Ich höre auf - wer macht mit?

  • Tag 22.
    Wollte mich mal wieder melden. Bin immer noch rauchfrei und fühle mich gut damit!
    Klar denke ich alle paar Tage mal darüber nach, wie es jetzt wohl wäre... aber ich schätze, ich würde mich maßlos überdosieren (geht ja schnell, wenn man keine Toleranz mehr hat) und dann würde ich eine Panikattacke bekommen. So in etwa würde es wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit laufen. Kenne mich ja gut genug. Und da kann ich echt drauf verzichten...

    Viel mehr gibt es, glücklicherweise, eigentlich nicht zu schreiben. :smiling_face:

    Grüße,
    Starken

  • Hallo,

    ich wollte mich mal wieder melden.

    Habe nun mein erstes unbekifftes Weihnachtsfest seit "Ewigkeiten" hinter mir und es war gut. So wie mein Leben im Allgemeinen in halbwegs ordentlichen Bahnen verläuft.

    Anfang September hatte ich einen kleinen 2-3 wöchigen Rückfall, während dem ich die endgültigen Reste aufgeraucht hatte. Einen großartigen Entzug hatte ich dann allerdings nicht wirklich. Und es war wohl auch nötig, denn ewig hätte ich der Verlockung in der Dose wohl nicht standhalten können. Und wer weiß, ob ich nicht später wieder komplett auf den Geschmack gekommen wäre...

    Nun bin ich also definitiv über 3 Monate THC-frei (wobei sich in meinem Speckmäntelchen sicher noch das eine oder andere versteckt hält) und es geht mir gut damit.

    Ich bin psychisch belastbarer, da ich weniger emotionalen Tiefgang habe. Viele Kiffer sagen ja, das sie im Rausch abgestumpft sind. Bei mir war das nie so, aber ich scheine sowieso relativ sensibel zu sein. Diese fehlende "Tiefe" ist einerseits sehr entspannend, da ich nicht mehr so extrem von meinen Gefühlen mitgerissen werde, andererseits ist es auch irgendwie schade - wenn man diese Tiefe gewöhnt ist, scheint das Leben weniger "aufregend". Es ist etwas zwiespältig.

    Was aber auf alle Fälle Pluspunkte bei der ganzen Sache sind, ist das ich endlich wieder Auto fahren kann (ich hatte darauf weitestgehend verzichtet), es an der Tür klingeln darf, ohne das ich zusammenzucke und, das ist wohl das Wichtigste, das ich in "sozialen Situationen" wieder viel sicherer bin. Vorher war ich ja immer bekifft und das hat zu gewissen Hemmungen geführt (durch Wortfindungsschwierigkeiten und "Faden verlieren"), vorallem Eloquenz und Schlagfertigkeit haben arg darunter gelitten... das ist nun alles wieder in einem erträglichen Rahmen.

    Ich hatte ja auch die Befürchtung, das die Beziehung zu meiner Frau belastet sein würde, aber alle meine schlechten Vorstellungen sind nicht eingetreten. Sie findet es toll, das ich nicht mehr kiffe. So wie auch einige meiner Freunde, die davon wussten, das ich rauche. Glücklicherweise habe ich keinen Kontakt (mehr) zu irgendwelchen Kreisen in denen Drogen konsumiert werden. Jedenfalls ist die Beziehung zu meiner Frau nicht schlechter geworden. Eher besser sogar würden wir wohl beide sagen. Wobei das eigentlich kaum möglich ist, denn wir führen seit vielen Jahren schon eine glückliche und stabile Beziehung in der wir uns gegenseitig lieben, tragen und unterstützen.

    Eines muss ich allerdings sagen: ich trinke mehr Alkohol seit dem ich aufgehört habe. Aber da ich vorher kaum was getrunken habe ist das wohl ok so. Und es ist ganz sicher auch im vertretbaren Rahmen. Wobei ich mir für nächstes Jahr mal vornehme weniger zu trinken und wieder mehr Sport zu machen. Letzteres aber wohl erst, wenn das Wetter es wieder zulässt, denn ich habe Probleme mit dem linken Handgelenk, so das ich keinen Kraftsport machen kann derzeit.

    Das wars erstmal wieder von mir. Vielleicht macht dieser Beitrag einigen Menschen Mut, es ebenfalls anzugehen. Für mich kann ich sagen: es gab ein Leben vor den Drogen und auch danach gibt es eins und das ist bis auf gaaaanz wenige Punkte besser als das dauerbekiffte, so weit ich das jetzt einschätzen kann.

    Einen guten Rutsch und ein glückliches und erfolgreiches neues Jahr wünscht,
    Starken

  • ich trinke mehr Alkohol seit dem ich aufgehört habe. Aber da ich vorher kaum was getrunken habe ist das wohl ok so. Und es ist ganz sicher auch im vertretbaren Rahmen


    ...hmmm....das ist ein ganz heisses Eisen....ein Suchtmittel in vertretbaren Rahmen ?....
    ...pass da auf das da keine Suchtverlagerung stattfindet...das passiert schneller wie wir es selbst wahrhaben wollen...

    Guten Rutsch:

    Siegfried

  • Ja. Ich "kenne" die Gefahr.

    Mal sehen, wenn das neue Jahr anbricht und der "Feiertagsvorrat" (wir hatten Gäste und es wurde nicht alles getrunken) weg ist, werde ich vielleicht auf die komplette "Straight Egde light" :winking_face: -Schiene wechseln... bis auf gelegentlich Fleisch und den Sex natürlich. Der ist mir einfach zu wichtig und auch genau aus dem Grund ist mir Alkohol eigentlich zuwider. Denn ich würde gerne möglichst lange möglichst Potent bleiben und Alk ist, laut meinem Informationsstand ein recht sicherer Weg dieses "Vorhaben" zu torpedieren. Der Zahn der Zeit nagt sowieso, kein Grund also den "Verfall" zu beschleunigen. Mal davon abgesehen das ich es eher psychedelisch mag und da beim Alkohol nicht so viel zu holen ist.
    Bevor ich zum Kiffer wurde, habe ich auch fast nichts getrunken (im Gegensatz zu anderen meiner damaligen Altersgruppe). Meine alkoholischen Vollräusche kann ich vielleicht an 2 Händen abzählen. Aber Du hast schon Recht, das es besser ist wachsam zu sein, zumal ich schon durchaus eine Suchtpersönlichkeit habe (kiffen, Sex).

    LG,
    Starken

  • Hallo ihr Lieben,ich möchte nun auch endlich anfangen, mit dem Kiffen aufzuhören :top: .Ich rauche seit 4 Jahren regelmäßig immer Abends und ich möchte endlich wieder richtig fit werden.(Hab eigentlich soooo viel zu tun) zumal werde ich immer kontaktscheuer und bekomme immer mehr schlechte Laune.Früher war ich das reinste Energiebündel und war kreativ, das muss wieder her.Leider raucht mein Partner auch noch; hat es aber auf Wunsch von mir nicht Zuhause.Aber ihr kennt das ja, einmal lieb gucken und alles ist beim alten :57: Deshalb würde ich mich über Motivation und Erfahrungsberichten sehr freuen :smiling_face: lg.marry

    Einmal editiert, zuletzt von .fibra. (8. Januar 2013 um 14:44)

  • Servus marry,

    als erstes würde ich dir empfehlen ein eigenes Thema zu erstellen, dann kann man viel einfacher und gezielter auf dich eingehen :winking_face:

    Zum anderen möchte ich natürlich auch unser Ausstiegsprogramm "Lass das Gras" anbieten, aktuell haben wir freie Plätze und du könntest sofort aufgenommen werden ==> https://www.lass-das-gras.de

    Weiter dann mal in deinem eigenen Thema :smiling_face:

    LG Franz

    Einmal editiert, zuletzt von .fibra. (8. Januar 2013 um 14:45)

  • Rund ein Jahr ist vergangen seit dem ich beschloss meine Sucht in die Schranken zu verweisen.
    Ich wollte mich mal wieder melden.

    Die gute Nachricht ist: ich kiffe immer noch nicht. Habe also durchgehalten. Nunja, hätte ich jetzt aber die Möglichkeit etwas zu rauchen, ich würde sie sicher nicht ausschlagen und wenn ich einen Batzen Gras bekommen würde, wäre ich sicherlich wieder dauerbekifft. Das weiß ich einfach. Ich denke schon noch relativ häufig daran, das es jetzt schön wäre etwas da zu haben - vorallem wenn ich kreativ sein möchte. Früher sprudelten die Ideen nur so aus mir heraus im Vergleich zum letzten Jahr. Dies ist auch ein echter Wermutstropfen in der Angelegenheit, der mich gedanklich immer mal wieder schwanken lässt, ob es denn nun wirklich die richtige Entscheidung war. Mein Lebensstil war/ist voll auf Kreativität ausgelegt. Ich kann und will eigentlich nichts anderes machen - wenn dann nichts mehr kommt in einem diesbezüglich, kann einen das schon zermürben. Was die Zukunft bringt, weiß ich nicht - allerdings würde für meine Frau eine Welt zusammenbrechen, wenn ich wieder einsteigen würde. Und da habe ich ja nun auch keine Lust drauf, das sie den Respekt vor mir verliert... hinzu kommt, das unsere Tochter so langsam in einem Alter ist, wo man es nicht mehr gut verstecken kann, somit erhöht sich das Gefahrenpotenzial auch in unabschätzbarem Maße.

    Ausserdem habe ich andererseits viel Freiheit gewonnen und "Seelenfrieden" in sofern, das ich meiner Frau gegenüber kein schechtes Gewissen mehr haben muss und auch keine Angst mehr vor Problemen mit der Staatsmacht. Ich schrieb es ja schon mal, das Auto fahren nun richtig Spaß macht. Es ist im Grunde wirklich ein Skandal, was die Gesetzeslage mit den Menschen macht, psychologisch gesehen!

    Also: allen, die gerade dabei sind oder vor haben aufzuhören möchte ich erneut Mut machen es anzugehen/dran zu bleiben. Man kann es schaffen! Und wenn ein jahrzehntelanger Dauerkiffer und gleich-nach-dem-aufstehen-Raucher, also echt ein Suchtknochen vom feinsten, es schaffen kann, dann könnt ihr das doch auch! :top:

    Grüße an alle,
    Starken

  • Zitat

    Die gute Nachricht ist: ich kiffe immer noch nicht. Habe also durchgehalten. Nunja, hätte ich jetzt aber die Möglichkeit etwas zu rauchen, ich würde sie sicher nicht ausschlagen und wenn ich einen Batzen Gras bekommen würde, wäre ich sicherlich wieder dauerbekifft. Das weiß ich einfach. Ich denke schon noch relativ häufig daran, das es jetzt schön wäre etwas da zu haben - vorallem wenn ich kreativ sein möchte. Früher sprudelten die Ideen nur so aus mir heraus im Vergleich zum letzten Jahr. Dies ist auch ein echter Wermutstropfen in der Angelegenheit, der mich gedanklich immer mal wieder schwanken lässt, ob es denn nun wirklich die richtige Entscheidung war. Mein Lebensstil war/ist voll auf Kreativität ausgelegt. Ich kann und will eigentlich nichts anderes machen - wenn dann nichts mehr kommt in einem diesbezüglich, kann einen das schon zermürben. Was die Zukunft bringt, weiß ich nicht - allerdings würde für meine Frau eine Welt zusammenbrechen, wenn ich wieder einsteigen würde. Und da habe ich ja nun auch keine Lust drauf, das sie den Respekt vor mir verliert... hinzu kommt, das unsere Tochter so langsam in einem Alter ist, wo man es nicht mehr gut verstecken kann, somit erhöht sich das Gefahrenpotenzial auch in unabschätzbarem Maße.


    Klingt sehr stark so, als ob da noch ein Teil von DIr nicht mit abgeschlossen hat; als ob du die Entscheidung nicht ganz mitträgst!
    Ich bin sicher, wenn auch dieser Teil von dir "los-lässt", dann kriegst du nen InspirationsFLASH !!!

    Bis dahin bleib einfach clean auf diesem Weg!
    Probiere mal Entspannungstechniken, Yoga, Meditation etc aus ?!!

    LG.Gane

  • Naja, wie sagt man so "schön": "Einmal Druffi, immer Druffi..."

    Ich will auch gar nicht widersprechen, das es da noch diesen Teil in mir gibt. Mein bekifftes Leben hatte ja auch wirklich sehr schöne Momente. Aber eben auch negative Auswirkungen, wie die soziale Unsicherheit und die Paranioa. Hab ja nicht ohne Grund aufgehört.

    Heute Nacht habe ich, wohl weil ich gestern den Beitrag hier verfasst habe, vom kiffen geträumt - also volle Zustimmung das das Thema immer noch nicht abgeschlossen ist. Ich weiß nicht, ob es das jemals sein wird. Vielleicht bleibt da immer diese Sehnsucht, denn es ist beispielsweise etwas komplett anderes Gitarre zu spielen/Musik zu machen wenn man was geraucht hat, oder eben nicht. Ich bin immer noch der Meinung, das Drogen und Kunst/Kultur ganz stark zusammengehören. Früher habe ich mich immer gewundert, warum andere so uninspiriert waren. Heute bin ich auf deren Level... und das ist salopp gesagt scheisse.

    Aber erstmal werde ich so weiter machen und schauen was noch so passiert. Vielleicht hast Du ja Recht und es regelt sich doch noch irgendwann wieder.

    Zu deinen Vorschlägen: ja, Meditation praktiziere ich schon irgendwie. Yoga finde ich hochinteressant, habe es aber noch nicht geschafft mich damit wirklich zu beschäftigen. Steht aber auf alle Fälle auf meiner Liste! :smiling_face:

    Gruß,
    Starken

  • Hi,

    bin ja auch Klampfer, also Freistil; nix nach Noten oder so...
    Verstehe natürlich schon, was du meinst - habe allerdings auch dankbar festgestellt, dass ich OHNE Kiff so manches eingefressene Spielmuster ziemlich einfach ablegen konnte.
    :j: Die Klampfe zu stimmen macht auch keinen ewigen Faser mehr im Hirn & Gehör...
    Natürlich war es machmal total geil, zu kiffen und zu klampfen - vor allem fehlen mir die Mitklampfer, seit ich nimmer kiffe, weil sich die Scenes geändert haben.

    Und WENN dann mal der Funke der Inspiration zündet - dann finde ich es allerdings total geil, weil dann schöpfe ich AUS MIR !!! :top::cq::z::ew:

    gezupfte Grüße. :dq: Gane

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