Dissoziation und SVV

  • Hallo ihr Lieben,

    würde diese Frage ja gern im Forum Dissoziative Störung stellen, aber da komm ich im Moment noch nicht rein.

    Ich verletze mich aus verschiedenen Gründen...unter anderem um mich aus dissoziativen Zuständen herauszuholen. Hat jemand Erfahrungen mit diesem Phänomen und kann mir Tipps geben, wie man sich dabei nicht verletzt, oder wie man erst gar nicht da rein rutscht?

    Bei mir ist es so, das ich es nicht kommen sehe und völlig weg bin. Mir wurde von verschiedenen Seiten berichtet, das ich absolut nicht ansprechbar bin und auf nichts reagiere, auch nicht auf stärkere Reize, wie Eisbeutel etc. Es gibt Dissos, in denen ich "nur" irgendwo völlig bewegungsunfähig rumliege und irgendwo hinstarre, Dissos, in denen ich den Ort wechsle und hinterher nicht weiß, wie ich dahin gekommen bin. Und dann welche, aus denen ich mich durch SVV wieder raushole. Weder weiß ich, wie ich sie verhindern kann, noch wann ich welche Art Disso wähle - ich kann nur eins sagen, an der Dauer liegt es nicht, weil lag auch schon vier Stunden in der Disso ohne SVV.

    Gruß
    Conny

  • Hi Conny,

    ich verletze mich auch selbst, zwar nur selten aufgrund einer Dissoziation... hab auch keine Ahnung wann ich da rein rutsche, ich "wach" nur irgendwann wieder auf und überall Blut.. naja :winking_face:

    Du scheinst ja, wie du beschreibst, öfters auch ohne SVV in der Dissoziation zu landen und es wäre sicher nicht nur um dem SVV aus dem Weg zu gehen schön, das die Disso´s weniger werden/ verschwinden denke ich?!
    Bist du irgendwo in Behandlung deswegen? Oder hast schonmal nen Mediziner gefragt?
    Ich denke das wäre auf jedenfall mal eine gute Sache, auch für dich selbst, damit du weisst (oder lernen kannst) wie und wann die Dissso´s kommen und wodurch sie ausgelöst werden etc.
    Erst wenn man das versteht/gelernt hat, kann man dran gehen und versuchen das es besser wird...
    (hoffe man versteht mein kauderwelsch geschriebenes)

    Ich selbst weiss bei mir zwar warum ich mich selbst verletze (mittlerweile weiss ichs) aber ich machs auch so, also nicht nur selten in ner Disso. Aber was ich sagen kann - und vielleicht ist das bei dir auch so? - das ich manchmal wenn ich "aufwach" ganz schön Angst hab weil ich nicht weiss, was das war und woher und warum...
    Ich rutsch da meistens rein, wenn ich Nachts allein bin bzw. allgemein wenn ich in Momenten allein bin, in denen ich zu 99% der Fälle nicht alleine bin. Keine Ahnung obs da bei dir Parallelen gibt?!

    Warum du manchmal SVV wählst und ein anderes mal nicht, ich denke das kann hier kaum einer 100%ig sagen, aber vielleicht gehste wirklich mal zu nem Fachmann, ganz unverbindlich? (falls du´s nicht schon gemacht hast =) )

    Bis dann
    liebe Grüße
    Pixeldiebin

  • Danke für deine Antwort,

    ja mir geht das auch so - habe danach immer Angst, weil ich nicht weiß, was war. War jetzt fast elf Monate deshalb stationär und der Focus lag darauf, herauszufinden, was mich reinbringt und was mich zuverlässig wieder herausholt.

    Beides haben wir nicht herausfinden können, wir haben sogar den Verdacht, das es Phasen gibt, in denen ich die Dissos gar nicht verlassen will, weil es mir in der Gegenwart zu schlecht geht...

    Gruß
    Conny

  • Ohje, das ist natürlich sch...ade wenn nach so ner langen Zeit noch nichts ersichtlich wirklich ist.
    Ich kenn das, auch wenn dir das nix hilft :smiling_face:
    Bin auch noch kein (oder nur ein winziges) Stück weiter, daher wünsch ich dir einfach mal so alles Gute weiterhin.

    Die Erklärung das du evtl. nicht aus der Disso rauskommst, weil dein Unterbewusstsein das gar nicht "will" wenn es dir in der Gegenwart schlecht geht, klingt theoretisch ganz logisch, allerdings auch nicht sehr ermutigend kann ich mir vorstellen.

    Weisst du denn, wie das Anfing, oder wann es das erste mal war? Manchmal ist es zumindest ein klein wenig hilfreich für einen selber, wenn man weiss was der erste Auslöser/ Grund war .. irgendwann mal.

    Lieben Gruß
    Pixeldiebin

  • Nee, hab das schon ganz lange - länger als mir bewusst ist. Naja die Auslöser sind alle Art von Stress. Wenn es mir in der Gegenwart nicht gut geht, flüchte ich halt und will dann auch nicht zurück. Hatte in der Klinik ne ganz nette Schwester, mit der ich oft darüber gesprochen hab und die mich auch häufig aus ner Disso rausholen musste...die hatte auch den Eindruck, das ich mich manchmal regelrecht gewehrt habe, zurückzukommen und das sie teilweise nur an meinem Bett gesessen und meine Hand gehalten hat, weil sie mich nicht allein lassen wollte.

    Gruß
    Conny

  • Hallo Conny,

    also erst einmal müsstest du bei Dissos auch schreiben können, im offenen Bereich auf alle Fälle. Für den geschlossen müsstest du dich bewerben, wenn du die Voraussetzungen erfüllst. Aber den offenen müsstest du nutzen können....

    Zu deinem eigentlichen Problem: Ich kenn es. Du weißt, dass Stress der Auslöser ist. Weißt du auch, was dir Stress verursacht? Dann könntest du einerseits solche Situationen so gut meiden wie es halt eben geht und andererseits in solchen Stresssituationen dich selbst genau beobachten und so vielleicht Anzeichen erkennen, wenn sich eine Disso ankündigt. Meistens kann man dann, wenn sie noch nicht voll da ist, verhindern, dass sie einen überrollt.

  • Die Situationen meiden wird sehr schwierig...eigentlich ist es unmöglich - denn Stress bedeutet für mich ALLES was in irgendeiner Form vom Alltagsgeschehen abweicht.
    Sprich - ich habe an dem Tag geplant, sauber zu machen und dann schaffe ich auch alles, was damit zusammenhängt. Kommt jetzt plötzlich spontan was hinzu - eine Aufgabe, Besuch oder mir geht beim Sauber machen was schief...dann wars das. Schon das kann mich in eine Disso bringen...

    Dem kannst du so gar nicht aus dem Weg gehen :dg:

    Gruß
    Conny

  • Ja gut, das stimmt natürlich... Du kennst bestimmt so Stabilisierungs-/Achtsamkeitsübungen, oder? Wenn so etwas passiert, also z.B. du machst sauber und es kündigt sich Besuch an, dass du dann diese Übungen machst und somit vielleicht eine Disso verhinderst?!

  • Ja, die Betonung liegt dabei auf „vielleicht“ - denn in dem Moment, wo sich der Besuch ankündigt, ist es meist schon zu spät. Die Übergänge sind so fließend, das es sehr sehr schwierig ist. Wir haben es in den elf Monaten nicht hinbekommen, eine Disso ein einziges Mal zu verhindern. Obwohl, das stimmt nicht so ganz...einmal hats geklappt. Das war mitten in der Gesprächstherapie. Da hab ich richtig gemerkt, wie die Disso kam und mein Thera hat mich dann am Reden gehalten und das hat funktioniert. Aber ansonsten hat das nie funktioniert... :frowning_face:

    Conny

  • Na, aber einmal, das ist doch schon ein guter Ansatz! Da kannst du dran bleiben! Was wurde vorher besprochen? Woran hast du gemerkt, dass die Disso kommt?

  • Also da hatten wir gerade zwei extrem harte Themen für mich beim Wickel. Gemerkt habe ich es daran, das sich mein Sichtfeld von außen nach innen eingeengt hat - wie so ein Tunnelblick und mein Therapeut hat mich dann am Reden gehalten und nach ca. 10 Minuten hörte es wieder auf. Aber seit dem habe ich es nie wieder sooooooooo deutlich gemerkt. Meist kommt es wirklich ohne Vorankündigung und Übergang - das wurde mir auch von meinen Mitpatienten bestätigt. Irgendwann fange ich an zu starren - werde angestossen, war dann wieder da - und dann war ich Sekunden später schon wieder weg. Wir sind dran geblieben, ich habe danach jeden Tag extra Berichte geführt über Stimmungskurve, Spannungskurve - warum und wieso und was da war, aber wir haben kein richtiges Muster erkennen können, da, wie gesagt, bei ähnlichen Situationen einmal ne Disso kam und einmal nicht. Den größten Stressfaktor haben wir sicher erst einmal ausgeschaltet - den Kontakt zu meinen Eltern - aber ich muss weiter dran bleiben.

    Gruß
    Conny

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