Hallo ihr Lieben,
ich muss mir das jetzt mal von der Seele schreiben, weil es mir langsam echt über den Kopf wächst.
Mein Vater ist seit 2006, als meine Mutter uns an Weihnachten verlassen hat, schwer Depressiv und hochmedikamentös eingestellt. Bis 2010 hab ich mich um ihn und meine beiden Geschwister gekümmert, aber dann bin ich wegen meiner Ausbildung ausgezogen, mein Bruder ist nach Köln gegangen und lebt dort immer wieder bei einem anderen Freund und meine Schwester ist zu unserer Mutter gezogen, seitdem geht es rapide bergab mit meinem. Seine Wohnung sieht aus wie ein Schweinestall nur schmutziger, er trinkt immer und immer mehr und seit im Frühjahr seine Mutter verstorben ist, lässt er sich noch stärker hängen. Ich versuche wirklich Alles um ihn zu unterstützen, ich hab ja auch schon die ersten 4 Jahre seine sämtlichen Bankgeschäfte, den Haushalt und alles was eben so anfiel gemacht. Aber es wird zunehmend schwerer, weil ich ja selbst eine Existenz aufbaue. Ich bin zwar weiterhin immer für ihn da und kümmer mich auch um meine Schwester, von der ich in einem anderen Topic schonmal erzählt habe, aber es scheint nicht zu genügen. Ich mach mir immer nur Sorgen um die Drei. Mein Bruder auf der Straße, vielleicht drogenabhängig aber aufjedenfall ein Dealer, meine Schwester geistigzurückgeblieben, ohne Schulabschluss, psyschisch krank und Mutter und eben mein Vater.
Damit hab ich jetzt lange gelebt und es ging irgendwie, aber heute Morgen bekam ich einen Anruf von meiner Tante, da wusste ich noch vorm Abheben, dass was mit meinem Vater sein muss. Und so war es dann auch... Letzte Nacht hat er seinen gesamten Vorrat an Dominaltabletten genommen und dazu Alkohol getrunken, wohl in suizidaler Absicht. Im Moment ist er auf der Intensivstation und soll danach wieder in stationär-psychiatrische Behandlung gehen. Jetzt muss ich gucken, dass er Alles hat und ihm eine neue Wohnung suchen, damit er nach der Therapie irgendwo hinkann, denn zurück zu seinem Bruder, wo er bisher gewohnt hat, kann er nicht, weil sie die Wohnung aufgeben müssen. Und er will auch nicht zurück... Das ist so viel Verantwortung, dass ich einfach nicht mehr weiterweiß. Ich kann mich kaum noch auf meine Ausbildung konzentrieren...
Vielleicht hat ja jemand von euch einen guten Tipp, wie man das am besten durchsteht und welche Möglichkeiten es gibt, um meinen Vater zu unterstützen...
Vielen Dank im Voraus!
LG Ally