Hallo alle miteinander,
Erstmal muss ich sagen, dass ich in den letzten Tagen viel hier im Forum unterwegs war und es total bewundernswert finde wieviele Menschen es hier gibt, die sich den Problemen von ihnen unbekannten Mitmenschen annehmen und ihre Zeit dafür aufopfern, um anderen zu helfen. Davor habe ich ganz großen Respekt und möchten denjenigen für ihr Nächstenliebe danken.
Nun zu meinem Problem. Ich bin 23 Jahre alt und hab in den letzten 3-4 Jahren jeden Tag gekifft, in den letzten 2 Jahren sogar immer noch einen Joint alleine vorm Schlafen gehen vor der Glotze. Ich würde meinen Konsum so bezeichnen, dass ich das ganze sozusagen als Hobby angesehen habe, mich abends bzw. nachmittags mit meinen Kumpels hinzusetzen und entspannt vorm Fernseher oder der Konsole zu sitzen und mit genügend Grass zu relaxen (durchschnittich 1-2 Gramm pro Tag). Uns allen war immer klar, dass wir zuviel kiffen, doch der Freundeskreis besteht leider zum allergrößten Teil aus Konsumenten, was es irgendwie immer schwer gemacht aufzuhören, da man in seinem sozialen Umfeld dann immer wieder mit der Sucht konfrontiert wird. Ich habe in diesen Jahren mein Studium halbwegs zu Rande bekommen, allerdings nicht besonders lobenswert. Leider war ich nie unabhängig von meinen Eltern, die mich und auch mein Studium finanziert haben. Ich bin also nun fast am Ende meines Studiums angekommen, stehe vor einer Umbruchsphase und weiß nicht genau was ich nach meinem bachelor machen soll. Ich habe vor 2-3 Monaten angefangen mir immer stärkere Schuldgefühle meinen Eltern gegenüber zu entwickeln, weil ich ein privates Studium von ihnen finanziert zu wenig Ernst genommen habe und viel zu viel Zeit mit der Kifferei verbracht habe anstatt mir Gedanken über meine Zukunft zu machen bzw. mich mehr aufs lernen zu konzentrieren. In dieser Zeit habe ich sehr viel über mich selbst nachgedacht und habe den Entschluss gefasst das Kiffen sein zulassen. was wahrscheinlich viel leichter gesagt als getan war. Ich habe mir wenige Gedanken über mögliche Entzugserscheinungen gemacht. Klar wusste ich, dass ich wahrscheinlich ein paar Schlafprobleme kriegen würde, doch damit würde ich schon klar kommen dachte ich mir. Letztendlich habe ich mir vom Kiffstopp erhofft meine letzten Klausuren im Juli und die darauffolgende Bachelorarbeit richtig gut zu schreiben, mit dem einem selbstbewussteren Gefühl eine Droge sein zu lassen, wieder von den Schuldgefühlen loszukommen und vorallem leichten Anflügen einer Depression zu entkommen die ich vorm aufhören verspürt habe, da ich mir dachte kiffen verstärkt soetwas nur. Ich muss sagen, dass es mir immer schlechter ging nachdem ich aufgehört habe und immer wieder Einbrüche hatte bis ich vor 4 Wochen die Reißleine gezogen habe und eine Beichte bei meinen Eltern abgelegt habe, und ihn mein Grasskonsum aus freien stücken gestanden habe.Dies hatte den Grund, dass ich keinen Ausweg mehr gesehen hatte und Schuldgefühle, grübeln und ein Gefühl der Ausweglosigkeit von morgens bis abends an der Tagesordnung waren. jetzt gibt es eigentlich kein zurück mehr, weil ich meinen Eltern versprochen habe, die Kifferei komplett sein zu lassen und ich mir nicht erneut Schuldgefühle machen will. es war mir nicht möglich mich irgendwie ernsthaft auf meine Lernerei zu konzentrieren wovon ich mir ja erhofft hatte, dass dieses ohne kiffen viel besser gehen würde. Im nachhinein muss ich sagen, dass ich mir vielleicht keinen "guten zeitpunkt" ausgesucht habe um mit der Kifferei aufzuhören. Es ist immer ein guter zeitpunkt um Drogen sein zu lassen, aber mein Belohnungssystem im Körper ist wahrschenlich komplett ausgefallen bzw. hat keine Glückshormone mehr ausgeschüttet, die ja auch mit der motivations und lernfähigkeit zusammen hängen. Ich habe die Klausuren letztendlich ziemlich in den sand gesetzt. Jetzt stehe ich nach 4 wochen Grassfreiheit ziemlich in der Leere. Ich habe kaum Antrieb es fällt mir schwer mich zu konzentrieren bzw. abzuschalten von meiner inneren Eingekertheit loszukommen was man auch als Grübeln bezeichnen kann. Ich grübele kann aber nicht so richtig beschreiben worüber. Ich lese Zeitung und kann dannach kaum den Inhalt des Berichts wiedergeben, den ich gelesen habe. Wenn ich abends mit Kumpels ein Biert trinken gehe, bin ich absolut unkommunikativ bzw. bin ich eigentlich ein geselliger Mensch, will überhaupt nicht unkommikativ sein und habe eigentlich ein ziemlich großes Mundwerk. Innerlich bin ich anscheinend total blockiert. Bei der WM war es mir nicht möglich mich über den Titel zu freuen, obwohl ich absoluter Fußballfanatiker bin und im Normalzustand wahrscheinlich nackt durch die Straßen gelaufen wäre. Ich habe also höchstwahrscheinlich eine Depression und hoffe nicht, dass ich eine Art Schizophrenie oder Psychose entwickele (Habe überhaupt keine Anzeichen von wahnvorstellungen oder derartigem, aber wie gesagt es fällt mir schwer mich zu unterhalten, worte zu finden und ziehe mich auch sozial ein wenig zurück). Ich habe das Gefühl, dass mein Gehirn zurzeit nicht in der Lage ist Glücksgefühle auszusenden bzw. frage ich mich wie lange es ungefähr braucht bis sich die Synapsen wieder an ein Leben ohne Grass gewöhnen und ich einfach mal wieder unbekümmert sein kann, vernünftig lernen kann und einen netten Abend haben kann. Also wirklich in dieser Zeit der Schuldgefühle, mit dem Antrieb jetzt nochmal alles zu geben für das Studium ging es mir überhaupt nicht gut, aber ich hatte wenigstens eine Art Antrieb und eine Hoffnung vielleicht irgendwo zu landen nach meiner UNi. Jetzt bin ich relativ willenlos und suche die Dopaminausschüttung (habe bei meinem letzten Konsum alles Negative ausblenden können und war total glücklich, aber das kann ja nicht die Lösung sein) bzw. will ich meine Lernfähigkeit unbedingt zurück. Ich würde gerne wissen, ob hier Leute schon Erfahrungen mit Depressionen durch Entzug gemacht haben und, oder wissen wielange ich mich auf diese Leere einstellen kann. Ich würde einfach wieder gerne selbstbewusst durchs Leben gehen, von der Blockade wegkommen ohne Grass Spaß haben und einfach wieder zu alter Geselligkeit finden. Ich weiß, dass das alles individuell sehr unterschiedlich ist, aber trotzdem würde ich gerne mal so nen Zeitraum wissen auf den ich mich einstellen kann bis sich die rezeptoren und alles was da in der Birne noch so ne Rolle spielt wieder regeneriert haben. Freue mich über jede einschätzung und Danke im Voraus
Cannabis Entzug Depression
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Zitat
Hier Leute schon Erfahrungen mit Depressionen durch Entzug gemacht haben
Absolut, sogar ziemlich "normal" bei Entzug, gibt ne Menge Threads zu und was man dagegen tun kann.
Nen Teil der Lösung hast du selbst schon geschrieben, wechsel des Lebensstils, der Umgebung und der Kollegen gehören dazu.ZitatWissen wielange ich mich auf diese Leere einstellen kann
Bei mir waren es 3-9 Monate so, mit Nachwirkungen bis heute.
Solltest du das ernst meinen alles dann schau mal hier rein, hat mir geholfen https://lass-das-gras.de
+ Hatte vor einiger Zeit mal was dazu geschrieben, Geschafft - Tipps für Euch!//Danke SuS (unter andern ;) )Sei froh über deine Eltern btw.
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Danke dir erstmal für deine schnelle Antwort. Wieder toll zu sehen wie sich hier eingesetzt wird:) Joo ich will die ganze Sache auf jeden Fall durch ziehen. Es ist nur eckelhaft zu merken,dass man so inspirationslos ist und es einem schwer fällt generell in irgend einer Form zu schaffen. Da hatte man sich ja eigentlich die Verbesserungen erhofft
Danke für deinen Tipp mit dem Chat, ich will aber versuchen erstmal selber zurecht zukommen und den Platz Anderen lassen, da ich ja wie du schon sagt dankbar sein kann solche Eltern zu haben mit denen ich reden kann. MIt den Freunden und der Umgebung fällt es leider auch sehr schwer, da ich diese Leute schon als meine Freunde bezeichne und nicht als "Kifferkumpels", es gab da auch schon Leute im Freundeskreis, die es auch geschafft haben es bleiben zu lassen, ohne Depressionen und ganz normal weiter in dem Umfeld geblieben sind. Das ist wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass ich mir so wenig Gedanken übers aufhören bzw. den Entzug gemacht habe... Naja kann wohl nur den Kopf hochnehmen und mir Ersatzbefriedigung suchen. Es ist so grausam zu spüren, dass man sich nichts merken kann, die ganze Zeit kleine Fehler macht, nicht einfach mal frei drauf los diskutieren kann etc. Hat da jemand eine Ahnung wie lange das Hirn in seiner Umstellungszeit so ungefähr brauchen kann ?
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Hi,
du, da gibt es keine festen Zeiten; das ist einfach bei jedem Anders!
Du kannst natürlich die Genesung anstoßen, indem du dich gesund ernährst; viel Wasser trinkst; Bewegung und Sport helfen in jeder Form!
Schau zu, dass du viel Tageslicht und Sonne abbekommst - das ist wirklich pure Energie!
Deine Vergeßlichkeit und Konzentration kannst du wieder trainieren: Google dir mal Denksportaufgaben und mache die dann regelmäßig!Schreibe dir für dich regelmäßig (am besten täglich) auf, wie es dir geht, was du tust!
So kannst du - bei nem Durchhänger - neutral nachlesen, dass ja doch eine Entwicklung nach Vorne da ist!LG.Ganesha
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. Hat da jemand eine Ahnung wie lange das Hirn in seiner Umstellungszeit so ungefähr brauchen kann ?
irgendwie war mir so, daß es heißt, solange man drauf war, solang brauchts bis es einigermaßen "unbekümmert" wieder geht
das unbekümmert setz ich jetzt erstmal in die emotioanle Ecke, also so die Richtung: Gefühle (P.S ich arbeite immernoch drandie Unkonzentriertheit, sich keine Inhalte merken können, hibbelig, unruhig, leer, langweilig, ....das ganze Szenario, mehr oder minder ausgeprägt, behaupte ich mal, regeneriert sich schneller wie der Rest (ich erinnere...das sog. unbekümmert sein, vielleicht auch zufriedensein genannt:-)
(immer natürlich vorrausgesetzt man hat sich nix gravierendes "dort oben" zerschossen:-) ...das nehm ich bei dir einfachmal NiCHT an, weil dann muß man zum Arzt.)du mußt den Synapsen schon zeit geben, schließlich haben die ne Menge zu tun, diese ganzen "Irrleitungen" die man sich so durch Drogen über die Jahre hinweg aufgebaut hat, zu überbrücken und andere Überleitungen zu schaffen
und im Normalzustand wahrscheinlich nackt durch die Straßen gelaufen wäre.
...wäre immerhin ein Denkansatz, der vor allem dem weiteren cleansein sehr hilfreich zugetan ist, zu schauen, wer und was du wirklich bist...ohne die Droge
also ehrlich ohne verschönerungen und Aufhübschungen so innendrin nachzugucken, was dein Grund-Charakter IST
immerhin find ich es wichtig, da ich mir ja clean dementsprechend meine "Ersatzbefriedigungen" ausrichten muß, also sie sollten meinem wahren Charakter schon entsprechen und nicht dem, der ich gern sein würde wollen....das führt ja dann eher in die Richtung "Erssatzdroge"
gut, zugegeben, meist ist der Mensch ja eine Mischung aus verschiedenen Charakterzügen...logoich behaupte mal jedenfalls, wenn du gesellig, kommunikativ und eher extrovertiert bist, dann findest du Mittel und Wege auch ohne Droge in den Genuß davon zu kommen
umgekehrt naürlich genauso
braucht nur alles seine Zeit
Gruß
doggy
Fazit: ja, es gibt ein Leben NACH den Drogen....iss nur bissele anders wie vorher...wer hätte DAS gedacht:-)
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Hey ich hab mal eine Frage an dich.
Ich bin jetzt seit 2 Monaten und 2 Wochen clean und hab jetzt seit einer woche Depressionen und das täglich manchmal mehr und manchmal weniger. War auch bei Neurologen und beim Arzt die meinten mit mir ist alles in Ordnung. Meine Frage an dich ist wie es dir jetzt geht ob die Depressionen komplett weg gegangen sind ohne Ärztliche oder Psychiater hilfe und wenn ja wie lange es ungefähr gedauert hat. Ich fühle mich zurzeit echt verloren und mega lustlos will einfach nur wieder glücklich sein.
Lg
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Servus Leo09,
an anderer Stelle hab ich das beantwortet, aber vielleicht erstellst du mal ein eigenes Thema und berichtest genau wie alles bei dir war
LG Franz
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