Borderliner nie glücklich?

  • Hallo,

    habe nun von meiner Therapeutin erfahren, das Borderliner sehr hilfsbereit sind und immer um ihr Leben kämpfen, das sie es aber nicht schaffen glücklich zu sein.

    Ist es wirklich so? Ich meine, wenn das fest steht, warum soll ich dann kämpfen? Ist doch irgendwie widersprüchlich oder? Die Thera´s sagen "Sie müssen Geduld haben" oder "Es wird besser werden" ... das ist doch alles nur Mist oder? Zum mindest wenn die Aussage stimmt.

    Wie denkt ihr darüber?

    Gruß
    sweety

  • Hallo Sweety,


    ich denke Deine Therapeutin hat damit Recht. Die erste Aussage, daß Borderliner sehr hilfsbereit sind trifft auf Dich ja voll und ganz zu.

    Die zweite Aussage

    Zitat

    Die Thera´s sagen "Sie müssen Geduld haben" oder "Es wird besser werden"

    trifft meiner Meinung nach auch zu. Denn ich kenne so viele Menschen, denen es wie Dir (oder soll ich besser uns sagen?) gegangen ist und mit einem mal kam der totale Umschwung und es geht ihnen heutzutage richtig super und das seit einem längeren Zeitraum.

    Warum sollte es also nicht auch auf Dich zutreffen, daß es Dir irgendwann mal richtig gut geht ?

    Nur leider gibt es dafür keine Garantie, daß es Dir (bzw. uns) irgendwann mal besser gehen wird. Aber ich wünsche es Dir sehr, daß Du bald aus dem Tief raus kommst.

    Schöne Grüße
    TheGrow

  • Hallo Sweety,
    Ich bin auch Borderliner und bei mir wurde es genauso festgestellt das wir sehr hilfsbereit sind aber auch gleichzeitig sehr sensibel und viele sachen schnell an uns heranlassen das heißt wenn es anderen sehr schlecht geht fühlen wir sehr schnell mir ihnen aber das soll nicht heißen das es eine schlechte sache ist. Es gibt aber auch Menschen die sich gut von anderer Leuten Probleme sehr gut abgrenzen können Z.B. Sie helfen einem passen aber auf das es ihnen dann nicht auch noch schlecht geht.

    Liebe Grüße
    darkLady

  • hey sweety,

    ich kenne nur einen menschen, von dem ich weiss das er borderliner ist. dieser ist mittlerweile sehr zufrieden mit seinem leben. ebenso weiss er heute auch seine grenzen zu stecken gegnüber seiner umwelt.
    das ganze hat zwar einige jahre gedauert und war wohl eher ein prozess als ein ereigniss, aber so etwas ist nicht unmöglich.
    es erfordert sicher eine menge arbeit und auch kämpfen, wie du sagst. aber es ist kein unerreichbares ziel.

    lg marvin

  • liebe sweety, nun meinen senf dazu :winking_face:

    ich denke wir haben alle eine chance, aber es liegt an uns, wie sehr wir dafür an uns lernen möchten;) vieles ist erlernbar.
    zum teil wirklich durch intensive übung.

    wir sind sehr sensibel, leicht verletzbar, aber ich denk, nein ich kenne es bei menschen, sie lernten sich wahr zunehmen, signale zu erkennen und sicherlich geht es uns nicht immer gut dann, aber das geht normalos auch nicht anders. :grinning_squinting_face: was ich sagen will, wenn ich bereit bin zu leben, mich trau kleine schritte zugehen, neues anzunehmen, nicht alles negativ zu sehen, dann denke denk ich wird es werden und diese dinge sind durch harte arbeit an sich erreichbar.es ist ein so schwerer weg..., aber, ich denk schon. daran glaube ich. :smiling_face:

    sweety du siehst nur noch dunkel und alles was passiert oder du erfährst es ist alles dunkel. schau nach oben, da ist licht. ich schick dir paar sonnenstrahlen, und hoffe sie kommen bis zu dir und erhellen deine dunkelheit ein bissel.

    hab dich lieb *knuddel*

    lg

    kleine blume

  • Hallo sweety,

    ja, das mit der "Geduld haben" ist ja oft so ne Sache. Ich würd auch gern haben,dass es mir plötzlich gut geht und nicht in so nem schleichenden Prozess. Denn dann sieht man oft nicht, ob es überhaupt besser geworden ist und ich denk dann oft, ich bin überhaupt nicht weitergekommen.

    Grad im Moment denke ich, das sich richtig innerlich in mir was bewegt.
    Ich hab grad einen Bilderrahmen zusammen mit meinem Vater aufgehängt, was normal im Chaos endet, weil er mir ständig alles aus der Hand nimmt.
    Und diesesmal hab ich es irgendwie geschafft, mich nicht persönlich von ihm abgelehnt zu fühlen. Als er anfing, mir den Nagel aus der Hand zu nehmen, hab ich ganz ruhig gesagt, jetzt gib ihn mir wieder, ich kann das schon....Nein, kannst nicht...naja, dann hab ich innerlich schon wieder eine aufkeimende Wut gespürt...doch ich hab ihm das Teil aus der Hand genommen und hab es dann sogar hinbekommen. Obwohl er neben mir gestanden ist, und wahnsinnig nervös war...ich weiß nicht, der Mann hat ständig so nen innerlichen Druck, nichts kaputt zu machen und möglichst alles gleich richtig, ansonsten fühlt er sich total unfähig...und als er da so stand, und schnaufte und so nervös war, da hat er mir plötzlich so leid getan...Und weißt Du was das beste dadran ist??? Ich spüre plötzlich wieder was !!! Ich hab so lang nichts mehr gespürt...Und jetzt ist da wieder was!!! Doch sweety, dafür lohnt es sich zu kämpfen!

    Ich kann auch gar nicht sagen, woher ich jetzt auf einmal was fühle und ich fühle auch oft einfach nichts. Aber das heute hat mir gezeigt, dass doch noch in mir etwas ist!

    Das wollte ich Dir einfach mal schreiben...

    schöne Grüße

    eternal

  • Hallo,

    ich danke euch für eure Antworten!

    Aber das alles klingt so verdammt nach: "sweety, das wird ein langer, harter Weg der viel Kraft kostet" :frowning_face:

    Ich bewundere alle die es geschafft haben und schaffen werden diesen Kampf auf sich zu nehmen und sich dort durchbeißen. Meine Hochachtung!

    Liebe Grüße
    sweety

  • Hallo sweety!

    Ich bin auch mitten in diesem harten, langen Weg. :wall:
    Aber es ist ja nicht immer alles schwarz. Es gibt genug schöne Augenblicke, die wir Borderliner viel stärker und intensiver erleben dürfen als andere.. :angry_face:
    Mein Freund hat so wie ich Borderline und wir sind beide regelmäßig verzweifelt, und dann gibt´s aber auch genug Zeiten, wo wir das nicht sind. :O
    Und mir gibt Kraft, dass ich 8 Borderliner kenne, denen es ganz lang ganz dreckig gegangen ist, und nach 4 oder mehr Jahren geht es ihnen echt gut- und zwar durchgehend. :smiling_face:
    Was diese Menschen erzählen, gibt mir einfach Hoffnung. Und die brauch ich auch ganz dringend. Dann nur mit der kann das alles heilen..
    Liebe Grüße von Farbe! :wink:

  • Hey Sweety,
    bin ganz neu hier, aber ich mache schon seit 2000 Therapie "gegen" meine Borderline. Störung und ich bin der Überzeugung, dass kein Mensch glücklich werden kann; zufrieden ja, aber Glück ist immer nur ein kurzer Moment und das können wir Bordies ja sogar ohne jegliche Therapie...
    Mensch diese Borderline-Hochphasen sind doch toll!
    Aber ich glaube, was du willst ist Zufriedenheit und vielleichteine Art Gelassenheitund auch diesen Zustand kann man al Bordie erreichen, wenigstens fast, man muss hart arbeiten um diese "Gefühlexteme" auszugleichen... Also ichdehe das du schon lange nicht meh hier warst, aber ichschreibe dies auch füralle anderen:
    Wirwerden immer mehr kämpfen müsse, vor Allem gegen unsere Gefühle,
    Aber ich bin mir ganz sicher, dass ein großer Teil von uns das schaffen wird!
    Wir werden vielleicht nicht glücklich, aber zufriedener und haben alle Chancen auf ein erfülltes Leben!
    AAndere müssen sich auch anstrengen und wir nur etwas mehr- das ist alles.....

  • Hallo zusammen,

    ich denke hinter allen Reaktionen und Emotionen steckt ein Verhaltensmuster, wenn man sich das mal vor Augen führt.

    Jede Gefühlsregung hat so seinen Hintergrund. Ich frag mich nun immer, warum ich eigentllich grad wütend bin? Weil mir was runtergefallen ist, oder warum ? Das führt dazu, dass es mir bewußter wird, was mit mir eigentlich los ist. Ich kämpfe auch nicht dagegen an. Denn ich glaube, nicht kämpfen, sondern sich annehmen ist das eigentlich was zählt!

    Ich kann momentan viel ruhiger in bestimmten Situationen sein.
    Ich bin nicht mehr von Grund auf, auf alles wütend. Es ist auch egal, wie mans nennt, ob Borderline, Persönlichkeitsstörung, etc. Was ist schon ein Wort? Nicht alles lässt sich einordnen, und oft hat man halt von allem etwas.

    Jeder hat allein für sich die Verantwortung für sein Leben! Jeden Tag kann jeder für sich entscheiden, wie er mit allem umgeht. Lasse ich es zu, dass ich mich so und so fühle oder arbeite ich dagegen? Jeden Tag trifft man so seine Entscheidungen.

    Und oft genug kommt einen dazwischen, dass man es sich selber nicht "genehmigt", dass es einen gut geht! Wenn ich mir das alles immer so ansehe, dann wird mir klar, dass es darum geht, Dinge, die sich ins Gedächtnis eingebrannt haben, umzudrehen. Sein Gehirn zu trainieren! Nicht mehr die gespeicherten Emotionen abzurufen, sondern andere, neue Emotionen aufzubauen und in sich aufzunehmen.

    Und das muß man von sich aus wollen, kein Mensch kann einem das einreden. Deswegen bringts auch nix, wenn jemand anderes sagt, geh zur Thera, dort wird Dir geholfen. Die können rein gar nichts tun, solange man nicht wirklich selber was ändert.

    Ich mache das so, dass ich mir jede Gefühlsregung anschaue, dich ich tagsüber so habe. Auch wenn ich hier was les, wie Dinge bei mir ankommen. Schon krass, wie manchmal ein paar Wörter schon reichen um Dinge bei mir auszulösen, wie z.B., ob ich grad was voll überflüssiges geschrieben hab usw.

    Naja, ich übe weiter und werd den Weg weitergehen!

    lg

    eternal

  • Hallo;

    auch ich lebe nun schon einige Zeit mit der Diagnose "Borderline"...
    und wie bei allen "Boderliner`n" hatte und habe iich immer wieder diese Extreme...
    wenn man bedenkt seit ´94 habe ich die Verdachts-Diagnose...
    da war ich 14...
    und nun bin ich 26 -fast 27- Jahre alt...
    und auch heute weiß ich (noch) so gut wie nichts über meine Krankheit...
    zumindest von fachlicher Seite konnte mir keiner Erklärungen liefern;
    die ich für greifbar hielt...

    ich meine:
    was mit mir los ist, kann ich nicht beschreiben...
    aber von den Profi´s fühle ich mich auch allein gelassen...

    doch wie wollen die mir denn auch helfen???


    ich kann nur sagen;
    es kostet verdammt viel Kraft;
    immer wieder auf´s Neue aufzustehen;

    jedes neue Tief lässt mich zweifeln;
    ob es je besser wird...

    aber ganz ehrlich:
    Es gibt doch gute Momente ?!

    Ich habe gerade aktuell ein wirkliches Tief...

    Aber bisher konnte ich meine Umwelt recht gut blenden...
    Dadurch, dass ich mich restlos überfordere;
    funktioniere ich wenigstens (noch) soweit;
    dass alle sagen; wie beeindruckt sie wären, wie gut es mir doch ginge...

    nur in mich reinschauen können sie nicht...
    und ich beobachte, wie selbst mein Lebensgefährte;
    das wegschiebt und verdrängt...
    die Augen lieber davor verschließt; als es wahrhaben zu wollen...
    wenn ich versuche zu signalisieren;
    ich bin am Ende meiner Kräfte angelangt;
    ich spüre, wie der "Knall" näherrückt...
    und zwar unaufhaltsam...
    dass ich verzweifelt versuche, das Tief zu unterdrücken, wenigstens den Zeitpunkt rauszuzögern...

    Ich beobachte immer mehr Verhaltensweisen an mir,
    die ich sozusagen als Warnzeichen wahrnehmen sollte...

    Aber wenn doch selbst meine Umwelt lieber glauben möchte,
    es ginge mir besser als je zuvor...

    Warum soll ich dann nicht auch die Augen davor verschließen???

    Warum soll ich mich noch schlechter fühlen,
    aus der Angst heraus,
    der große Knall rückt unaufhaltsam näher???

    Verhindern kann ich ihn meiner Erfahrung nach eh nicht...

    Es macht mich nur traurig,
    dass ich mich damit so allein gelassen fühle...


    Ich weiß, das hier klingt sehr negativ...

    Aber das ist es halt...

    Ich kann und möchte nicht unehrlich sein...
    Und diese Tiefs gehören doch genauso dazu wie die Hochs...

    Ich weiß aber, dass in all den Jahren es beides gab...
    Und so schwer es auch ist;
    das haben alle Menschen...

    Der eine mehr, der andere weniger
    ausgeprägt...

    Und so schwer,
    wie mir selbst im Moment der Glaube daran auch fällt...

    Auf jede Nacht folgt auch wieder ein Morgen...
    Auf jeden Regentag folgen auch wieder Sonnentage...

    Und so hoffe ich,
    die Krise so gut es gehen mag zu überstehen...
    so unbeschadet wie möglich da wieder raus zu kommen...

    Die Kunst besteht doch darin;
    es immer wieder hinter sich zu bringen...
    = umso öfter ich das durchmache, desto deutlicher wird mir doch auch;
    dass ich es schon bewältigt habe...
    Und so schwer es auch ist / war...
    So auswegslos es auch schien;

    immerhin gab es doch irgendwann
    ein Licht am Ende des Tunnels...

    In diesem Sinne
    verbleibt in stiller Hoffnung...
    Nastysia

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