wie schaffe ich es die finger von cannabis zu lassen?

  • Hey helft mir mal :smiling_face:

    Ich habe seit einem Jahr ca. 9 mal gekifft, davor praktisch jeden tag unendlich viel.

    Immer wenn eine Zeit seit dem letzten Konsum vergangen ist, spüre ich wieder ein Verlangen
    und es kommt wieder eine Gelegenheit zum Kiffen und ich sage "ja ich will".

    Es geht immer scheiße aus, weil ich Psychose hab und mir auf Gras zu viele Gedanken mache, oder gar keine.
    Deswegen schwöre ich mir dann immer, dass ich nie wieder konsumiere.

    Ein wenig mehr als einen Monat später kommt wieder dieses Verlangen und ein schreckliches Gefühl.
    Ein Gefühl als würde mir etwas fehlen, was mich komplett macht und mich heilt. Leere oder Verlassenheit.
    Ich kann es schwer beschreiben.

    Mich zieht es auch oft nach einer Bewusstseinserweiterung weil ich darauf neugierig bin und
    hoffe mein Innenleben besser zu verstehen.

    --

    Ich war das letzte Jahr quasi durchgehend arbeitslos und hatte viel Zeit, die ich nicht genutzt hab.
    Erst jetzt seit einer Woche gehe ich zu einem FSJ, ich hoffe das gibt mir Stabilität.

    Hobbys habe ich wenig. Die freie Zeit die mir jetzt bleibt, verbringe ich mit meiner Partnerin oder Familie.

    Die Drogen bekomme ich vom Schwager oder einem Drogenfreund, von dem ich mich nicht trennen konnte.


    thx fürs lesen und antworten :smiling_face:

  • für mich leider nicht. ich steh auf dem schlauch.
    hast du anregungen was ich noch machen kann?

  • Najo, deine "Zeit nutzen", Hobbies besorgen, bzw. Sachen ausprobieren, und nen Freund kann man ja wohl kaum so nennen wenn er dich mit Drogen versorgt oder? :winking_face:
    Gruss

  • Seh ich ähnlich. Grad von "Freunden" sich nicht trennen zu wollen, die einen sonst immer mit Stoff besorgen, wirds schwierig. Oder dieses wird auch gerne als das berühmte "Hintertürchen" bezeichnet. :winking_face:

    Was sagt deine Partnerin dazu? Konsumiert sie selber? Oder ist ihr das egal, dass du das machst?

    Zitat

    Ein Gefühl als würde mir etwas fehlen, was mich komplett macht und mich heilt. Leere oder Verlassenheit.

    Bei der Aussage könnte man schon auf die Idee kommen, dass du versuchst nur Symptome zu bekämpfen und da eigentlich noch was anderes dahinter steckt?

    Hast du alleine dein Konsum reduziert?
    Kommt Therapie für dich in Frage?

  • auch wenn ich in einer ähnlichen situation stecke wie du, versuche ich doch mal was zu schreiben.

    kann es sein, dass du auch einen inneren Freiheitsdrang verspürst, den du meinst mit cannabis bzw kiffen erfüllen zu können? Also ein aufstauender druck, für den es kein ventil in form anderer hobbys gibt?

    toleriert deine partnerin die ausrutscher oder gibts jedes mal stress? und wie siehts mit deiner medikation aus? inwieweit bist du da gut eingestellt?

    FRagen über fragen. brauchst du auch nicht beantworten...

    eigentlich ne art selbstreflextion die ich da geschrieben habe. denn genau wie bei dir, sieht es bei mir auch aus. jahrelange dauerkifferei mit immer wiederkehrenden psychosen. dann zwei jahre pause und nun seit nem jahr immer wieder ausrutscher.
    auch mir fehlt da ein ventil für die innere rebellion. hobbys hab ich kaum. einziger halt ist die familie und mein dauerpraktikum...

    Naja könnt mir den mund fusselig reden, bei dem thema, aber auch ich habe da noch kein rezept gefunden...

    LG
    dissolution

  • Ihr beiden.. reflektiert doch mal in ne Konstruktive Richtung, also was interessiert euch? Die VHS bietet heute so viele spannende Sachen an, kreatives Schreiben, Pilze sammeln, Malen, Musik machen, programmieren, Russisch lernen, Im Baströckchen Lambada tanzen :winking_face: Und grade als Beschäftigungsloser kriegt man da richtig gute Vergünstigungen, hab da selbst von profitiert, eben um solche Leute aus dem kulturellen und gesellschaftlichen Treiben nicht ins Abseits zu drängen.
    FSJ ist schonmal super, aber es kann passieren was dissolution geschrieben hat, nämlich dass man iwie festhängt.
    Es kostet auch erstmal Überwindung sich irgendwo anzumelden, aber wenn man das mal getan hat wars auf einmal ganz einfach.

  • Mal realisieren, dass man nix aufgibt, wenn man sein Kiffmuster bricht!
    Ist ganz wichtig, finde ich...

    Wenn man mal gemerkt hat, was alles besser läuft für einen selbst, in der Partnerschaft, mit dem Nachwuchs und und und...
    dann geht auch dieses Verlustgefühl weg & es ist dann kein Drama mehr.
    Und mal dieses "Freiheitsgefühl" und auch den Begriff "Bewußtseinswerweiterung" anders definieren!
    Was ist denn das für eine "Freiheit", die mich nicht NEIN sagen läßt, zu etwas, was mir nicht gut tut?
    Wenn ich Depris davon bekomme, inwiefern erweitert das (Vorhersehbare) mein Bewußtsein?
    Keinen Millimeter nämlich - im Gegenteil: Es zieht sich zusammen und wird in Stahlbeton gegossen. :face_with_tongue:

    Hobbies, Interessen wurden ja schon angesprochen, ganz wichtig - auch mal QiGong, Yoga, Autogenes Training etc ausprobieren.
    Alles Sachen, die natürlich mit etwas Aufwand (Disziplin und Ausdauer nämlich) verbunden sind.
    Von Kosten sollte man als Druffi besser nicht reden, ist ne sehr sehr schlechte Ausrede! :face_with_tongue:

    Ran an den Tofu - wie der Vegatarier sagt! :j: :n: LG.Gane

  • Danke allen :smiling_face:

    Ich muss mir umbedingt mehr Hobbys suchen, aber irgendwie bin ich da so unkreativ.
    Ich versuche immer wieder Sport, aber habe nicht die Disziplin es durchzuhalten bis es Spaß macht :frowning_face:

    Wie baut man Disziplin und Durchhaltevermögen auf?

    Am liebsten gehe ich schwimmen, aber hier in der Umgebung gibt es kein Schwimmbad - da müsste ich immer so weit fahren.
    Deshalb beschränkt sich meine sportliche Aktivität auf Spazieren gehen alle 2 Tage.
    Yoga und Meditation soll ich die Finger von lassen sagt mein Psychiater, da einem Psychotiker eh schon Grenzen fehlen und das diese noch mehr aufweicht
    Bei uns beginnen die VHS Kurse alle erst im März.

    Meint ihr es liegt hauptsächlich an Beschäftigung? Nicht am Innenleben und Denken, wie man sich fühlt?

    ich habe meinen konsum mit einer soziotherapeutin reduziert von der Diakonie. Wir hatten einmal die Woche Sitzung und haben hauptsächlich über Gründe geredet.
    Wir sind darauf gekommen, dass ich Probleme habe mich zu entspannen und mich abzugrenzen und den Cannabis Rausch dazu genutzt habe.
    Andere Drogen habe ich konsumiert um in meinem Bewusstsein zu forschen, laut Soziotherapeutin.
    Längere Therapie wollte ich erst in Rieden am Waldsee machen, nachdem ich mir angeguckt habe wie da alle fertig gemacht werden, kam mir das vor wie ein Bootcamp
    und das wollte ich nicht.
    Ich war jetzt in Reha in Bad Berleburg 6 Wochen, aber da ging es hauptsächlich um Psychose.
    Vorallem der Patientenkontakt hat mir viel gebracht - mich in meiner Haut wieder akzeptiert und gewertschätzt zu fühlen.
    Nachdem dort mein Amisulprid auf 800mg erhöht wurde hatte ich auch keine Psychotischen Schübe mehr.

    Meine Partnerin will damit nichts mehr zu tun haben und ist jedes mal böse auf mich und verzweifelt.
    All ihre guten Worte kommen in dem Moment bei mir nicht an.


    Nach Freiheit strebe ich nicht so. Ich will mich eher gut fühlen und das über einen gemütlichen weg.
    Meistens klappt das auch, nur manchmal fühle ich mich so schrecklich und glaube Kiffen erleichtert mich.
    Auch wenn ich immer wieder die Erfahrung mache, dass es genau das Gegenteil tut.
    Irgendwie kommt diese Erfahrung nicht in meinen Gefühlen an.
    Stattdessen bekomme ich immer wieder Verlangen.

  • Ich denke, es liegt auch an der Beschäftigung, aber nicht ausschließlich.
    Wenn dir der Kontakt zu Mitpatienten so gut getan hast, hast du dann mal geschaut, ob es in deiner Nähe vielleicht sowas wie ne Selbsthilfegruppe gibt? Nur so als Idee :winking_face: Wäre halt auch nen Termin und könnte helfen.

    Wie man durchhält?
    Den inneren Schweinehund muss dabei überwinden. Als Beispiel: Ich spiele Fußball, habe so oft kein Bock auf Training. Ich weiß aber, dass von nix, nichts kommt und man etwas tun muss, um Ziele zu erreiche. Also setze ich mir Ziele, immer wieder neu, um eine Überforderung zu vermeiden. Keine Ahnung, sowas wie, wenn ich heute das und das im Training geschafft habe, dann belohne ich mit dem oder jenes.
    Ziele setzen, aber kleine und realistische, Belohnungen nicht vergessen.
    Und da schwimmen bissel schwierig ist, dann probier was anderes aus? Laufen, Radfahren, Wandern, Fitnessstudio, vielleicht auch Vereinssport? Volleyball, Fußball, was auch immer. Wenn man das nicht ausprobiert, kann man nicht beurteilen, ob es Spass macht. :winking_face:

    Und wie stehts mit ner Gesprächstherapie bei nem Therapeuten? Wär das was?

  • Fahre gleich zur Selbhilfegruppe :smiling_face:
    Und hab mich beim Ruderverein gemeldet, der ist hier direkt um die ecke

    hab diese durchhalte schwierigkeiten auch bei meiner arbeit. musste heute blau machen..
    aber war auch schwer von arbeitslosigkeit direkt zu einer 40 stunden woche zu wechseln.
    hoffe, dass ich mich noch mehr dran gewöhne

    kennt das jemand, dass das verlangen wiederkommt? was sind eure methoden in solchen momenten?

  • Hey,

    Aufjedenfall Disziplin.
    Ich kann verstehen wenn man nach (langer, langer) Arbeitslosigkeit was länger braucht um wieder reinzukommen, aber wenn ich Chef wär würde ich das genau einmal mit mir machen lassen und das zweite mal denjenigen kicken.
    DENN man beschäftigt ja jemanden, und zwar nicht aus Selbstzweck, sondern jeder Tag der verschlampt wurde kostet Geld, das können grössere Firmen ab, kleinere immer schwerer. Man ist ja einen Vertrag eingegangen in der man der Firma seine Arbeitskraft zugesichert hat, wenn man das nicht tut ist man einfach nciht tragbar.
    Dass "das Verlangen wiederkommt" kennt man wohl, aber auch da wieder, Disziplin. Man gewinnt ja nichts dadurch.

    Viele Grüsse!

    Einmal editiert, zuletzt von Quzen (13. Oktober 2014 um 23:57)

  • fühle mich in meinem FSJ im Kindergarten nicht so.
    Die Erzieherinnen mit denen ich arbeite haben Probleme mich zu beschäftigen.
    Habe eine einzige Aufgabe, die ich alleine erledigen muss und dabei gucken mir 2 Erzieher zu.
    Denke die kommen auch gut ohne mich klar.
    Ich bekommne 2 Euro die Stunde also viel kann man dafür auch nicht erwarten.
    Erschöpfungszustände und fehlendes Durchhaltevermögen gehören zu meinem Krankheitsbild, hab mir deshalb auch eine Krankmeldung geholt.
    Hoffe natürlich trotzdem, dass ich es schaffe ab jetzt immer hinzugehen.


  • Ich bekommne 2 Euro die Stunde also viel kann man dafür auch nicht erwarten.


    Gerade DAS find ich falsch. DU hast dich für ein FSJ entschieden, wenn du lungern willst hätteste auch Hartzen können :winking_face:
    Das FSJ gibt dir Chance dein Profil zu schärfen und dein berufliches Leben auszurichten, ich finde die sollte man auch nutzen, Krankheitsbild hin oder her, "blau machen" ist glaub ich schwerlich irgendwo als Symptom aufgeführt.
    Wer weiss, wenn du dich anstrengst, würdest du im Anschluss vielleicht Chance haben dass dich dein aktueller Arbeitgeber weiter vermittelt, wegen guter Erfahrungen mit dir!
    Find das ist es wert mal den Arsch hochzukriegen :smiling_face:

  • ja du hast recht.
    ich werde mein bestes geben

    aber der tag ist sooo lang.
    morgens bin ich zu müde, dann kann ich es kurz genießen und dann bin ich zu erschöpft. :frowning_face:
    ich merke, dass mir abwechslung gut tut. Gebe daher mein bestes mir immer eine andere Beschäftigung zu suchen.
    Aber irgendwann gibts halt nichts zu tun, außer aufzupassen das die Kinder sich nicht weh tun
    und da fehlt mir nach 6 stunden die konzentration für.

    habe jetzt jeden tag in meiner freizeit was unternommen. das erfüllt.
    die selbsthilfegruppe am montag hat mir am besten gefallen, über sucht zu reden macht einfach spaß, ist interessant
    und bringt mich weiter.
    am dienstag habe ich einen bibelkurs besucht, wo wir eigentlich eher über unser gottesbild gesprochen haben, das hat auch spaß gemacht.
    heute war ich in einer taize andacht und habe christliche gemeinschaft gespürt, das war schön.

    leider hat sich der ruderverein immer noch nicht gemeldet :frowning_face:

  • es scheint, als würde es jeden tag leichter werden, zu arbeiten.
    hab mir erstmal ein kleines ziel gesetzt: die nächsten 2 wochen durchhalten dann ist schon fsj seminar.
    da freue ich mich drauf.
    dann erdrückt es mich während der arbeit nicht so, dass ich mein gesamtes nächstes jahr mit immer den gleichen abläufen verbringen werde.

    gestern und heute sind meine hobbys in der freizeit ausgefallen.
    daher habe ich viel musik gehört, gekuschelt und so entspannt und dann auch mal etwas geschrieben.
    Das sollte ich öfter tuen. Man fühlt sich gut wenn man schöpferisch tätig ist.
    hab aber die meiste zeit vor dem internet verbracht.

    was macht ihr so,
    wenn ihr mal freizeit habt und keine regelmäßigen hobbys anstehen?
    ich bin (noch) sehr erschöpft wenn ich nach hause komme und brauche etwas zum entspannen.(nicht kiffen)

  • Naja, ich denke, da ist jeder individuell. Ich schau mir gern dann meine Lieblingsserien an. Koche mal ausgiebig, räume meine Wohnung um oder gehe geocachen. Da gibt es viele Möglichkeiten. Oder Kaffee trinken mit Freunden. Je nachdem worauf ich Bock hab.

  • Was sind denn so deine Abläufe im Kindergarten, wenn ich fragen darf und besteht nicht die Möglichkeit dich ein wenig "frei" einzubringen?

    Wenn ja, könntest du dir selbst ein bissl Abwechslung im Arbeitsalltag schaffen:
    Du könntest ja z.B. mal im Netz mal nach altersgerechten pädagogischen (Lern-)Spielen schauen, die du mit den Kleinen spielen kannst.
    Wäre sowas dort generell machbar & auch vorstellbar für dich?

    Und was ich dich noch fragen wollte: hast du es mal vor Ort angesprochen, dass du gerne mehr zu tun hättest, bzw eben gerne etwas Abwechslung hättest?
    Hab z.T. ne ähnliche Situationen auf der Arbeit. Hab's mal vorsichtig angesprochen, mir wurden dann noch etliche andere Möglichkeiten gezeigt bei denen ich mich (gerne!) einbringen kann.


    Was die Freizeit angeht.. da kann ich dir leider nicht viele Tipps geben, stecke da gerade selbst noch in der Selbstfindung :winking_face:
    Aber eine Sache gibt' s da schon bei mir, die mir konstant gut tut: raus gehen, bissl im Grünen spazieren. Da komme ich zur Ruhe, finde zur inneren Mitte zurück. :bet:
    Lesen ist auch ne super Sache, wie ich finde! So gut es ist im hier & jetzt zu sein; so gut tut es auch, sich manchmal davon abzulenken! :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Und, ja: klingt wirklich gut bei dir! :top:

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