heute ist mein tag 100

  • Glückwunsch, siehst, mit etwas Geduld klappt doch oft so einiges, wo man schon gar nicht mehr dran geglaubt hat :winking_face:

    Wann gehts los??

    LG Franz

  • naja wenn sich montag bei mir keiner meldet werde ich spätestens dienstag mal anrufen und mich erkundigen. ich hoffe so bald wie möglich.

  • letzte woche habe ich nun dort angerufen um einen termin für ein erstgespäch zu bekommen. da sagte man mir die kollegin sei krank und ich solle es nächste woche nochmal probieren. also wieder eine woche weiter. nun habe ich heute dort angerufen und niemanden außer den AB erreicht. ich hoffe die dame meldet sich schnell zurück.

    also im moment fühle ich mich ganz und garnicht geholfen oder unterstützt, eher daran gehindert weitere fortschritte zu machen. das ist keine schöne situation.

    am wochende war mein suchtdruck ziemlich hoch. über zwei tage hinweg habe ich im wachzustand somoft ans kiffen gedacht....das war nicht mehr feierlich. zum glück habe ich nichts unternommen um mir was zu beschaffen sondern habe es meinen besten freunden erzählt und die haben mir mut gemacht es bleiben zu lassen. ich glaube wenn ich was daheim gehabt hätte, wäre ich ziemlich wahrscheinlich rückfällig geworden.

    woher kam dieser druck? nun, ich habe die katze meiner ex gefüttert, da sie übers wochenende nicht da war. diese umgebung bei ihr hat glaub ich damit zutun, alte wunden aufgerissen. ich fühlte mich danach so allein. angebote meiner freunde zu ihnen zu kommen habe ich nicht angenommen. ich habe eine tendenz mich in der ecke zu verkriechen und meine wunden zu lecken. dieses verhalten habe ich am wochende sehr extrem gelebt und verspührt. umsomehr frustriert es mich das meine therapie nichtmal einen anfang findet.

  • samstag sind es nun 5 monate ohne. morgen rede ich offensiv mit meinem vater über die sache, dieses thema wurde immer verschwiegen. ich bin gespannt wie er reagiert.

    ich bin derweil nun auch 9 tage ohne alkohol.

    :smiling_face:

  • hi leute.
    wollte mal ne rückmeldung geben. es sind derzeit bereits 202 tage ohne kiffen und exakt 8 wochen ohne alkohol. mir geht es sehr gut. meine arbeit macht mir wieder spaß, ich wechsel auch zu august die abteilung, das motiviert unheimlich. ich habe jemand neues an meiner seite, welche eine ähnliche vergangenheit hat und ich ein sehr inniges verhältnis habe. einfach schön.

    ich gehe regelmäßig zu suchttherapie und lerne da viel über die hintergründe, warum ich das 14 jahre lang brauchte. und vorallem lerne ich in zukunft darauf zu achten das diese krankheit nicht wieder ausbricht.

    mehr kann ich nicht schreiben. mir brennt die sonne ausm popo.
    grüße an alle!
    a

  • Zitat

    mehr kann ich nicht schreiben. mir brennt die sonne ausm popo


    Lach, wie coooooooooooool. =) Freue mich so etwas tolles zu lesen. :smiling_face: Ganz klasse, da freut man sich ganz feste mit Dir. =) Glückwunsch. :bb:

    Ich wünsche Dir noch ganz viele Sonnenstrahlen im Leben. :smiling_face:

    Weiterhin alles Liebe & Gute Dir. :fr:

    Leben

  • Kurz. Knapp. Positiv - liest sich echt klasse! :top: :top: :top:

    Woooooow: 202 Tage ohne Gras! Glückwunsch, Amilh! Starke Sache!
    Freut mich total für dich, dass du die vielen neuen Veränderung, so sehr genießen kannst! :bb:

    Und vielen Dank für deine Rückmeldung - freut mich immer wieder auf´s Neue sehr & motiviert mich: es ist möglich, jawohl! :smiling_face:

    Wünsche dir weiterhin so viel Freude & Genuss! Auf, dass dir die Sonne weiterhin aus dem Popo strahlen mag :winking_face: :71: :65:
    Lieben Gruß. pamuk.

  • ich bin derweil an tag 236 angelangt. gestern jedoch ist mir etwas passiert, bei dem ich gemerkt habe wo ich wirklich stehe.

    ich räume grad etwas meine bude um/auf und habe dabei meinen alten zerbröseler gefunden, darin war noch etwas gras, genug um damit einen sticky zu basteln. ich habe doch tatsächlich ALLES um mich herum ausgeblendet und kurz darüber nachgedacht es zu rauchen. dieser zustand hielt zum glück nicht oange an....dann lag das zeug etwas unangetastet da rum und irgendwann hab ich es ins klo geworfen.ich war so von mir selbst erschrocken, ich habe richtig gezittert hinterher.

    der vorfall hat mir gezeigt das ich noch nicht da bin wo ich dachte zu sein. aber hey, ich habe es nicht geraucht. meine freundin meinte sie sei stolz auf mich.

    der effekt das das gehirn wirklich ALLES komplett ausblendet um an den stoff zu kommen ist wirklich krass. sofort waren gedanken da wie, es würde eh keiner mitbekommen, es ist ja nur ganz wenig etc....wie ätzend.

    naja....wollte nur mal davon berichten.
    gruß an alle
    a

  • Gerade aus solchen Situationen lernt man doch ...

    Daher solltest du das nicht als negative Aktion verbuchen - wie du schreibst, du hast nicht konsumiert, nur das zählt.
    236 Tage sind eine lange Zeit, aber letztlich zählt es ja eher, wie oft du widerstehen konntest, wie oft doch noch Suchtdruck entsteht usw. ...

    Meiner Meinung hat deine Freundin vollkommen recht, auch du solltest auf dich stolz sein!

    Doch ist es auch klar, es wird noch längere Zeit dauern, bis das mal wirklich (fast) ganz weg ist.
    Ich meine, wenn wer 14 Jahre konsumiert, dann sollte man auch von einigen Jahren ausgehen, bis es wirklich für immer überstanden ist.
    Aber keine 'Angst, es wird immer leichter, es wird immer weniger präsent sein, nur sollte man es auch nie ganz vergessen ...

    LG Franz

  • Die Erkenntnis warum ich gekifft habe, ein Versuch meiner Sichtweise. Zwei Gedanken:

    Ich bin auf der Suche nach Wärme und Geborgenheit, welche mir die Droge gegeben hat. In meiner Familie muss etwas so seltsam gewesen sein, das ich bereits mit 2-3 Jahren angefangen habe sehr stark zu stottern. Mein Vater war leichter Alkoholiker und praktisch fast nie zuhause. Meine Mutter hat mich überbehütet und war sonst mit sich selbst beschäftigt. Keiner der beiden hatte ein gesundes Verhältnis zu ihren Eltern. Ich hatte quasi keine Privatsphäre, meine Mutter mischte sich in alles ein was mich betraf. Sie hatte nie die Gelegenheit sich selbst zu verwirklichen. Das hat sie mir und meiner Schwester oft gesagt. Ich war immer Außenseiter, auch in der Familie. Durch das Kiffen (und Trinken) habe ich Wärme erfahren, Geborgenheit gefühlt und in der Gruppe Zusammenhalt gespürt.

    Meine Mutter hat mich nie auf die Nase fliegen lassen, mein Vater war nicht mein Vorbild, Kumpel. Das Stottern habe ich erstaunlicherweise erst mehr oder weniger mit 16 Jahren überwunden. Damals fand ich Zugehörigkeit in einer Band und bei Freunden. Wir alle tranken Alkohol. Ich war dort kein Außenseiter. War akzeptiert wie ich bin und mir wurde keine besondere Rolle auferlegt. Bei Familienfesten wurde ich oft bewusst ans letzte Ende des Tisches gesetzt mit dem Hinweis “Der sagt doch eh so wenig”. Weder mein Vater noch meine Mutter brachten selbstbewusstes Handeln an den Tag, beide standen immer unter den Fittichen ihrer Eltern. Zudem bin ich der Meinung, dass meine Mutter meinen Vater ab einen bestimmtem Zeitpunkt nicht mehr mochte und nur wegen uns Kindern bei ihm geblieben ist. Vieles deutet darauf hin. Fragen kann ich sie das so direkt nicht mehr, sie ist 2008 verstorben.

    Suchtdruck überfliegt mich auch wenn ich ein Gefühl oder Problem habe und es nicht richtig deuten, erfassen kann. Wenn ich es dann klar sehe, kann ich etwas dagegen tun und der Suchtdruck verfliegt sofort.

    Irgendwo da sehe ich nun die sicherlich tiefsten Ursache für meine Sucht.

    Jetzt, da ich erkannt habe was mir fehlt, beginnt die Aufgabe für mich zu finden was mir fehlt. Und ich denke wie so vieles werde ich Wärme und Geborgenheit nicht im Außen finden, sondern im Inneren. Das Außen kann mir nur den erfassbares vermitteln. Echtes fühlen geht vom Herz aus.

    Diese Erkenntnis würde ich am liebsten wieder sofort ersticken. Begraben. Sie bedeutet Arbeit an mir selbst. Energieverlust. Traurigkeit.

    Was kann ich also tun?

    Ich kann das Verhältnis zu meiner Schwester und meinem Vater festigen. Ebenso meine Freundschaften besser pflegen. Ich kann mehr über meine eigenen Bedürfnisse erfahren. Was macht mich glücklich? Wo will ich hin?

  • 622 Tage ohne Gras.
    Ich habe immer wieder damit zu kämpfen...natürlich auch suchtdruck. so 14 jahre kiffen lassen sich halt nicht mal eben in 1 1/2 jahren ausbügeln. das merk ich immer wieder. zu stark sind einige verhaltensweisen im fleisch.
    zwei mal war ich in der zeit kurz vor einem rückfall. meine suchttherapie habe ich abgeschlossen. eine normale therapie nach drei sitzungen vorrerst aufs eis gelegt. ich fühle mich stark genug.

    meinen blog habe ich wieder eröffnet....es tut so elendig gut darüber zu schreiben. leute, sucht das gespräch....es ist sehr heilsam. und, umarmt euch!

  • Dann herzlichen Glückwunsch zu den jetzt wohl sogar 623 Tagen! :winking_face: Weitermachen!

    Schöne Idee mit dem Bloq, wenn dir das gleichzeitig auch bissel hilft und dann noch anderen. Gute Sache!

  • Mensch unglaublich, stark - 624 Tage ohne Gras! Glückwunsch, Amilh! :top:
    Und dein Ratgeber ist übrigens echt klasse geworden! Welche Mühe du dir gemacht hast, wahnsinn - Danke dafür! :blume:

    Nur weiter so! Lieben Gruß :wink: pamuk.

  • Hi,
    Glückwunsch zu den 624 Tagen! :thumbs_up:
    ja, so einmal um den BLOG ziehen, gell?
    Hat mir auch viel gebracht damals, mein BLOG!
    (also wieder nen anderer, als der hier beim 'alten' SuS')
    Toll isses vor allem dann, wenn du mal in 1 oder 2 Jahren wieder reinschaust & feststellst,
    wie viel sich doch getan hat ...und das du trotzdem noch der Gleiche bist, nur halt Version 2.1 (oder so)

    LG.Gane

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