasser springt, man weiß aber nicht, ob mans schafft)
    Diese Einstellung hat mir auch eine völlig andere Arbeit beschert, mittlerweile noch einen Nebenjob, zwar anstrengend, aber eben unabhängig, wo ich immer der Meinung war, solche Tätigkeiten könnt ich nie mehr bewältigen.....

    Diese Einstellung hat mir einfach gezeigt, daß es schon so richtig ist, wie ichs mache:-)

    ja...und weil es, zumindest für mich, notwendig ist, mich neben meinem ganzen Alltagskram
    auch noch mit meiner Sucht, bzw. mit meiner Abstinenz zu beschäftigen, darum hab ich mich mal hier eingetragen.....damit ich den Faden an die Menschheit nicht ganz verliere...
    weil das ist auch nicht so gut.

    so...das wars erstmal von mir und allen, die hier lesen und schreiben
    einen zufriedenen Tag....(weiß ich, weiß ich, daß das nicht immer so einfach ist:-)
    Gruß
    Nicole

  • Süchtige grenzen sich selbst aus und distanzieren sich von der Gesellschaft. In der Regel gibt es vorgeschobene Gründe: Sternzeichen, Einsiedlerkrebs, Sozialphobie und 1000 weitere (so bin ich halt). Dies ist ein Bestandteil der Sucht und nicht weiter tragisch.

    Es ist erwiesen, dass ein soziales Wesen viel glücklicher durchs Leben geht.

    Menschen sind das beste Mittel gegen Depression.

    Aber da es Dir gutgeht, wie Du schreibst, ist das in Deinem Fall vermutlich nicht so wichtig.

    Wünsche Dir viele Glück,
    und 1000 schöne Momente,

    A.

  • "erwiesen"....also erwiesen ist noch lang mal gar nix:-)

    es ist noch nicht mal "erwiesen", ob es der Kuckuck bis in 50 Jahren vielleicht endlich geschafft hat, seine Eier die der
    Braunnelle anzugleichen, oder obs die Braunnelle bis in 50 Jahren endlich geschafft hat, die Kuckseier als "fremd" zu identifizieren
    und aus dem eigenen Nest rauszuwerfen...

    du bist ja genaaaaaaauuuu der Richtige um meine "Soziale Wesensheit" als vollkommen richtig zu begründen...
    nicht persönlich nehmen...so bin ich halt, gel:-)

    Gruß
    Nicole

  • Sehe ich genauso, was ist nicht alles erwiesen ...
    Ich verstehe und glaube nicht warum es nur schwarz-weiss geben sollte.

    Manchmal sollte man felxibler sein :fh:

    Dennoch wuensch ich dir Nicole, dass du ncht alles hinnimmst und so nach und nach schon auch immer dene Situation genau anschaust und vlt. immer mal einen neuen Schritt probierst.

    LG Franz

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!