• Hi alle!

    Wie geht ihr mit Verlusten um?

    Ob man jetzt einen Partner verliert, einen Freund, einen Traum, eine Hoffnung, irgendwas... es ist doch sehr ähnlich alles.
    Wie geht man am besten damit um, ohne sich komplett eiskalt stellen zu müssen?
    Es wird von der Außenwelt ja auch akzeptiert, wenn man um etwas kämpft und trauert. Aber irgendwo scheint es dann diese Grenze zu geben, ab wo das Kämpfen und Trauern wieder "nicht mehr normal" sind.
    So erlebte ich zB bei exfreunden, daß anfangs alles lieb verständnisvoll war und helfen wollte. Aber irgendwo schien es dann diese imaginäre grenze zu geben, ab der sich plötzlich alles dazu entschloß, mich als verrückt abzustempeln und zu verstoßen, was dieses Thema anging. Ab dieser und jener Zeit hat man dieses und jenes einfach verarbeitet zu haben.
    Ist ja schön und gut, aber wie verarbeitet man? Wie macht man das, daß einen jeder Verlust nicht nach Jahren noch schmerzt?

    Und... ist es nicht ein Verrat an den eigenen Gefühlen, wenn man etwas aufgibt und es verarbeitet hat?

    ZB: Kann ich wirklich sagen, daß ich einen Menschen geliebt habe, wenn ich ihn nach so kurzer Zeit verkraftet habe?
    Kann ich wirklich sagen, daß ich etwas wirklich erreichen wollte, wenn ich es so schnell akzeptieren kann, daß dieser Traum verloren ist?

    Und so weiter...
    Was habt ihr für erfahrungen gemacht, wie geht ihr damit um?

    Eure
    Mamono

  • Als ich damals meine Tante durch ihren Tod verlor, brach in mir eine Welt zusammen... Doch gezeigt habe ich es nicht, weil ich es nicht konnte, der Schmerz war einfach zu groß, weshalb ich von vielen aus meiner Familie als kalt und herzlos angesehen wurde. Inzwischen habe ich ihren Todf einigermaßen verkraftet, auch wenn sie mir nach wie vor fehlt. Das ist jetzt über 10 Jahre her... Ich habe akzeptiert, dass es so ist. Mein Glaube hilft mir dabei sehr. Ich glaube, dass alles was hier auf dieser Welt geschieht einen Sinn hat. Welchen, das ist oft nicht zu erkennen, do h dass er da ist, da bin ich mir sicher. Und aufgrund dieses Glaubens kann ich auch mit meiner Vergangenheit und mit allen Verlusten der Gegenwart recht gut umgehen. Z.B. wenn eine Freundschaft auseinander geht, dann hat das halt so sein sollen und dann ist die gemeinsame Zeit einfach abgelaufen. Klar tut es erst weh, aber manchmal denke ich, dass es wohl dann halt einfach besser so war.

    Zitat

    wie verarbeitet man? Wie macht man das, daß einen jeder Verlust nicht nach Jahren noch schmerzt?


    Indem man viel redet, bei Menschen, denen man vertraut und sich mit dem Thema intensiv auseinander setzt. Schmerzen wird es wohl immer, doch er wird weniger.

    Zitat

    Und... ist es nicht ein Verrat an den eigenen Gefühlen, wenn man etwas aufgibt und es verarbeitet hat?


    Nein, das denke ich nicht, denn wie heißt es so schön: Das Leben geht weiter! Gibt man es wirklich auf? Ich denke eher, man lässt es frei und los. Lieben heißt loslassen und wenn der andere gehen will, dann ist wahre Liebe, ihn gehen zu lassen. Ja, das ist immer leichter gesagt als getan...
    Wenn man etwas verarbeitet hat, kann man damit umgehen, kann den Verlust "ertragen" und leidet nicht mehr darunter. Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie rückt das Unheilbare in den Hintergrund. Das ist in meinen Augen verarbeiten.
    Man muss ja auch frei und offen sein für neue zwischenmenschliche Beziehungen. Nehmen wir mal die Partnerschaft. Wenn man ewig dem einen hinterher trauert, wie kann man sich dann auf jemand neuen einlassen?

    Liebe Grüße
    rose

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