legale Heroinabgabe

  • Hab heute im Newsletter der Ärztezeitung folgendes bekommen:

    Die Oppositionsfraktionen im Bundestag bereiten einen Gruppenantrag für die legale, staatliche Heroinabgabe an Schwerstabhängige vor.
    Was sagt ihr dazu?
    Ich halte es für wichtig, nicht zu verwechseln, mit Legalisierung oder so. Wie immer schon, vertrete ich die Meinung, Süchtige haben nur eine Chance, wenn se Entkriminalisiert werden, also nicht dealen, auf den Strich gehen müssen oder gar Straftaten (Besorgungskriminalität) begehen müssen.

    Mehr zur Sache

    LG Franz

  • Ich interpretiere das jetzt so, dass es in diesen im Artikel erwähnten Städten Ärzte gibt, die ihren Patienten 'Heroin verschreiben?!
    (*sich das jetzt ähnlich wie beim 'Methadon und 'Subutex vorstellt*)
    Oder lieg' ich da jetzt falsch?

    Und ich frag' mich grad, was bei denen "schwerstabhängig" bedeutet?
    Woran die das messen/festmachen? Wer und ab wann zählt man denn als schwerstabhängig?


    Liebe Grüße
    Fibra.

  • Mal ganz vorsichtig in meinen Worten und nach bestem Wissen:

    • langjährige Heroinsucht, also meist über 15 Jahre oder mehr
    • mehrere Therapieversuche
    • Straffälligkeit
    • eventuelle Begleitkrankheiten
    • oft auch ein höheres Alter, also vielleicht ab 35 oder mehr

    Aber hier ein paar Links, für welche die mehr lesen wollen:

    aid_versuche_methadon_heroin_1998.pdf

    Sucht: Heroin auf Rezept verbessert Lebensbedingungen :: News :: DRK OV Oberhausen-Rheinhausen

    Hier noch eine Diskussion, wo Beführworter und Gegner schreiben:

    http://shortnews.stern.de/feedback.cfm?fanz=1&rubrik=Politik&fbid=2607976

    LG Franz

  • Zitat

    Ich halte es für wichtig, nicht zu verwechseln, mit Legalisierung oder so. Wie immer schon, vertrete ich die Meinung, Süchtige haben nur eine Chance, wenn se Entkriminalisiert werden, also nicht dealen, auf den Strich gehen müssen oder gar Straftaten (Besorgungskriminalität) begehen müssen.

    Hallo Franz,

    der Meinung kann ich mich nur anschließen.

  • Hallo!

    Also ich fände es gut, wenn Heroin legal abgegeben würde. Für viele, die es nicht schaffen sich von ihrer Sucht zu verabschieden wäre es ein Segen. Methadon auf lange Sicht genommen macht einfach viel zu krank und hat eben auch nicht die Wirkung die der Süchtige sucht.

  • Nochmal paar neue Links zu DAS HEROIN-MODELLPROJEKT!

    Studie: Heroinbehandlung ist Methadonsubstitution überlegen

    Besonders interessant sind auch die unteren Links:
    Weitere Infos finden Sie im Internet unter https://www.suchtundselbsthilfe.de/www.heroinstudie.de

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar:
    'Heroin als Arznei - das ist sinnvoll!

    Lesen Sie dazu auch:
    "Dann geht der Teufelskreis von vorne los!"
    Pro: Breite Koalition für Fortführung
    Contra: Union gegen Regelversorgung


    LG Franz

    Quelle: mit freundlicher Unterstützung von Ärzte Zeitung Online als Deeplink gesetzt

  • Also ich glaube, dass es bei weitem "besser" ist, ein reines Heroin zu konsumieren, als auf legale "Drogen" wie Metha oder Pola umzusteigen. Ich habe keine eigene Erfahrung mit Metha (ich bekomme Subutex), die will ich auch nicht unbedingt machen. Ich habe aber in meiner Therapiezeit genug Leute gesehen, die vom Metha runter wollten. Das war kein zuckerschlecken. Ich kann mir gut vorstellen dass es für viele Leute einfacher wäre kontrolliert Heroin abzudosieren. Naja, und selbst wenn kein Ausstieg angestrebt wird..... Die Kosten für eine legale Heroinabgabe liegen warscheinlich auch nicht so hoch wie bei den chemischen Keulen. Wenn ich bedenke welchen Schaden andere legale Mittel mit sich bringen, die reihenweise von Medizinern verschrieben werden.....
    Die Zeit für ein Umdenken in der Drogenpolitik ist überreif!

    LG,
    Macke

  • Naja, ich finde das auch gut, wenn der Projekt weiter geführt wird.

    Was ich aber nicht verstehe: in andere Länder, wie Schweiz und Grossbritanien kann man Heroin dann auch rauchen, in Deutschland nur injezieren. Aber gerade bei schwerstabhängigen sind doch die Venen kaputt

  • hm... ich halt da nicht allzu viel von um ehrlich zu sein.
    wenn eben jene leute das Heroin noch so im arsch geschoben bekommen werden diese ganz siche rnie wieder davon wegkommen.
    es sit doch shcon beim Methadon allgemein bekannt das man dann darauf ewig haengenbleibt.

    und den suechtigen das leben dann so zu vereinfachen und jede motivationb nehmen um aufzuhoeren?

    bei aller liebe, ich kann da nichts dran finden...

    aber gut, sollense machen wenn das so fuer korrekt gehalten wird...

  • Ich seh den Unterschied nicht ganz Bastard, ob nun Methadon-Substitution oder 'Heroin, wo liegt der Unterschied wegen dem aufhören?
    Es geht doch nicht darum, denen die 'Sucht zu finanzieren, primäres Ziel ist immer das clean werden.

    So muss es aussehen:
    * Eine anhaltende therapeutische Einbindung
    * Die Verbesserung des physischen oder psychischen Gesundheitszustandes
    * Die Verbesserung der sozialen Integration (Arbeitsfähigkeit, Distanzierung von der Drogenszene, Abbau deliktischen Verhaltens)
    * Dauerhafter Verzicht auf Opiatkonsum als langfristiges Ziel

    Wissenschaftliche Argumente

    FAQ zur Heroinstudie

    Wenn ich es auch schon geschrieben habe, ich unterstütze keine 'Sucht auf Rezept, nur um es einem Junkie zu erleichtern, seinen Stoff zu bekommen.
    Ich unterstütze aber Projekte die einem Süchtigen den Ausstieg und die Eingliederung wieder erleichtern, vor allem auch die Entkriminalisierung sowie die Suchtfinanzierung über den Strich/Prostitution.

    LG Franz

  • Meine Meinung ist: ich kann die legale Abgabe von Opiaten nur dann befürworten, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind. Aus eigener Erfahrung, und allem was ich so in der Szene mitbekomme. Aber ich ich bin dafür, ganz eindeutig. Irgendwelche Nachteile muss man bei jedem Weg in Kauf nehmen. Und dieser Weg ist auf jeden Fall der Wahrung der Menschenwürde zuträglich.

    Natürlich muss klar sein, dass Substituion oder legales Heroin keine Lösung ist, sondern nur ein Schritt. Natürlich soll nicht jeder zum Spass Heroin verschrieben bekommen. Das ist ja wohl selbstverständlich, wenn es auch beim Methadon leider gelegentlich anders gehandhabt wird.

    Aber das Argument von wegen Entkriminalisierung sowie Schutz von Leib, Leben und Würde der Betroffenen wiegt einfach sehr schwer, und da hilft die Substitution schon sehr viel.
    Warum soll man den Leuten dann nicht gleich den Stoff geben, den sie eigentlich brauchen? Methadon wird nun mal nicht von allen vertragen (ich persönlich hatte keine Probs. aber habe auch wenig gebraucht).

    LG, Suchti

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