Kiffer mit Angststörung

  • Nachricht von "www.drugcom.de"

    Nicht jeder Dauerkiffer ist ein Fall für den Psychiater. Studien weisen aber darauf hin, dass ein vergleichsweise hoher Anteil an Cannabiskonsumierenden unter Angststörungen leidet. Doch was unterscheidet Kiffer mit einer Angststörung von nicht-ängstlichen Konsumentinnen und Konsumenten? Und ist die Angst eher Ursache oder Folge des Konsums?

  • Liebe Mitglieder, liebe Mitleser,

    ich möchte das Thema mal aufgreifen, weil es oft in den Medien auftaucht und so manche Konsumenten nichts davon hören wollen :winking_face:

    Vorweg meine grundsätzliche Einstellung zum 'Kiffen, es ist eine Droge und kann zu wirklich schwerer 'Abhängigkeit führen.
    Dass es aber nicht generell zu einer Sucherkrankung führt, muss man schon auch sagen.
    Doch Konsum für Jugendliche, Menschen mit psychischen Vorerkrankungen und regelmäßiges Extremkiffen sollte jedem klar sein, führt zu weitreichenden Problemen!

    Zum Thema und den oben verlinkten Artikel :winking_face:

    Die erste Frage dazu dürfte natürlich sein, entsteht die 'Angststörung durch das 'Kiffen oder kiffen die Leute wegen der Angststörung?
    In den Studien ist aufgefallen, dass unter Cannabiskonsumenten vergleichsweise viele unter sozialer Phobien leiden.

    Meiner Meinung trifft beides zu.
    Gerade Jugendliche können demnach durch 'Cannabis die verschiedensten psychischen Erkrankungen und/oder Beeinträchtigungen herauf beschwören.
    Aber auf der anderen Seite kann ich mir genauso vorstellen, dass bei bestehender sozialer 'Phobie 'Cannabis als "Angstlöser" eingesetzt wird.
    Letzteres klappt ja Anfangs auch, nur vergisst man dabei vielleicht, dass es die Störung eben auch extrem verstärken kann und zusätzlich z.B. noch Gedächtnis- und Schlafproblemen mit sichbringt.

    Kurz und gut, bemerkt ein Konsument 'Ängste, 'Depressionen oder andere psychischen Beeinträchtigungen, dann gibt es nur eine Möglichkeit - Absetzen!!

    Was meint ihr dazu??

    LG Franz

  • glaube kiffen bringt eine enorme wesensveränderung mit sich. denke nich das das nur mit der hirnchemie zusammenhängt.
    sondern damit das das zeug illegal ist und nun mal nicht von jedem toleriert wird. vorallem im jugendalter kann das zu massiven störungen führen,
    wenn plötzlich ein großer bereich deines lebens vor allen und vorallem den eigenen eltern verschwiegen werden muss.

    mein psychologin hat mal die these aufgestellt das ich an schizophrenie leide, weil ich mich immer verstellen musste sobald ich ins "traute heim" kam und so tuen musste als ob ich nicht stoned bin und angst hatte erwischt zu werden
    auch reaktionen anderer mitschüler die nicht mit drogen umgehen konnten und einen dann in eine schublade stecken sind nicht grade heilend

    dazu nochmal drugcom: http://www.drugcom.de/aktuelles-aus-drogenforschung-und-drogenpolitik/archiv/?sid=2012&idx=876

    der deutsche hanfverband sagt schon lange: die schlimmste nebenwirkung ist die strafverfolgung. ich denke sogar das daher die paranoia kommen und hoffe das man bald offen und ehrlich mit seinem konsum umgehen kann

    ach um die symptome wieder loszuwerden muss man nicht absetzen, ich habe reduziert und wieder zu mehr selbstsicherheit und weniger ängsten gefunden

    inzwischen bringen mich die kumpels zum lachen (auch wenn ich mitleid habe), wenn sie mich bitten im freien nicht so laut über drogen zu reden(überall kameras, offene ohren - > bullen) :grinning_squinting_face:

    3 Mal editiert, zuletzt von paulkifft (14. April 2013 um 16:42)

  • Also ich habe es bei vier Leuten in meinem Umfeld erlebt, dass sie Angststörungen entwickelt haben. Dabei hatte es bei niemandem einen Zusammenhang mit der Illegalität, oder Angst vor Entdeckung. Alle waren dahingehend völlig relaxt, und wurden eines Tages von der Angst völlig überrascht. Bis auf einen haben alle daraufhin langfristig ihren Konsum eingestellt. Bei keinem lag vorher eine Angststörung vor. Inwieweit die Anlage zu psych. Erkrankungen schon vorher vorhanden war, kann man ja im Nachhinein nicht sagen, oder ob die Entwicklung ohne Cannabis ähnlich gewesen wäre. Aber alle 4 haben es jedenfalls so empfunden, dass der Konsum der konkrete Auslöser war. Angstfrei sind heute alle, auch der der immer noch täglich konsumiert.

    LG Catfish

  • Hmmm...

    nunja, in der letzten Phase meines Konsums hat mich nach jedem Hit aus der Bong immer so ein latentes Panikgefühl begleitet. *schmunzelt* Hat sich nach der Abstinenz ziemlich schnell verzogen. :winking_face: Im Übrigen hatte ich persönlich weder Stigmatisierung noch sonst irgendwas zu fürchten, da mein komplettes Umfeld über meinen Konsum vollkommen im Bild war, als ich ein paar Jahre zuvor noch zuhause wohnte, meine Großmutter regelmäßig meine Bong geputzt hat. :winking_face:

  • Ich hab irgendwann angefangen, bekifft eine unkontrollierbare Paranoia zu entwickeln, dass ich verfolgt werde. Besonders, wenn ich im Dunkeln nach Hause gelaufen bin. Ich hab Schritte hinter mir gehört, wo keine waren. Auch wenn ich mir rational erklären konnte, dass das nur vom kiffen kommt, konnte ich die Angst im Rausch nicht kontrollieren. Ich bin dann, wenn ich wusste, es wird spät, auch eher mit Fahrrad unterwegs gewesen, damit ich nach Hause rasen kann, vor meiner eigenen durch's kiffen ausgelösten Angst davon rasen quasi...
    Jetzt kann ich wieder ganz entspannt im Dunkeln spazieren gehen, ohne mich andauernd umzudrehen.

  • Ich denk auch, dass sowohl das Kiffen Auslöser für eine Angst sein kann, wie auch umgedrecht. Ich kenne von mir selbst beides. Hab mit dem Kiffen angefangen, um die negativen Gefühle zu erdrücken, die infolge der Sozialangst zustande gekommen sind. Nach längerer Kifferzeit nahm ich auch in Situationen Angst wahr, in denen ich bisher keine gehabt habe. Beim Tanken, dass die Leute merken, dass ich breit bin oder beim Einkaufen.
    Ich kann auch die Aussage in der Studie bestätigen, dass Menschen mit Sozialer Phobie in Gegenwart von Kiffern mehr kiffen, wenn sie Angst haben und in Gegenwart von Nichtkiffern gar nicht oder wenig, weil sie befürchten, dass die anderen den Zustand bemerken und negativ darüber denken oder es sogar kritisieren könnten. So gings mir jedenfalls.
    Ein Freund von mir, der keine Angststörung hat, hat mal Angst bekommen, als er im Dunkeln allein nach Hause laufen musste. Kann mir vorstellen, dass sich sowas manifestieren kann.
    Ich hab auch mal voll die Panik geschoben, dass ich ne Psychose bekomm, nachdem ich nach 1 Monat mal wieder was geraucht hab und ganz allein war. Da hat mir sogar das Magig-Mushroombild Angst gemacht, das mich im Schwarzlicht ganz böse angeguckt hat :frowning_face: Das war Horror.

    Ich glaube auch, dass Kiffen eine bereits bestehende Angsterkrankung verstärken kann. Ich war zurückgezogener, als ich gekifft habe, weil ich größere Angst vor den Menschen hatte. Als ich damit aufgehört habe fiel es mir wieder leichter mit Menschen in Kontakt zu treten.

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