Ernähren wir uns vegetarisch, weil wir psychisch krank sind?

  • Hallo zusammen,

    ich hab' gerade einen Artikel gelesen, in dem es um den Zusammenhang zwischen vegetarischer Ernährung und psychischen Krankheiten geht.
    Aus der benannten Studie geht hervor, dass psychische Krankheiten unter den Vegetariern prozentual häufiger sind, als unter Fleischessern.
    Hier mal der Artikel, der besagt, dass sich viele Menschen für vegetarische Ernährung entscheiden, weil sie psychische Probleme haben - und nicht umgekehrt, wie es sich im ersten Moment anhört:
    http://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxi…eme-9016592.php

    Was meint ihr dazu?
    Klingt es für euch plausibel, was die Forscher meinen herausgefunden zu haben?

  • Ich lebe aus rein ethischen Gründen vegan, und vegetarisch wurde ich weil ich der Realität in Form versch. Videos
    ins Auge gesehen habe und danach für mich klar war, jetzt wird alles anders.
    Das kann und will ich nicht mehr mit meinem Konsumverhalten unterstützen.

    Somit passt es schon irgendwie in den Absatz mit der geistigen Grundhaltung.

    Allerdings ist es schade, das zur Zeit son Veg-Trend eintritt und viele eben nur hip sein wollen.
    Und beim nächsten Steak-Gelage sind se wieder mittendrin.

    Aber ok das is n anderes Thema.

    Tierleidfreie Grüsse vom FloralDust53 :blume:

  • Oh ja doch, klingt plausibel... ich behaupte aber, dass die Gestörten nur die militant missionierende Teilmenge bilden. Wollte mir doch tatsächlich neulich jemand erklären, dass Vegetarier die besseren Menschen seien. Da hört es bei mir auf!

    Ich persönlich verzehre gern Tiere, empfinde das als Teilbedingung meiner Lebensqualität. Auch folge ich dem Argument, dass die moderne Massentierhaltung vergleichsweise grausam sei nicht vorbehaltlos. Die frühere kleinbäuerliche Tierhaltung war letztlich auch misshandlungsintensiv.

    @FloralDust53
    Jo, dieser Trend ist mir auch absolut zuwider. Schon allein weil es ein Trend ist, der Handlungsweise zumeist keinerlei tiefergehende Überzeugung zu Grunde liegt.

  • ich glaube das Missionieren geht eher darauf zurück,
    das die Leute vergessen "wo sie herkommen" (Ist sowas "menschliche Schwäche??)
    das sie so tun als seien sie vegan zur Welt gekommen.
    Ich kenn viele davon, ein Glück nicht in meinem nahen Umfeld,
    und ich wage zu bezweifeln das die nun alle Psychos sind.

    Ist einfach ne Grundhaltung.
    Entweder ich vergess es oder ich weiss das ich auch mal eine von denen war,
    die ich heute informiere wenn sie es wollen.
    Und da ich dann nämlich noch in der Lage bin mich in sie hineinzuversetzen,
    weiss ich das MISSIONARISCHES GESEIER IMMER UND IMMER WIEDER nur das Gegenteil bewirkt.
    Denn ich hätte dann wohl auch dicht gemacht.

    Und das mit dem Vergessen sieht man auch wunderbar an denen die mal zu Geld gekommen sind.

    Plötzlich is nichts mehr gut genug, aber auch die ham mal klein gelebt... naja blablablubb...

    LG vom FloralDust53 :wink:

  • Ich bin der Meinung, dass, bloss weil Korrelationen festgestellt wurden, es noch längst keinen kausalen Zusammenhang gibt.
    Mir ist es auch total egal, aus welchem Grund ein Mensch Vegetarier ist, für mich gibt es da kein Richtig oder Falsch. Auch ist für mich niemand besser oder schlechter, weil er Fleisch ist oder nicht. Jeder Körper ist anders. Ist auch egal, wie lange wer schon Vegetarier ist - warum soll das wichtig sein? Wenn sich jemand damit profiliert, dann ist das entweder Teil dessen Identität, oder er hat andere Gründe dafür, denjenigen dafür zu verurteilen macht für mich keinen Sinn. Wenn jemand Fleischlosigkeit mal kurzzeitig aufgrund eines Trends ausprobiert - warum nicht? Vielleicht bleibt der ein oder andere dabei und wie soll man etwas anders machen, wenn nicht durch Ausprobieren?

    Einmal editiert, zuletzt von grany (19. Februar 2013 um 18:11)

  • Ich habe als strikter Vegetarier die härtesten Verfehlungen meines Lebens geliefert;
    Ich habe als Küchenhilfe blutiges Fleisch en Masse verarbeitet und gefuttert und dabei feine, aber überlebensnotwendige Fortschritte gemacht.
    Ich bin jetzt wieder Vegetarier - und das alles ist doch absolut zweitrangig! :2:

    Ich finde Lebensmitterlveredelung auf einer Welt, in der so viele hungern müßen sehr bedenklich; wobei mir bewußt ist, wenn Hunger kein so ein gutes Geschäft und Druckmittel wäre,
    müßte zur zeit nimmand wirklich hungern.
    Die Vorstellung, unter welch *zensiert* Bedingungen Lebewesen 'hergestellt' werden, damit ich billiges Fleisch habe, gaben dann vor nem Jahr wieder den Ausschlag:
    ICH klinke mich da aus!

    Macht mich das zu nem besseren Menschen?!! :17: Nöö.
    Es ist EIN Punkt, den ich abhaken kann!
    Finde ich deswegen die PferdefleischStory besonders schlimm/lustig?
    Nöö, absehbar!
    Kaufe ich noch "Bio"Produkte, die 1500km durch die Gegend gekarrt werden?
    Nööö, auch hier wird beschissen, was das Zeugs hält!

    Im Übrigen habe ich ein gesundes Mißtrauen gegen Menschen, die meinen, weil sie etwas tun bzw nicht tun, seien sie "was Besseres."

    Ob das jetzt Vegetarier, Esoteriker, Tierschützer etc in Extremo sind - unter der Haube hat da jeder seinen Sprung im Motorblock!

    :16: LG.Gane

    PS.Topic: Mit solchen Untersuchungen kann man alles be- bzw - widerlegen! :winking_face:

  • Zitat

    Im Übrigen habe ich ein gesundes Mißtrauen gegen Menschen, die meinen, weil sie etwas tun bzw nicht tun, seien sie "was Besseres."

    Ob das jetzt Vegetarier, Esoteriker, Tierschützer etc in Extremo sind - unter der Haube hat da jeder seinen Sprung im Motorblock!

    Den unterschreibe ich. Und gleichermaßen führt mich das auch wieder zu dem aktuellen Trend zurück. Kann natürlich nur meine Wahrnehmung sein, aber eben diese Selbsterhöhung scheint da ein ziemlich wesentlicher Bestandteil zu sein... Leute die in der firmeneigenen Küche Extratöpfe verlangen, es nicht sein lassen können, jedes Stück gegessenes Fleisch mit einem angewiderten Blick zu quittieren, und so weiter, und so weiter. Nö, das ist affektiert und kommt immer so rüber, als müssten sie sich in ihrem eigenen Entschluss permanent bestärken. Jo, logisch, wenn man sie dann erwischt, wie sie sich erst einmal eine ordentliche Ladung Nahrungsergänzungsmittel reinpfeifen, weil der Onkel Doktor mit dem letzten Blutbild nicht sonderlich zufrieden war. :grinning_squinting_face: Jo, sich vegan zu ernähren ist nämlich anstrengend, und erfordert, dass man sich über seine Essenswahl ein paar mehr Gedanken macht.
    Hab in meinem Umfeld auch so ein paar "generische" Veganer... hätte ich es nicht jeweils aus Zufall mitbekommen, wäre mir dieser Umstand gänzlich entgangen... trotz zahlreicher gemeinsamer Restaurantbesuche.

    Zitat

    Mir ist es auch total egal, aus welchem Grund ein Mensch Vegetarier ist, für mich gibt es da kein Richtig oder Falsch.

    Doch, für mich gibt es da ein ganz klares Falsch: Wenn ich mich einer solch fundamentalen Fragestellung meiner Lebensführung (und vegetarische bzw. vegane Ernährung ist eine fundamentale Angelegenheit) entziehe, indem einfach das mache, was mein Nachbar auch macht. Dieses Herdenverhalten hat geschichtlich gesehen schon oft genug die absurdesten Auswüchse getrieben und manches Mal schon Millionen Todesopfer gefordert. Nö, kostet anderorts auch heuer noch Mio. Menschenleben... in Südafrika war vor ner Weile mal HIV-Leugnung der angesagteste Trend schlechthin... die Kondome avancierten zum Ladenhüter, und die teuren Medis mussten wegen Verfall entsorgt werden, oder landeten anderswo auf dem Schwarzmarkt.

    Artverwandtes Beispiel: Atomausstieg. Wie prophezeit sind in meinem Umfeld die vormals vehementesten Befürworter mittlerweile die lautstärksten Jammerer bzgl. der stetig steigenden Strompreise, obwohl jedem Einzelnen klar war, dass die ganze Angelegenheit den Spekulanten Tür und Tor öffnet, um sich zu bereichern. Gab ja auch etliche, die diesen Schritt für verfrüht hielten, mich eingeschlossen. Nun stagniert die ganze Geschichte, weil es an der nötigen Infrastruktur zu einer sinnvollen Umsetzung fehlt. Anderorts baut man neue Atomkraftwerke, um den Deutschen in den nächsten Jahren Selbigen zu überhöhten Preisen verhökern zu können. Ich erinnere daran, wie aggressiv gegen Jene gewettert wurde, die das seinerzeit vorhergesagt haben, und auf ein besonnenes Vorgehen gepocht haben. Zwischenergebnis: Preissteigerung (die vor allem die Geringverdienenden empfindlich tragen), inflationär rausgehauene Sonderregelungen für Hinz und Kunz Co. Ltd., und keinerlei ökologisch sinnvolle Konsequenzen. Ich warte schon darauf, dass die Herde sich gegen die pilzartig aus dem Boden sprießenden Windräder formiert. :grinning_squinting_face:

    Und ähnlich ist es mit den Veganern... damit sich der übliche, hinsichtlich seiner ausgewogenen Ernährung minderengagierte Veganer sein Hobby leisten kann, und ein paar Masttiere schützt, sprießt irgendwo in der Pampaleija eine Chemiefabrik aus dem Boden, um ihm seine Nahrungsergänzungspillchen zu produzieren, die die Fischpopulation eines halben Flusses über den Jordan jagt. :top:

    Und deswegen gilt: Entweder mache ich etwas aus Überzeugung, und ziehe die Sache dann auch konsequent durch, oder ich lasse es! Halbherzig nem Trend hinterher zu rennen, führt meist zu einer Verschlimmerung der Zustände, auch wenn das auf den ersten Blick nicht ersichtlich sein mag, und zeugt von selbstverschuldeter Unmündigkeit. Der Mensch und der Lemming... Brüder im Geiste. :loudly_crying_face:

    Noch schnell ein passendes Beispiel für fehlgeleitetes Gutmenschentum:
    Ein weithin bekannter amerikanischer Blogger schwingt seit Jahren Lobreden auf den ach so tier- und menschenfreundlichen Veganismus, rechnet irgendwann aber mal absolut egoistisch aus, wieviel ihm Obama-Care mehr kosten würde, und warum man das deswegen ablehnen müsse. Schließlich lebt er ja gesund, hat demnach kaum Krankheiten zu befürchten, und wenn ihm das alle nachmachen würden, ginge die Rechnung bestimmt auch für die Armen auf. Vollkommen ausblendend, dass sich gerade die "Armen" schon allein beruflich einen derart gesunden Lebenswandel - zumindest in Amiland - gar nicht leisten können, oft schon glücklich sind, sich überhaupt irgendwie ernähren zu können, und gesunde Ernährung für Selbige eher so etwas wie ein dekadentes Luxusproblem ist. Wer in zwei Vollzeitstellen arbeitet, um nicht verhungern zu müssen, hat weder Zeit für ausgedehntes Schlendern auf dem Biomarkt, noch für sportliche Betätigung.
    Na, das nenne ich mal Nächstenliebe... gedacht von hier bis zur nächsten Ecke. Und da kann er gern noch so viel für mein Seelenheil meditieren und zu Fuß gehen. Eine Haltung hat schlichtweg keinen Wert, wenn sie nur affektiert wird, und keinen entsprechenden Unterbau aufweist.

    Und das, ist das Traurige daran. :loudly_crying_face:

  • Zitat

    Wenn ich mich einer solch fundamentalen Fragestellung meiner Lebensführung (und vegetarische bzw. vegane Ernährung ist eine fundamentale Angelegenheit) entziehe, indem einfach das mache, was mein Nachbar auch macht. [...] Entweder mache ich etwas aus Überzeugung, und ziehe die Sache dann auch konsequent durch, oder ich lasse es! Halbherzig nem Trend hinterher zu rennen


    Sehe ich ein bisschen anders. Du forderst ja -in anderen Worten- die bewusste Entscheidung für oder wider die ein oder andere Art der Ernährung und das bewusste Tragen der Konsequenzen dieser Entscheidung, richtig? D.h. es geht letztlich um das Thema der bewussten Lebensführung? Optimal wäre natürlich, dass man alle seine Taten und Entscheidung bewusst vollzieht, dass der Mensch allerdings überwiegend unbewusst gesteuert ist, ist ja schon zur Genüge belegt - ein vollkommen 'Bewusstes Leben' entspricht also eher der Theorie, denn der Realität. Welche Entscheidungen trifft man also bewusst und welche nicht? Okay, du legst für dich Ernährung als Punkt auf der "hat-bewusst-zu-Erfolgen-Liste" an. Aber dass sich aufgrund einer unbewussten "Mitläuferhaltung" in diesem Punkt Gefahren ergeben sollen, die evt. sehr schlimme Auswirkungen haben können, ist für mich unlogisch. Vielleicht haben die Trendvegetarier und Co. nur eine andere Rangliste ihrer Bewussten Entscheidungen? Wer sagt, dass sie, wenn sie da nur mitlaufen, es auch woanders tun, z.b. wenn Zivilcourage gefragt ist? Und wer sagt, dass man nur entweder-oder tun kann und nicht mal so mal so, dadurch kann man ja auch etwas bewegen? Warum muss es schwarz-weiß sein, was soll daran besser oder schlechter sein als grau?
    Natürlich ist es etwas peinlich, wenn man sich für Dinge entscheidet, um etwas zu bewirken und jene Dinge in Wirklichkeit nicht dazu führen, dass etwas bewirkt wird. Deine Argumentation gründet aber meiner Ansicht nach eher darauf, dass es um bewusste Lebensführung geht. Aber jeder der Alkohl trinkt, zu schnell fährt, zu stressig lebt,.... hat auch nicht wirklich eine bewusste Lebensführung die deiner Auffassung entspräche? D.h. im Grunde alle Menschen sind wegen irgendwelcher Punkte, die bewusst sein müssten, zu verurteilen? Deine Argumentation führt mich fortgeführt zu dieser Annahme. Warum dieses "Falsch" dann nur auf den Grund der Entscheiung für Ernährung beziehen? Und wenn das "Falsch" erweitert wird: Warum andere Menschen in ihren Dingen als "Falsch" deklarieren, wenn man selbst ebenfalls etwas "falsch" macht? Menschen sind nicht perfekt und sich ein Thema rauszupicken, es dann aufgrund der bewussten Lebensführung als Falsch zu betiteln finde ich falsch :face_with_tongue: :winking_face:
    Und das ist für mich auch sowas wie Schubbladendenken:" Alle Vegetarier, die sich nicht bewusst entschieden haben,... "- ja und was ist z.B. mit denen, die Fleisch einfach nicht mögen? Die sich unbewusst immer mehr dem Fleischverzicht angenähert haben, weil es nicht schmeckt? In welche Schubblade passen die? Wer sagt, dass alle Vegetarier aus Gründen des Tierschutzes Vegetarier sind? Wer sagt, dass alle Veganer die Umweltschützen wollen und z.b. nicht ihre Arthorse erträglicher machen möchten? Pauschaldenken finde ich bei Ernährung unangemessen, wie gesagt, jeder Körper ist individuell :winking_face:

  • grany
    Fleisch nicht zu essen, weil man kein Fleisch mag, entspringt einer Überzeugung und ist für mich der löblichste aller Gründe, der mir hier im RL zum Thema begegnet ist. Würde mir mal jemand antworten mit "Ja was denn? Ist doch gerade in!" hätte ich auch nichts zu mosern. :grinning_squinting_face:

    Liebe grany,
    es geht vor allem darum, dass Menschen, die für sich einen erhöhten moralischen Standpunkt in Anspruch nehmen, diesen Anspruch nur aus einer bewussten eigenen Überzeugung heraus generieren können. Denn, habe ich mich mit den Konsequenzen meines Tuns nicht weiter als bis Nachbars Wort auseinander gesetzt, ist es widersinnig, kann ich überhaupt nicht erkennen, was richtig oder falsch ist. Vorletztes Wochenende bekam ich als wutentbrannte Antwort auf mein Nachfragen: "Weil es einfach richtig ist!" Ich "Sagt wer?" Sie: "Das ist doch logisch!" :]

    Zitat

    D.h. es geht letztlich um das Thema der bewussten Lebensführung?

    Nur insofern, als es die Allgemeinheit und das unreflektierte Vertreten vermeintlich moralischer Standpunkte betritt. Ob sich jemand die Schamhaare mit dem Glätteisen bearbeitet, ist mir Rille. :face_with_tongue:

    Zitat

    Okay, du legst für dich Ernährung als Punkt auf der "hat-bewusst-zu-Erfolgen-Liste" an.

    Nein, nicht per se. Ob sich jemand bewusst mit seiner Ernährung auseinander setzen möchte, bleibt ihm selbst überlassen. Vertrete ich allerdings die trendgemäße Ansicht, hier etwas "Gutes zu tun", unterstelle jedem Fleischesser per se den Unwillen Verantwortung "für die Welt" zu übernehmen, kann ich sehr wohl ein wenig Reflektiertheit verlangen.

    Zitat

    Aber dass sich aufgrund einer unbewussten "Mitläuferhaltung" in diesem Punkt Gefahren ergeben sollen, die evt. sehr schlimme Auswirkungen haben können, ist für mich unlogisch.

    Jeder Handlung ist immer die Gefahr inhärent, trotz guter Intention, Schlechtes zu bewirken. Na, wo könnte da wohl die immense Gefahr bei unreflektierten Massenbewegungen liegen? Schau mal auf die NS-Zeit und was da gerade so trendy war.

    Zitat

    Wer sagt, dass sie, wenn sie da nur mitlaufen, es auch woanders tun

    Erfahrungswerte... die "Gutes Tun"-Fraktion - zumindest die nicht mal Wenigen mir bekannten Exemplare - rennt ganz gern jedem Schild hinterher, solange Selbiges vom Dunst der Weltverbesserei umweht wird, auch wenn der zu Grunde liegende Unsinn ganz offensichtlich ist. Oder anders: Es sind hier immer die Gleichen, die alle Nase lang mit irgendeinem Spleen daher kommen, sich zum Retter der Welt stilisieren wollen, um das Gewäsch von gestern alle Nase lang ad acta zu legen. :57:

    Zitat

    Und wer sagt, dass man nur entweder-oder tun kann und nicht mal so mal so, dadurch kann man ja auch etwas bewegen? Warum muss es schwarz-weiß sein, was soll daran besser oder schlechter sein als grau?

    Oh bitte... heute trenne ich Müll und morgen kippe ich meinen Altölbehälter in den Fluss, und sag dann "Huppsie! Da hab ich wohl nicht richtig nachgedacht, Herr Wachtmeister!" :14: Oder wie muss ich mir die Grauzone vorstellen? Keine Viecher fressen, aber den Papagei in der Schuhschachtel aufm Kühlschrank halten? Diese Schwarz-Weiß-Geschichte avanciert heuer auch schon zum Totschlagargument. Jegliche Debatte wird erst dann interessant, wenn es Menschen gibt, die absolute Positionen vertreten. Dieser Wischi-Waschi-Weichspülkram heutzutage immer.
    Weißte, so Trends entwerten letztlich nur das Bemühen ernsthaft engagierter Leute... das ist so ähnlich wie mit dem Ami-Running-Gag über die freiwilligen Helfer zu Thanksgiving. "Tut mir leid. Wir haben heute schon zu viele Helfer."

    Zitat

    Warum dieses "Falsch" dann nur auf den Grund der Entscheiung für Ernährung beziehen? Und wenn das "Falsch" erweitert wird: Warum andere Menschen in ihren Dingen als "Falsch" deklarieren, wenn man selbst ebenfalls etwas "falsch" macht? Menschen sind nicht perfekt und sich ein Thema rauszupicken, es dann aufgrund der bewussten Lebensführung als Falsch zu betiteln finde ich falsch

    Manch einer glaubt ja auch, dass das Problem mit Kants Ethik sei, dass er damit die Menschen überfordere. Bei manchen Dingen, kann man überhaupt nicht genug fordern. :grinning_squinting_face:

    Zitat

    Aber jeder der Alkohl trinkt, zu schnell fährt, zu stressig lebt,.... hat auch nicht wirklich eine bewusste Lebensführung die deiner Auffassung entspräche?

    Wenn du mir jemanden anschleppst, der es für moralisch integer hält, Alkohol zu saufen, schnell zu fahren und stressig zu leben, und mich missionieren möchte. Dann ja. Dann ist das nämlich in meinen Augen schlichtweg falsch.

    Letztlich sehe ich es folgendermaßen:
    Jeder kann so viel Unsinn in seinem Leben verzapfen, wie er gern mag. Interessiert mich nicht sonderlich. Aber, sowie er aufs Podest steigt, und sein Mäulchen aufreißt und versucht eine Position für sich zu vereinnahmen, sollte das Zahnrädchen im Oberstübchen schon ein paar Umdrehungen mehr vorgelaufen sein. :smiling_face_with_sunglasses:

  • Zur Studie denke ich wie grany, Korrelation ergiebt keinen Kausalzusammenhang.

    Bei mir ist es zb. so, ich mochte schon als Kind kaum Fleisch/war mäkelig und das Thema Massentierhaltung kam dann zum Glück oder leider (wie mans sieht halt) recht früh in mein Bewusstsein und hat weitere Probierversuche sehr schnell gänzlich untergraben (so mit 13ca.), sonst hätte ich ja vielleicht später doch noch mal was davon entdeckt, was mir gut geschmeckt hätte, k.a.

    Mittlerweile esse ich aber nicht mehr straight vegetarisch, seit 5 Jahren oder so esse ich zb.ein-zweimal im Jahr ein Stück Fisch, andererseits versuche ich mich inzwischen aber auch mit Milch und Käse etc. etwas mehr zurückzuhalten, weil es einfach die gleiche Tierleid-Kiste bedient, und wenn ich koche wird es überraschend oft einfach so per Zufall vegan.

    Nervige Missionierungsversuche sehe ich irgendwie ein bischen so als selektive Wahrnehmungs-Ding, die bleiben einem ja vermutlich auch einfach viel besser in Erinnerung, als die netten unauffälligen Zeitgenossen. Genau wie mir das nervige, jahrelange Nachfragen, warum in aller Welt man denn kein Fleisch isst, gut in Erinnerung bleibt. (Wobei sich das in den letzten Jahren ziemlich gelegt hat, das kriegen nun mittlerweile, so denke ich mal, alles die Veganer ab).

    Und solange 85% der Deutschen oder ähnlich viele, täglich Fleisch essen, sind mir ein paar Trend/Mode-Veganer/Vegetarier bei jeder neuen Skandalwelle sehr, sehr Recht. Ein paar bleiben vielleicht dabei und der Rest hilft zumindest das Thema "oben zu halten" oder wie auch immer.
    Alles was in Massen konsumiert wird, wird nun mal auch in Massen produziert, und überall wo es um Profit geht, wird auch (möglicherweise) Missbrauch betrieben und wenn es dabei um Lebewesen geht, naja.
    Und natürlich sind das auch irgendwo Luxus-Ideologien, die man sich nur leisten kann, wenn es einem so gut geht, wie uns hier.
    So, fertig :smiling_face:

    6 Mal editiert, zuletzt von Thymia (25. Februar 2013 um 19:57)

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