Konzentrationsprobleme, Depressionen etc. nach Cannabis Entzug

  • Hallo, ich bin 18 Jahre alt, gehe noch zur Beruffsschule (Fachabitur) und habe mit 15 meine ersten Drogenerfahrungen gemacht - heißt angefangen zu rauchen, Alkohol am Wochenende und auch meinen ersten Joint gerraucht.
    Kurz noch zur meiner Person BEVOR ich mit dem Kiffen angefangen habe:
    Ich hatte nicht sehr viele Freunde. Ich habe viel Zeit am PC vebracht, meist mit Leuten die ich nicht persönlich kannte und habe von morgens bis abends gezockt.
    Ansich war ich nie unbeliebt, das war nicht der Grund wieso ich die meiste Zeit am Rechner verbracht habe, es hat mir einfach mehr Spaß gemacht, ich musste mich nach der Schule irgendwie abgrenzen. Ich war nie so richtig gut in der Schule (Realschule), immer nur im 3er und 4er berreich. Mit ca. Ende 15 ging dann meine erste große Liebe (Beziehungsdauer 1 Jahr) zu brüche. Ich lernte neue Freunde kennen, die alle unheimlich "gechillt" waren, gut in der Schule (alle auf einem Gymnasium, machen zur zeit Abitur) und die ALLE schoneinmal Erfahrungen mit Cannabis und Alkohol gemacht haben, ich war bis zu dahin noch strickt dagegen.

    Dann ging das so los, wie man dass so kennt: erste mal betrunken, erste Zigarette, erste mal High vom Joint. UND JEDEN TAG UNTERWEGS. Von ca 16 bis 17 konnte ich relativ wenig mit Gras anfangen, ich hatte öfters Kreislaufprobleme und Panickattacken und hatte mehr Angst als Freude an dem Rausch. Ich wäre auch niemals auf die Idee gekommen mir einen Joint unter der Woche zu Rauchen, "da hätte ich mich ja garnicht mehr konzentrieren können", erst recht nicht alleine - dachte ich mir immer und so war es schließlich auch. Einige Freunde erzählten mir das dass in ihren Anfangszeiten genauso verlief und das ganz normal ist wenn man nur 2-3 Joints im Monat rauchen würde. Anstatt das meine Noten sich verschlechterten, wurden sie immer besser. Also dacht ich mir kiff weiter, deine ganze Freunde machen das schließlich auch. Ich baute mir ein gewisseses Image damit auf, würd ich schon fast sagen. kurz bevor ich dann 18 geworden bin war es so weit - ich kiffte jeden Tag und hatte kein Problem damit (bzw. wollte es mir nicht eingestehen). Ich absolovierte einen super Realschulabschluss und dachte mir: jetzt kanns weiter gehen. Ich rauchte 8 Monate jeden Tag zwischen 3-8 Joints, vernachlässigte immer mehr Freunde und hing nur noch in meinen kleinen kreisen oder alleine zuhause rum und kiffte.

    Vor ca. einem Monat merkte ich dann das es so nicht weiter gehen kann, ich kiffte nicht mehr "wegen den schönen Gedanken", ich brauchte es um durch den Tag zu kommen, baute mir mit der Kifferei eine Schutzbarriere auf und hab nichts mehr an mich rangelassen. Seit dem habe ich immernoch starke Konzentrationsprobleme, ich habe das Gefühl das es mit meinen schulischen Leistungen wieder bergab gehen könnte. Außerdem leide ich unter starken Depressionen, hab Angst alles falsch zu machen & rede mir ein das eventuell schon alles zu spät sein könnte (veränderungen im Gehirn). Schlafprobleme hab ich allerdings nicht. Ich habe das Gefühl Derealisiert zu sein, mir fällt es schwer mit fremden Leuten zu reden und auch sonst ist es mit der kommunikation einfach nicht mehr das was es mal war, bei jedem zweiten satz kommt mir ein peinlicher fehler vor, so kommt es MIR jedenfalls vor. Wielang verdammt nochmal hält das den noch an :/?
    LG

  • Hi,

    alles im grünen Bereich!
    Dein ganzes System ist gerade damit beschäftigt, das Thc aus dem System zu kriegen!
    Viel Wasser trinken; viel bewegen - damit kannst du das unterstützen!

    Das du schlafen kannst ist ein RIESIGES Plus für dich; da haben es viele am Anfang ziemlich schwer mit!

    Einen genauen Zeitplan gibt es allerdings da nicht; so, wie die Symptome bei jedem anders sind, so dauert es beim Einen halt auch länger als bei dem Anderen!
    Sehe es mal so: Du kannst eigentlich nicht ernsthaft erwarten, nach 3 Jahren (?!) des Konsums folgenlos einfach aufzuhören...

    UND: Du hast alles diese Symptome JETZT nicht, weil du nimmer kiffst - sondern weil du lange gekifft hast.
    So, wie dein System ne Grippe los wird, in etwa...

    Eines ist aber klar: Bleib stur & es wird - nach und nach halt - besser!
    Siehe auch die anderen Themen hier:
    https://www.suchtundselbsthilfe.de/forum/cannabis/

    LG.Ganesha

  • Hey, vielen dank für die schnelle antwort.
    Kurze Frage noch, sollte das Thc denn nicht schon längst aus meinem System raus sein? Meinen letzter Joint ist bestimmt schon 3 1/2 Wochen her..

  • Das Thc dürfte so langsam wirklich aus dem Körper sein; allerdings sind deine Rezeptoren noch nicht wieder im Normalzustand
    und deine ganzen durchs Kiffen eingefleischten Muster (Kiffen = Entspannung; Nichtkiffen = Streß) und ähnliches ja noch aktiv.

    Machst du Sport, haste Hobbies?
    Sei aktiv, das hilft am allerbesten!

    LG.Ganesha

  • Gute Entschidung das 'Kiffen sein zu lassen :winking_face:

    Jetzt brauchst aber viel Geduld, du hast einiges in deinem Körper mit dem Cannabiakunsum durcheinander gebracht und das braucht nun einfach seine Zeit, bis es sich wieder normalisiert.
    Was aber für dich wichtig ist, es wird wieder alles, nur Zeit braucht es eben.

    Bei einem Konsum von bis zu 8 Tüten am Tag, da meine ich, kann schon auch noch einiges an 'Thc vorhanden sein.
    Es wird zwar vermutlich bald nicht mehr in einem normalen Test nachweisbar sein, doch das heißt ja nicht, dass alles aus dem Körper ist.
    Zum Beispeil lagert sich 'Thc auch in deinen Fettzellen ein und da braucht es wirklich um einiges länger, bis jegliche Rest ausgespült sind.

    Wie entwickelt sich das mit deinen Ängsten?
    Sollte sich das nicht bessern, würde ich dir mal nen Besuch bei einem Therapeuten vorschlagen, nur mal so zum reden.

    Zu allem anderen hat ja ganesha schon was geschrieben :smiling_face:

    Jedebfalls starke Leistung, das sollte ditr bewusst werden, dass du einiges auf die Beine gestellt hast und das ganz alleine - das Kiffeen aufhören ist kein Pappenstiel!!!

    LG Franz

  • Hey, danke Franz und Ganesha für die motivierenden Antworten :smiling_face:
    Zu den Hobbies & Sport.. Naja also im meinem Freundeskreis ist es nunmal so das (meist) nur gekifft und getrunken wird.
    Ich hab mich nun dazu endschieden als Ausgleich ein wenig schwimmen zu gehen. Außerdem habe ich schon ein paar Freunde dazu gekriegt mal mehr über ihr Konsumverhalten nachzudenken. War z.B. mit Leuten, mit dennen ich sonst eigentlich nur gekifft hab heute in einem Lokal, lecker was essen. :3:
    Ich habe das Gefühl das wenn ich so weiter mache es nur besser werden kann, ansonsten werd ich mir wirklich einen Therapeuten suchen.
    Gottseidank hab ich eine Familie mit der ich offen über alles reden kann und der ich auch schon alles gebeichtet habe.

    Ich werde so in den nächsten 2 Wochen mal wieder hier vorbeischauen und berichten, ob sich was verbessert hat in hinsicht Depressionen, Unsicherheit & Konzentration.
    Drückt mir die Daumen. :1:

    2 Mal editiert, zuletzt von Sphaira (2. Dezember 2012 um 22:12) aus folgendem Grund: Das zitieren kompletter Beiträge ist nicht erwünscht

  • So....
    Da es immernoch zu starken Stimmungsschwankungen kommt und ich mich einfach nicht gut konzentrieren kann und starke innere Unruhe habe, bin ich auf die Idee gekommen das ich vielleicht ADS habe und mich "unbewusst" selbsttherapiert (unbewusst ist gut, ich hab ja eine verbesserung meiner schulischen leistungen wahrgenommen.. falls da Thc sich überhaupt positiv auswirken kann.. hab da mal sowas gehört) hab. Hab da auch schon meine Familie drauf angesprochen und das Thema ist wohl vor ca. 4-5 Jahren schon einmal angesprochen worden, da ich auch nicht grad ordentlich bin und ziemlich durcheinander und verträumt war. Kann da was dran sein...? Es ist echt schwer mich für irgendwas zu motivieren wie z.B. schwimmen gehen, aber der Druck "normal" zu sein treibt mich an. Außerdem bemerke ich immer mehr Kommunikationsprobleme. Ich weiß einfach nicht wie ich auf was antworten soll.
    Gehört das noch zu einem Cannabisentzug?! Ich will nicht sagen das ich umbedingt aufnahmefähiger durch Cannabis wahr, ERST RECHT NICHT ALS ES JEDEN TAG UND UNKONTROLLIERT WURDE, doch es hat mir, zumindestens als es noch mal am wochenende oder einen joint mal unter der woche am abend, am nächsten tag (das was andere als verplant bezeichnen) sorgen genommen, die nicht nötig waren, wie z.B. die schule nicht zu schaffen, anstatt sich einfach zu konzentrieren.
    außerdem ,trotz konsum habe ich NIE die schule geschwänzt.

  • Hi,

    das mit den Stimmungsschwankungen liest sich ja klar raus, vergleicht man den Beitrag vom Sonntag mit dem gestrigen!

    Zitat

    Da es immernoch zu starken Stimmungsschwankungen kommt und ich mich
    einfach nicht gut konzentrieren kann und starke innere Unruhe habe, bin
    ich auf die Idee gekommen das ich vielleicht ADS habe und mich "unbewusst" selbsttherapiert

    Zitat

    Gehört das noch zu einem Cannabisentzug?!

    Das zu beantworten - geht einfach nicht!
    Ich kann dir - wieder - nur dazu raten: Gib dir etwas Zeit!
    Du bist jetzt voll im Umbruch; der körperliche Entzug ist natürlich rum, aber die Problematik, die HINTER dem Kiff stand anzugehen, dauert!
    Ob du nun einfach nur bissel schüchtern und unkonzentriert bist - oder ob das wirklich ADS ist???
    Ich glaube, das kann im Moment niemand wirklich beantworten...

    Vielleicht gibst du dir etwas Zeit, versuchst mal, etwas loszulassen!

    Zitat

    Es ist echt schwer mich für irgendwas zu motivieren wie z.B. schwimmen gehen, aber der Druck "normal" zu sein treibt mich an.

    Wie stellst du dir "normal" vor?
    Ich denke, jeder Mensch hat seine Stärken und seine Schwächen!
    ich kenne ganz liebe Menschen, die können nicht 'normal' kommunizieren, da ist immer alles laut & genervt.
    Sind die deswegen gleich krank oder nicht normal?
    Weißt du: Auch die sogenannten "Normalen" schleppen ihre Bündel mit sich herum!
    Irgendetwas hat jeder, was ihm zu schaffen macht; irgendwo weicht jeder von der "Norm" ab!
    Die meisten verdrängen das halt, vor anderen - aber hauptsächlich vor sich selbst!

    Und ganz ehrlich: auch die sogenannte "Norm" - ist die wirklich normal?
    Wer definiert sowas (und warum lassen wir uns das gefallen?) :winking_face:

    Ich finde es viel wichtiger, für sich selbst zu lernen, mit sich klar zu kommen.
    Und das ist - im Gegensatz zu einem Rausch - ein Prozess, der halt (an)dauert...

    Freue dich doch für den Moment mal darüber, was für Gedanken du dir machst, seit du nimmer kiffst.
    Du entwickelst Ziele, Vorstellungen - und haust dir nicht die Rübe zu...
    Clean zu sein hilft IMMER!
    Das merkt man nicht, aber das ist so...
    Ab und an entwicklen sich DARAUS dann neue Entwicklungen und das ist dann der Lohn!

    Das hat doch was?!! :j: LG.Gane

  • Hallo, schön das du auch zu dieser Entscheidung gekommen bist. Wie geht es dir mittlerweile? :smiling_face:

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