Abhängig von Methylphenidat, Ritalin, Medikinet

  • Hallo!
    Ich habe mich an dieses Forum gewandt weil mir der Austausch mit Gleichgesinnten bzw. Ähnlichgesinnten fehlt.
    Ich hab mit 15/16 angefangen ohne Verschreibung Ritalin bzw Medikinet zu nehmen. Natürlich nach Bedarf und unregelmäßig. Zwischendurch habe ich wegen Schwangerschaften bzw weil meine Quelle (mein damaliger Freund, jetzt Mann) pausiert hat auch pausiert. 2012 habe ich die Tabletten vermehrt heimlich von meinem Mann genommen. Ich ging zu meiner Fachärztin die von meiner Einnahme wusste nur nicht von der Häufigkeit und sagte ihr, dass ich wissen möchte ob ich das wirklich brauche oder ob ich davon weg kommen muss. Also wurde ein ADS-Test für Erwachsene gemacht der aussagte, dass ich ein Aufmerksamkeitsdefizit habe und ich es deshalb selber verschrieben bekommen habe. Leider bewirkte dies dass ich noch mehr genommen habe und da ich in einer Apotheke arbeitete, schließlich ganze Packungen unterschlagen habe. Ich nahm 15 Tbl am Tag bzw 9 Kapseln also um die 150mg Methylphenidat, schlief nur noch 2 stunden täglich und bekam schon Halluzinationen. Dann kam auf der Arbeit alles raus und ich wurde gekündigt und hatte ne Anzeige. Ab da nahm ich nur noch 2 Tabl tägl. das ging 2 Tage gut, am 3. Tag bekam ich Wahnvorstellungen, Halluzinationen, war in einer Psychose und musste zur Entgiftung. Danach bin ich übers Lukas Werk in eine 1-Jährige Rehamaßnahme für Abhängigkeitserkrankte gekommen. 10 Wochen Suchtklinik stationär, 6 Wochen Tagesklinik und die restlichen 8,5 Monate ambulant. Bin im Oktober damit fertig, hatte allerdings zwischendurch Rückfälle (hab den Tresor meines Mannes geöffnet) Ich bin die einzige in der Klinik mit so einem Problem, dort sind hauptsächlich Alkoholabhängige, was mich nicht weiter stört aber mir fehlt der Austausch mit Gleichgesinnten.
    Vielleicht finde ich hier ja jemanden zum Austauschen
    LG Sanny

  • ich stells mir schwierig vor...
    gut, Suchtentwöhnung ist ja generell schwierig...
    wenn ichs aber von der ADS-seite betrachte....mhhh....ehrlichgesagt, weiß ich das nicht, weil ich auch nicht weiß, obs PräperatAlternativen zu den Medikamenten gibt.

    die Wirkstoffe kenn ich schon, da mein Sohn diese genommen hatte aufgrund ADHS.
    für ihn scheint die Vor-und Nachteilswirkung so auszusehen, daß er sie noch vor Ende der Schulzeit selbst abgesetzt hat und dabei bleiben will.....immerhin muß er ja nun nicht mehr zur Schule:-) da 19.
    weiß man natürlich heute nicht, was dies für Nachteile noch haben kann....schwierig ist es so oder so:-)
    damit will ich sagen, er hat sich bis jetzt eben entschieden, mit ADHS ohne medikamentöse Behandlung zu leben.Punkt.

    so stellt sich das mir bei dir da.....hat ja nen Grund warum die Medikamente bei dir ansprechen...ich selbst habe bisjetzt Mißbrauch von Ritalin und Methylphenidat nur von sog. Nicht-ADHSlern gehört, da sie ja nun bei "normalen" Menschen die Wirkung haben, die gewünscht wird, nämlich die eher aufputschende, komplett Leistungssteigernde.....dies ist ja nun nicht so bei der ADHS-Verarbeitung, da dort der Wirkstoff anders umgesetzt wird....
    aber keine Ahnung, es wird schon so sein, daß auch ein ADSler die Wirkung gerne steigern will, darum der Mißbrauch....

    und nun siehst du dich in der Situation ganz davon Abstand nehmen zu wollen,.....bleibt ja nun immernoch das ADS? oder.
    versteh ich das richtig?

    also Suchtentwöhnung unter Alkoholikern würde mich in dem Sinne auch nicht stören....obwohl.....wenn ich darüber nachdenk, hats mich schon beim ersten TherapieAnsatz gestört...und ich hab mir nen anderen Therapieplatz gesucht:-)))))))))
    allerdings die weitere Bearbeitung DEINER
    Therapie, deiner Ziele, da würde ich mich doch eher in der Richtung bewegen,.... ADS.
    hast du schon mal in der Richtung gezielt nachgefragt?
    bzw. siehst du selbst überhaupt nen Zusammenhang damit in deinem Leben...also so ein Test ist gut und schön, aber du selbst,
    bringst du dein Leben selbts auch in Zusammenhang mit ADS ?....

    wiegesagt, "die Sucht zum Stillstand zu bringen"...wie die Alkoholiker:-) so schön sagen, nun, das ist das eine....
    funktioniert sicherlich bei vielen.....
    bei denen, die eine Hintergrunderkrankung haben (ich nenn das jetzt mal so)....also DIE bleibt ja, ....und das sind dann vielleicht die, die sich dann wundern, warum es bei ihnen NICHT funktioniert....

    wenn du selbst nen Zusammenhang in deinem Leben mit ADS siehst, dann würd ich mich jedenfalls eher mit TherapieMöglichkeiten eben
    von ADS beschäftigen.
    wiegesagt, mein Sohn scheint sich ohne Medikament wohler zu fühlen, das ist aber individuell verschieden und mit Sicherheit auch Lebensphasenunterschiedlich
    wenn es sich verstärkt hätte mit meinem Sohn.....also es gibt ja in Deutschland heutzutage spezielle TherapieZentren, speziell für ADHS....
    da hätt ich sicherlich weitergebohrt....
    vor zehn Jahren allerdings gabs eben erstmal nur ErgoTherapien, psychologische Begleitung teilweise und eben Methylphenidat....
    der Rest der Menschheit kannte sich damit nicht groß aus:-)

    ich wünsch dir erstmal einen guten Tag :wink: vom Mißbrauch wegzukommen, find ich persönlich IMMER erstmal das Beste :top: , auf Lange Sicht immergut, wenn ich mir eben manchmal auch Gedanken mache, woher, warum und wieso eigentlich....
    Gruß
    doggy
    .

  • Hallo doggy,
    danke für deine Antwort.
    ja ich muss an dem Thema ADS dranbleiben. Es erklärt mir inzwischen vieles aber bevor ich dadran arbeiten kann muss ich erstmal versuchen wieder der Mensch zu sein der ich vorher war nur dass ich inzwischen Erwachsen bin, nicht mehr bei den Eltern wohne und ne eigene Familie habe. Das alles habe ich mit Ritalin gelernt und ich war wie eine "Maschine" Jetzt muss ich erstmal wieder lernen ich zu sein.Ich hab mich bei der TU hier bei uns schon wegen einem Platz einschreiben lassen für eine Verhaltenstherapie, zum einem wegen der Problematik wie Tagesstruktur und nicht so schenll überfordert zu sein. Zum anderen habe ich, vermutlich mit ausgelöst durch Ritalin, eine generalisierte Angststörung die nicht nur mit Medis behandelt werden sollte.
    Es ist merkwürdig zu sehen wie das Medikament meinem Mann so hilft :5: und selbst zu sehen wie das Medikament mein altes Leben zerstört hat. :smiling_face_with_horns:
    LG Sanny

  • ich denk das liegt ja in erster Linie an der Unterschiedlichkeit der Menschen, ....wichtig für einen selbst, ist eben zu sehen, was hilft MIR,
    also mir ganz persönlich.

    ich selbst bin ebenso der Meinung, daß z.b. mein Sohn seine Schulzeit nicht SO in der Form überstanden hätte, wenn er nicht, damals war es Medikenet und dann Equasym, genommen hätte....gern sag ich, wahrscheinlich hätte er nicht lesen und schreiben so lernen können, wie ers getan hat.
    wichtig find ich auch, zumindest zu versuchen, das positive dran zu sehen....

    "dein altes Leben zerstört" und das Empfinden, wie eine Maschine zu leben, hängt wohl eher mit der hochmißbräuchlichen Einnahme zusammen (würd ich jetzt mal sagen:-)

    für mich in meinem Denken läßt es sich auch eher schlecht vergleichen mit meiner Sucht, obwohl ich auch eher davon ausgehen, daß ich versucht hab, mich selbst zu "medikamentieren"...das bestwirkendste war nun mal Opiat.
    ich war ja nicht "nur" süchtig, sondern bin damit auch "erwachsen" geworden, klar hab ich mit Sicherheit auf bestimmten "Entwicklungsgebieten":-) Defizite.....aber ich bin schon auch zu dem geworden, was ich bin und zwar MIT der Droge.

    gerne sag ich, daß es gut auch hätte sein können, daß ich mich vor lauter Chaos "da oben" ohne Droge, vorm Zug oder in der Psychatrie wiedergefunden hätte....wer weiß es schon.

    sei dir gewiß, (unhabhängig davon, daß ich deinen Charakter nicht kenne:-), diesen, deinen Grundcharakter, also das ist meine Überzeugung, der ist und bleibt....den kannst du mit keiner Droge eleminieren oder umswitchen.
    klar, muß ich mich wieder "kennenlernen", ohne Droge......also DAFÜR kenn ich ein Rezept:
    ..........ZEIT!

    vergleichen kann ichs eben schlecht, weil ich eben bei bestimmten Störungen, beispielsweise ADHS, das Medikament für notwendig halte,
    zumindest um hier in dieser Welt, bestehen zu können (wie gesagt, meine Meinung nehme ich mir aus meinen Erfahrungen durch meinen Sohn)
    allerdings als erwachsen-denkender Mensch hat man eben auch besser die Möglichkeit sich selbst zu erkennen und eben zu schauen,
    WAS hilft mir denn eigentlich....da kann es dann auch gut sein, daß ich als Erwachsener dann eine Möglichkeit finde, die Störung ohne Medikament zu kompensieren..... also zumindest bei mir ist es so, daß ichs erstens nicht mehr benötige und zweitens allerdings auch nicht mehr wieder mit Opiaten, auch nicht in Kleinstmengen!! eigenhändig rumhantieren sollte:-)...
    das ist wahrscheinlich bei allen "Süchten" gleich....ist der Mißbrauchsschalter mal umgelegt, kriegst du ihn nie wieder in einen Neutralzustand.
    (wiegesagt, ist nur meine Meinung....muß jeder selbst darüber nachdenken, wie er das sieht:-)

    allerdings wackelt meine Meinung etwas, wenn ich über AD`s oder eben jetzt
    Medikamente zur Behandlung von ADS-Symptomatiken nachdenke.....sie sind eben manchmal unabdingbar....
    allerdings, als Erwachsener hat man dies selbst zu entscheiden.....also Vor-und Nachteile einer medikamentgestützen Behandlung, grad in deinem Fall, wo der Mißbrauch eben schon vorprogrammiert wäre.....DAFÜR gibts Ärzte und Therapeuten, also hoff ich zumindest mal:-)
    die eventuell Tips und Weg aufzeigen können, WIE.....

    und da bist du ja gut dabei....siehe

    Ich hab mich bei der TU hier bei uns schon wegen einem Platz einschreiben lassen für eine Verhaltenstherapie, zum einem wegen der Problematik wie Tagesstruktur und nicht so schenll überfordert zu sein. Zum anderen habe ich, vermutlich mit ausgelöst durch Ritalin, eine generalisierte Angststörung die nicht nur mit Medis behandelt werden sollte.


    jetzt gibst du noch was von dem Rezept "Zeit" dazu :top: und dann wird das was:-)
    ich würd ja sagen.....bis auf Lebenszeit.....aber das hat für mancheinen wieder sonen abschreckenden Beigeschmack....
    allerdings glaub ich schon, das man an vielen Dingen sein Leben lang "arbeitet"

    :wink: Gruß
    doggy, wünsch dir viel Energie, Austausch mit Gleichgesinnten und ein gehörige Portion "dranbleiben":-)

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