Aussteigerprogramm EXIT (für Rechtsradikale) wird abgesägt.

  • Ich dagegen begrüße es sehr, " dass das Geschrei bei der rechten Szene wesentlich größer ist" ! Schließlich hatten wir hier halt einen rechten und nicht einen linken Nazionalsozialismus!
    Eigentlich wollte ich mich ja aus dem Thema heraushalten, weils mich zu sehr aufregt...Musste jetzt trotzdem mal sein.

  • Da frage doch mal unsere ehemaligen freiheitsliebenden, demokratisch denkenden DDR-Buerger (vor allem die Nachfahren von denen die auf der Flucht aus der DDR getoetet wurden) welchen Extremismus die nach 1945 erlebt haben. Der gesamtdeutsche Extremismus begrenzt sich auf 12 Jahre. Wieviel 100 Jahre sollen die, die da gar nichts mit zu tun haben dafuer buessen. Dauernd erzeugtes Schuld- und Schamgefuehl weil man ja von diesen Menschen abstammt...irgendwie...wie lange kann das Sinn machen. Haben wir die Verpflichtung das zu tun....nein haben wir nicht.....aber wir machen das und das wird auch irgendwie vorausgesetzt. Vergessen sollte man das auch nicht, aber Schuld ist bei den Schuldigen zu suchen. Das was hier laeuft ist das gleiche wie Sippenhaft. Ein Moerder und alle Nachkommen sind auch gefaehrliche Moerder ? Oder wie soll ich das sehen ?

    LG Siegfried

    Edit...Nachtrag: Mein Vater ist am 31.08.1939 geboren. Wieviel Schuld traegt er an den Ereignissen vom 01.09.1939 ?

    Einmal editiert, zuletzt von Siegfried (22. März 2013 um 12:13)

  • nee....es ging um rechts....aber zuviel nach rechts blicken daempft den Blick zu den anderen Seiten... deswegen war ich da auch ganz bewusst so drauf und ich denke, das werde ich immer wieder sein....

    das ist (fuer mich) vergleichbar wie nur eine Sucht als Sucht anzuerkennen und jede andere Sucht als Spinnerei hinzustellen...

    sorry....Aussteigerprogramme haben alle verdient...und die gibt es....nur weil ein Aussteigerprogramm oder eine Klinik am Ende ist deshalb geht doch nicht alles den Bach runter.....

    LG Siegfried

  • Nunja,

    der Verfassungsschutz kann eben gerade in der rechten Szene mit seinen Programmen kaum Erfolge vorweisen, wofür die Gründe ja auch innerhalb des Artikels genannt werden. Insofern ist wohl jede einzelne Institution wichtig, egal um welche Zielgruppe es sich nun handelt.
    Nunja, dass die rechte Ecke medial mehr Beachtung findet, ist einfach logisch. Das Bild von der ausländerhassenden, abhitlernden Glatze ist halt ein viel prägnanteres, und ist viel eher dazu prädestiniert, beim Rezipienten eine Emotion auszulösen, egal wie die erst einmal aussehen mag. Solche Leute wie die Baader-Meinhof-Bande sind einfach "zu normal" um ein geeignetes Medienmaskottchen abgeben zu können. :winking_face:

    Natürlich ist jedweder Extremismus abzulehnen, wobei ich mir da manchmal absolut nicht sicher bin, weil ich glaube, dass einige kranke gesellschaftliche Auswüchse erst entstehen konnten, weil es sich die Herrschaften viel zu lange bequem in ihren sicheren Schaukelstühlen mit ihren fetten Abfindungen machen konnten. Anderswo brennen ganze Stadtviertel, und hierzulande ist es der Ausnahmezustand, wenn mal ein paar Nobelkarossen in Rauch aufgehen. Aber, das ist nun wirklich ein ganz anderes Thema.

    LG
    WbD

  • Sicher ist da jede Institution wichtig und auch richtig, daran besteht absolut kein Zweifel. Die Emotionen die hier hochgekocht werden beruhen leider auf der deutschen Vergangenheit die sich im letzten Jahrhundert abgespielt hat. Die ist sicher nicht rühmenswert, nein, eher verachtenswert und doch werden diese immer wieder, wenn auch nicht in diesem Beitrag, effektschreiend publiziert. Irgendwann wird es Zeit das wir in Deutschland mal begreifen das an der Vergangenheit nix zu ändern ist, egal wie bescheiden diese war.

    Und für den Ausstieg ist doch der verantwortlich der ihn machen will. Wenn der Aussteiger da raus will, dann muß er die Möglichkeiten wahrnehmen die sich anbieten bzw. vorhanden sind.

    Dann kann man ja nicht sagen..."ich will da raus aber nicht mit denen die mir dabei helfen"....nur weil der Anbieter der Verfassungsschutz ist.

    Wenn einer so drauf ist dann kann ich nicht nachvollziehen in wie fern er da wirklich raus will.

    LG Siegfried

  • Oh, spannendes Thema. Da komm ich nicht umhin, auch noch meinen Senf dazu zu geben :winking_face:

    Also zu dem Sternartikel, der ja der Aufhänger war, muss ich sagen, dass ich von derlei Empörung aus dem Hause Springer ja eher ein bisschen genervt bin. :7: Nicht zuletzt tragen Springerblätter zu einem großen Teil zur Verbreitung subtiler rassistischer Hetze bei, viel mehr, als es jeder kleine Nazi könnte. Das hat sich in letzter Zeit vielleicht seit Aufdeckung der NSU-Story gewandelt, aber bevor der Fall in den öffentlichen Fokus gerückt wurde, waren diverse Springer-Blätter die ersten, die ihre Artikel groß und breit mit "Döner-Morden" überschrieben haben und Spekulationen über Täter in den eigenen Reihen der Opfer als Tatsache dargestellt haben. Jetzt ist der Fall aufgedeckt, jetzt sind's die radikalen Rechten, die eine Gefahr für die demokratische Wertegesellschaft darstellen.

    Auch ich stehe voll und ganz dahinter, dass es Programme, wie "Exit" braucht, die natürlich auch staatliche Subventionen bekommen sollen, insbesondere wenn man bedenkt, dass ja auch die NSU gewissermaßen staatlich suventioniert wurde... (ups, der Zynismus...)

    Da frage doch mal unsere ehemaligen freiheitsliebenden, demokratisch denkenden DDR-Buerger

    Meintest du die, die in den 90er Jahren in Rostock und Hoyerswerda Pogrome auf Asylbewerberheime verübt haben oder meintest du die ansässigen Bürger und Polizisiten, die zugesehen und gejubelt haben? Ich finde, insbesondere die DDR hat extreme rassistische Auswüchse hinterlassen, die umso mehr dazu anregen sollten, sich mit der Schuldfrage auseinanderzusetzen. Das waren die 90er, nicht 1939 - 45... Und das, was da passiert ist, ist nie wirklich aufgearbeitet worden.

    Dazu ist übrigens ein sehr interessantes Buch erschienen, ein einziges - "Kaltland", in dem verschiedenen Einzelerfahrungen aus Ost und Westperspektive aus dieser Zeit niedergeschrieben sind. Ein Interview mit den Herausgebern gibt es hier: http://freie-radios.net/43196 In den Erfahrungen, die sie in ihren Erzählungen wieder geben, kann ich in vielen Bereichen auch eigene Erfahrungen wiederfinden.

    Und ein relativ ausführliches Interview mit Bernd Wagner von "Exit", der auch in dem Stern-Artikel zitiert wurde, gibt es hier: http://freie-radios.net/53818


    Lieben Gruß
    Luciente

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