• Hallo zusammen,

    ich bin neu hier und habe eine Internetsucht.
    Damals, so 2002 rum fing alles an mit den 80 Freistunden von AOL.
    Nun ja, der Internetkonsum wurde immer mehr. Ich kann locker 12 bis 14 Stunden am Tag vorm Rechner sitzen.
    Lade Sachen runter, bin bei Facebook, surfe durch Selbsthilfeforen, höre am PC Musik und chatte durch die Gegend. Damit verbringe ich meine Zeit im Internet.

    Ich habe einen Freundeskreis, treffe mich auch manchmal mit welchen, aber wenn ich dann alleine Zuhause bin, bin ich nur vorm Internet. Zeit stellen hilft nicht, das Internet als Belohnung hilft auch nicht, ich vernachlässige dadurch sogar total den Haushalt.
    Hobbys habe ich keine, weiß nicht was ich machen soll, ich will immer nur im Internet sein. Wenn ich nicht ins Internet kann werde ich nervös und unruhig und denke ans Internet.

    Eine Therapeutin hat mich mal zur Suchtberatungsstelle geschickt und der wollte, dass ich auf alles verzichte was ich gerne im Internet mache, darauf konnte ich mich nicht einlassen.

    Was soll ich bloß tun, um die Zeiten zu reduzieren, hat jemand Ideen?
    Arbeiten gehen kann ich aufgrund meiner Borderline Störung nicht. Auch blöd.

    Kann mir jemand helfen?

    Liebe Grüße, zitronentee :wink:

  • Hallo Zitronentee,
    was mir gerade ganz spontan einfällt wäre ein Liste (hat mir selber mal ne Beratungsstellen - Frau gesagt) ...

    ... ich meine das so:
    du schreibst am Abend, oder morgens beim Kaffee (gleich nachm aufstehen) eine Liste wo solch dinge draufstehen wie:
    AufstehenKaffee machen/Frühstücken
    Wäsche machen
    Küche wischen
    ...etc...
    eben alles was du meinst, das du an diesem Tag eigentlich machen solltest
    man sollte mit wenig Punkten anfangen, denn wenn man gleich 100 punkte schreibt die man abarbeiten "muss" dann fühlt man sich schnell überfordert

    Immer wenn du etwas gemacht hast, hakst du es ab.. daher auch gleich aufstehen mit aufschreiben, damit man gleich mal morgens was abhaken kann :winking_face: das gibt dann schonmal ein gutes Gefühl.
    Das wäre eine einfach umzusetzende Idee, die man probieren könnt unabhängig davon obs schlussendlich was nutzt oder nicht.
    Wenn du also dann so zwei, drei Sachen wie Saugen, Wischen, Wäsche anstellen abgehakt hast dann ist das schlechte Gewissen dann am PC zu sitzen vielleicht immernoch da, aber vielleicht nicht mehr so stark WEIL du ja deine Tages-Liste schon gut abgearbeitet hast.

    Dann wär natürlich das Internet auch wieder ne Art Belohnung, aber irgendwie auf eine Indirektere art.
    So ne Liste kann man dann, je nachdem wie gut das klappt und je nachdem wwas man erledigen muss/will halt verlängern und verkürzen.

    Das war nur so ne Idee, wer weiss, vielleicht haste ja mal Lust es zu probieren.

    Das mit Suchtberatungstelle macht in meinen Augen sinn, gerade weil du ja selber das ganze schon als Sucht bezeichnest. Es sind leider nicht alle Stellen und nicht alle Therapeuten für jeden geeignet und gleich gut. Man sollte nicht gleich beim ersten Misserfolg oder beim ersten unsympathischen Typen aufgeben und sagen "ach der Psychologe hat nur das und das gesagt, das hilft mir gar nicht" Da wen passenden und guten zu finden, dauert seine Zeit (mit Glück gehts auch mal ganz fix) Das was du da erlebt hast halte ich auch für blöde... sofort ganz verzichten ist eine Möglichkeit aber die ist in vielen Fällen nicht für den jeweils betroffenen geeignet.
    Vielleicht probierst du einfach noch mal jemand anderen, oder eine andere Beratungsstelle.... :smiling_face:

    Liebe Grüße
    Diebin

  • Hi Zitronentee,

    häng gerade mal wieder am gleichen Problem.

    Gehe auch zu einer Suchtberatungsstelle, aber das schon seit Jahren, wegen meinem Cannabiskonsum. Nur der ist nun nicht mehr vorrangig. Die letzte Zeit hat sich herauskristalisiert, dass die Internetsucht echt zu nem Problem geworden ist.

    Nach zahllosen Versuchen da selber was dran zu ändern, hab ich es jetzt da zum großen Thema gemacht.

    Bin im Moment noch in ner Phase, wo ich ausprobieren soll, bis zum Frühstück kein Internet. Heißt kein Computer, kein Tablet, kein Smartphone. Nichts. War echt nicht einfach und ich muss mich jeden Morgen bremsen.

    Muss dazu sagen. ich bin nicht alleine, ich bin verheiratet und hab ne anderthalbjährige Tochter. Vorher war es nie so das Problem, dass ich viel am PC sitze. Aber seit Nienke da ist, drängt meine Frau schon sehr darauf, dass ich dieses Problem angehe und somit auch mehr Verantwortung übernehmen soll.

    Die Borderlinediagnose hab ich auch und kann maximal 4 Stunden am Tag nem Praktikum nachgehen. Bleibt also viel Zeit zum surfen.

    Das mit der Liste von Pixeldiebin scheint eine gute Idee zu sein. Vielleicht ist es ja was für dich. Für mich leider nicht, denke ich.

    Bist du momentan noch in therapeutischer Begleitung?


    So. Kippe. Andere Sucht. Anderes Thema.

  • Danke für eure Antworten.
    Das mit der Liste mache ich manchmal, nicht immer, die hilft mir auch eigentlich ganz gut, sollte ich mal wieder einführen. So dass ich nicht ganz so ein schlechtes Gefühl habe.
    Mit der Suchtberatungsstelle, das war mir nicht ganz geheuer, ich kann und will auf nichts verzichten, ich möchte einfach einen Umgang damit finden. Das was ich mache ist mir schon sehr wichtig.
    Ja, bin seit 10 Jahren in therapeutischer Behandlung, aufgrund von auftretenden Krisen im Rahmen der Borderlinestörung war ich auch schon oft in der Klinik.

    Wenn ich Haushalt schaffe, bin ich nicht ganz so deprimiert wegen dem PC, aber wenn ich nix im Haushalt schaffe bin ich sehr deprimiert, das ist echt schlimm. Meine Wohnung sieht auch schlimm aus. :frowning_face:

  • Hi,

    ist doch klasse wenn das mit der Liste eigentlich ganz gut klappt. Dann solltest du das, wie du selber schon sagtest, einfach mal wieder einführen :winking_face: Wenn man sowas ne längere Weile macht, geht das in Fleisch und Blut über, Menschen sind gewohnheitstiere :winking_face:
    Leider ist das halt bei vielen Sachen einfach so, das es zwar Tips und Tricks gibt, aber den Arschtritt muss man sich halt immernoch selber geben. Es wird dir niemand aus der Hand nehmen können, z.B diese Liste zu führen, das musst du schon selber machen :smiling_face: ich hoffe man versteht das richtig, soll nicht bös gemeint sein.

    Zitat

    Mit der Suchtberatungsstelle, das war mir nicht ganz geheuer, ich kann und will auf nichts verzichten, ich möchte einfach einen Umgang damit finden. Das was ich mache ist mir schon sehr wichtig.


    Glaube da hatte ich schonmal was zu getippt. Ich hatte das persönlich schon sooo oft, das ich das erste mal zu nem Gespräch irgendwo war und hinterher nur Kopfschüttelnd rauslief. Es braucht halt einfach Geduld bis man sich - entweder kennengelernt und zusammengerauft hat - oder eine andere, besser geeignete Stelle gefunden hat.
    Nicht aufgeben ist da die einzige Devise, WENN man denn was ändern möchte mit Hilfe von Fachleuten.
    Eine Sache finde ich da allerdings schwierig. Du sagst ja selber das es wohl eine Art Sucht ist, wenn ich das richtig verstanden habe? Wenn du das so empfindest, dann ist eine Suchberatung o.ä. die richtige Anlaufstelle, allerdings wirst du bei der Behandlung einer Sucht wohl oder übel IMMER etwas an dir, deinem Verhalten etc. ändern müssen.
    Es kann nur anders und besser werden, wenn man etwas ändert. Wenn du von vorne herein sagst, du willst nichts ändern und auf nichts verzichten
    (vorallem auf Dinge die deine Sucht auszumachen scheinen) dann wird es glaube ich sehr schwierig da etwas zu bewirken. Für dich und für die Fachleute die dir helfen.
    Auf etwas verzichten heisst ja nicht, von jetzt auf gleich gar nicht mehr am PC zu sitzen, und es heisst auch nicht, dass das irgendwann das Endziel ist. Ich denke einen Umgang damit finden, war schon gut ausgedrückt! :smiling_face:


    Alles liebe
    Diebin

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