Totale Verzweiflung .....

  • Hallo Leute,

    ich hoffe mir kann irgendwer hier helfen.

    Ich ritze mich seit Anfang letzten Jahres und bereits der letzte Sommer war ein Alptraum: bei 40° mit langen Ärmeln rumlaufen. Ich habe Angst dass ich das bis zum Sommer nicht schaffe und es diesen Sommer wieder so laufen wird ......... mich macht das einfach total fertig.

    Wie soll ich das machen? Wenn ich meine Narben und Wunden so zeige (bereits ausprobiert) starren alle mich an und stellen dumme Fragen, nach fünf Minuten war ich psychisch völlig fertig.

    Was soll ich nur machen?

  • Hallo Anki,

    erstmal Klasse das du dir Hilfe suchen möchtest und dich hier auch getraut hast einen Beitrag zu eröffnen.
    Weiß das das nicht immer so einfach ist und wie ich sehe bist du ja noch sehr jung.

    Leider kann ich dir nun wenig dazu schreiben, denn dazu müßtest du ein wenig mehr schreiben :winking_face:

    Zum Beispiel:

    Was bewegt dich dazu dich selber zu verletzen? Hast du jemanden mit dem du darüber sprechen kannst? Wissen deine Eltern das?
    Magst uns da vielleicht noch ein wenig mehr über dich schreiben?

    Viele Menschen reagieren natürlich immer sehr unterschiedlich und ich kann mir sehr gut vorstellen das es dir ssehr unangenehm ist wenn du denkst alles starrt dahin. Oft ist es aber auch Sorge und riesen Fragezeichen woher sie stammen, oder aber auch was dir passiert sein muss..... etc.

    Klar bist du damit psychisch erstmal richtig angeknickst, wenn dann so Reaktionen kommen, denn viele schweigen so das du nicht mal Gelegenheit bekommst dich dazu zu äußern wenn du das wollen würdest. So habe ich das zumindest immer empfunden. Ist es bei dir auch so?


    Ich selber verstecke meine Narben schon ewig nicht mehr. Früher hab ich dann auch lieber was luftiges aber langärmliges getragen, aber da wußte ich auch noch nicht genau warum ich das überhaupt mache und was ich tun muss damit ich damit endlich aufhören kann und somit auch die Stärke hatte mich ganz offen damit auseinander zusetzen.

    Es gibt verschiedene Skills. das sind Möglichkeiten dich abzulenken, wenn der Druck zu groß wird.
    Mir hat damals ein Gummiband geholfen was ich ums Handgelenk getragen hab und es immer wieder schnippen lassen. So wurde mir zumindest bewußt das ich was tun muss. Kalt Duschen war auch eins der Dinge die ich ausprobiert habe.
    Schau dich einfach auch mal hier um und wirst noch viele Hilfsmittel finden. Vielleicht ist etwas dabei, was es dir etwas leichter macht.

    Wie aber schon gesagt wäre es schön wenn du ein wenig mehr schreiben würdest :winking_face: Dann denk ich kann man dir auch ein wenig mehr schreiben.

    Schön das du hier bist.

    Liebe Sonntagsgrüße

    Bluemchen

  • Hi Anki,

    Erstmal Willkommen hier im Forum würd ich sagen. :smiling_face:

    Ich bin auch schon lange eine betroffene, daher kann ich das gut nachvollziehen wie du dich fühlst, wenn andere Narben sehen und fragen stellen. Mir fällt es auch noch oft schwer damit umzugehen, das dauert wohl einfach, und (jedenfalls bei mir) ist der Umgang damit Tagesform abhängig. Irgendwann sollte man wohl einfach das Selbstbewusstsein und die Portion Selbstsicherheit haben damit umgehen und leben zu können. Natürlich nicht mit dem selbst verletzenden verhalten, sondern mit den davon übrig gebliebenen Narben.
    Und Wunden sollte man lieber gut pflegen anstatt sie "offen" und unversorgt zu lassen. Egal wie stark die Verletzung ist.

    Erstmal ist es wohl am wichtigsten sich klar zu werden warum man sich selbst verletzt. Hast du da schoneinmal drüber nachgedacht ganz bewusst? Mir hat das geholfen. Es bewirkt wahrscheinlich in den meisten Fällen nicht, das das SVV von jetzt auf gleich verschwindet :winking_face: aber es ist wichtig um einen Anfang zu machen, wenn du verstehst.
    Warum also hat das angefangen, irgendeinen Auslöser, Erlebnis, etc pp.
    Vielleicht magst ein, zwei Sätze schreiben.

    Liebe Grüße,
    Diebin

  • Danke erstmal für eure Antworten! :smiling_face:

    Was mich dazu bewegt ist schwer zu erklären, denn um genau zu sein mein ganzes Leben, meine ganze Vergangenheit. Sowas kann man auch nur schwer in Worte fassen. Aber so richtig angefangen hat es nach der Trennung meiner Eltern (Ende 2010). Wobei ich das noch mehr oder weniger verkraften konnte. Schlimmer wurde es mit dem Einzug der neuen Partnerin meines Vaters. Wir kommen einfach gar nicht miteinander klar. Und mein Vater, naja der kümmert sich nichtmals um mich. Vor kurzem hab ich allerdings erfahren, dass meine bisherige Mutter gar nicht meine leibliche Mutter ist. Stattdessen meine ehemalige Deutschlehrerin und somit ist ihre Halbschwester (auch eine ehemalige Lehrerin von mir) meine Tante. Naja, ich kann das immernoch nicht so ganz glauben, aber es ist die Wahrheit .......

    Mit den beiden habe ich, bevor ich das wusste, immer geredet. Sie sind meine Vertrauenspersonen. Und ja, meine "eltern" wissen davon. Sie haben damals von meiner Lehrerin bzw. Mutter davon erfahren und seitdem muss ich gezwungenermaßen zu einer Psychologin, das bringt mir zwar nichts, aber immernoch besser als das Jugendamt, was mir angedroht wurde .........

    Das ist allerdings alles nur ein kleiner Teil des Grundes, alles kann ich einfach nicht aufschreiben, das wäre viel zu viel.

  • Hallo Anki,

    puh, deine Familiengeschichte klingt ja verworren. Wie ging es dir denn, als du erfahren hast, wer deine leibliche Mutter ist und wie hast du es denn überhaupt erfahren? Wie kommt es denn, dass du bei deinem Vater lebst, obwohl er sich gar nicht so wirklich um dich kümmern mag? Du hast geschrieben, dass dir deine Psychologin nicht viel bringt. Klar, wenn du dazu gezwungen wirst, bringt das natürlich nicht viel. Ich denke in deinem Fall wäre eine Familienaufstellung angebrachter, als dich allein zu einer Psychologin zu schicken. Vielleicht kannst du ja genau darüber mal mit deiner Psychologin reden?
    Ich hab das Gefühl, dass du versuchst, alle Last, die dir deine Familie aufdrückt, allein zu tragen. Das musst du nicht, gar nicht. Du bist nicht Schuld daran, dass sie es nicht auf die Reihe bekommen, klare Strukturen zu schaffen und ehrlich zu dir zu sein, o.k.?

    Aber ich nehme mal an, dich hier anzumelden, das war freiwillig, oder? Damit bist du schon mal einen wichtigen Schritt gegangen. Ich glaube, es ist ein guter Anfang, sich alles von der Seele zu schreiben. Ein Zuviel gibt es eigentlich gar nicht, du kannst alles schreiben, was dich bedrückt und es steht dir absolut frei, wie viel du von dir preisgeben willst. Es kann schon sehr hilfreich sein, zu erfahren, dass man nicht allein auf der Welt ist mit seinen Zwängen und Problemen.

    Interessant an der Stelle ist nicht nur die Frage, was die Auslöser für selbstverletzendes Verhalten sind, sondern auch wie du dich davor und in dem Moment, in dem du es machst, fühlst. Ist es Verzweiflung, Selbsthass, Wut auf jemand anderen, das Gefühl dich nicht zu spüren? Fühl mal in dich hinein. Vielleicht fallen dir ja Alternativen ein, mit diesen Gefühlen umzugehen? Mir hat es beispielsweise damals auch geholfen, mich körperlich an meine Grenzen zu bringen, indem ich Holz gehackt habe, schwere Sachen rumgeschleppt habe, irgendetwas zu bauen oder durch den Wald zu rennen.

    Ich wünsch dir erstmal alles Gute
    Liebe Grüße
    Luc

  • Danke für deine Antwort :smiling_face:

    Mhm ...... naja iwie war ich froh, da ich sie wirklich sehr sehr gerne hab, andernseits war es iwie komisch. Ich kannte sie eben nur als Lehrerin. Erfahren habe ich es, als sie mich zu einem Gespräch gebeten hat.
    Bei meinem Vater habe ich gelebt weil ich bei ihm einfach alles hatte. Hund, Haus, Freunde, es war eben meine Heimat seitdem ich lebe.
    Nja, eig. möchte ich gar nicht mehr zu iwelchen Psychologen etc. Immer wenn ich von dort aus nach Hause kam gings mir schlechter als vorher, ich habe jedes Mal zum Messer gegriffen.
    Ja, ich hab mich freiwillig angemeldet, wusste einfach nicht mehr weiter ......
    Dass ich mich ritze hat viele Gründe, aber Verzweiflung steht an erster Stelle. Gefolgt von Selbsthass und naja eig. allem was man sich so denken kann.
    Naja es gibt kaum Alternativen, die mich ablenken. Nur Sport aber dazu kann ich mich fast nie aufraffen.

    So, wenn du noch iwelche Fragen hast, schiess los :winking_face:

  • Heh Anki,

    wie gehts dir? Ich wollte dich mit meiner Fragerei ein bisschen zum Frust und Balast runter schreiben anregen. :winking_face: Lass mal von dir hören..

    Lieben Gruß
    Luc

  • Hast du denn noch Kontakt zu deiner Mutter (also diejenige, mit der du als Mutter aufgewachsen bist)? Lebt sie weiter weg oder kannst / könntest du sie regelmäßig besuchen?
    Was fühlst du denn im Moment bzgl. ihr und deiner leiblichen Mutter?
    Ich kann mir vorstellen, dass du da recht durcheinander bist, wenn solche Wahrheiten auftauchen und es bestimmt schwer ist, das zu verkraften und rauszufinden, wo man eigentlich steht.
    Vielleicht magst da ja ein wenig genauer drauf eingehen, und im Bereich Familie bissl was dazu schreiben?

    Wie is' denn dein 'selbstverletzendes Verhalten im Moment? Ist es noch so schlimm, wie vor ein paar Wochen / Tagen?

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