Ich weiß nicht weiter -Die Gedanken machen mich fertig

  • Hey,
    ich weiß einfach nicht weiter. Ich habe täglich diese Gedanken an suizid, ich weiß aber gar nicht genau, warum ich die habe. Ich meine wenn ich darüber nachdenke fällt mir kein konkretes Argument dafür ein.
    Ich bin auch in Behandlung. Ich gehe seit April 2014 zum Psychiater, anfangs wegen Verdacht auf Magersucht nun muss ich weiter hin wegen Suizidgendanken und depriss. Ich gehe nicht gerne zu diesem Arzt er ist ziemlich dominant und direkt, ich kann damit nicht so gut umgehen, aber meine Mutter findet ihn gut und will nicht, dass ich den Arzt wechsle. Ich war auch knapp 8 Wochen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, weil ich einen anti-suizidvertrag nicht eingehalten hatte, indem ich mich selbst verletzt hatte, das war Anfang des Jahres.

    Nun sind diese Gedanken wieder ziemlich stark, abends und am Wochenende ist es am schlimmsten. Weil ich nicht noch mehr Narben auf dem Arm haben will und ich mich eigentlich auch nicht mehr selbst verletzen möchte, habe ich es nochmal mit Gummibänder schnipsen probiert, es hat nicht geholfen. Gestern war ich wieder komplett fertig und habe mich wieder geschlagen, ich bereue es einerseits, ab er auf der anderen Seite `freue` ich mich, dass mein Arm weh tut -ich mag diesen Schmerz.
    Ich habe versucht bei der Seelsorge anzurufen, konnte aber, als jemand dranging, nicht reden, das habe ich eigentlich sehr selten, dann habe ich wieder aufgelegt.

    Mit meinem Psychiater kann ich nicht sprechen, ich habe noch nie wirklich ehrlich über meine Gedanken bei ihm sprechen können. Mit meiner Mutter kann ich erst recht nicht reden, sie würde mich wahrscheinlich wieder zum Arzt bringen, also tue ich so, als würde es mir eingermaßen gut gehen. Mit meiner Beratungslehrerin habe ich mal darüber gesprochen, ihr meine ganzen Gedanken erzählt, sie wollte mich dann nicht alleine nach Hause lassen, sie rief meine Mutter an, die mich dann abholen musste und wir sind zum Arzt. Dann habe ich noch eine Schulfreundin, aber mit ihr rede ich nicht so gerne darüber, es fühlt sich einfach komisch an.

    Hat vielleicht jemand eine Idee, was ich machen soll. Ich bin echt fertig.


    LG Letifold

  • Hey,

    Du solltest unbedingt den Arzt wechseln. Weiss nicht genau wie das ist rechtlich, aber ich glaube deine Mutter kann nicht bestimmen wohin du gehst und sollte sich definitiv nicht so aufführen.
    Haben hier aber einige Menschen mit SVV-Geschichten, warte erstmal ab da kommt bestimmt noch was - Erstmal gut dass du dir hier Rat holst :smiling_face:

    Viele Grüsse!

  • Danke. Das Problem ist in der Stadt gibt es nur eine weitere Psychiaterin, die aber überhaupt nicht gut sein soll, haben viele gesagt. Meine Mutter möchte eh nicht wechseln, ich habe keine Chance.

  • Wir haben nur die beiden in der Stadt. Deswegen kann ich da von der Schule aus hin. Meine Mutter will nicht, dass ich in die nächste Stadt gehe, weil sie mich dann fahren muss.

  • Hi Leitfold,

    Vielleicht habe ich ein paar kleine weitere Ansätze für dich. Habe selber in deinem Alter - eher noch vorher - angefangen mit Selbstverletzende Verhalten und kann mir daher sehr gut vorstellen das die Eltern oder eben deine Mutter eine "doofe" Gesprächspartnerin ist :winking_face:
    Ich weiss nicht wie euer Verhältnis abseits der Probleme die du gerade hast ist?

    Oft sind Eltern & Angehörige einfach Überfordert, kennen sich nicht mit sowas aus und haben Angst davor und machen sich auch Sorgen. Da kommt dann oft so eine Abweisende Haltung rüber wie "du musst eben zu dem Arzt gehen und fertig".

    Aber das nur am Rande.

    Wenn du mit deiner Mum nicht über deine Gedanken usw reden kannst (was ich gut nachvollziehen kann) dann kannst du ihr vielleicht einfach Sachlich zu erklären versuchen das du ja gerne Hilfe annehmen willst, aber mit dem Arzt einfach nicht so gut klar kommst und ob ihr nicht mal einen anderen ausprobieren könntet.
    Also einfach sachlich und mit logischen Argumenten, ich hoffe du verstehst was ich meine :smiling_face:
    Wenn es bei deiner Mutter so rüberkommt, das du ja Hilfe möchtest, aber eben jemanden finden musst, der das auch gut kann, vielleicht versteht sie dann besser.

    Dann wäre eine Möglichkeit eine Psychologische Beratungsstelle, die gibts manchmal sogar extra für Kinder und Jugendliche, aber auch die "normale" wäre ja in deinem Alter vollkommen ok.
    Die gibts in vielen, auch kleineren Städten.
    Dan kannst du unverbindlich hin, keiner muss davon erfahren, aber vielleicht gibt es dort gute Tipps oder sogar Adressen usw. an die du oder ihr euch wenden könnt.

    Die suche nach einem geeigneten Arzt/Psychiater oder Psychologen usw. ist nicht ganz einfach. Es muss einfach passen, sonst kann man sich einfach nicht öffnen und ehrlich sein. Das dauert eine weile und die meisten hier (glaube ich :winking_face: ) mich eingeschlossen, mussten mehrere Kennenlernen um hoffentlich bei jemandem zu landen der "passt"
    Das ist gar nix ungewöhnliches.

    Falls du noch fragen oder was auch immer hast, schreib mir gern.

    Schönen Abend und liebe Grüße

    Diebin

  • Danke für die Tipps, ich verstehe, was du meinst.
    Ich bin mir nicht sicher ob meine Mutter das verstehen würde. Ich habe ihr einmal gesagt, dass ich mit ihm nicht reden kann und ihm eh nichts erzälen würde. Das war ihr aber so ziemlich egal. Ich probier es die Tage nochmal sachlich. In der Praxis arbeiten auch weitere Therapeuten, mit denen ich meistens spreche. Nur wenn es mir nicht gut geht, alle 2-3 Monate für die Medis und der Gruppe muss ich zu ihm. Der nächst Termin ist in einer Woche, es graut mir schon, seit dem wir den Termin haben.

  • Servus,

    wie sind denn die anderen Therapeuten dort?
    Du hast geschrieben, der 'Psychiater nervt dich :winking_face:
    Oder hast du nur Gruppen?

    Wenn es auch einen Therapeuten gibt, mit dem du klar kommst, dann bitte um einen Einzeltermin.
    Da solltest alles offen ansprechen, genauso darum bitten, das deine Ma bei einem weiteren Termin eingeladen werden soll - da muss deiner Mutter zusammen klar gemacht werden, dass eine Therapie keinen Sinn macht, wenn du mit dem behandelten Doc nicht kannst.

    Vlt klappt es so ...

    Ansonsten hat PixelDiebin ja schon gute Ansätze geliefert!

    Gerne kannst du mir auch via PN (Konversationen) deine PLZ senden, dann kann ich dir eine Therapeutenliste aus deiner Umgebung schicken.

    LG Franz

  • Also das sind verschiedene Pädagogen. Mit denen komme ich ganz gut klar. Der Arzt ist bei den Gesprächen nicht dabei. Wenn ich ein Gespräche beim Arzt habe ist es wegen akuter Kriese, Medis oder der Gruppe (PIT, so ähnlich wie autogenes Training). Bei diesen Gesprächen ist meine Mutte immer dabei, einmal sagte sie: "Dr. ... spricht mir aus der Seele". Ich mache bald eine Therapie bei einer Tiefen-Psychologin dort in der Praxis; muss aber weiterhin zu dem Arzt.

  • Warum wurde denn eine tiefenpsychologische Therapie angesetzt?
    Kennst du diese Therapeutin bereits?

    We3lche Medis werden dir denn verschrieben?

  • Nach dem Klinikaufenthalt (Mitte Januar bis Mitte März) kam ich in der Praxis auf eine Liste für eine Therapie; was das genau iat weiß ich erst seit einigen Wochen.
    Ja ich kenne sie wir hatten schon fünf "Stunden", Momentan läuft die Anfrage an die Krankenkasse für die Kostenübernahme.

    Ich bekomme seit einem Jahr Fluoxetin, die Dosis wurde am Anfang verändert; seit Ende Januar nehme ich täglich 30 mg.

  • Wenn du nun mehr mit dieser Therapeutin zu tun hast, kannst dir auch nicht vorstellen, dort zu bleiben?

    Sicher ist es blöd, wenn der "Chef" dir nicht liegt, aber so oft hast ja mit dem dann nicht zu tun.
    Auf der anderen Seite denke ich, du brauchst schon vertrauensvolle "Helfer" ...

    Im Frühjahr wirst du 16, dann finde ich solltest du alles nochmal genau überdenken.
    Klar sollte dabei sein - deine Ärzte und Therapeuten dürfen keinesfalls ohne deiner Zustimmung mit deiner Mutter/Eltern reden!!!

    Du schreibst immer von deiner Mutter, was ist mit deinem Vater?

    LG Franz

  • Erstmal möchte ich sagen, dass ich es sehr gut finde, dass Du bereits jetzt schon in Behandlung bist - bevor alles noch schlimmer wird. Meine Mutter hat mich mit 15 auch zu einer Therapie "genötigt" (nachdem ich mit einer Überdosis Alk und Tabletten im KH aufwachte), allerdings nicht die vom Psychiater vorgeschlagene, sondern eine Logotherapie. Damit konnte ich nichts anfangen und mit dieser Frau schon zweimal nichts. Also habe ich nur das gesagt, was Sie hören wollte bzw. nichts erzählt, mich nicht geöffnet oder sogar gelogen - alles nicht hilfreich. Nachdem ich jetzt meine fünfte Therapeutin habe, muss ich sagen, dass es die "halbe Miete" ist, das die Chemie stimmt und ich das Gefühl habe, mich öffnen zu können. Sonst brauchst Du gar nix machen. Mit dem Psychiater fand ich das nie soo wichtig, ich mochte lieber jemand älteres (weil erfahrener) und an sich schrieb er ja nur die Medikamente auf...nach einem kurzen Gespräch. Ich bekam früher auch Fluoxetin, wegen meiner Depression und meiner Bulimie, wobei Du ja eh eine geringe Dosierung hast...
    Ich würde es vielleicht wirklich so machen, wie hier angesprochen, wenn Deine Mutter immer dabei ist, dann sag dem Arzt vor ihr, dass Du Schwierigkeiten mit ihm hast. Dann müssen auch sie nach einer Lösung suchen...
    Ich wünsch Dir alles Liebe auf alle Fälle!!!!
    Und mach bitte jetzt was, ich habe während meines Studiums in einer WG für psychisch kranke Jugendliche gearbeitet, allerdings waren die meisten älter und was ich da an Narben gesehen habe, ist unbeschreiblich...Und darunter haben sie natürlich auch gelitten!
    Kennst Du Skills, wenn Du den Druck hast, Dich zu verletzen? Das wurde dort sehr viel gemacht, Eisbeutel für kalte Finger, Tabasco löffeln, an Amoniak riechen, also eine Art Betäubung, aber ungefährlich - oder Achtsamkeitsübungen....DBT heißt das....

  • Zuerst vielen Dank für eure Tips.


    Meine Mutter hat vor ca. 3 Jahren sich von meinem Vater getrennt, sie haben vorher viel gestritten. Er hat mich außerdem nicht gut behandelt. Also er hat mich nicht geschlagen oder sonst irgendwie misshandelt, er hat mich häufig beschimpft und meinen Bruder bevorzugt.

    Weil ich mit den anderen Therapeuten/Pädagogen eigentlich gut klar komme gehe ich da recht freiwillig hin. Nur habe ich andauernd Angst, dass wenn ich zu viel von z. Bsp. von meinen Suizidgedanken spreche, wieder zu diesem Arzt muss.
    Wen die dort meinen ich sei gefährdet, dann entfällt die Schweigepflicht.

    Ich traue mich nicht in irgendeiner Weise dem Arzt gegenüber etwas zu erzählen, was in meinem Kopf vorgeht. Es ist so ziemlich egal was ich sage er findet einen Spruch und haut ihn mir rein. Aber der Art weiß, dass er bei fast allen Kindern und Jugendlichen "unbeliebt" ist. Das ist seine Art, meine Mutter mag diese Art und meint manche (ich auch) würden das brauchen. Ich habe ihr mehrfach gesagt, dass ich damit nicht klar komme sie antwortet, dann soll ich gesund werden, dann müsste ich da nicht mehr hin. Ich vermute stark, dass sie denkt ich mache das alles nur wegen Aufmerksamkeit und denke mir das nur aus.

    Skills habe ich recht viele ausprobiert, aber keine für mich gefunden. Statt mich zu ritzen schlage ich mich wiede, die blauen Flecken kann man einfacher erklären und hinterlassen außerdem keine Narben.
    In der PIT-Gruppe machen wir Achtsamkeits-Übungen, aber die helfen mir nicht wirklich.

  • hey
    haben dir jetzt alle gesagt, dass du den psychiater und therapeut wechseln sollst.

    erzähl uns doch mal was:

    wie sieht dein Alltag aus?
    Also was machst du den ganzen tag ? :smiling_face:

  • Morgens bin ich on der Schule. Außer Freitag habe ich immer Langtag, montags habe ich PIT-GRUPPE, danach bekomme ich bald Therapie. In der Mittagspause mache ich zur Zeituberbruckung eine AG, dienstags habe ich eine AG, dann noch Fußball-Training, mittwochs zur Zeituberbruckung AG dann Nachhilfe, donnerstags AG und ich erledige für ein Rentnerehepaar Botengange, eigentlich ist danach noch schwimmen, aber ich war seit einem Jahr nicht mehr dort. Freitags habe ich nichts weiter. Samstags oft ein Fußball-Spiel.

    Das Programm habe ich mir größtenteils selbst so gelegt. Abends und am Wochenende sind meine Suizidgedanken am stärksten. Deswegen bin ich auch nicht bereit etwas von meinem Programm zu streichen. Die Gedanken sind jeden Tag da. Das ist bisher die einzigste Idee die ich habe.

  • Wenn Dich dein -doch volles Wochenprogramm- ablenkt, dann würde ich es auch erst einmal beibehalten. Es sieht danach aus, dass Du "schräg" drauf kommst, sobald Du Zeit "nur mit Dir verbringst". Wenn das momentan nicht geht, würde ich es auch lassen - allerdings merke ich, wie Du schreibst, dass Du selber weißt, dass dies keine Dauerlösung sein kann. Mir ging das zeitweise auch so, tagsüber, mit Studium, Haushalt etc. beschäftigt, ging alles und abends hätte ich gegen die Wand laufen können...
    Sag mal, über einen stationären Aufenthalt in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie hast Du noch nicht nachgedacht??? Ich meine, dort gehst Du auch zur Schule, wirst gut betreut und vielleicht wäre Abstand zu Deiner Mutter auch mal ganz gut? Im Prinzip kannst Du dies auch gegen ihren Willen durchsetzen, wenns arg kommst mit Hilfe des Jugendamtes. Ich höre nur, dass Sie Dich nicht ernst nimmt mit Deinen Problemen, und die scheinen ja da zu sein, und der Satz "dann werd halt gesund" ist mal voll daneben, wahrscheinlich eher aus einer Hilflosigkeit heraus...
    Irgendwie könnte ich mich Dich auch in einer betreuten WG vorstellen.....
    Mach Dir mal Gedanken und informier Dich ein wenig...
    Alles Liebe.Val

  • Ja werde nachher mal nachschauen.
    Als in der Klinik war das ganz okay. Aber ich hatte dann Probleme, mich wieder davon zu lösen. Deswegen sagte die Ärztin ich sollte nächstes mal ehr in die Tagesklinik.

  • Auch das wär eine Lösung. Informier Dich, schau einfach nach allem was es gibt. Und diese betreuten WGs sind nicht schlecht, es arbeiten hauptsächlich Sozialpädagogen dort, in manchen gibt es Nachtdienste, wenn Du nicht zur Schule gehst oder eine Ausbildung machst, hast Du eine Art Programm und viele Gleichaltrige mit ähnlichen Problemen. Ich habe dort sehr gerne gearbeitet und auch gesehen, wie vielen der Abstand zu den Eltern gut tat. Vielleicht wäre das etwas für Dich. Vor allem hast Du immer einen Ansprechpartner dort, wenn es Dir schlecht geht und nur, wenn Du nicht mehr garantieren kannst, Dich nicht selbst zu verletzten bzw. schlimmeres zu tun, wird der "Notdienstpsychologe" informiert, der mit Dir spricht und dann wird geschaut: Wir konnten unsere Akut-Krisen im Münchner Atriumhaus unterbringen, das ist eine halboffene Einrichtung, in der man eine Nacht, aber auch länger bleiben kann, aber noch keine "richtige" Psychiatrie. Und man muss keine Angst haben, über seine Gedanken zu sprechen.... Was ich sehr wichtig finde....

  • An sich komme ich mit meiner Mutter gut klar, es ist nur, dass ich mit ihr nicht über meine Gedanken sprechen kann und das mit dem Arzt.
    Das nächste Problem wäre, wir wohnen in einer Sozialwohnung und wenn ich quasi dort nicht mehr wohnen würde, ist es wahrscheinlich, dass meine Mutter (und ich) raus müssen.

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