• Ich schreib diesen Thread jetzt, weil ich grad überhaupt nicht mehr klar komme mit meinen ganzen Emotionen....
    Ich kann einfach nicht mehr. Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll, dass vorrangig meine Eltern dran "schuld" haben, dass ich so geworden bin, wie ich bin. Meine Mutter meint zeitenweise, sie müsste sich um mich kümmern und mich ausfragen, aber ich hab einfach keinen Draht zu ihr. Ich weiß auch überhaupt nicht, wie ich ihr mein Leben erklären soll...
    Meistens werde ich nach 5 Minuten wütend, und erzähle ihr, was mich an meine Vater so nervt, oder überhaupt an dem nervt, wie sie zu mir sind.

    Die Reaktionen meiner Mutter fressen mich innerlich auf...Ich merk das so richtig....Ich bin immer noch soweit, dass ich denke, sie MUSS mich doch irgendwie verstehen, oder was ändern oder sonstwas....Irgendwas in mir kann nicht akzeptieren, dass sie mich nie versteht. Das tut einfach so weh und macht mich so wütend.
    Ich weiß, wie meine Mutter über mich denkt und ich weiß, dass es meist nicht gut ist. Sie hat von ihrer Mutter gelernt, dass sie nichts wert ist, und obwohl sie mir alles geben wollte, hat sie genau das erreicht, was ihre Mutter bei ihr erreicht hat...ich fühle mich als nichts....

    Körperlich haben beide mir nie was getan, sie hätten mich niemals geschlagen oder dergleichen. Und ich hab sie vorallem in der Pubertät provoziert ohne Ende! Und ich machs vor allem bei meinem Vater immer noch. Ich hasse ihn oft so sehr, für das was er mir schon alles für Worte an den Kopf geworfen hat. Und ich hasse es zu sehen, wie er älter wird, und wie sehr er sich zu einem kraftlosen Wesen entwickelt. Ich hasse es, dass beide immer sagen, ich bilde mir alles ein....Ich komm nicht klar, wie die sind....Ich würde immer noch glauben, ich hab sie nicht alle, hätte mein Therapeut mir nicht gesagt, dass meine Eltern nicht normal sind....

    Ich weiß auch nicht....aber ich weiß einfach nimmer, wie ich damit umgeh....

    eternal

  • Das leidige Thema Eltern.... :face_with_rolling_eyes:

    Tja, was soll ich sagen? Ich kam seit der Pubertät gar nicht mehr mit meinen Eltern klar und bin deswegen schon mit 19 ausgezogen. Ich wollte und konnte nicht mehr mit denen unter einem Dach wohnen.

    Das war das Beste, was ich damals machen konnte, denn so musste ich nicht mehr mit meinen Eltern "umgehen".

    Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht wie das auf Dauer bei Dir gut gehen soll....denn Du wirst mit allem ja täglich konfrontiert...wie willst Du da zur Ruhe kommen?

    LG

    schell

  • Hallo eternal,

    auch ich bin mit 14 Jahren zu Hause ausgezogen, weil ich das nicht mehr ertragen konnte. Auch ich hasse meine Eltern dafür wie sie sind, z.B. ihre Lügen, ihr Alkohol, ihr ganzes Wesen und die Art wie sie mit ihrem Leben umgehen (z.B. ihre Zahlunsmoral).

    Nachdem ich damals ausgezogen bin habe ich jeden Kontakt zu meinen Eltern abgebrochen, etwa 3 Jahre lang, bis der Kontakt dann durch Zufall wieder zustande kam. Jedoch merkte ich schnell das sie sich weder geändert haben, noch sich je ändern werden. Ich merkte auch, dass sie mir nicht gut tun, das ich oft einfach nur fertig und geknickt war wegen irgend etwas, was sie wieder fabriziert haben.
    Vor 2 Jahren habe ich dann den Kontakt erneut abgebrochen. Ich habe endlich verstanden, das es eine positive Änderung bei ihnen nicht geben wird. Seitdem geht es mir etwas besser, auch wenn mich Gerüchte und Hetzereien immer noch fertig machen. Auch die Erkenntnis, niemals zu ihnen zu gehören tut weh, andererseits bin ich froh darüber das ich nie so sein werde wie sie.

    Vielleicht solltest du nicht unbedingt den Kontakt abbrechen, aber ihn zum mindest soweit verringern, dass es dich nicht länger auffrisst! Ich meine, was bringt es dir zu hassen und dich zu verletzen wenn es mit etwas Abstand vielleicht anders sein könnte?

    Im übrigen, meine Therapeutin sagt auch das nicht ich, sondern meine Eltern das Problem sind (wie du schreibst das sie nicht ganz normal sind) und trotzdem rede ich mir ein das ich diejenige bin, die nicht ganz dicht ist, vielleicht so sensibel wie ne Mimose und auch, das ich das verdient hab, so wie es in meiner Kindheit lief.

    Liebe Grüße
    sweety

  • Also meine Eltern sind sehr lieb un dhaben mir eine perfekte Kindheit gegeben, bin auch ein langersehtes Wunschkind

    Aber: es war ein goldener Käfig, meine Eltern könnten es auch nicht akzeptieren, dass ich irgendwann erwachsen geworden bin und mein Weg gehen wollte. Ich dürfte z. B. noch mit 18 nicht in eine Disko, dürfte keine Bezihung haben u.s.w.

    Deswegen heiratete ich auch sehr früh, nach halbes Jahr kan prompt auch die Scheidung. Aber meine Eltern behandelten mich trotzdem wie einen unmündigen Kind..also haute ich nach Hamburg ab.

    Meine Eltern rufen mich auch fast täglich an, ich nenne sie schon "Bewährunghelfer": wenn ich mich paar Tage nicht melde, gibt es Stress. Ehrlich über Problemen reden: Fehlanzeige. Sie verstehen mich nicht, haben noch dazu sehr konservative Ansichten.

    Also bleibt es alles bei einem sehr oberflächlichen Small-Talk

  • ich hasse mein vater...
    heute habe ich keine kontakt mehr zu ihm...
    das ist auch gut so...
    ich war froh das sich meine mutter letzstes jahr von ihm getrennt hat...
    wegen ihn ging es uns so schlecht...hatten kaum was zu fressen zuhause...
    wenn meine tante und meine oma nicht da gewesen wären..wären wir wahrscheinlich verhungert...meine mutter werzählte mir das sie ein
    EI uns drei aufgeteilt habe(meine beiden brüder und ich)...
    ich bin mit 18 weg von zuhause...mit 19 hatte ich ne eigene wohnung...
    mein vater ist ein junkie...seine scheiss spritzen und der alkohol....alles hat er zerstört...und das ist bei mir hängen geblieben...
    ich scheiss auf ihn...

  • Hallo,
    meine Eltern haben sich auch mehr oder weniger einen Scheiss um mich gekümmert. Sicher haben sie Schuld daran, dass ich heute so bin, wie ich bin. Denn ob ich will oder nicht, sie haben mich halt geprägt. So wie Scheiss-Behörden in Deutschland und zig Pflegefamilien...
    trotzdem habe ich versucht, einen Frieden damit zu schließen. Ich kann die Vergangenheit eh nicht ändern, aber die Zukunft. Und meine Eltern kann ich schon gar nicht ändern.
    Ich habe auch vor einigen Jahren schon den Kontakt zu meinen Vater abgebrochen, vor knapp zwei Jahren auch den zu meiner Mutter. Manchmal überkommt mich eine Art schlechtes Gewissen...aber dann denke ich mir wieder, nein, sie haben so wenig für mich getan, warum sollte ich heute in irgendeiner Form für sie da sein?
    Haben wollten sie mich eh nie...
    So kurz vor Weihnachten finde ich es immer ein wenig schwierig...
    Heute weiss ich, dass es ein sicherer Weg in den Rückfall wäre, wenn ich wieder Kontakt zu meiner Familie aufnehmen würde, weil ich den Kontakt nur total zugedröhnt ertragen könnte.
    Daher: Finger weg davon!
    Kennt ihr auch dieses schlechte Gewissen, was man dann trotzdem immer mal wieder hat?
    Gruß
    Zip

  • Hallo !

    Danke für eure Antworten! Will mal nochmal ein paar Gedanken dazu von mir schreiben!

    Früher kamen mir oft die Gedanken mit meinen Eltern einfach den Kontakt abzubrechen. Ich hatte auch jahrelang fast kein Wort mit meinem Vater gesprochen und ich war oft total aggressiv auf das Verhalten von ihm mir gegenüber. Ich hab da früher auch nicht nachgedacht, sondern einfach aus einem Impuls raus reagiert. Und er hat mir auch Namen gegeben, das war nimmer feierlich. Ich hab dann oft das Gegenteil von dem gemacht, was er wollte und niemals hat er sich die Mühe gemacht, mich auch nur ein wenig zu verstehen. Er wollte immer ein liebes, braves Mädchen haben, das seine Meinung hat und das tut was ER möchte. Eine eigenständige Persönlichkeit wollte er nie.

    Was ich mir anlaste irgendwie ist das, wieso ich mich davon nicht einfach abgrenzen konnte, wieso ich es soweit an mich rangelassen habe. Ich denke mir oft, hätte ein anderes Kind anders reagiert? Eigentlich komme ich dann immer zu dem Schluß, dass jedes Kind hier sich so fühlen mußte wie ich und es nicht an mir lag, doch der Restgedanke bleibt....

    Ich denke, ich "diente" meinen Eltern als Kind dazu von ihren eigenen Problemen abzulenken. Man merkt auch stark, dass sie alles was ich nicht getan habe immer auf sich selber beziehen. Also wenn ich nicht brav gegessen habe, dann haben sie gedacht an ihnen ist etwas falsch und demensprechend mit Ablehnung reagiert. Mich mit abschätzenden Blicken oder Worten angeredet. Ich war ein wahnsinnig braves und liebes Kind! Ich hab ALLES dafür getan, dass sie mich liebten! Und ich hatte IMMER das Gefühl, das es nicht genug ist. In der Grundschule hatte ich lauter Einser geschrieben. Ich hab soviel gelernt und für meine Eltern war das selbstverständlich. Lob gabs selten, aber Ablehnung, wenn ich mal ne 3 geschrieben hab. Noch heute würde ich gerne in einer Position sein in der ich meinem Vater sagen könnte: siehst Du, ich hab nen super Job....Leider hab ich den nicht und ich kann das auch nicht ablegen, dass ich meine ich bin eine Versagerin.

    Solche Eltern wollen nicht, dass man seinen eigenen Weg geht. Meine Eltern haben mir vorm Leben soviel Angst eingeredet! Immer hieß es, das kannst Du nicht!

    Ich könnte davon soviel erzählen, das würde ganze Bücher füllen....

    Manchmal muß es auch einfach raus...Ich denk mir dann immer, wieso nicht,es wird ja auch noch andere geben, die sowas ähnliches erlebt haben. Aber hab schon das Gefühl, meine Eltern sind schon 2 Extreme....

    lg

    eternal

  • Hallo,

    mit meinen Eltern habe ich den Kontakt völlig abgebrochen, nachdem ich immer wieder hören mußte ich kann meine Kids nicht versorgen oder erziehen. So Sätze wie:Dem mußtew mal richtig den Hintern versohlen! Ne hab ich nicht! Mein Vater ist n Idiot. Hat meinen Sohn Fettsack genannt, den kleinen Salatkopf etc (ich hab 2 Söhne). Meine Eltern haben sich scheiden lassen als ich 6 war. Und wir 3 Kids sind bei dem Vater geblieben, leider, ich wär lieber ins Heim. Eine 22 Jahre jüngere Frau hat er geheiratet, normal nicht schlimm, wäre es nicht die Freundin meines großen Bruders gewesen. Echt krank sowas. Das hab ich am Grab meines Bruders erfahren, ich kippte fast aus den Latschen(erstarb vor 2 Jahren mit 42) Ich wurde wie im Militär erzogen, durfte gar nichts , schon gar keine eigene Meinung haben, und bin mit 18 weg. Meine Mutter kann man vergessen, die wußte nichts mit mir anzufangen. Mit dem Kapitel habe ich nach Jahren abgeschlossen. Heute kann ich drüber reden ohne in Tränen auszubrechen. Nach langen Jahren.

    Ich habe selbst 2 Kids und mein großer hat leichtes ADHS. Er hat schon viel Mist gebaut in den letzten 2 Jahren, aber egal was ist ich stehe hinter ihm! Aus Schulen geflogen, aus der BVB, ich probiere ihn immer wieder zu motivieren. Mein Freund hilft mir viel dabei. Und er kann viel weitergeben. Er ist im Programm, wird substituiert. Hat also viel erlebt. Es ist sehr schwer zeitweise, weil Sucht für den Süchtigen und für das Umfeld echt hart ist. Er hat n tolles Elternhaus. Nun ja er war zu behütet und ist ausgebrochen, trotzdem sind seine Eltern immer für ihn da. Wir probieren alles zu geben, ob wir alles richtig machen, ne ganz bestimmt nicht.
    Ich mußte lernen meine Eltern zu vergessen was hart war, aber es hat sich gelohnt. Für meine Eltern war ich ein Loser. Doch auch wenn man nicht alles richtig macht ist man kein Loser. Im Gegenteil man hat probiert es so richtig zu machen wie man kann. Ich bin zwar nicht stolz auf mein Leben, aber ich blicke zurück und akzeptiere es in vielen Bereichen.
    Meine Gefühle schwanken von wütend, traurig, zweifelnd bis zu Selbstmordgedanken...bin echt froh das ich das durch hab.....

    LG Elli

  • Habe ebenfalls Probleme mit meinen Eltern.
    Eig. war unser Verhältnis immer recht gut, ich mochte meinen Dad genauso wie meine Mom. Naja, als letztes Jahr im Herbst Daheim alles eskalierte, bin ich mit meiner Mom in einer "Nacht und Nebel-Aktion" ausgezogen, übergangsweise zu meiner Oma. Am Morgen als ich in der Schule war, räumte meine Mom meinem Dad Daheim das halbe Haus leer und ich war geschockt als ich aus der Schule kam. Nach über einer Woche hielt ich das Ganze nicht mehr aus - ich musste zu meinem Dad. Als er mir Daheim die Haustür öffnete traute ich meinen Augen kaum. Das war nicht das Haus in dem ich glücklich & zufrieden aufgewachsen bin...die Wände leer, die Räume alle ausgeräumt - was war da passiert ?
    Es tat mir alles so weh und ich wusste nicht mehr wohin mit meinen Gedanken. Zu meiner Mom verlor ich jegliches Vertrauen, weil ich in dem Glauben war sie hat alles kaputt gemacht, zu meinem Dad bestand i.wie ebenfalls keine Bindung mehr und das von heute auf Morgen.
    Ich bin dann mit meiner Mom in eine Wohnung gezogen und bin Anfang diesen Jahres schon wieder umgezogen. Das haut schon rein. Nun durfte ich die neue Freundin meines Dad´s kennenlernen, für mich ein Alptraum. Das geht nicht, da kann nicht i.eine Frau daherkommen und den Platz meiner Mom einnehmen ?!
    Wenn es das gewesen wäre +sfz+ Nun geht es vor´s Gericht, weil mein Dad keinen Unterhalt zahlt, er hat kein Geld, was er zahlen könnte, will aber das gemeinsame Haus mit meiner Mom nicht verkaufen. Durch den Prozess wird er dazu gezwungen. Wer macht alles kaputt ? Ich. Ich stehe als Klägerin in der Anklageschrift und weiß nun einfach nicht mehr ob ich das Ganze durchziehen soll oder nicht ?
    Ich krieg´s echt nicht aufn Schirm. Und wenn die Ganze Sache hier i.wann mal durch ist, kommt in ca. 2 Jahren die gerichtliche Scheidung meiner Eltern, mir grauts jetzt schon. Meine Mom und mein Bruder, der bei meinem Dad wohnt, haben überigens überhaupt keinen Kontakt mehr zueinander.
    Bei mir gibt´s keine Familie mehr...

  • Hallo hopeless, willkommen erstmal! :smiling_face:
    Irgendwie gleichen sich die Bilder in manchen Situationen bei uns...

    Ich muss ein bisschen weiter ausholen - wen's nicht interessiert, bitte scrollen! :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Das Verhältnis zu meinen Eltern war schon immer etwas einseitig, sag ich mal. Ich war immer schon ein ziemliches "Mama-Kind", wenn man es so nennen möchte. Als ich klein war, wollte ich nie bei meinem Vater bleiben, wenn meine Mum mal unterwegs war. Ich kann mich nicht mehr wirklich an meine Kindheit erinnern, was das Zusammenleben mit meinem Vater angeht. Nur hab ich immer das Gefühl, dass ich nie einen richtigen Vater hatte, d.h. dass er nie eine richtige Vaterrolle für mich übernommen hat, wie man sich das eben vorstellt. So ganz stimmt das wohl nicht, aber ich kann mich eben nur an sehr, sehr wenige Situationen erinnern, wo er mal sowas wie ein Daddy für mich war...
    Wie dem auch sei... Das Verhältnis zu meinem Vater wurde nicht besser, sondern eher schlechter, und das mit Anlauf! Als ich klein war, hab ich noch nicht viel davon mitbekommen, aber als ich etwas älter wurde, war's nicht mehr zu übersehen. Meine Eltern hatten große Probleme miteinander, die soweit gingen, dass mein Vater sich töten wollte, quasi als Druckmittel, um den "Haussegen" wieder in die richtige Bahn zu lenken. Von dem Zeitpunkt an war von einem Vater-Tochter-Verhältnis nicht mehr die Rede, es war, glaub ich, mehr Angst meinerseits. Jedenfalls lief es auf mehrere dieser Selbstmordaktionen - denen ich auch teilweise live beiwohnen "durfte" - hinaus. An einem Tag war's scheinbar mal wieder eskaliert zwischen meinen Eltern und mein Vater ist abgehauen, um sich abzureagieren oder was auch immer. Ich kam nach Hause vom Spielen und fand meine Mutter weinend auf meinem Bett. Daraufhin sind wir zwei dann quasi auch in einer "Nacht und Nebel Aktion" abgehauen, zu meiner Schwester. Darauf folgten einige Tage Telefonterror, bis Mum und ich eine eigene Wohnung gefunden haben. Möbel hat Mum auch aus dem Haus mitgenommen, aber das haben die beiden wohl "friedlich" geklärt, soweit ich weiß, obwohl er ihr hinterher oft vorgeworfen hat - wie auch uns anderen z.T. - wir hätten ihn beklaut. Mum hat ihn pro Woche mindestens 1x besucht, weil er allein den Haushalt nicht gebacken gekriegt hat. Zu diesen Anlässen musste ich dann anfangs auch noch mit, weil er ja "ein Recht darauf hatte, mich zu sehen" (O-Ton Mum). Ich hab mich dann dort abgequält, bis der sonntägliche Besuch vorbei war - ist toll 'nen Tag bei 'nem Kettenraucher zu verbringen, grad als Kind, finde ich...
    Abgesehen davon, dass mein Vater durch seine Selbstmordaktionen bei mir nachhaltige psychische Schäden (wie meine Schwester es nennt) verursacht hat und durch ebendiese Sachen auch die Familie immer wieder vor Konflikte gestellt hat, ist das Zusammenleben teilweise echt schwierig geworden. Sein Egoismus und seine Fähigkeit, Beziehungen zu zerstören, hat viel kaputt gemacht, so z.B. auch sein Verhältnis zu meiner Schwester, das schon immer sehr schlecht war.
    Seit 8 Jahren wohne ich jetzt mit meiner Mum allein. 8 Jahre sind vergangen, seit wir einfach unsere Sachen gepackt haben... Hier war nichts mit Scheidung, dafür fehlte das Geld. Auf die Unterhaltszahlungen haben sich Mum und mein Vater geeinigt. Wenn ich etwas gesagt hätte, hätte er mir sicherlich auch zusätzlich noch Geld gegeben. Aber letztendlich kann Geld nicht wieder gut machen, was war... Ich bin froh, dass mir der Krampf einer Scheidung erspart wurde, weil ich glaube, dass sowas echt an die Substanz geht. Die Frage ist nur, ob es angenehmer ist, mit "ungeregelten" Verhältnissen leben zu müssen. Das Geld, was er uns überwiesen hat, käme nie und nimmer dem gleich, was eine Scheidung an Unterhaltszahlungen herbeigeführt hätte, aber das nützt jetzt auch nichts mehr. Irgendwie haben wir's ja auch so geschafft. Und mittlerweile hat es sich ohnehin mit dem ganzen Kram erledigt, die Verhältnisse sind inzwischen geregelt: seit Mai liegt mein Vater unter der Erde... Um seine Person tut's mir nicht Leid, nur machen mir die Konsequenzen nach wie vor zu schaffen, wird wohl auch noch einige Zeit so bleiben, denk ich mal.
    Das Problematischste hierbei ist, dass ich mich so sehr nach einer heilen und intakten Familie sehne, nach Harmonie und Frieden. Nach dem, was wir bei uns nie wirklich hatten..., zumindest soweit ich mich erinnern kann. Ich finde es unheimlich belastend, wenn die Familie kaputt ist - was immer man für sich unter diesem Begriff nun verstehen mag. Es tut weh, wenn verschiedene Familienmitglieder nicht miteinander in Kontakt sind, weil irgendetwas vorgefallen ist. Eigentlich könnte alles ganz einfach sein, ist es aber nicht. Manchmal hab ich das Gefühl, dass wir 4 (meine Geschwister, Mum und ich) nicht einmal jetzt, nach Dads Tod, richtig zusammenhalten können, weil nach wie vor "sein Geist" zwischen uns umherspukt und Zwietracht sät.


    Was ich Dir mit alledem eigentlich sagen will?
    Ich kann Dich verstehen... Ich hatte oft genug das Gefühl, keine Familie zu haben und hab es heute noch manchmal. Man hat Vater, Mutter, Geschwister und doch ist man eigentlich allein, weil niemand wirklich versteht, wie mies die Situation eigentlich ist. Du sitzt zwischen den Stühlen, nicht so wie bei mir. Ich konnte mich klar für eine Seite entscheiden... Du darfst Dich aber nicht als Schuldige bezeichnen, denn das bist Du nicht. Dass Dein Vater Unterhalt zahlen muss, ist nunmal so. Und wenn er ein Haus besitzt, hat er ja eigentlich Geld, nur leider nicht in Scheinen und Münzen, sondern quasi in Form von Beton. Da wirst Du leider durch müssen. Was die Freundin Deines Vaters angeht: Auch da musst Du wohl durch. Das Leben geht für Deinen Vater ebenso weiter wie für Dich, Deinen Bruder und auch Deine Mutter. Ich kann aber sehr gut nachvollziehen, wie sonderbar das für Dich sein muss. Ich könnte es auch nicht ertragen, wenn meine Mum plötzlich 'nen neuen Kerl hätte (*üärgh* ^^). Es gibt (leider) Dinge, die man akzeptieren muss, es nützt manchmal einfach nichts.
    Lass den Kopf aber nicht hängen und versuch, nach vorne zu sehen. Vllt. schaffst Du es ja, wieder eine engere Bindung zu Deinen Eltern aufzubauen und die ganze Situation entspannt sich wieder ein wenig. Vllt. ist die Scheidung da auch ein wenig hilfreich, denn Distanz kann u.U. recht heilsam sein...?! Zeit heilt manchmal tatsächlich einige Wunden. Lass es vllt. erstmal auf Dich zukommen und gewöhn Dich an die Situation? Ich weiß nicht, ob das so hilfreich ist, aber ich glaube, es ist eine kleine Möglichkeit, mit dem Ganzen einigermaßen klarzukommen. Zumindest red ich mir das selbst momentan auch dauernd ein: Gewöhn Dich dran...!

    Ich wünsch Dir alles Gute... und ich hoffe, ich hab Dich jetzt nicht nur vollgetextet... :winking_face:

    Liebe Grüße,
    Incer

  • hmm....

    bei mir ist´s auch mein vater.er tyrannisiert jeden im haus und muss nach außen hin dann aber krampfhaft so tun,als wären wir eine heile familie.dabei weiß so ziemlich jeder,dass er ein echter kotzbrocken ist.
    er behandelt mich und meine geschwister wie dumme kinder,hält jeden hier für hirnamputierte affen,die ohne ihn garnicht klarkämen und wirft mit schimpfworten nur so um sich.selbst meinen sohn von drei jahren beleidigt er manchmal.
    wir alle hoffen,dass er endlich mal unter die erde kommt.das klingt vielleicht mal wieder eklig von mir,aber es ist so.sein todestag wird für uns ein feiertag sein.

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