Cannabisentzigssyndrom, ich bin ratlos!?

  • Hallo ihr,

    Ich hoffe ihr könnt mir helfen und einen Rat geben, Zuspruch, irgendwas... Ich bin sehr beunruhigt.

    Ich versuche kurz zu erklären um was es sich handelt:

    Ich bin 25 Jahre alt, kiffe regelmäßig seit ich 17 bin, täglich seit ca 5 Jahren...neues Jahr, neues Glück, neue Arbeitsstelle...Am 08.01 vor 18 Tagen habe ich beschlossen mit dem kiffen aufzuhören.. Ich habe schon einige Jahre bemerkt dass es mich beruflich sowie persönlich ausgebremst hat und besonders seit einem Jahr hatte ich keinen Spaß mehr an dem Konsum, ich fühlte mich abgestumpft, im Seifenblasenmodus als ich konsumierte und außerdem plagten mich zeitweise immer Angstzustände in bestimmten Banalsten Situationen wie, Wartezimmer, Supermarkt an der Kasse, auf Arbeit die über die Jahre wieder auftauchten und verschwanden! Durch meine neue Arbeitsstelle verdeutlichte es sich wieder mit sehr schlimmer Anspannung, verballerten Gefühl und Unkonzentriertheit.. Ich wollte dem ein Ende setzen..
    jetzt zu meinem Entzug...Leute ich werde verrückt,viele drehe ich auch durch...Ich habe im Internet zuviel gelesen...Könnt ihr mir bitte sagen dass ich an keiner Psychose leide!?
    Die ersten Tage das übliche, schwitzen, innere Unruhe, ruhelosigkeit, keinen Appetit, Grundlose Angstgefühle überkamen mich...
    Woche 2 (seither bin ich auch krankgeschrieben, also seit letzter Woche) ganz schlimmes depressives Gefühl, druck und Angst auf der Brust unter Menschen, elanlos, herzrasen, Angst, ich fühlte mich neben der Kappe...
    Man sollte meinen es sollte besser werden aber nein...
    Woche 3, derealisation, ich fühl mich wie im Film, allein Zuhause unwohl, depersonalisation (wer bin ich eig?), es kommen ganz merkwürdige komische Gefühle in mir auf, keine Lust mehr aufzustehen, depressiv, herzrasen...
    Das einzig gute ich kann schlafen ohne ende..
    Ich bin einfach total beunruhigt und habe Angst dass ich nicht mehr werde,wisst ihr!? Oder Befinde ich mich gerade in ner kritischen Phase und entgifte und meine Biochemie stellt sich um!? Sind diese Symptome temporär?! Ich möchte auf garkeinenfall antidepressiva oder sonstiges einnehmen.. Ich bin nehme immoment in schlimmen Situationen bachblütentropfen und abends baldrian! Glaubt ihr ich habe bald das schlimmste überstanden?

    Ich hab das kiffen geliebt aber nach den Erfahrungen der letzten drei Wochen bin ich so abgeschreckt dass ich wohl nie mehr etwas rauchen werde. Ich hab diese Woche einen Termin zum Erstgespräch bei einer Psychologin. Ich hoffe ihr habt guten Zuspruch und könnt mir sagen dass ich vll schon bald das schlimmste überstanden habe....

    Liebste Grüße :smiling_face_with_halo:

  • Hey,

    Du hast ja tatsächlich jetzt schon lange durchgehalten, die körperlichen Entzugserscheinungen sollten bald nachlassen. Wichtig ist vor allem dass du für die kommende Zeit ein Leben ohne Gras aufbaust. Dadurch dass du lang gekifft hast, hast du dir auch angewöhnt alles breit zu machen, was du auch gut beschreibst.
    Klar dass es dann erstmal schwer ist zum Beispiel nüchtern unter Leuten zu sein. Würde sogar sagen dass das der grösste und schwierigste Zeit ist. Wichtig ist dabei viel Geduld mit dir selbst.

    Was jetzt kommt ist zeitlich erstmal nicht limitiert und kann auch gut und gerne mal ein halbes Jahr dauern bevor du wieder alles geniessen kannst. Muss aber natürlich nicht.
    Medikamente und eine passende Therapie können dabei sehr helfen, würde dir vielleicht eine kognitive Verhaltenstherapie raten, mach ich nun auch seitdme ich mit dem Alk aufgehört habe und bringt eine Menge :winking_face:

    Gruss

  • Was generell beim Entzug so passieren kann, hatte ich vor Jahren mal hier zusammen gefasst ==> Lass das Gras - Verschiedenste Informationen über Cannabis, Wirkung, Entzugserscheinungen
    Im Übrigen, LdG könnte dir eine große Hilfe sein und würde sich auch optimal zu einer beginnenden Therapie eignen - vielleicht schaust dich ja dort ein wenig um :smiling_face:

    Per Ferndiagnose kann natürlich keiner eine Psychose bestimmen, aber da du eh in Kürze einen Termin bei einer Psychologin hast, solltest du das dort unbedingt ansprechen.

    Bedenke, wenn man Jahre täglich kifft, verändert man schon gewaltig was in der kompletten Hirnchemie.
    Nach 3 Wochen kann also nicht alles einfach erledigt sein, aber so nach 3-4 Wochen sollte man schon auch langsam positive Aspekte erfahren.
    >> Einen musst du dir vor Augen führen - 3 Wochen sind eine enorme Leistung, viele kommen gar nicht so weit ...

    Wenn möglich solltest du aktiv werden, Spazieren gehen, Joggen, einfach viel frische Luft und dazu auch gut Trinken! Alkoholfrei versteht sich von selbst :winking_face:

    Normal braucht es zum Cannabsientzug keine Antidepressiva, vorausgesetzt es verläuft alles einigermaßen erträglich.
    Doch dabei solltest du bedenken, Cannabiskonsum kann gut auch eine Depression oder andere psychische Leiden unterdrücken, beim Entzug kommt die natürlich dann wieder hoch.
    Deswegen ist ein Ausschluss von Medikamenten nicht optimal, es kann helfen und in der Regeln verschreibst dir keiner solche Medis, wenn es nicht unbedingt nötig ist.
    Aber wie gesagt, dazu dient ja der anstehende Termin, keine 'Angst, das wird schon wieder!
    Ganz wichtig ist, du musst dir viel Zeit geben, mit 'Gewalt geht gar nichts.

    Vielleicht beschreibst du ja auch mal was du so den ganzen Tag treibst, wenn im Moment krank geschrieben bist.

    LG Franz

  • hallo ihr,

    Danke für die Antwort und die aufbauenden Worte, ich hoffe dass sich bis nächste Woche meine Gedanken bisschen ordnen lassen...

    Mir geht's heute garnicht gut, ich bin heute aufgewacht mit einem Gefühl von Depersonalisation (Gehör ich in diesen Körper), total crazy, hatte ich vorher nie in meinen ganzen Leben und danach krabbelte die Angst wieder hoch weil es mich einfach beunruhigte...seither lieg ich auf der Couch und meine Gedanken drehen sich darum ob jetzt komplett die Sicherung durchgebrannt ist :eyes: und ob ich bis Montag wieder einigermaßen stabil bin weil ich auf Arbeit muss! Könnt ihr mir sagen ob das noch im normalen Rahmen liegt, diese ständige Angst, diese depressive Verstimmung und dieses sich selbstfremd fühlen!? Die letzten Tage habe ich mich immer aufgerafft um sparzieren zu gehen, war bei Freunden aber die können mir momentan auch wenig helfen um meine Feelings zu ändern.. Keine Ahnung wann ich die letzten Wochen mal gelacht habe!!

    Achherje,also morgen hab ich den Termin bei einer Psychologin und ich wünsche mir, dass sie nett ist, mich versteht und die Sympathie passt.

    Danke für eure Antworten :top: :wink:

  • Und? Wie war dein Psycho-Termin?

    Klingt jetzt banal, aber: Mach dir mal nicht so eine Platte. Depersonalisationserscheinungen können im Rahmen eines THC-Entzugs durchaus auftreten, vor allem, wenn man in jüngerem Alter angefangen und etliche Jahre täglich gerußt hat. Man lernt sich schließlich neu in einer anderen Version kennen und stellt sich da auch schon mal grundsätzlich zur Disposition. Dass das Angst machen kann, ist klar.

  • Der Termin bei der Psychologin war ganz in Ordnung. Sie meinte, dass sie mir raten würde, zum Psychiater zu gehen um mir ein Antidepressiva verschreiben zu lassen weil pyschiologisch botenstoffe im Gehirn fehlen die für die Angst und Deprizustände verantwortlich sind...Ich meinte aber dass ich lieber noch 1,2 Wochen warten möchte! Ich hab kein Bock auf diese Tabletten, ich hab schon angst wenn ich drandenk! Apropos Angst, sie hat mich heute wieder voll im Griff, dazu hab ich massive Kopfschmerzen und komm garnicht auf, Angst vor allem, Angst vor meinen Gedanken, als wäre mal wieder ne Sicherung durchgebrannt...Ich muss Montag auf Arbeit, weiß nicht wie ich das gerade schaffen soll aber auf der anderen Seite hab ich ja für die Arbeit und natürlich auch für mich aufgehört.... 3 Wochen 1 Tag, ich bin immer noch beunruhigt über meinen Gefühlszustand! Ich versuch mich da nicht reinzusteigern aber doch, ich Steiger mich da total rein und achte auf jede Kleinigkeit.. :smiling_face_with_horns: Heieieiii

  • Ablenkung, Ablenkung, Ablenkung, Sport, Sport, Sport. :winking_face: Ist zwar nicht das Allheilmittel, aber kann einen riesigen Unterschied machen. Angst passiert, Angst kommt vor, geht aber auch wieder vorbei, und eigentlich sind Angstgefühle absolut nichts, wovor man sich fürchten müsste. Hat dir die Psychologin Entspannungsübungen wie PMR oder Autogenes Training ans Herz gelegt? Das kann auch ziemlich hilfreich sein und dich unterstützen.

  • danke für deine Antwort. Nein hat sie nicht aber ich mach seit mehreren Monaten autogenes Training und übe mich im meditieren! Danke für das Feedback und es ist beruhigend zu lesen, dass es nicht nur mir so geht und vorallem dass es vergeht hehe. Ich versuch mich jetzt abzulenken und mir zu denken dass ich aufkeinenfall verrückt werde, und ich werde einfach weiter berichten wie es mir die nächste Woche, Woche 4 yeah ;D, ergeht.

    Danke bis dann

  • 3 Wochen 3 Tage...

    Ich hab die letzten Nächte überhaupt nicht schlafen können und habe immer wieder schlimme Angst- und Deprigefühle und damit verbundenes Herzrasen....und ab und zu Beobachtungsgefühle obwohl die Frage ist ob ich das Gefühl habe oder nur Angst davor habe es zu bekommen weil ich einfach zuviel im Netz gelesen hab :kotz: . Ich war heute bei meinen Hausarzt und habe ihn alles erzählt und er hat mir Fluspi (neuroleptikum) gespritzt und Johanniskraut verschrieben und gemeint dass es jetzt bald besser werden müsste...Ganz ehrlich, mir geht's immoment von Tag zu Tag schlechter wie besser...Mir fehlt auch viel Kraft durch den fehlenden Schlaf und fühl mich neben der Spur, jetzt bin ich noch bis Mittwoch krankgeschrieben. Was sagt ihr dazu? Hilfe! Wie lange muss ich mich wohl noch so quälen....

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