Ja, wo leben wir denn?

  • @gane
    Blöd bei dieser Sexismus-Debatte finde ich, dass immernoch geflissentlich ausgeblendet wird, dass heuer nicht immer nur Frauen am unteren Ende dieses Machtgefälles stehen. Schlüpfrige Anzüglichkeiten sind keineswegs eine männliche Spezialität, und geschlechtsbezogene Vorurteile genau so wenig. Als Mann ist man ja angeblich nicht kommunikativ, nicht einfühlsam, nicht dies und nicht das, und wenn auf einmal ne schwere Kiste zu schleppen, oder ein totes Tier zu entsorgen ist, dann ist das urplötzlich Männerarbeit. Dann tönts hinter dem Chefinnen-Schreibtisch hervor: "Süüüßer, setz mal deinen Knackarsch in Bewegung, und trag mir mal die Kisten zum Auto!" Aber, als Mann stehst du doch angeblich auf sonen Umgangston, hast ja ohnehin nur das Eine im Kopf.. bla. Väter haben weiterhin einen äußerst schweren Stand vor Gericht, wenn es um die Durchsetzung ihrer Rechte geht... Männer können ja nicht mit Kindern, haben davon ja keine Ahnung... sollen lieber malochen gehen, und Unterhalt ranschaffen.

    Klar, die Debatte ist auch weiterhin notwendig... mich regt aber diese Eingleisigkeit auf. Die Zahl der wegen sexuellen Grenzverletzungen gegenüber Schutzbefohlenen gesetzlich oder beruflich belangten Frauen steigt kontinuierlich an, das Madonnen-vs.-Judas-Bild bleibt aber unverändert.

    Zu den Russen sage ich lieber nix... dass die politische Führungsebene dort einen gewaltigen Dachschaden hat, ist ja beileibe nix Neues.

  • Jepp, ging mir auch so:

    Zitat

    ach du - ich hab da die Medizin:
    Man schicke die Jungs mal - nüchtern - durch ne Briefabgangsstelle der Post;
    250 Damen in Faschingsstimmung, angesäuselt.
    Wer da durch ist, der hat was gelernt!

    ansonsten, altes Thema: Wer keinen Respekt vor sich selbst hat - sondern nur STOLZ - der hat für nix und niemandem Respekt!

    "geilen Arsch haste da!" war da noch rosarot romantisch!
    Deswegen, die Sache mit dem Respekt isses halt...

  • Kann euch beide verstehen - ja, es ist meist ne einseitige Debatte die stattfindet!

    Es gibt einfach auch unzählige Frauen die es eben genau darauf anlegen, so behandelt zu werden - tagtäglich zu beobachten.
    Reizen sich auf, präsentieren sich, provozieren, steigen drauf ein & steigern dadurch ihr Selbstwertgefühl... :dv:
    Und wenn es ihnen zu weit gehen; schreien sie laut auf..
    Andere bestehen auf Emanzipation, wollen diese in vollen Zügen ausleben & genießen - nur wenn es ihnen zu unbequem wird, verzichten sie gerne auf diese; schlüpfen so wie es ihnen beliebt, dann gerne wieder in ihre Rolle der angeblich unfähigen Frau zurück...

  • Hmm... ich persönlich finde ja, dass, insofern der von gane angeführte Respekt vor dem Gegenüber und die Grenzen des guten Geschmacks nicht verletzt werden, eben auch ein Stück Sexismus das tägliche Miteinander, jop, auch das berufliche Miteinander bereichern kann. Das braucht aber eben diese respektvolle Basis, der sich alle Beteiligten gewiss sein können und dürfen, dann muss man weder sich, noch sein Gegenüber allzu bierernst nehmen. Geht es aber um Standesdünkel, Revierverhalten und dergleichen Unsinnigkeiten, ist so etwas indiskutabel, und gehört mit Rohrstock über die Fingerkuppe vergolten.

    Zum Thema Emanzipation:
    Haben Viele, Männer und Frauen, überhaupt nicht richtig verstanden das Thema. Wer Emanzipation mit dem Wegwischen der Polarität der Geschlechter gleichsetzt, muss sich über instabile, langweilende Beziehungen nicht sonderlich wundern. Freilich finde ich es befremdlich, dass wir dieses Thema auch im Jahre 2013 noch an mancher Stelle in einem beruflichen oder gesetzlichen Kontext diskutieren müssen.

  • Jepp - und das ist ja nicht nur bei sexuellen Themen so!
    Wenn es um Gebietsdünkel geht, Dialekte, Ausländer, Religionen etc etc - da ist verdammt schnell ne Trennlinie überschritten!
    Aber als Verfechter des "Dummgebabbels" lernt man mit der Zeit, da drauf zu achten!

    Ich hab kein Problem mit Schwulenwitzen zum Beispiel (weil ich das gerade erlebt habe), wenn aber ein eh schon merkwürdiger Zeitgenosse
    immer von "Hinterladern" spricht & dabei so unsäglich dämlich kichert....dann denke ich schon an den obern erwähnten Rohrstock! :winking_face: :face_with_tongue: :face_with_rolling_eyes: :4:

  • Ich hab' das mal aus dem "Fundsache aus dem Netz"-Thread hierher verschoben.
    Hier is' mehr Platz zum diskutieren. :smiling_face:
    ... also: weitermachen... :winking_face:


    Ich erleb' bei mir auf Arbeit auch hin und wieder... nennen wir es anstößige Witzelein... Aber soweit ich das mitbekommen, wird das nur unter Kollegen gemacht, bei denen man voneinander weiß, dass wir es als Spaß verstehen.
    Und ja, wenn ich jemanden noch nicht lange kenne oder seine/ihre Art nicht einschätzen kann, dann kann das auch schnell falsch ankommen.
    Wenn's mich stört, sag ich es und dann haben eigentlich auch alle Verständnis dafür. Jeder hat seine eigenen Grenzen und die dürfen nicht überschritten werden. Aber dazu muss man sie eben auch kennen, und zwar jeder Beteiligte.

    Und mei, die Russen.. Als nächstes kommt dann ein Gesetz, dass es verbietet, dass man sich ein Bein bricht und wenn doch, wird man bestraft.
    Traurig, dass es immer noch so viele (machtinnehabende) Menschen gibt, die so wenig tolerant sind.

    Einmal editiert, zuletzt von .fibra. (26. Januar 2013 um 23:32)

  • Ist zwar ein etwas längeres Interview, aber des Lesens wirklich, wirklich wert:

    Christine Bauer-Jelinek über die "Gender-Ideologie": "Eindeutig ein Stellvertreterkrieg". In: Telepolis (Aufruf: 28.01.2013, 10:39)

    Zitat

    In ihrem Buch Der falsche Feind - Schuld sind nicht die Männer wendet sich die Psychotherapeutin Christine Bauer-Jelinek gegen die Dämonisierung des Mannes, die Einführung von Frauenquoten und die "Allmachtsfantasien" des Genderismus. Den wahren Feind macht sie im Neoliberalismus aus.

    Einmal editiert, zuletzt von .fibra. (28. Januar 2013 um 10:40)

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