Alkoholkonsum

  • Guten Morgen, bitte mal um Informationen, da ich folgendes nicht wirklich glauben kann.

    Mir haben nasse/trockene Alkoholiker erzählt, wie ihr tägliches Pensum aussah/aussieht.
    Ein Kasten Bier (das sind 20! Flaschen) bereits bis Nachmittags leer, dann weiter mit 2-3 Flaschen Schnaps + Likörchen und als Absacker noch in eine Kneipe.
    Alternativ 7-8 Liter Billigpakete Wein - Das täglich und über Jahre konsumiert.

    Mit allem "Respekt"... Wie ist das möglich? - Das übersteigt bereits bei der Flüssigkeitsmenge meinen nachvollziehbaren Horizont. Von der Promillegrenze ganz abgesehen.

    Danke für ehrliche Antworten.

  • Hallo Alika :wink: ,

    Herzlich Willkommen hier im Forum!

    In meinen Ohren hört es sich dabei schon nach einer "krassen" Menge an... *find*
    Kann da aber auch nur aus eigener Erfahrung reden:
    Zu meinen "Spitzenzeiten" als ich damals noch Vodka getrunken, habe ich ca 1 1/4 Flasche von dem Zeugs in mich hinein geschüttet. Wobei ich damals erst ab dem späten Nachmittag anfing zu trinken, bis ich dann schließlich ins Bett kippte.
    Als ich nach einigen Jahren das harte Zeug weggelassen hatte & auf Bier umgestiegen bin, habe ich mich in den schlimmsten Zeiten mit ca. 3/4 Kasten Bier + Kifferei im Mischkonsum abgeschossen ...
    Zudem muss ich sagen, dass ich eine sehr zierliche Person bin.
    Leider kann der Körper nach Jahre langem Training mehr ab, als man meinen möchte.

    Erschrecke mich immer wieder vor mir selbst wenn ich diese Zahlen irgendwo angebe. Es ist nichts worauf ich stolz bin, womit ich mich brüste... :dc:
    Im Gegenteil - es ist wirklich nur erschreckend!
    Mir wird schon bei dem Gedanken & teilweise bei den Gerüchen im Nachhinein noch schlecht :kotz:

    Der regelmäßige Alkoholkonsum führt zu einer Toleranzsteigerung des Körpers. D.h. die "Trinkmenge" muss gesteigert werden, um die ursprünglich gleiche Wirkung/Rausch zu erzielen. So kann ich mir schon vorstellen, dass jahrelange Alkoholabhängige auf vielleicht ähnliche Werte kommen können, wie du sie angegeben hast...


    Hoffe, dass es bei deiner Frage nicht darum geht, ab was für eine Menge man eine Alkoholabhängigkeit ausmacht!?
    Denn dabei spielt die Menge keine Rolle!

    Liebe Grüße, pamuk

  • Danke für die Antwort und die Begrüßung.

    Nein, geht nicht darum, ab wann man süchtig ist. Das möchte ich nicht beurteilen.
    Krass gesagt, wunder ich mich, dass man auf solche vol/Mengen kommen kann und das überlebt.

    Einmal editiert, zuletzt von Alika (17. Dezember 2012 um 12:21)

  • Würdest du das jetzt einfach so trinken Alika, dann könnte es durchaus mit einer Alkoholvergiftung und folglich eventuell gar mit dem Tod enden ...

    Wie man täglich ne Kiste Bier rein bekommt, das kann ich nicht sagen, aber dass 1-2 Flaschen Schnaps für Gewohnheitstrinker "normal" sind, wird ja öfter berichtet.

    Aber mal vom 'Alkohol z.B. zu 'Heroin :winking_face:
    Da verhält es sich ja nicht anders - für langjährige Junkies sind Konsumeinheiten nötig, die jeden Einsteiger umbringen würden.
    Deswegen haben ja immer mal wieder einige eine Überdosis, wenn se z.B. nach Therapie eine von früher gewohnte Dosis nehmen ...

    LG Franz

  • Hallo Alika,

    bei mir sah das in meiner schlimmsten Zeit nicht anders aus....da ging auch eine Kiste Bier durch den Koerper...das geht ganz einfach, ist ganz normales Spiegeltrinken, da wirst noch nicht mal richig besoffen von wenn Du es gewohnt bist einen entsprechenden Spiegel zu brauchen......jede Stunde eine normale 0,5 L Flasche (das ist so gaengig gewesen waehrend der Arbeitszeit) und nach der Arbeit hab ich die Zeitabstaende reduziert...dann hast die Kiste locker weg am Tag....das fing bei mir ja schon morgens ganz uebel an...ich brauchte ja 2 oder 3 Flaschen vor'm Fruehstueck damit ich ueberhaupt was auf die Reihe bekam...ansonsten hatte ich einen Flattermann vom allerfeinsten und waer als Trinker aufgefallen und das geht gar nicht bei aktiven Trinkern...

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • Jo!

    Die o.g. Mengenangaben sind keineswegs übertrieben. Außer den Absacker in der Kneipe konnt ich mir sparen. Ich hatte die letzten Monate meiner Säuferkarriere nämlich keinen Tag-Nacht Rhythmus mehr! War früh um sieben genauso voll, wie Abends um sieben. Mein Leben wurde beherrscht vom 24-Stündigen Sauf-Schlaf-Rhythmus.


    Gruß
    Dry


    Edit:
    Ui...ich sehe g'rad - mein 600ster Beitrag hier :smiling_face_with_sunglasses: ....müsste doch eigentlich gefeiert werden :r:

    3 Mal editiert, zuletzt von dry68 (17. Dezember 2012 um 22:02)

  • Danke für Eure Antworten.

    Mir sind die Gewohnheiten eines Trinkers sehr gut bekannt, nur diese täglichen Mengen eben nicht.
    Ich war lange mit einem Alkoholiker zusammen. Mit allen Konsequenzen die der Alkoholismus im Alltag präsentierte. Ich habe das akzeptiert/respektiert.

    Er trank nie heimlich, war immer ehrlich zu mir und trotz des Saufens ein zuverlässiger, liebevoller Partner, der auch längere trockene Phasen hatte.
    Da wir über alles sprechen konnten, hätte ich ihn niemals im Stich gelassen. Er mich auch nicht.

    Warum rede ich in der Vergangenheit? Er ist Anfang 2011 nach einem Unfall verstorben.

  • Darf ich fragen, setzt du dich jetzt nochmal mit dem Thema (weil du ja als Partnerin betroffen warst) auseinander?

    Schade wenn es so ausgegangen ist ...
    'Sucht bedeutet nicht immer gleich Unzuverlässigkeit oder dass man wen im Stich lässt.
    Letztlich kommt es leider oft dazu, doch das ist ja nichts böses oder so - das ist eine Krankheit und wenn das alles so sehen würden, dann könnte man oft viel einfacher helfen.
    Dass es aber für das Umfeld auch zur Katastrophe werden kann, das ist natürlich unstrittig ...

    LG Franz

  • Franz,
    erneut ausgelöst wurde diese Thematik bei mir durch TV-Sendungen. Genauer gesagt durch den Fußballer Ulrich Borowka in Geschrächsrunden.

    Mein Mann hat gesoffen, ja ok aber er war mein Ehemann und ich wusste vor unserer Heirat von seinem Problem. Ich hätte nein sagen können. Habe ich aber nicht.
    Nocheinmal...Er hat sich mir gegenüber immer korrekt verhalten und das Zauberwort heißt: Liebe.

  • Hi Alika!


    Mein herzliches Beleid. Ich kenne dich nicht daher wäre es vermessen etwas zu deinem persönlichen Leben zu sagen.

    Ich möchte aber generell anmerken, dass leider bei Sucht Liebe allein oft nicht ausreicht. Das ist wichtig für Angehörige zu wissen, falls hier welche mitlesen. Manche Süchtigen, wenn man die annimmt, wie die sind, nehmen die das zum Anlass genau so zu bleiben, wie die sind. Leider ist das so. Es ist eine Gratwanderung. Man muss zeigen, dass man den Menschen annimmt, aber die Sucht nicht.

    Ich habe meiner Frau direkt bei der Heirat gesagt, dass sie, wenn ich süchtiges Verhalten zeige, sofort auf den Tisch hauen soll. Das ist leider so bei mir, dass das nötig ist.
    Es war mir wichtig, das zu sagen. Bitte nicht auf dich persönlich beziehen.

  • Servus Alika,

    ja, die Liebe kann viel ausmachen, aber letztlich funktioniert das meist nur wenn sich der Partner auch mit der Thematik auskennt.
    Ohne eine gewisse Härte gegenüber Süchtigen passiert nichts, doch das schließt ja Liebe nicht aus ...

    Solange es für den nicht abhängigen Partner nicht selbst zum Problem wird, sei es 'Co-Abhängigkeit oder krankheitsauslösende Unzufriedenheit, finde ich es super wenn man seinen Partner nicht aufgibt :smiling_face:

    Die Sendung habe ich glaub ich auch gesehen ...

    Versuchst du das nun ganz aufzuarbeiten oder um was geht es dir?
    Du musst nicht antworten (muss man sowieso nie ;)), hatte der Tod was mit der Suchterkrankung zu tun?

    LG Franz

  • Aufarbeiten muss ich hoffentlich nichts.
    Der Arbeitsunfall war ein Sturz vom Gerüst. Glatter Genickbruch. Alkohol hat man bei ihm nicht festgestellt.
    Wenn ich ehrlich bin, Franz zweifel ich einen Unfall an. Meine Gedanken gehen in Richtung Depression und somit Kurzschluss.

    Vielleicht habe ich Signale bei ihm nicht gesehen. Ich weiß es nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Alika (21. Dezember 2012 um 09:05)

  • Ok, dann ist das natürlich doppelt schlimm, wenn du gar noch an dir zweifelst, etwas übersehen zu haben.
    Wenn dem so ist, dann ist das aber nicht richtig, wenn wer diesen Weg wählt, dann kann niemand anderer was dafür ...

    Hast du mal so was wie Trauerarbeit angenommen?

    LG Franz

  • Zitat

    Wenn ich ehrlich bin, Franz zweifel ich einen Unfall an. Meine Gedanken gehen in Richtung Depression und somit Kurzschluss.

    Hi Alika,

    das ist eine ganz normale Reaktion!
    Bin selber Witwer; meine Frau starb in meinem Beisein zu Hause bei uns & es vollkommen normal,
    sein eigenes Handeln und/oder Nichthandeln in Frage zu stellen...
    Allerdings führt das absolut zu nichts...Deshalb würde ich Franzens Anregung mit der Trauerarbeit aufgreifen.
    Ich habe es erlebt, wie wichtig das ist & um zu einem friedlichen Los-lassen kommen zu können!

    LG.Ganesha

  • Ich habe gewusst, wie es psychisch um ihn stand. Wir kannten uns 30 Jahre.
    Haben im Sandkasten zusammen als Kinder gespielt, gemeinsam zur Schule gegangen, die Studienzeit erlebt, sind mit 18 zusammengezogen und mit 21 geheiratet.
    Nur was sollte ich denn machen? Wenn er nicht mehr wollte?
    Der Alkohol war der Tod auf Raten. Ging ihm wohl zu langsam... naja.

    Irgendwo kann ich es verstehen und nein, wir haben keine Kinder (bevor die Frage kommt). Ich bin alleine.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!