Langzeitstudie THC & IQ

  • Hab ich heute Nachmittag bereits gelesen, aber hab noch näheres gesucht - Stern und Co hat mir dann nicht ganz gereicht ... :winking_face:
    Ich bin über Welt-Online drauf gestoßen, nur bei denen war der Artikel dann wieder weg.

    Generell nichts neues, aber ich bin mal gespannt was da nun die Leute sagen, die nach wie vor behaupten - 'Kiffen ist ungefährlich :grinning_squinting_face:
    Was sagt und die Studie genau?
    IQ im Kindesalter, dann später wieder ...
    Wenn schon im Jugendalter gekifft wird, dann ist es noch schlimmer, das wissen wir, ich muss unbedingt die ganze Studie lesen - kostet aber 10$ :frowning_face:

    Aber schon jetzt ist klar, wenn man wirklich 'Cannabis kontrolliert freigeben will, dann darf die Altersgrenze nicht 18 sein, oder?

    LG Franz

  • Naja, ich bin sehr vergesslich und logisches Denken ist auch sehr schwer, manchmal echt peinlich, wenn mir jemand etwas erklären will und ich nur Bahnhof verstehe! Er muß es mir dann schon dreimal erklären, damit ich es ein bisschen checke. Vorallem bei Arbeitskollegen ist das echt peinlich! Und mich heute dran zu erinnern, was ich z.B letzten Mittwoch gemacht habe, fast unmöglich! Kurzzeitgedächtniss ist ziemlich hinüber und Langzeitgedächniss zum Teil stark angekratzt! Ich habe oft das Gefühl von einer richtigen Blockade im Kopf nach dem Motte:"Denken zur Zeit nicht möglich"! So sehr ich wollte, es geht einfach nicht! Das ist wirklich nicht schön!
    Mit 18 habe ich angefangen zu Kiffen, mit 19 dann regelmäßig. Ich kann mir sehr gut vorstellen, das mein IQ auch schon etwas schlechter geworden ist, das fühlt sich stimmig an! Allerdings bin ich z.B immernoch gut im Rechnen!

    Als vernünftige Altersgrenze würde ich mind. 25 sagen!

  • Hallo Smallgroovie,

    Das kommt mir sehr bekannt vor. Ich hab 1 halbes Jahr hin und wieder gekifft und ab 17 dann 2 Jahre intensiev. Ist bei mir nicht anders, als das was du bei dir beschreibst.
    Was ich mich allerdings oft frage ist, ob das Kiffen bei mir wirklich so viel dauerhaft negativ verändert hat. Ich war nämlich vorher schon ziemlich verplant, wobei ich keinen unterdurchschnittlichen IQ hatte früher. Ich selbst merke auch keinen kognitiven Unterschied zwischen vor und nach meiner Kifferzeit. Nur einen Unterschied zwischen jetzt und der Zeit in der ich gekifft habe.
    Wie war das bei dir vor dem Kiffen? Und wie lange war der Zeitraum in dem du gekifft hast, bzw. kiffst du aktuell noch?

    lg Sphaira

  • Hallo Mona,

    naja (shame on me) ich kiffe immernoch! Seit 17 Jahren jetzt ziemlich durchgehend! Also ich war schon psychisch durch bevor ich zu Kiffen angefangen habe (habe die erste Bong in einer Psychiatrie geraucht)! Aber IQ mässig war ich damals nicht schlecht, von daher kann ich sagen, das ich etwa in den letzten 10 Jahren schon ganz schön abgebaut habe was das Gehirn angeht :frowning_face: !
    Magst Du den Unterschied zwischen Jetzt und der Kifferzeit mal beschreiben?
    Ich halte es für wahrscheinlich, das die 2 Jahren intensiv Kiffen dich zusätzlich etwas verplant haben! Ich glaube, je länger man kifft, um so schlimmer wird es!

    LG
    Smallgroovie

  • Dann wäre es an der Zeit das 'Kiffen aufzugeben Smallgroovie :face_with_tongue:

    Wenn auch diese Studie besagt dass es zu Schäden kommt, es liegt genug ungenutzte Masse im Oberstübchen rum, man sollte der Sache Zeit geben.
    Aber es sollte dabei klar sein, man kann nicht erwarten dass sich jahrelanger Konsum in wenigen Tagen oder Wochen bemerkbar macht - abgesehen von körperlichen Befinden.

    Meiner Meinung ist auch 'Kiffen nicht gleich 'Kiffen.
    Soll heißen, mancher schafft es auch in 2 Jahren, was andere in 20 erreichen werden ...
    Wenn es auch einigen nicht gefällt, der Stoff spielt heute auch ne Rolle.
    Man sollte bedenken, je massiver der Rausch ist, umso heftiger wird das Gehirn gefordert, muss also ungewohnte Arbeiten verrichten :t:

    LG Franz

  • Hi Smallgroovie,

    Zitat von Smallgroovie;258087

    Ich glaube, je länger man kifft, um so schlimmer wird es!


    Ja, das glaube ich auch. Ich kann mir auch vorstellen, dass sich meine Kognition verschlechtert hat. In paar Sphairaten mach ich aber nen IQ-Test. Da hab ich dann die Differenz schwarz auf weiß.
    Ich denk mir, entweder hab ich nicht lange genug gekifft um eine Verschlechterung zu bemerken, oder es ist völlig normal, dass es einem selbst nicht auffällt, selbst wenn man viel länger kifft, da der Prozess "klar werden" sehr schleichend voran geht.

    Zitat von Smallgroovie;258087

    Magst Du den Unterschied zwischen Jetzt und der Kifferzeit mal beschreiben?


    Mir fällt rückblickend massiev auf, dass ich wenn ich den Ort wechsel nicht alles immer stehen und liegen lasse sondern besser planen kann was ich brauche. Ich muss nicht 3 mal umdrehen um doch noch was mitzunehmen, sondern höchstens ab und zu einmal. :fh:
    Ich verliere weniger. Kann mir Sachen wieder besser merken wie z. B. Termine. Bin daher auch zuverlässiger. Ich kann wieder einigermaßen Kopfrechnen ohne mit den Gedanken im Lehren rumzuhängen. Mein Problemlöseverhalten hat sich gebessert, weil ich den Überblick besser behalten kann, wenn ich an mir oder etwas arbeiten möchte. Kann mich im Gespräch besser ausdrücken, weil ich nicht so häufig den Faden verliere oder mir das richtige Wort nicht einfällt. Ich kann auch besser zuhören und kapieren was jetzt die Botschaft in nem Satz ist.
    Ich glaub ich könnt noch mehr aufzählen, aber das reicht jetzt mal.

    Ich bin mir sicher dass sich bei dir auch einiges verbessern würde, so dass du dann zufriedener mit deiner Hirnleistung sein könntest. Also rann an die Arbeit und aufhören. Ich sag dir es lohnt sich. Und das nicht nur im kognitiven Bereich.:gi:

    lg Sphaira

  • Franz: ich weiß das es an der Zeit wäre/ist :face_with_tongue:

    Naja ein klein bisschen wird sich vielleicht was regenerieren im Laufe der Jahre! Bisschen Gehirn-jogging dazu! Ja das stimmt natürlich, es kommt auch auf den Stoff an. Allerdings ist bei mir kein Rausch mehr wirklich massiv, (egal wie hoch potent) da kann ich 3 Joints hintereinander rauchen und habe noch nicht das Gefühl breit zu sein, sondern allenfalls müde! Und trotzdem tötet es mein Gehirn langsam! Scheiß gekiffe!

    @Mona: Das mit dem IQ-Test ist ja spannend!
    Ich glaube schon, das es etwas dauert, bis man wahrnimmt, welche Folgen das Kiffen auf den eigenen Kopf hat! Ich glaube nach 2 Jahren war das bei mir noch kein Thema, da fand ich das Kiffen noch so toll, das ich es nicht für möglich gehalten hätte, solche Nebenwirkungen zu kriegen, bzw. es mir damals auch egal war, Erzieher haben uns Jugendlichen vorgehalten, was passieren kann, aber das Kiffen war so toll, da hat mich das nicht interessiert, was evtl. passieren kann, irgendwann mal, kannte ja keinen mit solchen Langzeiterfahrungen! Ich weiß nicht, wann ich gemerkt habe, das es mir im Grunde schadet, aber das waren bestimmt mind. fünf Jahre!

    Ja, was Du beschreibst, kenne ich nur zu gut! Würde sagen, das sind so die Dinge, die durch's konsumieren echt beeinflußt werden, aber ich glaube auch, das sich das etwas verbessern wird, wenn ich aufhöre!
    Das Problem ist gerade, den Anfang zu machen, zu finden! Da krieg ich echt schiss!

    LG Smallgroovie

  • Und wie sich das verbessern würde. Und nebenbei noch einiges andere. Schreib dir doch mal ne Liste mit all den Dingen die durchs Kiffen negativ beeinflusst werden. Nach und nach kommt da echt was zusammen. Hab ich auch gemacht als ich aufgehört hab. Und ich war echt erstaunt wie viele Gründe es eigentlich fürs clean sein gibt. Du hast dann alles mal voraugen. Das motiviert ungemein.

    Vor was hast du Angst? Stell doch mal gegenüber: Die harte Zeit die dir bevorsteht wenn du aufhörst, ist nichts gegen den Rest des Lebens das noch einige Jahrzehnte dauert und sehr viel schöner werden kann ohne Gras.
    Manchmal machts auch richtig Spaß an sich selbst zu arbeiten, wenn man die Fortschritte sieht und wieder stolz auf sich sein kann. Ging mir jedenfalls so. Clean werden ist zwar oft sehr anstrengend, aber im Grunde etwas wunderschönes, da man eine Erkenntnis nach der Anderen macht und sich ein ganz neues Gefühl von Lebensfreude in dieser Zeit einstellt.
    Das Ende von etwas macht immer Angst. Aber du musst wissen: Immer wenn etwas zu Ende ist, dann kann auch etwas neues zu blühen beginnen. :smiling_face:

    Packs an! Jeder kanns schaffen, der es will. :gi:

    lg Sphaira

  • Hmm...

    Man sollte die Studienergebnisse keineswegs überbewerten. Davor warne ich eindringlich, und zwar auf Grund mehrerer Punkte.

    Das Ergebnis zeigt nur eine Korrelation zwischen dem Status "Kiffer" und einer Abnahme der Leistung innerhalb klinischer Intelligenztests. Unklar bleibt, ob hierbei die Substanz und deren Primärwirkung hierfür ursächlich ist, oder dies wiederum z.B. über das jahrelang herabgesetzte Aktivitätsniveau entsteht, oder über die oftmals vorliegende Milieusozialisierung, wodurch Impulse von außen fehlen würden, etc.

    Isoliert betrachtet ist ein "Kiffen macht blöd" erst einmal gar nicht so schlecht, nur leider muss sich das Ganze immer auch den Blick auf andere Substanzen gefallen lassen. Alkohol hinterlässt hirnorganisch ohne Weiteres nachweisbare Spuren, und das schon bei vergleichsweise "weicheren" Konsummustern. MDMA (Ecstasy) wirkt nachweislich neurotoxisch, usw. usf. Die nachweisbaren Veränderungen sind soweit mir bekannt vergleichsweise gering.

    Intelligenztests sind methodisch er se problematisch, da hier nur ganz isoliert gewisse Dimensionen von "Intelligenz" abgeklopft werden. Nun, enthusiastische Kiffer führen immer gern die vielzitierte Kreativität ins Feld, eine Dimension, die durch IQ-Test absolut nicht bedient wird. Intelligenztest bedienen vor allem Fähigkeiten der linken Hirnhemisphäre. Ich schließe mich da pauschal der Kritik an, die in Fachkreisen oft geäußert wird.

    Auch wenn - je nach Quelle - darüber spekuliert wird, sind im Moment keine Aussagen ob der Prozess reversibel ist machbar.

    Nette Studie, die zwar auf den ersten Blick für eine Schlagzeile gut ist, jedoch argumentativ etwas auf wackeligen Beinchen steht, im Sinne eines therapeutischen Prozesses evtl. sogar kontraproduktive Aspekte aufwirft, wenn ich so an ein paar "Eigenarten" langjähriger Kiffer denke.

    Franz
    Wenn wir bei einer Legalisierung über eine Altersfreigabe größer 18 sprechen, würde mit Selbiger kein Blumentopf gewonnen. Ich sage nur USA, Alk ab 21, College-Partys und Exzesse die hierzulande teilweise noch Ihresgleichen suchen.

    LG
    WbD

  • Für meinen Teil würde ich ein Hochsetzen auch bei Alk auf 21 begrüßen und natürlich bringt das nicht die Welt - aber wenn man nur paar damit helfen kann, ist ja viel gewonnen :smiling_face:
    Warum man mit 16 Bier bekommt und mit 18 Kippen, dass muss mir mal wer erklären.
    Wenn man schon dran herum geschraubt hat, warum wurd da Bier und Wein nicht auch mit hochgezogen?

    Aber ich warte ja sowieso immer noch auf eine gute und praktikable Lösung für eine Legalisierung von 'Cannabis.
    Wer weiß, vielleicht rechnen ja kurz vor der Wahl doch mal paar mehr Parteien hoch, wie viele Stimmen des geben könnte :grinning_squinting_face:

    LG Franz

  • Ääähhh, ich verstehe das alles nicht....:g:

    Spaß beiseite, diese Studie ist für Kiffer doch vor allem eins: unangenehm. Wer glaubt schon gerne das er langsam "verblödet"? Ich kenne sie zwar nicht im Detail aber sie besagt ja wahrscheinlich auch nicht das der IQ auf Zimmertemperatur abrauscht. Wie viele andere Studien auch kann man diese kritisieren und in Frage stellen aber jeder der längere Zeit gekifft hat kennt das doch: kopftechnisch wird es nicht besser, dieses leicht Chaotische bis hin zum Gedankenabreissen, die zunehmende Vergesslichkeit, dieses Unorganisierte usw. Diese Erkenntnis hatte ich auch ohne Studie.
    Legalisierung von Cannabis? Es gab Zeiten da war ich glühender Verfechter dieser Option, mittlerweile ist es mir egal. Wobei ich immer noch glaube das ein Verbot auch nichts bringt. Glaubt man den jungen Leuten kriegt man das Zeug ja mittlerweile an jeder Schule und in einer größeren Stadt in meiner Nähe hat man vor kurzem 4 (!) "Coffeeshops" dichtgemacht. In meiner Jugend hatte das mitnichten solche Ausmaße.
    Na ja, 'ne Lösung für das Problem habe ich auch nicht. Für den einzelnen kann der Cannabiskonsum zu einem großen Problem werden, gesellschaftlich gesehen sind Tabak, Alkohol und die doch stark zunehmende Einnahme von Psychopharmaka wohl bedeutender. Also alles verbieten? Wohl kaum durchsetzbar.
    Gruß mattesso

  • Franz
    Alkohol ab 21? Dann verspreche ich dir ähnliche Stilblüten, wie es sie in den USA treibt. Mit 16 wird in dich soviel Vertrauen gesetzt, dass man dich mit einer tonnenschweren Waffe auf die Öffentlichkeit loslässt, aber bis du verantwortungsvoll genug bist, um mit Alk umgehen zu können, sollen noch einmal 5 Jahre vergehen? Na, ich persönlich vermag auch nicht, sowas irgendeinem Jugendlichen plausibel verklickern zu können. Warum Bier und Wein allerdings nicht mit auf 18 angehoben wurden, verstehe ich auch nicht. Es ist letztlich viel plausibler erklärbar, wenn es eine einzelne Grenze zur Volljährigkeit gibt, dann lässt sich das auch vehementer umsetzen.
    Ansonsten gilt für mich persönlich, dass mit Repression kein Blumentopf gewinnbar ist. Klar, Legalisierung bringt einen ganzen Packen an Problemen mit sich, die aber in meiner Anschauung nicht annähernd so schwer wiegen, wie die durch Repression verursachten. Glaubt man einigen Jugendlichen, so ist es mittlerweile einfacher an illegale Drogen zu kommen, als dies der Fall mit Schnaps ist, seitdem auf entsprechende Verkaufsstellen wegen des Jugendschutzes immenser Druck ausgeübt wird.

    mattesso
    Das längerfristiges Kiffen zu gewissen Defiziten führen würde, hat kaum einer bestreiten wollen. Die meisten überzeugten Kiffer, nehmen das Ganze seit jeher mit Humor. :winking_face: Wer glaubt, dass er langsam verblödet? na, Tommy Chong, und dem ist's ostentativ egal. :winking_face:
    Ich bestreite leztlich nur den argumentativen Wert dieser Studie, und prognostiziere, dass dies im Kifferumfeld auf ähnliche Weise abgetan werden kann.
    Letztlich schlägt dir so ziemlich alles auf den Intellekt, und je früher du damit anfängst, um so gravierender die Folgen... das geht beim Nikotinabusus los (Raucher können nur unter dem direkten Nikotineinfluss ihr vollständiges Potenzial ausschöpfen), geht über Alk, über Kiff bis hin zum RTL- und Pro7-Glotzen.
    Wenn man sich vor Augen hält, wie extrem bisweilen die Missbrauchsmuster von Kiffern sind, ist das Ganze noch relativ harmlos. Stellen wir uns einmal vor, dass jemand fünf Jahre am Stück schon Alk zum Frühstück zu sich nimmt, und so gut wie nicht mehr aus dem Rausch rauskommt... na, da hängen wir doch schon langsam an der Grenze zum Weißemäusesehen. :winking_face:

    Zitat

    dieses leicht Chaotische bis hin zum Gedankenabreissen, die zunehmende Vergesslichkeit, dieses Unorganisierte usw.

    Hmm... Das, hatte ich ADHS sei Dank schon immer. :winking_face:

    Zitat

    und die doch stark zunehmende Einnahme von Psychopharmaka

    Nö, den Peak hatten wir bei Psychopharmaka schon früher. Benzos wurden seinerzeit wie Bonbons unter die Massen gebracht, und ADS gab es Ende der 80er, Anfang der 90er auch inflationär bei jeder kleinen Verstimmung.
    Die Ritalin-Geschichten sind auch nur Gruselgeschichten von Seiten der Presse, und in dieser Form schlichtweg unwahr. Aber, das ist ein anderes Thema. :winking_face:

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