Habt ihr es erzählt?

  • Guten Abend!

    Mich würde mal interessieren, ob ihr euren Freunden, vor allem aber eurer Familie von euiren Problemen und eventuell sogar von eurem Suizidversuch, falls statt gefunden, erzählt habt und wie die Reaktion war!

    Bei mir war es so, dass nur ein ppar Freunde davon wissen und mein Vater, meine Mutter nicht. Okay, meine Mutter weiß einiges von meinem SVV und so, aber das habe ich ihr nur erzählt, damit sie mal merkt, was sie überhaupt getan hat. Sie hat erst energisch abgestritten, dass sie dafür mitverantwortlich sein könnte, es kam zu einem bösen Streit, in dessen Verlauf ich sie raus geworfen habe (das Gespräch fand in meiner Wohnung statt). Später habe ich ihr noch einen langen Brief geschrieben und so langsam scheint sie es einzusehen, dass sie einiges falsch gemacht hat, allerdings bei weitem nicht so viel, wie es für ein gutes Verhältnis notwendig wäre.
    Mein Vater weiß mehr, auch von Suizidversuch. Er hat super reagiert und hat auch all seine Fehler eingesehen und versucht seither sehr für mich da zu sein, zeigt mir sehr, dass er mich liebt und unterstützt mich.

    Wie ihr seht, waren bei mir die reaktionen seitens der Familie sehr unterschiedlich. Von meinen realen Freunden wissen es nur ganz wenige, nur zwei wissen alles. Ein paar wissen einiges. Aber hier habe ich ausschließlich positive Erfahrungen gemacht, es hat sich keiner vor mir zurück gezogen, eher im Gegenteil, es scheint so als ob ich hier ein recht gutes Gespür dafür gehabt hätte, wem ich was erzählen kann...

    Wie sieht das alles bei euch aus?

    Bin gespannt auf eure Antworten!
    Liebe Grüße
    rose

  • Ich hab es zwei Leuten erzählt und am Anfang haben sie auch zimlich cool reagiert. Mittlerweile hab ich aber das Gefühl dass sie viel verunsichter als am Anfang sind und im Moment laufen sie eh so ein bsichen vor mir weg und ich ich darf Stze hören von wegen dass sie gerne ncih mehr so eng mit mir befreundet wären usw. Wobei das scheinbar auch nur dann stimmt wenn's mir schlecht geht. Wenn ich gute Laune hab darf ich plötzlich wieder mit ihnen reden.

  • Also ich muss sagen, dass ich mehr und mehr lerne, damit offen umzugehen. Aber ich schau schon, wieviel ich dann den entsprechenden Personen zumuten kann. Meine Eltern und Verwandten wissen dadurch halt von Psychiatrie und so, weil sie das natürlich mitbekommen mussten, dass ich weg war. Die wissen auch inzwischen von Borderline, allerdings kann ich nicht viel darüber erzählen, weil sie einfach überfordert damit sind. Und das tut mir dann ja auch nich gut.
    Ansonsten hab ich ein paar gute Freunde, die haben zum Teil sehr viel mitbekommen und zum Teil erzähle ich denen einfach auch viel. Für mich ist es ok. Es tut ja auch gut, darüber zu reden. Und ich schau halt, wieviel sie vertragen können.
    Und dann gibt es auch noch viele Leute, die wissen zum Beispiel, dass ich zur Kur war, wissen bissel was von psychischen Problemen und so. Ist halt so, dass man ja doch immer mal was mitbekommt. Und da lüg ich auch nich oder mach denen was vor. Da versuch ich jetzt schon bissel was zu sagen. Aber halt dann nicht viel. Muss ja auch nich sein, dass die so viel von mir wissen.
    Tja und dann gibt es aber auch genug Situationen, wo niemand was mitbekommen darf. Beruf und so. Naja und da muss ich halt alles verstecken wie es mir geht und so...

  • Ich hatte noch nie Suizidgedanken. Ich behalte meine Problemchen bzw. meine Launen meist für mich. Nicht weil ich mich nicht traue oder so, eher weil es keinen was angeht und ich ganz gut mit allem allein zurechtkomme.

  • ist zwar schon etwas älter der Thread, aber nachdem er nun wieder aufgewärmt wurde, möchte ich auch noch was schreiben :1::

    also bei mir weiß es seit kurzem ein Freund von mir. War ein echt schwieriger Schritt und ganz ehrlich, ich weiß nicht, ob ich mich das nochmal trauen würde ... fühle mich immer noch seehr merkwürdig bei dem Gedanken :winking_face_with_tongue: (auch wenn ich eine sehr verständnisvolle Rückmeldung erhalten habe...).

  • Das ist wirklich eine interessante Frage. Ich habe es niemand erzählt auch dann nicht als ich eingewiesen wurde, da habe ich alles getan um diese Zeit zu verschleiern. Meine Freunde könnten das nicht verarbeiten, sie sind für Probleme dieser Größenordnung nicht gerüstet und führen relativ "sorgenfreie" Leben, eine andere Welt wenn man so will. Sicher werde ich es erzählen, wenn ich das Gefühl habe sie könnten es einigermaßen aufnehmen. Meiner Familie würde ich es niemals erzählen, sie würden ärgerlich sein, das ich "nicht einmal das geschafft habe".

  • Ich für mich würde es auch eher guten Freunden erzählen als der eigenen Familie. Eigentlich eine ganz schön verkehrte Welt was.
    Mh manchmal denkt man auch nur, dass Freunde (oder wen auch immer man sich anvertrauen WÜRDE) es nicht verkraften könnten. Es sind meist die, von denen man es weniger erwartet.

  • ich mach keinen extremes geheimnis draus, ich schäm mich nich.
    nur aus rücksicht bin ich oft etwas verharmlosend wenn ichs jmd sag.
    der mutter sag ich nichts vom speed... Valium ok..
    usw..

    @L. A. genau ! ein bester freund der sich spirituell bezeichnet,
    ist jez von meim gefühl her ein arschloch geworden

    und er hätt nix gemerkt konkret ersma,,,

  • Habe die Erfahrung gemacht, dass meine Schwäche gegen mich verwendet wird, sofern sie bekannt wird und vermeide schon allein deswegen Offenheit hinsichtlich meiner Probleme. Zudem fehlte mir bis jetzt wirklich ein Ansprechpartner, der zumindest annährend nachempfinden kann, was in mir vorgeht. In den Augen meines Umfeldes bin ich die Starke. Die, die einfach alles schafft. Wie schmerzhaft oft der Weg bis dahin ist, sieht keiner. Leider liegt mir aber auch nichts ferner, als bemitleidet zu werden. Ich hasse es, wenn jemand meint, mich bedauern zu müssen. Habe die Rolle der nach außen Starken so sehr verinnerlicht, dass mich allein die Tatsache, diese Fassade aufrecht zu erhalten so viel Kraft kostet, dass ich befürchte über kurz oder lang vor Angst zusammenzubrechen. In mir sind so viele Zweifel. Doch wenn ich z.b. meinem Partner gegenüber zugebe, vielleicht auf seine Hilfe bei der Bewältigung der täglich zu erledigenden Arbeiten angewiesen zu sein, so verwendet er dies demaßen negativ gegen mich, dass ich mir den Hilferuf liebe verkneife. Mich trifft dies jedesmal zutiefst und zerstört gleichzeitig wieder einen kleinen Teil in mir. Gerade Menschen die einem doch eigentlich so nahe stehen müßten....!
    Meinen Eltern gegenüber erwähne ich kaum etwas. Ich bezweifel, dass meine Mutter auch nur einen blassen Schimmer davon hat, was in mir vorgeht. Allerdings glaube ich auch nicht, dass sie sich wirklich ernsthafte Gedanken darüber macht....! Sage immer etwas scherzhaft, dass meine Ma erwachsen und vernünftig geboren wurde. Meine Oma ist derselben Meinung. Meine Mutter trinkt keinen Alkohol, hatte niemals Männergeschichten, hat immer alles alleine geschafft. Wir haben einfach nichts gemein. Für sie ist ne durchzechte Nacht nen "NOGO", nen voller Mülleimer nen Unding, und eigentlich alles was ich mache verbesserungswürdig.
    Habe ne beste Freundin. Doch auch hier stoße ich jedesmal an Verständnisgrenzen. Obwohl unser Werdegang ähnlich ist und wir oft die selben Fehler begehen, fehlt es letztendlich an ehrlichem Interesse. Zumindest empfinde ich es so.
    Nun ist es leider auch so, dass ich aufgrund meiner Angst des "Schwachaussehens" sehr lange brauche, bis ich wirklich mal mit meinem Inneren auffahre....begegnet mir dann der Ansprechpartner mit weniger als seiner vollen Aufmerksamkeit, mit ehrlichem Interesse, so fühle ich mich gleichsam geläutert und bestätigt in meiner Befürchtung das verletztlich und schwach zu sein etwas furchtbares und somit von vorne rein etwas zu Vermeidendes ist.

    LG
    T.

  • Meine Familie hat das ziemlich schnell mitbekommen weil ich besoffen auf einer Party mich in nem Bad geritzt hatte und meine Freunde das so mitbekommen hatten und mein Bruder war auch dort und so wussten es dann auch meine Eltern. Aber trotzdem haben sie nicht viel deswegen unternommen, sie dachten das hört schon wieder auf und kaum hab ich davon nicht mehr geredet haben sie so getan als wäre das nie gewesen. Nur wenn ich ihnen die frischen Wunden direkt unter die Augen gerieben habe kam wieder ein Kommentar von ihnen. Sie haben meine Probleme einfach ignoriert. Von Suizidversuchen hab ich aber nie gesprochen nur einmal hat mich mein Vater gefunden gehabt nach einem Versuch und das war schon sehr schrecklich weil ich da so richtig gesehen habe wie ich meinen Vater mit meiner Sucht verletzte und nach diesem Tag hab ich aufgehört ohne wirkliche Probleme die Sachen die mich triggerten auszuhalten. Seit dem hatte ich 3 kleine Rückfälle die mich nicht belasteten und meine Eltern sind glücklich darüber sich damit nicht mehr rumärgern zu müssen.

  • Von Suizidgedanken/Versuchen wissen meine Eltern, ich habe ihnen dies Jahre später erzählt, als unsere Familie anfing auseinander zu brechen, und nur die Wahrheit aller beteiligten das Ganze noch retten konnte.
    Ich bin seit ich 14 bin in Therapie, dass ich mich verletze wusste nur meine Mutter, mein Vater hat erst nach zwei-drei Jahren verstanden dass ich krank bin, und mich nicht nur "anstelle".
    Das ich mich verletze habe ich ihm erzählt, als ich auch über die beiden Selbstmordversuche geredet hatte.
    Meine Eltern hatten sehr viel Verständnis, auch wenn mein Vater am Anfang nichts verstanden hat, mittlerweile geht er mit mir zu Ämtern, fährt mich zum Psychologen/Psychiater, macht Anrufe für mich, setzt sich einfach ein.
    Beide nehmen sehr viel Rücksicht auf mich.
    Ich erzähle nicht alle Gedanken und Probleme, weil ich weiß dass es sie belasten würde, und genug Probleme haben sie auch ohne mich, doch im Zweifelsfall kann ich mich auf sie verlassen.
    Mit ihnen über alles zu reden war richtig, grade mein Vater versteht mich oft sehr gut, weil wir eine fast identische Vergangenheit haben.
    Wobei auch er daran Schuld ist, durch Prügel und dergleichen, aber darauf kommt es nicht mehr an, nur dass wir uns verstehen.
    Meine Schwester und mein Bruder wissen nur von Depressionen und "Schizophrenie", mein Bruder weiß zudem von Übergriffen als ich ein Kind war, er redet nicht darüber, steht aber zu mir wenn ich ihn brauche.
    Auch wenn am Anfang nicht alles glatt gelaufen ist, am Ende war es richtig darüber zu reden.

  • Bei mir wussten es alle.
    Da die Suizidversuche von der Ausführung immer dramatischer wurden und ich fast geschafft habe.
    Es folgte immer die Intensiv weil ich nicht mehr ansprechbar war..

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