Ich kokse seit über 20 Jahren und will weg davon

  • Hallo Lady, danke für die Antwort,
    die fordert mich geradzu heraus etwas dazu zu sagen

    Zitat
    überkommt mich ständig das Gefühl, du versuchst dich nur für deinen Konsum und Verhalten auf irgendeine Art und Weise zu rechtfertigen.
    Zitat Ende

    Das verstehe ich nicht. Wärst du so nett das etwas näher zu erläutern

    Zitat

    Aber eins ist klar, wer kokst und illegale Substanzen zu sich nimmt und
    gewisse Mengen mit sich führt, macht sich auch dann strafbar. Dabei
    kannst nur froh sein, dass dich die letzten 20 Jahre kein Polizist mit
    aufgegriffen hat.
    Auch, wenn du keinen direkten Zugang dazu hast, macht es dich nicht
    weniger kriminell in meinen Augen, nur weil du es über einen kleinen
    Umweg bekommst?!
    Zitat Ende

    Ich deale nicht, ich konsumiere. Und ich kann nun wirklich nichts dafür das ich immer aufgepasst habe das ich nichts mit der Polizei zu tun hatte. Und ich finde es schon ein starkes Stück von dir mich als kriminell zu bezeichnen. Dann müsstest du ja jeden Kiffer der sich mal ein Piece holt das schwerer ist als 2 Gramm ebenso als kriminell betrachten. Und da gibts ne Menge von.

    Zitat
    Sich im schlimmsten Fall von gewissen Kontakten trennen, wenn man wirklich ernsthaft sein Leben und Verhalten ändern möchte.
    Zitat Ende

    Da hast du vollkommen recht, ich kann dir aber versichern das es, ausser zu meinem Hausdealer, keinerlei Freundschaften oder nähere Kontakte zu "gewissen Kontakten" meinerseits gibt. Und nein, es wird keinen krassen Umbruch geben, ich lebe und agiere nicht in Kiffer/Kokser/Alki Kreisen und ich werde auch nicht mein Umfeld o.ä. aufgeben. Alles was ich will ist weg vom Koks.

  • Ich deale nicht, ich konsumiere. Und ich kann nun wirklich nichts dafür das ich immer aufgepasst habe das ich nichts mit der Polizei zu tun hatte. Und ich finde es schon ein starkes Stück von dir mich als kriminell zu bezeichnen. Dann müsstest du ja jeden Kiffer der sich mal ein Piece holt das schwerer ist als 2 Gramm ebenso als kriminell betrachten. Und da gibts ne Menge von.


    Tu ich auch. Es ist ein Verstoß gegen ein Gesetz und es gibt nicht umsonst das BTMG. Ich wollte nur deutlich machen, dass man auch nur für den Besitz allein der Substanzen belangt werden kann. Bei Gras ist die Obergrenze abhängig von den Bundesländern und werden aufgrund des Verwaltungsaktes erst ab einer bestimmten Grammzahl verfolgt. Das bedeutet aber nicht, dass es erlaubt ist Drogen in geringen Mengen zu besitzen. Der Konsum ist erlaubt, Besitz grundsätzlich nicht, egal wie viel, um Missverständnisse vorzubeigen.
    Genauer siehe auch hier der Link ---> § 29 BtMG - Straftaten - Gesetze - JuraForum.de (Besitz reicht aus, um eine Straftat zu begehen. Koks zählt dazu zu härteren Drogen und wird eher verfolgt.)


    überkommt mich ständig das Gefühl, du versuchst dich nur für deinen Konsum und Verhalten auf irgendeine Art und Weise zu rechtfertigen.


    Du erzählst wiederholt, dass dein Leben eigentlich so okay ist, mit deinem Sohn läuft es, du hattest immer einen Job und hast alles soweit auf die Reihe bekommen. Aber sobald hier gewisse Begriffe auf den Tisch kommen, die vielleicht ein Milieu zugeordnet sind, dem du offentlich nicht angehören willst oder Vorurteile hast. Mir kommt es so vor, dass du dich besser stellen willst als "Junkies" oder "Knasties". Dabei haben viele das gleiche Problem, so wie auch in deinem Fall- die Sucht! Das haben alle gemeinsam und "Junkie" ist nicht gleich "Junkie". Ich persönlich bezeichne auch Manager, die jeden Monat ne riesen Stange Geld nach Hause bringen, Kinder haben und ne Ehefrau genauso als Junkie wie Leute aus sozialschwachen Verhältnissen! Denn alle haben den Junk nach dem Stoff, egal woher man kommt oder wie viel Geld oder soziale Ressourcen Jemand hat. Das ist eigentlich genau das, was mich stört. Und vielleicht empfinde ich es deswegen so, als wenn du versuchen würdest, dich als besseren Süchtigen oder weniger schlimmen Süchtigen darstellen zu wollen?! Eurer Problem ist ständig das gleiche. Der Unterschied liegt nur darin, wer packt es eher an oder überhaupt an und wer nicht. Denn das Ziel sollte irgendwann immer das gleiche sein: cleanes halbwegs stabiles zufriedenes Leben zu führen weg von dem Stoff.

    Was hast du nun vor?
    Termin bei einer Beratungsstelle machen?
    Klinik nochmal überdenken?
    Hausarzt konsultieren?

  • Hallo Lady, danke für die Antwort.

    ich nehme die hin und denke drüber nach.

    Ja, die Caritas in Rüsselsheim habe ich schon angerufen. War aber der zuständige Mensch heute nicht da, muss ich also morgen noch mal ran. Worüber ich im Moment grüble ist die AHK Klinik Tönisstein in Bad Neuenahr. Die haben ein Konzept mit einer 2 Momats Intensivtherapie. Sollen sehr gut sein, also hab ich gehört.

  • SoccerLady ist Jurist - daher die klaren Grenzen für "illegal"..

    Von der Drogenarbeit schiene her, finde ich hast du Recht, Schaden zu reduzieren, indem du die Polizei fernhälst.

    Und ich hatte auch den Eindruck, dass du dich für was besseres hälst, als die normalen Drogenkonsumenten und
    immer wieder schreibst, wie gut du damit klar kommst...
    Daher würde ich in deinem Fall auch mal darüber nachdenken, ob Abstinenz das Ziel ist.

    Oder doch eher eine Reduzierung des Konsums und ein besserer Umgang erlernt werden soll.

    Musst du dich halt mal nach akzpetierender Drogenarbeit umsehen.
    Ist deine Entscheidung.

    Weil "kriminell" kann trotzdem okay sein.

    Besonders diese Gesetze werden ja enorm kritisiert und massenweise überschritten.
    Das spricht schon dafür, dass man Zweifel am Sinn dieser Gesetze haben kann.
    Und daher "Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht"

  • Hi Paul, danke für die Antwort.

    "besseres hälst"? Nein ich halte mich nicht für etwas besseres, sondern für anders. Ja, das hängt dami zusammen das ich mein Kind alleine erziehen musste und auch wollte. Ich hätte es auch der Mutter überlassen können, aber dann wäre es in einer nichtdeutschen Gemeinschaft aufgewachsen und das wollte ich nicht. Ich wollte das mein Kind in Deutschland hauptsächlich deutsch sozialisiert wird, und nicht in der Nebensache. Hätte ich zum Zeitpunkt meiner Scheidung im Heimatland meiner Frau gelebt hätte ich es genau andersrum gemacht. Und weil ich diese Verantwortung, und auch Last, übernommen habe halte ich mich für einen etwas anderen Süchtigen. Meine Vorstellung von Süchtigen war das die eher verantwortung ablehnen. Vielleicht denke ich da falsch, das mag sein, und vielleicht kommt es deshalb zu diesem Eindruck von euch.

    Im übrigen bin ich mir die tage auch klar geworden das ich ja koksen wollte. Sonst hätte ich es gelassen. Und dosieren geht bei Koks nicht. Habe ich schon versucht, das klappt mal nen Momat und wenn ich dann wieder etwas mehr Geld habe gehts grad wieder los. Das ist eine hinterhältige Droge sie sich schlecht offen bekämpfen lässt.

    Ich will einfach davon weg.

  • Guten Abend Zyklotrop,
    fürs wegkommen wären perspektiven äußerst Sinnvoll! Einfach nur weg von was funktioniert nicht so perfekt.
    Du hast ja eine hälftige Diagnoseliste. Wenn du nun bald nicht mehr arbeiten musst, kann es durchaus schwieriger werden, mit deinem Wunsch davon einfach weg zu kommen.
    Fallen dir noch andere Verhalten an dir auf, die ein ähnliches, zügelloses Gefühl mit sich bringen?
    Da muss es ja was geben, das dich nun veranlasst zu sagen „Dass du endlich davon weg willst“
    Vielleicht der bevorstehende Ruhestand. Ist das irgendwie mit Angst verbunden, das du dann gar nicht mehr davon weg kommst?
    Hast du dich mal mit der Historie über Drogen befasst, ganz besonders mit der von Cocain?
    Wie das Zeug entstanden ist und woher es geographisch stammt. Und was der Ursprung des Konsums dieses natürlichen Rauschmittels war.

  • Guude Fetzer, Danke für deinen Kommentar

    Ruhestand mit Angst verbunden? Alles, nur das nicht. Ich lebte nie um zu arbeiten. Ich bin recht anspruchslos, kann von wenig leben, kauf mir autos die 400-500.- kosten und fahr sie bis zum geht nicht mehr. Brauch keine teuren Urlaube. Ich freue mich schon drauf demnächst arbeitslos zu sein und zu wissen das mit meiner Krankengeschichte ich sicher nichts mehr kriege. Ich werde mich hier bei einer Tafel anmelden und dann für die ein paar Stunden in der Woche arbeiten, Essen einsammeln oder ausgeben. Damit ich ein bischen was zu tun habe und ansonsten werde ich einige Schachturniere besuchen und dort Spass haben. Im Grunde bin ich ein Homo Ludens.

    Meine kokserei fing an ungefähr 1990, als ich auf eine Frau traf und fürchterlich verarscht wurde. Und ichhabe mich verarschen lassen, gehörn immer 2 dazu. Das gehört hier aber nicht her. Das Problem war das der Sex mit ihr so gut war das ich dieses Glücksgefühl im Koks gefunden habe. ich sagte ja bereits, alles was mich am Koks interesiiert ist die Kopfgeilheit. Nichts anderes. Ich habe von 1991 bis 2012 gebraucht um diese Frau zu vergessen, aber so das sie aus meinem Kopf verschwunden ist. Dumm nur das das Koks geblieben ist.

    Ja, die Geschichte vom koks kenne ich, ich war eine zeitlang Mittwochs in Frankfurt in der Suchteinrichtung in der Bleichstrasse, dort gubt es eine Gruppensprechstunde einer Hr. Gottschalk. Sauguter Mann, da hat jedes Wort gestimmt was er erzählt. Der kennt die Kokser wirklich. Und er gibt immer eine lektion über die Historie des Kokses.

    Weg will ich weil es Geld kostet, weil ich mich besser spüre wenn ich nichts nehme und weil ich noch ein paar jahre leben will. Grund genug? Ich denke,ja.

  • Schwierige Sache, mit deinem genannten Alter und mit der reibungslosen Interpretation vom dir über deine Kokssucht, plausibele Ansätze zu finden damit du ein für dich passenden Ausgang findest.
    Ich schätze mal, bei so einer weitreichenden Suchtphase, bleibt nur ein Ausgang auf Alternativen für dich übrig.

    Das Sucht grundlegend was mit dem sexuellen Empfindlichkeiten in der Psyche des Menschen was am Hut hat, diesem vernebeltem Phänomen bin ich auch schon länger auf der Spur.

    Meine und deine Drogenerfahrung weichen extrem voneinander ab. Ich war fast 20 Jahre so gut wie „Drogenfrei gewesen.

    Jetzt hab ich mich auf Bier, Wein und Zigaretten eingependelt. Ich muss noch ein paar Jährchen arbeiten. Wobei ich sagen kann, meine Arbeit ist momentan das einzige wo ran ich mich im Leben noch fest halte. Sonst gibt es nichts mehr Gravierendes.

    Und für meinen Konsum leg ich täglich 15-20,- flach.

    Einmal editiert, zuletzt von Fetzer (9. Dezember 2015 um 21:28)

  • Reibungslos!! Gut erkannt. Und ziemlixh typisch für nen Kokser. Wir Kokser sind ziemlich gut in der manipulation anderer. Das ist ja die Sch..sse.

    Wenn ich nur nen Ausweg wüsste.

    Ich versuche dran zu arbeiten.

  • Ich schätze mal, bei so einer weitreichenden Suchtphase, bleibt nur ein Ausgang auf Alternativen für dich übrig.

    Solche Interpretationen sollten den Spezialisten vorbehalten bleiben, ich halte das für Blödsinn, sicher ist ein Ausstieg nach 20 Jahren schwieriger, dennoch nicht unmöglich.
    Die Alternative ist das konsumfreie Leben ...

    Wenn ich nur nen Ausweg wüsste.

    Nun, wenn das so einfach wäre, dann bräuchte es keine Therapeuten oder Suchthilfe :winking_face:
    Der Ausweg kann nur sein - lass dich auf Hilfsangebote ein!!

    Und ziemlixh typisch für nen Kokser. Wir Kokser sind ziemlich gut in der manipulation anderer. Das ist ja die Sch..sse.

    Das verstehe ich nicht, was ist typisch für Kokser?
    Manipulation des Umfelds ist eine typische Abhandlung aller Süchtigen :winking_face:

    Wo siehst du denn überhaupt einen Unterschied zwischen Koksern und anderen Süchtigen?

  • Moin Franz, danke für die Antwort.

    Die kokser sind die besten Manipulierer(Manipulateure ??) Es ist eine teure Sucht. Aber sonst ein berechtigter Einwurf. Was ist der Unterschied, muss ich mal drüber nachdenken. Ich ahne schon das das ein Weltbild vonmir erschüttern wird. :thumbs_up:

    Was ich aber noch mal sagen will, wozu auch immer das gut ist. Ich hab jetzt knapp 3 Wochen nix genommen, einfach weil ich kein Geld hatte, und mir fehlt nix, kein Turkey, keine Depression(jedenfalls keine die merke), ich kann meine Wohnung einigermassen in Ordnung halten(was ein Problem ist wenn ich in einer Session bin),mene Pflichten zu erledigen fällt mir auch leicht im Moment, ich fühle mich einfach ok. Und es könnte gerne so weitergehen.

  • Hmm... die Frage nach Unterschieden ist auch immer die Frage nach der Perspektive. Ich glaube, dass man sich durchaus darauf einigen kann, dass unterschiedliche Substanzklassen spezifische Probleme mit sich bringen, es dennoch nicht den Archetypen des Koksers schlechthin gibt. Und diese Unterscheidungen können tatsächlich relevant sein. Sie sind es aber nicht, wenn es darum geht, die Finger vom jeweiligen Suchtmittel zu lassen und entsprechende Hilfsangebote anzunehmen. Und ich kann auch durchaus die Berührungsängste zu anderen Abhängigen und ihrer individuellen Problematik nachvollziehen. Und das kann ich gerade deshalb, weil ich eine nicht unerhebliche Zahl "Junkies" und "Knackies" näher kennengelernt habe, und ich den Umgang miteinander nicht immer einfach fand. Du solltest dir vielleicht nur vor Augen halten, dass das Gros der Suchtkranken - genau wie du - eher funktionierende Suchtkranke sind, dir die dysfunktionalen Individuen jedoch viel präsenter sind.

    Auch wenn das vielleicht einige anders sehen mögen: Ich halte einen möglichst geraden Lebenslauf ohne die typischen Ausfälle wie Straffälligkeit, Schulden, etc. einer positiven Prognose nicht für abträglich. Warum auch? Ich finde nicht, dass das eigene Leben einem Scherbenhaufen gleichen muss, um ausreichend Motivation aufbringen zu können, um sich nachhaltig von Suchtmitteln zu befreien.

    Ich war auch ein Jahrzehnt massiv auf Crystal und ein paar Jährchen länger auf Gras. Von erstem bin ich in ein paar Tagen seit neun Jahren runter, von letzterem seit fünf. Ich könnte weder behaupten irgendeinem Stereotyp sonderlich entsprochen zu haben, oder dass mein Leben in Trümmern darnieder gelegen hätte. Nein, noch anders: Bei den mir in der heutigen Berichterstattung präsentierten Crystalopfern kommt keinerlei Möglichkeit der persönlichen Identifikation auf. Die Frage ist doch letztlich einfach nur, wie bereit man ist, sein Leben nachhaltig zu verändern.

  • du schreibst ja selber stereotypen sind quatsch.
    Man kann natürlich auch Motivation aufbringen mit Drogen aufzuhören,
    wenn man keine Probleme damit hat.
    Aber das wäre dumm.
    Weil wir wissen alle: Drogen sind geil.

    Wenn wir alle ohne Nachteile unser ganzes Leben glücklich sein könnten auf Knopfdruck,
    ich denke dann würde das jeder Mensch machen.

  • Wrong + Paul, danke für die Antworten.

    Ich habe nachgedacht und bin zumindest auf die eine Spur gekommen warum ich Süchtige unterscheide.
    Da hängt wohl auch mit meiner Sozialisation zusammen. Als ich jung war , in den 70gern, waren die Kiffer langhaarige Alt oder Junghippies. ich hatte übrigens auch lange Haare. Bischen speckig manche im Auftritt, manche bischen wie Rocker, aber im Grunde nette menschen. Die Heroinabhängigen waren anders, zwar auch langhaarig aber schmutzig, verwahrlost und link. Da musstest du aufpassen das sie dich nicht sofort übers Ohr gehauen haben. Kokser kannte ich da noch nicht. Ich hatte da ein oder 2 mal Koks genommen, war aber zu teuer und zu schwer ranzukommen.

    In den 80gern hatte ich mit Drogen nicht viel am Hut und habe auch den Kontat zu der Szene verloren. Berufsausbildung und Abitur nach holen war mir wichtiger. In den 90gern, als das mit Charlie wieder anfing, lernte ich dann Kokser kennen. meistens waren das tatsächlich leistungsorientierte Normalos, also damit meine ich normale Berufstätige mit Arbeitsethos. Allerdings auch ohne Familie/Kinder.

    Ich vermute, daher kommt meine Auffassung das es unterschiedliche Süchtige gibt. Aber letztlich sind es doch alle Süchtige und die Unterscheidung ist zwecklos im Sinne der Therapie.

    Ich habe mich entschieden für die 2 monatige Therapie in der AHG Klinik in Bad Neuenahr. Wird ne harte Zeit. 1 Woche keinen Ausgang, danach erst mal nur in Begleitung, kein Alkohol, Ziggis nur in einem ungemütlichen Unterstand
    weit weg von der Klinik, manoman. Ich sage jetzt mal, es ist genau diese Art von Entmündigung die mich auch von einer Therapie abgehalten hat.. Allerdings, es muss wohl so sein, ohne scheint es nicht zu gehen.

  • du teilst also schon dein ganzes Leben Menschen in Schubladen ein.
    Und hast dich seit den 70ern nicht weiterentwickelt.

    du solltest mal öfter nachdenken.
    Ich denke eine Therapie wird dir helfen, vielleicht.

  • @Zyklotrop

    Das Bild von "dieser Entmündigung" entspringt zu Teilen nur deiner verständlichen Angst. Hockst du erst einmal drin, und kannst dich vielleicht drauf einlassen, vergeht das Gefühl vielleicht auch wieder. Und aus einer anderen Perspektive: Abseits der Drogen hast du ja scheinbar permanent pflichtgemäß Verantwortung für dich und deinen Spross übernommen. Warum jetzt nicht einmal übergangsweise einen Teil der Verantwortungslast andere tragen lassen?

    @paulkiffte
    Stereotype sind mitnichten Quatsch und erfüllen in unserem Alltag durchaus ihren Nutzen. Sie sind nur belanglos, wenn es darum geht, therapeutische Hilfe zu suchen, eben weil die Suchttherapie grundlegend immer ähnlichen Mustern folgt, egal wegen was du dort bist.

    Deine Perspektive, dass ein Ablassen von Drogen abseits gravierender Lebensprobleme "dumm" wäre, teile ich nicht. Im Zweifelsfall darf auch das Erkennen der persönlichen Unfreiheit gern als Abstinenzbegründung herhalten. Oder wie in meinem Fall in Bezug auf Gras: Es bekam mir schlichtweg nicht mehr sonderlich. Im Übrigen hatte Drogenkonsum für mich herzlich wenig mit "Glück auf Knopfdruck" zu tun, diente mehr der Lebens- und Leistungsoptimierung. Und da habe ich seinerzeit eine Menge Süchtiger gekannt, die es mir gleich gehalten haben. Jeder bekämpft seine ureigenen Dämonen im Rausch. :grinning_face_with_smiling_eyes:

  • Moin Paul, danke für die Antwort.

    Junger Mann(nimm mir das bitte nicht übel), ich führe deinen Einwurf auf ein paar weniger Lebensjahre und Erfahrung mit der Entwicklung der Rauschgiftszene in der Nachkriegs-BRD und im speziellen auf den Lebensbereich in meinem Heimatort gab zurück. Ich habe nur versucht nachzudenken und dir eine Antwort zu geben. Was ich schilderte ist schlicht das was ich erlebt habe.

    Als ich das las fiel mir spontan eine textzeile aus einem Lied von Ton Steine Scherben ein:

    Songtext entfernt!

    So habe ich es im Umgang mit anderen immer versucht. Gut möglich das nur ich es verstehe warum mir das Lied einfiel.

    Moin WbD, danke für die Antwort.

    Ja, die Hilfe anderer werde ich zulassen müssen. Bleibt mir ja auch keine andere Alternative wenn ich weg will von den Drogen.

    Auf jeden Fall hat mir die Anmeldung hier schon etwas gebracht, ich bin ins Denken gekommen, muss das jetzt nur noch ins Handeln umsetzen. Ich drücke mir die Daumen.

    Einmal editiert, zuletzt von SoccerLady (14. Dezember 2015 um 09:38) aus folgendem Grund: Songtext entfernt, da es gegen die Zitierregeln verstößt!

  • über persönliche unfreiheit kann ich dir ein lied singen.
    auf jeden fall sei dazu gesagt: du bist nur frei, wenn du tod bist.
    du kannst wenn du genau suchst, immer irgendwo abhängigkeiten finden in deiner persönlichkeit.
    selbstbestimmt ist eine illusion, weil dein Ego eine Illusion ist.

    Stereotype, Klischees und Vorurteile sind einfach zu verachten.
    Natürlich sind sie nützlich.
    Es lässt sich einfacher leben.
    Aber halt dumm und falsch.
    Grenzenlose Toleranz fordert das Abschaffen von Schubladen.

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